Da mich ein Air-Zelt schon immer interessierte, durfte ich von Vango das Harris Air TC 350 gemeinsam mit meinen Jungs testen. Wie sich das Dreimann-Zelt auf der Camping-Wiese, ohne Manpower schlägt, lest ihr hier.
Facts
Thema | Info |
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Material | Sentinel Experience TC Stoff |
Kapazität | 3 Personen Zelt |
Gewicht | 22.0kg |
Maße | Außen: 4,55 L x 2,30 B x 1,95 H (vorne) Schlafkabine: 2,10 L x 2,10 B x 1,80 H (vorne) Vorraum: 1,50 L x 2,30 B x 1,95 H |
Aufstellzeit Hersteller | 12 Minuten, wir haben 15 gebraucht 😉 |
Packmaß | L80.0 x H38.0 x B42.0cm |
Preis | £800.00 |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Als das Harris Air TC 350 geliefert wurde, musste es natürlich direkt im Garten aufgebaut werden – selbstverständlich ohne Papa. In der Vergangenheit war ich immer nur behilflich beim Aufbauen und habe mich eher ums Innenleben gekümmert.. Unerfahrener Weise habe ich erst einmal nicht darauf geachtet, an welcher Seite sich der Eingang befindet. So musste ich alles noch einmal drehen – zum Glück haben wir viel Platz… Dies blieb in der Nachbarschaft nicht unbeobachtet, weshalb ich direkt Unterstützung von der Steffi, die das Harris 500 (ohne Luft) bereits getestet hatte erhalten.
So konnte es unter fachweiblicher Aufsicht aufgebaut werden 🙂
Praxistest
Getestet wurde das 3-Mann-AirBeam®-Zelt zuerst ein paar Nächte im Hauseigenen Garten, anschließend dann 4 Nächte zu dritt und eine Nacht zu viert. Bevor ich zum Aufbau komme möchte ich zuerst auf die Modellunterschiede des Harris eingehen
Modellunterschiede
Das Harris 350 gibt es in drei verschiedenen Varianten:
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- Harris 350
- Harris 350 Air
- Harris 350 TC Air
Alle drei haben die gleichen Abmessungen und zeichnen sich durch das “Harris-Design” aus, bei dem die Belüftung im Vordergrund steht. Dies merkt man durch die verschiedenen Mesh-Paneele im gesamten Zelt und ein zusätzliches Mesh-Paneel hinter den Schlafräumen, um die Belüftung zu maximieren und das Zelt in warmen Pausen kühl zu halten.
Die Unterschiede der drei Varianten liegen einmal in der Gewebewahl und der Aufbauart als Gestänge-Zelt (Harris 350) oder als Air-Variante (Harris 350 Air und Harris 350 TC Air). Letzteres hat die Besonderheit, dass es mit einem Sentinel TC-Gewebe, ausgestattet wurde. Es ist ein Polycotton-Gewebe, das aus Baumwolle und Polyester kombiniert wurde, was als sehr hochwertig und langlebig gilt. Das hat zwar zum Nachteil, dass es sehr schwer ist, aber dafür ist es atmungsaktiv und klimaregulierend und das merkt man. Die Haptik ist weich und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Aber vor allem überzeugte das Raumklima. Der morgendliche Tau war nur durch minimale Wassertropfen an der Innendecke zu erkennen. Die komplette Ausrüstung, Schlafsäcke usw. fühlten sich überhaupt nicht feucht oder klamm an, was wirklich richtig angenehm war.
Und auch die Hitze des Tages ließ uns relativ kalt 🙂
Aufbau
Nachdem alles nun richtig rum lag, konnte es im Garten los gehen. Eine kleine Anleitung ist im Packsack mit eingenäht und dadurch auch leicht verständlich zum Aufbauen. Die AirBeam-Technologie sorgt dafür, dass das Zelt innerhalb weniger Minuten aufgebaut ist. Nachdem die Bodenplatte fixiert war wurden die drei Luftkanäle mit der mitgelieferten mit AirBeam-Pumpe kinderleicht gefüllt. Geht super ohne elektrische Pumpe 😉 So ergab sich schnell eine starke und stabile Struktur. Nur noch vorne die eine noch verbliebene Stange einfädeln, einhaken und ein paar Schnüre an den Heringen befestigen – schon stand das Zelt.
Mein Großer mit 6 Jahren hat mich dabei tatkräftig unterstützt und so waren wir dann nach ca. 15 Minuten soweit fertig, dass die Jungs erst einmal rein konnten. Die restlichen Heringe und Abspannungen drum rum, konnten erst einmal warten.
Der Eingang
Sehr schön ist hier der kleine Überstand bevor es ins Vorzelt geht. Es ergibt eine zusätzlich überdachten Raum, der sich perfekt für Geselligkeit, Essen und Lagerung eignet. Im Urlaub war es regenfrei, so dass wir darunter super unsere Schuhe und darüber den Tisch lagern konnten.
Vorzelt
Richtig gut fällt mir der Vorraum, denn die wasserdichte PE-Bodenplane geht von der Türe bis zum Ende der Schlafkabine, womit kein Regen eindringen kann. Apropos Regen: Der lies beim Probeübernachten auch nicht auf sich warten, so dass wir gleich einmal die Dichtigkeit testen konnten. Mit Bravour bestanden (geprüft nach EN ISO 5912) 😉
Den Jungs hat dann vor allem die von innen durchsichtige Scheibe gefallen, mit welcher der Vorraum dann auch echt richtig groß wirkt. Wir haben diesen dann mit einem Campingschrank von Quechua und gegenüberliegend mit einer Outdoorküche eingerichtet. So konnte alles gut verstaut seinen Platz finden.
Verschlossen wird dieser Raum mit einer Türe, welche ein paar praktische Details wie ein Haken in der Mitte oben und einem Klettverschluss an der Seite, damit der Reißverschluss nicht immer zugezogen werden muss, verfügt. Dies habe ich tagsüber genutzt um die Türe an der Seite einzuhängen und die Türe zu verschließen während die Jungs schon geschlafen haben und ich noch draußen saß.
Auch hier merkt man den Fokus auf die Belüftung, da beide Fenster in der Türe geöffnet werden können. Dahinter befindet sich ein luftdurchlässiger Mesh, welcher super die Mücken draußen hält aber die Luft durchfließen lässt. Apropos durchfließen: An den Seitenwänden wurden unten jeweils Mesh-hinterlegte Öffnungen angebracht, die je nach Bedarf von außen geöffnet oder geschlossen werden können. Auch auf einer Seite (wir hatten die Küche davor platziert) konnte das Fenster geöffnet werden.
Schlafkabine
Die Schlafkabine wurde dann mit unserer NEMO Roamer Self Inflating Mattress und der Vango Thermocore XPD ausgelegt. So hatten wir eine wunderbare Liegefläche mit nur einem kleinen Absatz dazwischen, der wenigstens eins meiner umherwandernden Kindern begrenzt 🙂
Beide Matratzen füllen die Liegefläche komplett aus. Ja, man kann hier keine Tasche mehr an die Seite stellen, aber ich mag das so, weil die Kinder so nicht von der Isomatte rutschen können.
Die Lights-Out®-Schlafräume lassen das morgendliche Licht draußen und haben zusätzlich den Vorteil, dass von hinten auch keiner reinspicken kann, wenn das große Fenster geöffnet ist. Wirklich toll gemacht.
Leider muss ich nun eine minimale aber dennoch kleine Verbesserung anbringen: Der Reißverschluss der Schlafkabine ist leider nur ein Einweg-Reißverschluss der an der Seite unten endet. Ein einfacher Zwei-Wege-Reißverschluss würde den Komfort perfektionieren 🙂 Aber das ist wirklich der einzige Nachteil, den ich bei diesem wunderbaren Zelt finden konnte.
Positiv sind hier noch die drei Fächer zu erwähnen, in denen man Kleinigkeiten neben sich lagern kann. Auch genutzt wurde der praktische Haken an der Decke für unser Licht. Alles in Allem wurde hier an viele, erleichternde Details gedacht.
Pro/Contra
Pro:
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- Sehr schnell aufgebaut
- Perfekter Vorraum
- Relativ dunkler Schlafraum
- Super belüftet
- Sinnvolle Details
Contra:
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- Ein-Wege-Reißverschluss der Schlafkabine
Fazit
Ich liebe dieses Zelt 🙂 Das Harris Air TC 350 überzeugt durch seine Atmungsaktivität, schnellen und einfachen Aufbau, den Vorraum, der abgedunkelten Schlafkabine und vielen weiteren, praktischen Details. Es ist das ideale Familienzelt für den Urlaub zu dritt.
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