Die Bekleidung sollte möglichst leicht sein
Sie sollte den Körper nicht behindern in seinem Bewegungsablauf und darf nicht reiben
Sie sollte den Körper vor den Witterungen schützen oder bei Hitze entlasten Soweit so einfach. Bei den Bemühungen nach “Leichter” und “Besser” muss jedoch immer darauf geachtet werden, dass die Optimierung nicht zu Lasten der Funktionalität oder des Komforts geht. Under Armour hat sich den Laufsport und den Kraftsport zum Inhalt seiner Produktion gemacht. Ich durfte aus der Damenkollektion den Storm Session Lauf-Bodywarmer testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Hauptteil: 100% Polyester Einsätze: 87 % Polyester, 13 % Elasthan |
Größen | XS-XL |
Farben | Black, white |
Gewicht | 173 g (Gr. M) |
Preis | 120 Euro UVP |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Laufweste sollte wie bereits oben erwähnt nicht einengen. Eine lockere aber nicht zu lose Passform ist erwünscht. Da dieser Bodywarmer sehr kurz im Leib geschnitten ist, unterscheidet er sich sofort von herkömmlichen Westen. Auch wenn Polyester als unverwüstlich gilt, sollte man die Weste nicht mit Weichspüler waschen, Maschinenwäsche ist aber möglich. Sie sollte nicht gebügelt oder chemisch gereinigt werden. Wenn man sie im Trockner trocknen will, sollte man auf niedrige Temperaturen achten.
Praxistest
Ich habe den Lauf-Bodywarmer in Größe M und in white getestet. In M war er bei mir an der Oberweite nicht mehr leger sondern anliegend. Für den Rest war M jedoch passend. Auffallend war tatsächlich sofort das strahlende weiß. Ich fürchte, wenn man den Bodywarmer bei einer Schneeschuhtour tragen würde, würde der Schnee daneben gelb wirken.
Der Armour-Schriftzug/ das Logo auf Vorder- und Rückseite sowie die horizontalen Striche zwischen den Schulterblättern entlang der Wirbelsäule sind in einem etwas dunkleren grau gehalten und dienen bei Dunkelheit als Reflektoren. Damit erhöhen sie nicht nur mit dem strahlenden weiß die Sicherheit der Läuferin/ Trägerin.
Die Weste verfügt über Zonen unterschiedlichen Materials. An der Vorderseite sowie im unteren Rückenbereich ist das Material glatt aber nicht glitschig und die leichte Wattierung hat mich sofort an Daune erinnert. Im Bereich der Schulterblätter, auf den Schultern sowie unter den Armen wurde ein leichteres, nicht wattiertes und dehnfähigeres Material verwendet.
Das ist keine klassische Weste, die den Körper rundrum warm halten soll. Der Bodywarmer ist darauf ausgelegt, den Körper an empfindlichen und wichtigen Stellen zu wärmen und ansonsten wenig aufzutragen. Im kürzer gehaltenen Vorderseitenbereich, also der Brustkorb, werden Herz und Lunge warm gehalten. Am tiefer nach unten gezogenen Rücken ist es der Bereich Richtung Nieren der gewärmt wird. Die Bereiche an den Schultern und unter den Armen, wo in der Regel der Wärmebedarf gering ist und auch beim Schwingen der Arme zusätzliches Gewebevolumen störend wäre, ist das Material auf ein Minimum reduziert.
Das Polyestergewebe ist wasserabweisend. Zum einen bedeckt die Weste nur einen Teil des Oberkörpers. Insofern wäre es unnötig, dass sie wasserdicht ist. Zum anderen leidet häufig bei absoluter Wasserdichte die Atmungsaktivität. Wasserabweisendes Material ist dennoch sehr gut, denn bei leichtem Regen, bei Nebel oder nach Regenfällen den Tropfen, die von den Bäumen fallen, bleibt der Oberkörper verschont und die Nässe beeinträchtigt nicht die Wärmeleistung der Weste.
Der Frontreißverschluss ist leichtgängig. Der Zipper ist schmal und farblich abgestimmt auf den Bodywarmer. Mit dickeren Handschuhen oder kalten Fingern könnte es vielleicht schwerer werden einen so schmalen Zipper zu bedienen.
Der kleine Stehkragen hat durch mehrere Schichten einen guten Stand und schützt den Nacken und Hals vor Zugluft ohne zu stören oder umzufallen.
Die untere Hälfte der Rückenpartie ist ebenfalls mit der Synthetikfüllung versehen. Ein weiteres Highlight ist sicherlich die geräumige Reißverschlusstasche. Sie ist so groß, dass meine ganze Hand mit gespreizten Fingern hineinpasst. Eine zusätzliche Innentasche kann das Mobiltelefon oder den Schlüsselbund aufnehmen, damit diese nicht beim Lauf am unteren Rücken unangenehm gegen den Rückenschlagen oder “hüpfen”.
Bei starker Aktivität und Schweißbildung hat das Mobiltelefon bei mir in der Tasche angefangen zu “schwitzen”, heißt es hat sich Feuchtigkeit von der Transpiration in der Tasche auf dem Mobiltelefon niedergeschlagen.
Ich mache seit 1 Jahr auch Megamärsche. Beim letzten bei 30 Grad im Juli ist mir aufgefallen, dass ich trotz Hitze und sicherlich nicht frierend zu Verspannungen in der Nacken- und Schulterpartie neige (nach so 40 km 😊). Diese entstehen zum einen durch das Tragen des Rucksacks, aber auch zum anderen dadurch, dass ich im Top und total verschwitzt mir bei Bergabpartien und womöglich noch im Schatten gern einen Zug hole. Der Nacken war auch durch die Verdunstungskälte eiskalt.
Bei einer Wanderung auf der Schwäbischen Alb habe ich die Weste deswegen dann während der Pause und bei einem Teil des Aufstiegs auf der Nordseite im Schatten getragen und war sehr zufrieden. Es mag lustig aussehen, wenn man einen Bodywarmer über ein Top trägt, aber es geht ja darum, dass es einen in der Aktivität optimal unterstützt. Tut es. Dank des geringen Gewichts trägt man sicherlich nicht schwer daran.
Pro/Contra
Pro:
-
- sehr leicht
- gut platzierte Fütterung
- gute Isolation
- große RV-Tasche mit Handyfach
Contra:
-
- Keine Wärme für die Nierenpartie
Fazit
Der Storm Session Lauf-Bodywarmer von Under Armour für 120 Euro ist eine super leichte, atmungsaktive, wasserabweisende Laufisolationsweste, die als Über- oder Unterbekleidungsstück eine gute Ergänzung zum Laufoutfit ist.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.