Auch beim Kitesurfen möchte man mit den Füßen einen guten Halt in der Bindung erzielen, aber auch beim Kontakt mit dem Meeres- oder Seegrund beim Ein- und Ausstieg seine Füße vor Felsen, Muscheln oder Riffen schützen.
Wir freuen uns, den Vibram Fivefingers V Aqua testen zu dürfen und sind gespannt wie er sich auf dem Kiteboard und bei anderen Wassersportarten so macht.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Vibram-Gummisohle |
Größen | Damen 36 – 42 | Herren 40 – 47 |
Farben | Damenmodelle: Black/Lightblue, Black, Lightgrey/Blue Herrenmodelle: Black, Grey, Blue/Black |
Gewicht | Damen Größe 38: 206 Gramm Herren Größe 43: 272 Gramm |
Preis | 99,90 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Vibram Fivefingers V Aqua
Als ich den Fivefingers V-Aqua in den Händen halte, bin ich im Vergleich zu üblichen Neoprenschuhe erst mal erstaunt, wie leicht und flexibel der Schuh ist. Man kann ihn in alle Richtungen ganz leicht verwinden und ich habe nicht den Eindruck, dass sie mich in der Beweglichkeit meiner Füße einschränken werden.
Charakteristisch für die Fivefingers sind natürlich die einzelnen Abteile für jeden Zehen, so dass auch hier die perfekten Voraussetzungen für maximale Beweglichkeit geschaffen sind.
Ich teste den V-Aqua in der Damenvariante, der speziell für die Fußform von Frauen angepasst ist. Der V-Aqua ist natürlich auch in der Herrenvariante erhältlich und sieht auf den ersten Eindruck gleich aus. Die Modelle gibt es jeweils in drei schönen Farbvarianten.
Der Schuh ist einwandfrei verarbeitet. Die Nähte sind präzise genäht, die Verklebung der Sohle ohne Mängel. Schon beim Hineinfassen in den Schuh, kann man die Vibram-Sohle spüren, ein sehr weiches Material. Die Sohle ist mit kleinen Löchern versehen, damit das Wasser später weichen kann.
Der Verschluss des Schuhes erfolgt über einen Klettverschluss.
Praxistest
So, jetzt wird reingeschlüpft. Und das ist anfangs gar nicht so einfach.
Ich gebe zu, dass ich anfangs einige Zeit gebraucht habe, bis jeder Zeh im richtigen Abteil angekommen war. Aber bereits auf der Vibram Fivefingers- Homepage hatte ich vorab gelesen, dass das Anziehen im Laufe der Zeit leichter wird und ein wenig Übung braucht.
Also habe ich mich in Geduld geübt und ich muss sagen, dass ich mir jetzt schon wesentlich leichter tue und meine Zehen ihr jeweiliges Abteil deutlich schneller und meist auf Anhieb finden.
Nach dem Reinschlüpfen, stehen meine Füße eigentlich schon passend und mit gutem Halt im Schuh. Anschließend kann der Halt über zwei Klettverschlüsse noch fixiert werden. Ein Klettverschluss wird über dem Fußrist, der andere seitlich unter dem Knöchel zur Verhinderung des Fersenschlupfs geschlossen. Gerade beim Kiten mache ich mir so keine Sorgen, dass ich sie bei einer größeren Beanspruchung, z.B bei einem Sturz, verlieren könnte.
Ist der Schuh mal richtig angezogen, habe ich ihn vom ersten Moment an sehr bequem empfunden, obwohl das Gefühl der getrennten Zehen erstmal neu war. Neu, aber nicht unangenehm.
Aber der wahre Vorteil der getrennten Zehen kommt für mich erst im Wasser zu tragen.
Beim Kiten sind die Füße oft lange im Wasser. Und gerade wenn das Wasser im Neoprenschuh steht, weichen die Füße auf und es entstehen oft Blasen oder Druckstellen, gerade wenn man anatomisch dazu neigt, dass die Zehen leicht aufeinanderliegen. Daher war ich wahnsinnig gespannt, ob sich das Problem durch die Fivefingers lösen lässt. Und bei mir hat es auf jeden Fall funktioniert. Ich habe in der ganzen Testphase keinerlei Blasen oder Abschürfungen erleiden müssen und das auch bei langen Kite-Sessions von über drei Stunden im Wasser. Die Passform hat mich rundum begeistert, weshalb sich für mich das anfangs etwas längere Anziehen auf jeden Fall gelohnt hat.
Mit den Fivefingers V-Aqua an den Füßen bleibt das Gefühl in den Füßen erhalten, was der enorm flexiblen und dünnen Sohle zu verdanken ist. Jeder Kitesurfer den ich kenne, würde des Gefühls auf dem Bord wegen, am liebsten immer Barfuß fahren, was natürlich bei vielen Untergründen unvernünftig wäre. Der Fivefinger ist hier ein toller Kompromiss, weil im Gegensatz zu herkömmlichen Neoprenschuhen, sehr viel mehr „Barfußfeeling“ bleibt. Ein Kompromiss aber daher, da natürlich gerade aufgrund der dünne Sohle an Schutz für den Fuß auch einiges verloren geht.
Es muss hier natürlich abgewogen werden, in welchem Gebiet der Sport betrieben wird und inwieweit der Fuß geschützt werden muss. Nicht umsonst wird für Gebiete mit Korallen und Seeigel oft auf ballistische Neoprenschuhe zurückgegriffen.
Ich habe den Fivefingers V-Aqua weiterhin auf dem SUP und einfach auch zum Baden angezogen, wenn der Untergrund barfuß zu steinig oder unangenehm war.
Gerade auf dem SUP hat man einen guten Grip auf dem Brett und steht daher sehr sicher. Aber da der Schuh so dünn und leicht ist, merkt man gerade an heißen Tagen gar nicht, dass man Schuhe anhat. Hier ist der V-Aqua einfach in seinem Element.
Aufgrund dem dünnen Obermaterials des V-Aqua trocknet der Schuh sehr schnell gerade im Vergleich zu herkömmlichen Neoprenschuhen.
Pro / Contra
Pro
- Barfußgefühl
- Passform
- Keine Druckstellen
- Schnell trocknend
Contra
- —
Fazit
Der Vibram Fivefingers V Aqua ist ein sehr angenehmer und bequemer Begleiter im Wasser, für den es sich lohnt seine Zehen daran zu gewöhnen. Ich trage ihn sehr gerne zum Kitesurfen, wenn nicht allzu große Gefahren auf dem Grund lauern (Korallen, Seeigel o.ä.), weil das Gefühl des “Barfuß-Seins” auf dem Kiteboard durch die flexible Sohle erhalten bleibt.
Aber auch für andere Wassersportarten oder nur zum Baden an steinigen Stränden sehr praktisch und funktional.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.