1,7K Welcher Sportler kennt es nicht – Verspannungen, Schmerzen oder Reizungen nach der Belastung oder auch ganz unsportlich – nachdem man nachts blöd gelegen ist und morgens kaum mehr den Kopf drehen kann.
Die Crosstapes von Truetape sind speziell dafür entwickelt um auf Schmerzpunkte zu wirken, jedoch auch zur Unterstützung bei der Heilung von frischem Narbengewebe.

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung der Truetape Crosstapes

Die Crosstapes sind in zwei Verpackungsgrößen erhältlich, der Small Pack mit 42 Pflastern und der Big Pack mit 130 Pflastern. In beiden Varianten sind drei Pflastergrößen vorhanden: Größe S in 21 x 27 mm, Größe M in 28 x 36 mm und Größe L in 44 x 52 mm. Die Pflaster sind unauffällig in Hautfarben und haben eine Gitterform.

Wie von der Marke Truetape gewohnt, macht das Produkt einen sehr guten qualitativen Eindruck. Ebenso liegt eine Anleitung zur Selbstanwendung bei und man hat die Möglichkeit sich auf der Homepage Videos zur richtigen Anwendung anzuschauen.

Die Pflaster enthalten keine Medikamente und wurden nach Herstellerangaben mit Physiotherapeuten und Ärzten entwickelt.

Praxistest

Zunächst einmal habe ich mich damit auseinander gesetzt wie die Pflaster denn eigentlich wirken sollen. Nach Liebscher und Bracht® misst der Körper die Spannungsverhältnisse in den Muskeln und Faszien über die Rezeptoren der Knochenhaut. Die jeweilig aufgenommenen Werte werden an das Gehirn weitergeleitet und von dort wiederrum wird das Schmerzsignal an die betroffene Stelle gesendet. Dies sind dann oftmals die von uns wahrgenommenen schmerzenden Triggerpunkte. Hier setzt dann das Crosstape an – durch die leichte Spannung der Haut wird die Durchblutung angeregt und die Spannung soll genommen werden. Über die genauen Wirkungsweisen findet man auf der Website keine Informationen. Es gibt auch keine medizinische Studien über die Wirksamkeit des Tapes.

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist das Crosstape zur Unterstützung der Heilung eines frischen Narbengewebes anzuwenden. Hierbei muss die Wunde bereits geschlossen sein und, wenn vorhanden, die Fäden gezogen sein. Direkt danach soll das Tape 3-5 Wochen angewendet werden.

Ich persönlich habe die Tapes zunächst an Schmerz- und Triggerpunkten verwendet. Da ich nach dem Joggen oftmals an einer speziellen Stelle zwischen Schienbein und Wade Schmerzen habe, versuchte ich es direkt dort.
Das Tape löst sich leicht von der Folie, kann problemlos aufgeklebt werden und ist dank der guten Anleitung auch schnell in der vorgesehenen Art auf der Haut. Durch die dezente Farbe fällt das Tape kaum auf und hindert einen nicht daran weiter in kurzen Hosen herum zu laufen – lediglich die Sonnenbräunung beim abziehen des Tapes sah danach interessant gemustert aus.
Das Tape fällt nicht auf und ist angenehm auf der Haut, man merkt es eigentlich gar nicht. Da ich stellenweise sehr empfindlich auf Pflaster reagiere war ich sehr gespannt wie es sich hier beim Truetape verhält – der Hersteller gibt hier an, dass die Pflaster aus hypoallergenem Acrylkleber bestehen und latexfrei sowie nickelfrei sind, was eine hohe Hautverträglichkeit verspricht. Dies kann ich tatsächlich bestätigen – nachdem das Pflaster abgezogen war, waren keinerlei Rötungen oder Rückstände auf der Haut, auch nach mehreren Tagen Tragezeit.
Ich habe das Pflaster sowohl an dem Schmerzpunkt am Bein als auch am Nacken-/Schulterbereich verwendet. Die Größe wählte ich nach der entsprechenden Anleitung, welche von der Körperstelle abhängig ist. Das Pflaster war stets angenehm und zu keinem Zeitpunkt störend. Am Bein hielt es sich bis zu fünf Tagen, am Nacken löste es sich bereits nach Tag zwei.
Ich muss jedoch sagen, dass ich durch das Pflaster keinerlei Veränderung an meinen Schmerzpunkten feststellen konnte. Es wurde nicht schlechter, gefühlt aber auch nicht schneller besser als sonst. Da ich in solchen Dingen wohl auch nicht der feinfühligste Mensch auf Erden bin habe ich meine Freundin gebeten das Pflaster ebenfalls zu testen.
Wir testeten es hierbei an Schmerzpunkten am Nacken. Meine Freundin zeigte sich hier deutlich feinfühliger. Sie gab an, dass es fühlbar die Gewebespannung reduziert hat, die Haftung und dadurch die Spannungsreduzierung jedoch am Folgetag des Anbringens bereits abgenommen hat. Für eine Triggerpunktbehandlung beziehungsweise als Unterstützung hierzu eignete es sich aber sehr gut.

Für den Test der Narbenbehandlung unterzog ich mich extra einer Operation ? – Natürlich nicht, aber passenderweise wurde ich im Testzeitraum tatsächlich operiert und ich testete die Pflaster an einer geschlossenen OP-Narbe am Unterbauch in der Länge von 4 cm.
Die Anwendung von Crosstape auf der Narbe soll eine übermäßige Wucherung der Narbe verhindern und ein kosmetisch ansprechendes Ergebnis erzielen. Auch hierzu gibt es keine medizinischen Studien.
Hier ging es mir wie zuvor bei den Schmerzpunkten – die Pflaster ließen sich auf der Narbe gut anbringen und störten mich nicht. Die Narbe ist nicht gewuchert, flach und lila. Jedoch verheilen meine Narben meistens in dieser Form, ich kann also nicht sagen, ob das Crosstape hierbei die Heilung und Narbenentwicklung beeinflusst hat. Ich hatte jedoch auch keine feinfühligere, frisch operierte Person in meinem Umfeld, weshalb dies nicht durch eine weitere Person getestet werden konnte.

Pro / Contra

Pro

• Sehr gute Anleitungen im Pack und auf der Website
• Gute Hautverträglichkeit

Contra

• Kein messbarer Erfolg oder medizinische Studien über die Wirksamkeit

Fazit

Ich persönlich werde mir das Crosstape nach der Testphase nicht zulegen, da ich keine spürbare Verbesserung durch die Anwendung hatte. Bei meiner Freundin jedoch war eine spürbare Veränderung vorhanden.
Mein Fazit ist auf jeden Fall, dass es einen Versuch wert ist. Ich denke jeder reagiert da anders auf die Anwendung und der Preis für das Produkt ist sehr fair, weshalb sich der Test für jeden persönlich auf jeden Fall lohnt um festzustellen ob es einem hilft.