Und…Action…!
Wer kennt diese Ansagen aus vielen Filmen nicht, wenn es ums drehen der selbigen geht.
Zwischenzeitlich gibt es neben der bekannten GoPro noch andere Hersteller, die im Bereich Actioncameras unterwegs sind.
Eine günstige Alternative bringt hier Decathlon mit der Sportkamera G-Eye 900 4K Full HD auf den Markt, die wir hier im Test hatten.
Also, Klappe die Erste und…..Action…!
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Äußere Schicht – Futter : 100.0% Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) Board : 50.0% Lithium-Ionen-Akkumulator (LiIo), 20.0% Glasfaser, 20.0% Mineralglas, 10.0% Kupfer (Cu) |
Farbe | schwarz/rot |
Maße | Gemessen ca. 7 cm x 5 cm x 3,5 cm (L x B x H) |
Gewicht | 112 g nachgewogen |
Videoauflösungen | Videomodi in MP4-Format: 4 K: 15 Bilder pro Sekunde. 2,7 K: 30 Bilder pro Sekunde. FULL HD: 1080 p (1920 x 1080) bis 60 Aufnahmen pro Sekunde – 16:9 HD: 720 p (1280 x 720) bis 120 Aufnahmen pro Sekunde – 16:9 |
Aufnahmewinkel | bis 158° – in folgenden Einstellungen: Breit: für alle Video-Einstellungen, Mittel: für folgende Auflösungen: 2,7 K 1080 p und 720 p Klein: für folgende Auflösungen: 1080 p et 720 p |
Bildauflösungen | 5 Millionen Pixel: Fotoformat 10 x 15 cm (Postkartenformat), 8 Millionen Pixel: Fotoformat 21 x 29,7 cm (A4-Format), 12 Millionen Pixel: Fotoformat 29,7 x 42 cm (A3-Format), 16 Millionen Pixel: Fotoformat 42 x 60 cm (A2-Format) |
Monitor | 2″-LCD-Touchscreen |
Akkulaufzeit | Bis 3 Stunden (bei inaktivem WLAN und Full HD 60 Bilder pro Sekunde) |
Wasserdichtheit | Wasserdicht bis 40 m durch im Lieferumfang enthaltenes wasserdichtes Gehäuse |
Vernetzbarkeit | Mini-USB-Port: Aufladen, Bildübertragung Mini-HDMI-Port: für TV HD |
Lieferumfang | 1 Sportkamera G-Eye 900, 1 wasserdichtes Gehäuse (bis 40 m), 1 Aussparung für das Gehäuse, 2 Halterungen: – selbstklebende CO-NECT Halterung flach: für ebene Flächen, – 1 selbstklebendes, gebogenes CO-NECT-Pad für gewölbte Oberflächen, 1 GoPro-Clip mit Sicherheitssystem, 1 Schraube, 1 Schlaufe, 1 Mini-USB-Kabel |
Preis | 149,99 € |
4K und Full HD mit Bildstabilisator, PAUSE-Funktion für Videoaufnahmen, die nicht mehr geschnitten werden müssen, Slowmotion-Funktion, Gehäuse für Wasserdichtigkeit bis 40 m, Befestigungszubehör.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Verpackung der Kamera ist groß, was aber auch daran liegt, dass Decathlon auch einiges an Zubehör gleich mitliefert.
So gibt es neben der Kamera noch ein Unterwassergehäuse, Halteplatten und Halterung sowie Handschlaufe und ein Ladekabel, welches man auch für die Datenübertragung nutzen kann.
Alles macht einen guten und wertigen Eindruck wenn man von dem doch günstigen Preis ausgeht.
Die Verarbeitung macht auch einen wertigen Eindruck.
Praxistest
Die Kamera wurde während des Urlaubs in Schweden und auf diversen Tageswanderungen getestet.
Bedienung
Die Sportkamera verfügt über 4 Tasten am Gehäuse.
Taste | Ort | Funktion |
---|---|---|
Bildtaste | Oben links | Kurzer Druck: Macht ein Bild Langer Druck: Schaltet Kamera ein und macht ein einzelnes Foto |
Videotaste | Oben rechts | Kurzer Druck: Start und Pause Langer Druck: Schaltet Kamera ein und startet Video / stoppt die Aufzeichnung |
Ein-/Ausschalter | Rechte Seite oben | On/Off |
WLAN | Rechte Seite unten | Wifi On/Off |
Mehr gibt es nicht und mehr braucht es nicht. Auch der große Abstand der Auslösetasten hat Vorteile. Gerade im Winter oder beim Biken ist die Bedienung mit Handschuhen dadurch viel einfacher, wenn die Knöpfe nicht zu nah aneinander sitzen.
Die Pausefunktion für die Videoaufnahme muss man in der App unter den Einstellungen bei “Pause Video” erst aktivieren. Zumindest bei mir war dies standardmäßig auf “Off”.
Schaltet man die Kamera ein, so ist diese innerhalb von ca. 10 Sekunden betriebsbereit und man kann sofort Videos oder Bilder machen, ohne die App zu nutzen. Das ist schon praktisch, und über das integrierte Display kann man auch sehen was sich vor der Linse befindet und muss nicht abschätzen wie man die Kamera zu halten hat.
Hat man es mal eiliger, dann kann man auch auf der Bild- oder Videotaste lange drauf bleiben um dadurch die Kamera anzuschalten und gleichzeitig ein Foto machen oder ein Video zu starten. Dies geht innerhalb von knapp 5 Sekunden. Die von Decathlon in der Beschreibung genannten 2 Sekunden konnte ich weder bei Bild noch beim Video erreichen.
Die Bedienung an sich ist einfach und simpel, aber auch gerade deswegen super. Man muss sich nicht viele Gedanken machen, die Auslöser sind gut zu erreichen und ausreichend groß, so dass das filmen oder Bilder machen im Vordergrund steht und nicht die aufwändige Suche nach den Bedienelementen. Insgesamt für mich eine runde Sache.
Unterwassergehäuse
Das mitgelieferte Gehäuse für die G-Eye 900 soll die Kamera vor Staub sowie Stößen schützen und gewährleistet eine Wasserdichtigkeit bis 40 m.
Liest man die Bewertungen auf der Webseite von Decathlon, so wird dort oft ein Problem mit dem Unterwassergehäuse angesprochen. Es kam bei mehreren Benutzern schon vor, dass die Halteklammer gebrochen ist.
Ich kenne diese Art des Gehäuses bereits von der Rollei S50, da diese ein gleiches System nutzt. Zudem wurde mir auf Anfrage bei Decathlon mitgeteilt, dass man das Gehäuse bereits überarbeitet hätte.
Während der gesamten Testzeit gab es keine Probleme mit dem Unterwassergehäuse. Die Halteklammer hält sicher und fest das Gehäuse zu und lässt sich auch gut öffnen.
So wie die Konstruktion aussieht, lässt sich die schwarze Halteklammer bei Bedarf auch wechseln. Ein Sturz auf den Boden könnte diese zwar beschädigen, aber beim Öffnen dürfte es eigentlich keine Probleme geben.
An der Unterseite des Gehäuses findet man noch die typischen “Nasen” für Halterungen, die man auch von GoPro und Co schon kennt und man kann diese auch ohne Probleme nutzen. Schön dass man sich hier wohl auf einen Standard geeinigt hat.
Was mir an dem Unterwassergehäuse auch sehr gut gefällt, sind die 4 Tasten. Bei dem Gehäuse der Rollei sind die Tasten in einem Kunststoffring fast flächig versenkt, was die Bedienung nicht so einfach macht. Auch bei der Decathlon-Sportkamera gibt es diese Kunststoffringe am Gehäuse. Hier stehen aber die Druckknöpfe weiter heraus und lassen sich dadurch sehr gut bedienen.
Am besten wäre es natürlich, wenn man gar kein Gehäuse benötigen würde. Mir persönlich würde es reichen, wenn die Kamera ohne Gehäuse bis zu 10m wasserdicht wäre. Das wäre Top und man könnte auf das Umbauen und Mitschleppen des Gehäuses verzichten.
Zwar hat man im Lieferumfang dem wasserdichten Gehäuse einen Rückseitendeckel mit Aussparung hinzugepackt, damit man das Display auch im Gehäuse bedienen kann. Allerdings eignet sich diese Kombi dann nicht für den Gebrauch beim Wassersport. Hier könnte man das Gehäuse dann eher als “Spritzschutz” bezeichnen.
Modis
Die G-Eye 900 verfügt über diverse Modi, die einem ein großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten bietet.
Diese Modi können entweder über die App selber oder über den Touchscreen an der Kamera eingestellt werden. Folgende Modi stehen zur Verfügung
Bildermodis
- Einfaches Bild
- Burst (Serienfotos)
- Timer
- Timelapse (Zeitraffer)
Folgende Einstellungen sind in den einzelnen Modi möglich:
Picture | Burst | Timer | Timelapse |
---|---|---|---|
16MP, 12 MP, 8 MP, 5 MP | x30 Bilder 1s, 2s, 3s, 6s x10 Bilder 1s, 2s, 3s x5 Bilder/s X3 Bilder/s |
1s, 3s, 5s, 10s, 30s | 1 Foto 2s, 5s, 10s, 30s, 60s, 300s |
Videomodis
- Timelapse (Zeitraffer)
- Slowmotion (Zeitlupe)
- Custom
- Slow Sports
- Fast Sports
Alle verfügbaren Modi können entweder über das Touchdisplay direkt an der Kamera oder aber über die dazugehörige App umgestellt werden.
Das Umstellen auf dem Touchdisplay funktioniert prima, ist jedoch hin und wieder etwas zeitverzögert bzw. langsam. Allerdings ist die Bedienung des Displays im Unterwassergehäuse logischerweise nicht möglich. Hier muss man dann die Einstellungen über die App durchführen.
Zu beachten ist hier allerdings, dass viele Modi grundsätzlich im Weitwinkelmodus sind. Vor allem Fast Sports und Slow Sports.
Will man aber beim Filmen den Fokus enger setzen, so muss man in den “Custom-Modus” wechseln.
Aber auch hier sind nicht überall verschiedene Einstellungen in Bezug auf das Blickfeld möglich.
Auflösung | NTSC (fps) | PAL (fps) | Blickfeld |
---|---|---|---|
4K | 15 | 12,5 | W: Weit |
2.7K | 24/30 | 24/25 | W/M: Weit/Mittel |
2.7K (4:3) | 30 | 25 | W: Weit |
1440P | 24/30 | 24/25 | W: Weit |
1080P | 24/30/60 | 24/25/50 | W/M/N: Weit/Mittel/Eng |
960P | 60 | 50 | W: Weit |
720P | 30/60/120 | 25/50/120 | W/M/N: Weit/Mittel/Eng |
So gibt es leider nur bei einer Auflösung von 1080P oder 720P die Option, dass Blickfeld auf Eng (Near) zu stellen, also mehr oder weniger den Fokus einzugrenzen.
Alternativ kann man noch bei 2.7K auf Mittel gehen. Hier wäre aber eine enge Einstellung auch wünschenswert.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass es sich hierbei nicht um eine Fokussierung handelt. Es wird lediglich der Blinkwinkel verkleinert, was jedoch gerade beim Filmen das Hauptmotiv mehr in den Vordergrund stellt, als wenn der Blinkwinkel sehr weit ist.
Die App
Mittels der Geye Connect App kann man die Kamera leicht bedienen. Innerhalb der App kann man die oben aufgeführten Modi für Bild und Video umstellen, Bilder und Videos anschauen und noch weitere Einstellungen der Kamera durchführen. Auch das Herunterladen von Filmen und Fotos auf das Smartphone ist möglich.
Alles in allem ist die App intuitiv aufgebaut und nicht mit Funktionen überlagert. Man hat sich hier auf das Wesentliche begrenzt und meiner Meinung nach gut umgesetzt.
Was jetzt noch fehlen würde, wäre ein Schnittprogramm analog zu GoPro Quick um kurze Videos einfach am Smartphone zusammenzustellen. Aber wer weiß, vielleicht kommt da ja noch was von Decathlon 😉
Weitere Funktionen
LOOP-Funktion
Diese Funktion muss man zunächst auch in der App einschalten. Hierbei handelt es sich um eine Funktion, bei welcher Grundsätzlich alles aufgenommen wird, allerdings werden nur die letzten 10 Sekunden gespeichert.
Diese Funktion habe ich allerdings nicht getestet, da ich hierzu keinen Anwendungsfall hatte. Üblicherweise startet man ja die Kamera dann, wenn man was interessantes aufnehmen will. Wenn ich dann aber nur die letzten 10 Sekunden habe, dann kann es passieren, dass mir ein Teil fehlt.
Pro / Contra
Pro
- Günstiger Preis
- Gute Funktionen
- Bild und Videoqualität überzeugen
- Einfache Bedienung
Contra
- Nur mit Zusatzgehäuse wasserdicht
- Keine Schnittsoftware als App vorhanden
Fazit
Die G-Eye 900 von Decathlon ist für mich eine sehr gute und vor allem günstige Alternative zum großen, bekannten Mitbewerber.
Durch die intuitive Bedienung sollte jeder schnell mit der Kamera klar kommen und dann steht dem Filmvergnügen nichts mehr im Wege.
Durch die umfangreiche Ausstattung kann man die Kamera nahezu überall einsetzen und so seine Outdooraktivitäten oder was auch immer in Bild und Film festhalten.
Wenn Decathlon jetzt noch die Kamera selber bis zu 10m wasserdicht bekommen würde, wäre das zumindest aus meiner persönlichen Sicht optimal, da man dann nur noch die Kamera mit sich führen muss.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
6 Kommentare
Die Cam gibts nicht mehr – hat der Anbieter (zum Glück?!) aus dem Sortiment genommen. Ich habe bis 2021 innert 2 Jahren 3 Cams des Typs verschlissen – undicht geworden, Gehäuse-Schließknebel gebrochen, undicht geworden. Die (vielsprachige) ‘Bedienungsanleitung’ ist bzw. war ein Witz: KEIN Wort darin, wie mit dem Teil nach Schnorcheln im Salzwasser umzugehen sei; Abspülen mit Süßwasser reicht nicht!! Reste von Salzwasser kristallisieren aus und sprengen offenbar die Verklebung des Gehäuse-Frontglases vor der Linse, was die Undichtigkeit erklärt: Am Strand erwärmt sich das Teil (auch im Schatten) mind. auf Außentemperatur; die Luft innen dehnt sich aus (Druck steigt), Luft entweicht über das Leck z.T.; unhörbar. Wird das Teil dann ins kühlere Meerwasser mitgenommen, kühlt es sich ab, die Luft innen zieht sich zusammen, Druck sinkt => das Gehäuse zieht über das Leck Wasser nach innen. SALZWASSER!
Hallo Hans,
danke für die Info. Hab mich vor kurzem schon gewundert, warum diese nicht mehr zu finden ist, aber dann macht es ja Sinn.
Zusatzgehäuse sind immer unpraktisch auch vom handling her. Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn die Kamera ohne Gehäuse schon über eine Wasserdichtigkeit verfügt. Aber das ist in der Preisklasse dann wohl doch nicht drin.
Sehe ich ähnlich, Lefdi; ich hab sie inzw. zurückgegeben und sogar noch (ein großes Plus f. Dec.!) eine Teilerstattung bekommen. Der Knüller letztes Jahr auf Rhodos war übrigens Folgendes. Cam im offenen Gehäuse über Nacht im Kühlschrank, vor Strandgang (d.h. kalt und trocken) noch innen verschlossen und in Handtücher gewickelt, hielt sie 2-3 h kühler als das Wasser. IM Wasser bemerke ich plötzlich kleine Bläschen, die von der Fuge des lecken Frontglases abperlen. Ich bin ja Analytiker (Chemie) – die Cam erwärmt sich im Wasser auf 28 °, die Luft dehnt sich aus und entweicht über die Leckage. Das Tollste, das wird bei einem UW-Clip sogar als hörbares Trecker-Knattern aufgenommen! So konnte ich zwar weitere Wassereinbrüche verhindern, aber mit inakzeptablem Aufwand. Habe mir dann noch von dort die Olympus TG-6 nachbestellt; dicht, besser, um € 300.
Hallo Hans,
das ist alles sehr ärgerlich und so wie du sagst, ist der Aufwand dahinter einfach zu groß.
Eigentlich schade, da ich die Größe echt gut fand von der Kamera. War handlich und man konnte sie locker in die Tasche stecken.
Vielleicht bringt Decathlon ja nochmal eine Kamera raus, wobei es gegen den Platzhirsch nicht so einfach ist. Aber die sind preislich halt auch ne ganz andere Liga 😉
Ja, Lefdi, der Dec.-Ansatz war in einem interessanten Segment, guter Preis, große Bedienknöpfe (minus bei der TG-6), Funktionen wie Bild währ. Videoaufnahme bzw. Videounterbrechung, aber als Killer, dass dabei jeder Knopfdruck als knarzendes Geräusch der Rückholfeder mit aufgezeichnet wird, dass man nicht zoomen + fokussieren kann und natürlich absolut das Gehäuse.
Siehst du eigtl. meine Emailadresse, die ich hier mit angeben muss? Dann sende doch mal, wenn du magst(?), ein Hallo dahin und ich sende dir ein paar Vergleichsfotos (ein superschönes von einem jungen Zackenbarsch mit der TG-6) und einen kurzen Ausschnitt mit den Treckerbläschen. Ich kann ja hier, soweit ich sehe, keine pics&clips hochladen…
So, jetzt noch die Aufnahme in die Mailingliste.