

Denn eines ist klar, der Markt und die Industrie haben schon vor vielen Jahren verstanden, dass es Menschen gibt, für die für ihren Hund das Beste gerade gut genug ist. In manchen Mensch-Hund-Beziehungen gehts dem Hund definitiv besser als dem Menschen.
Im Laufe der Zeit sammelt sich so einiges an. Entweder, weil man ein neues Einsatzgebiet aufgetan hat, weil der Hund raus gewachsen ist, weil etwas kaputt geht, als Ersatz oder weil man einfach mal wieder was Neues möchte. Manche Investition erweist sich auch als enormer Fehlkauf und so hat man doch einiges im Schrank für die Fellnase, was man braucht oder auch einfach nicht.
Zu den absoluten Basics gehören eine gute Leine und ein gutes Halsband.
Wir durften von der Marke Wilder Hund die Safety-Outdoorleine testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Reißfestes, 10 mm dickes Sei |
Länge | 1,5 m (Auf gibt es auch verstellbare Leinen. Diese haben eine gesamte Länge von 2 m und sind zweifach verstellbar. Die Führleine gibt es neben der Länge von 1,5 m auf Wunsch auch in 1,3 m) |
Farben | neon grün, neon orange, neon pink, neon gelb, schwarz, himbeere |
Preis | 39,90 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung der Hunde der Safety-Outdoorleine von Wilder Hund
Die Tauleine springt einem aufgrund ihrer Signalfarbe gleich ins Auge beim Auspacken. Die Tauleine liegt fest und gut ganz griffig in der Hand. Der Sicherheitskarabiner zum einklippen ins Halsband oder Geschirr fällt sofort auf. Farblich wie von der Größe her.
Praxistest
Eigentlich wird die Leine als Führleine mit 1,5 m angeboten und geliefert. Als Handschlaufe ist das Seilende zu einer festen Schlinge geknotet. Die Handschlaufe besteht also aus demselben Material wie das Seil selbst und auch die Dicke ist dieselbe.
Das Bergseil hat eine Stärke von 10 mm. Das ist absolut ausreichend für die meisten Hunderassen, wirklich temperamentvolle sehr schwere Rassen vielleicht ausgenommen. Ob ich im anderen Extrem einen 8 kg-Hund an einer so stabilen Leine führen würde, weiß ich nicht. Dafür wäre dann was Zarteres vielleicht angebrachter. Aber für die meisten Hunde ist die Leinenstärke ausreichend und optisch ansprechend. Außerdem hat man etwas „in der Hand“.
Abgesehen vom psychologischen Eindruck der Stabilität der Leine, schnürt eine stärkere Leine, hier Tau oder Seil weniger ein als ein dünnes. Auch kann man diese Tauhandschlaufe gut über das Handgelenk streifen und durch die Stabilität des Seils in sich bleibt die Handschlaufe gut und in beständiger Form am Handgelenk liegen. Auch lässt sich diese Taustärke gut greifen, wenn man die Handschlaufe einfach so umfasst.
Die Seilenden sind jeweils mit feinem Garn umwickelt und so an der eigentlichen Leine fixiert.
Am Seilende am Karabiner ist das WilderHund-Logo auf einem Lederstreifen angenäht.
Wilder Hund bietet aber die Möglichkeit, dass die Kunden individuelle Wünsche verwirklichen können. Sie bieten sowohl die Führleine auch noch kürzer in 1,3 m an und auch eine 2-fach verstellbare Leine mit 2 m Länge. Das habe ich doch gleich ausprobiert. Ich habe die Leine in neon-orange (wenn schon denn schon knallig als Signalfarbe) und der Länge von 2 Metern mit 2-facher Verstellbarkeit bestellt. Als Verschluss wollte ich dennoch den Sicherheitskarabiner.
Die reguläre Führleine hat keine Verschnallmöglichkeiten und auch somit keine Karabiner oder sonstigen weiteren Verschlüsse oder Ringe. Dennoch hat sie zwei Besonderheiten.
Zum einen gibt es die Leine in 6 verschiedenen, stark auffälligen Neonfarben. Schon diese stechen einem ins Auge. Auch wenn die Leine einmal angedreckt oder stark verstaubt ist, bleibt die Leuchtkraft weitestgehend erhalten.
Wir hatten die Leine unter anderem 10 Tage in Südfrankreich im Verdontal dabei. Hier ist Trockenheit, Staub, Kletten und Sand im August im starken Kontrast zu den Wasserfluten des Verdons und der Stauseen in der Region. Die Leine musste hier also den ständigen Wechsel von Nässe und Staub ertragen. Auch war sie regelmäßig dabei, wenn es aufs Wasser ging. Meine Hündin fährt mit SUP.
Beim auf- und Absteigen ist sie bei entsprechendem Betrieb am Ufer angeleint. Den Rest der Zeit, also auf dem Wasser, habe ich die Leine in eine der Befestigungsösen am SUP eingeklippt bis ich sie wieder brauche, damit sie nicht ungewollt über Board geht und absäuft.
Nach dem Urlaub ging die Leine mit den anderen Hundesachen in die Waschmaschine und strahlte wieder wie neu.
Natürlich tut einem Bergseil die ständige Wäsche auch nicht gut. Also man sollte sie vermutlich nicht oft waschen wie Hundehandtücher oder ähnliches. Dennoch ist es gut, dass man es kann, wenn es von Nöten ist.
Übrigens nasses Seil: auch wenn die Leine durch Regen oder eben auch den Kontakt zu Flüssen oder Seen einmal nass geworden ist, so bleibt sie dank des Bergseils dennoch griffig. Man rutsch nicht ab, der Hund zieht einem die nasse Leine nicht unangnenehm oder gar schmerzhaft durch die Hände. In das Bergseil sind reflektierende Fäden mit eingearbeitet. So ist die gesamte Leine durchgehend gut sichtbar.
Ich habe ja aber die längere Variante mit 3 Verstellmöglichkeiten bestellt. Für mich sind neben den Karabinern die Verschnallmöglichkeiten der Clou. Normalerweise sind die Ringe für die Verschnallungen irgendwie an die Leine genäht oder mit eingeflochten. Jedenfalls sind sie irgendwo fest an der Leine festigt. Bei dieser Leine sind 3 Metallringe in Achterknoten mit eingeknotet. Damit kann man die Position der Ringe ganz individuell verschieben, indem man den Knoten etwas löst und ihn an die gewünschte Position verschiebt. Das ist super praktisch und hoch individuell. Für meine Hündin bedeutet es, dass ich die Ringe recht weit weg vom Halsband positioniert habe, damit es nicht vor ihrer Nase klappert. Hat der Hund mal richtig an der Leine gezogen kurz, muss man ein wenig Kraft einsetzen um die Achterknoten wieder zu lösen, aber das klappt gut.
Ich habe mir die Knoten so eingerichtet, dass ich einerseits eine kleine Handschlaufe habe, wenn ich die Leine möglichst lang verschnalle und den zweiten Knoten so, dass jetzt im Sommer ohne dicke Oberbekleidung trotz Leineumhängens recht viel Freiraum an der Leine übrig bleibt.
Manchmal, wenn ich die Leine eigentlich länger habe und sie dann kurz nochmal in der Hand zur Schlaufe lege, verdreht sich das Seil etwas. Die Kletterer sagen dazu es „krangelt“. Aber je öfter die Leine benutzt wird, desto weicher wird sie auch.
Der Screw-Look-Karabiner, mit dem die Leine ins Halsband oder Geschirr eingeklippt wird, ist ein Sicherheitskarabiner. Unabhängig von seiner tatsächlichen Leistungsfähigkeit gibt er dem Hundeführer tatsächlich ein gutes Gefühl. Wir waren mit der Leine und meiner Hündin damit sowohl im Mittelgebirge als auch im Allgäu, teilweise auf recht ausgesetzten Gratwanderungen und ich hatte immer das Gefühl eine sichere Verbindung zu meinem Hund zu haben. Durch den Sicherheitsverschluss, man muss erste ein Gewinde drehen um den Karabiner öffnen zu können, ist der Karabiner aber natürlich nicht ganz so komfortabel in der Bedienung. Am besten geht es wenn man ihn beidhändig öffnet. Einhändig klappt nur, wenn man ihn gleich richtig in der Hand hat, ansonsten funktioniert die Drehbewegung mit gleichzeitigem Öffnen nicht. In der Regel ist das alles unschädlich und nehme ich gern in Kauf für den Mehrwert an Sicherheit. Allerdings muss man daran denken, wenn man sich zum Beispiel über eine Kuhweide im Gebirge begibt und ggf. seinen Hund sehr schnell ableinen muss, damit er sich frei in Sicherheit bringen kann. In einem solchen Fall würde ich den Karabiner vom Geschirr lösen und die leine lose durch die Handschlaufe am Geschirr schlaufen. Im Fall einer notwendigen schnellen Reaktion könnte einfach ein Leinenende los gelassen werden und der Hund wäre frei. Also kein Hindernis, aber man muss daran denken.
Bei dieser gewünschten Leinenvariante wird die Handschlaufe mittels kleinem Snap-Karabiner und der ersten Verschnallmöglichkeit gebildet. So hat man die Möglichkeit die Handschlaufe so klein oder groß zu machen wie man es für angenehm hält.
Diese Snap-Karabiner sind sehr chic und für den Hund denke ich auch angenehm, wenn es zum Körperkontakt kommt, allersings ist auch hier manchmal das Handling ein wenig Übungssache. Durch die Rundungen und dem Heben nur auf einer Seite, muss man auch diesen Karabiner richtig in der Hand haben, damit man ihn einhändig aufbekommt.
Nach einer Woche mit der Leine beim Alpe-Adria-Radweg bis nach Grado am Mittelmeer ist die Leine natürlich etwas „gebraucht“. Aber auch davor war sie ja bereits bei Ausflügen und Wanderungen im Allgäu dabei.
Die Gebrauchsspuren würde ich aber eher als Patina bezeichnen. Die schwarzen Metallteile wie Ringe und Verschlüsse haben einige Schrammen und Kratzer abbekommen. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Dennoch wäre es vielleicht eine Überlegung die Ringe und Karabiner vor allem bei einer Outdoorleine in Silber zu halten, dann fallen die Kratzer nicht so auf.
Das Leinenseil ist an einigen Stellen ein wenig aufgeraut und vor allem schmutzig. Aber eine Runde in der Waschmaschine und sie sieht zumindest farblich wieder wie neu aus.
Fazit
Die Führleine Safety von Wilderhund aus 10 mm Berseil mit einem Sicherheitskarabiner und 1,5m Leinenänge ist für 40 Euro zu haben.
Das ist sicher ein fairer Preis für ein sehr ordentlich verarbeitetes und praxisorientiertes Produkt.
Wir hoffen noch lange Freude an der Leine zu haben und dass sie uns noch durch viele Abenteuer und Erlebnisse begleitet.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.