Wanderschuhe, die einen nicht nur durch die Natur tragen, sondern die auch in ihrer Produktion möglichst umweltfreundlich sind. Das ist der Anspruch von Doghammer. Die Marke möchte einen möglichst kleinen, transparenten Fußabdruck bei der Herstellung jedes Schuhpaares hinterlassen.
Wir haben zum Testen den Doghammer Guide Rock Vegan WP erhalten.
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | Kork, veganes Leder |
| Größen | 36-42 |
| Farben | Blueberry Madl, Orange Madl, Jade Madl |
| Gewicht | 690 g/ Paar (Gr. 39) |
| Preis | 179,90 Euro UVP |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Beim Auspacken erwartet mich ein robuster Wander- und Zustiegsschuh mit grobem Profil.
Praxistest
Bei dem Guide Rock Vegan WP handelt es sich um einen Wander- und Zustiegsschuh für Frauen. Er ist aber auch fernab vom Berg ein bequemer Allrounder. Er ist für einen Zustiegsschuh mit einem Gewicht von 345 g pro Schuh relativ leicht. Der Schuh verbindet, so wie es auch die Firmenphilosophie ist, Funktionalität mit Nachhaltigkeit. Die Schuhe sind in Portugal fair produziert. Hier werden sie in Handarbeit in einem familiär geführten Betrieb gefertigt. Dabei wird Wert auf recycelte und ökologische Materialien gelegt. Die Korkinnensohle ist nicht nur ein Naturprodukt, sondern wurde teilweise aus recyceltem Kork aus Weinflaschenkorken hergestellt. Der restliche Korkanteil stammt von portugisischen Korkeichen. So wird nicht nur Kunststoff vermieden, sondern auch die Natur geschont. Weil aber auch eine Korksohle trocknen muss, kann sie herausgenommen werden. Das vegane Leder stammt ebenfalls aus Portugal. Zudem verfügt der Schuh über Einsätze aus recyceltem Meeresplastik. Da die Materialien und die Produktion aus Europa stammen, bleiben die Transportwege erfreulich kurz.
Der gesamte Schuh ist inklusive des Kleber zu 100% vegan. Wichtig für jeden Einsatzbereich ist, dass die Schuhe wasserdicht sind. Egal ob beim Zustieg zu einer Kletterroute oder ob man beim Morgenspaziergang durch eine vom Tau nasse Wiese schreitet: nasse Füße braucht niemand. Manchmal kommt das Wasser auch von oben am Bein entlang, aber die häufigste Variante ist doch nasser Untergrund.
Die Vibramsohle sorgt zusammen mit dem kräftigen Profil für einen guten und zuverlässigen Halt auch in schwierigem Gelände. Sie hat auch ein gutes Dämpfungs- und Abrollverhalten. Die Profiltiefe ist nicht übermäßig groß. Die Abstände zwischen den Stollen sind weit genug, dass sich kleinere Steine nicht darin festsetzen und beim Gehen drücken könnten.
Der Schuh fällt eher etwas kurz aus. Mit Schuhgröße 39,5 bis 40 ist der Schuh in Größe 40 ein kleines Stück zu kurz. Auf der Ebene geht es noch, aber beim Bergabgehen stieß ich sofort vorne leicht an.
Sowohl der Fersen- als auch Zehenschutz sorgt für besten Schutz für den Fuß auch im Geröll oder über Stock und Stein. Zudem sorgen sie zusammen mit dem wasserdichten Material für trockene Füße, zumindest von außen.
Die Schuhe sind auch ohne echtes Leder sehr robust.
Die rundgenähten Schnürsenkel lassen sich gut binden und mit einer Doppelschleife halten sie auch in nassem Zustand sehr gut. Die Schnürung selbst reicht wie bei vielen Zustiegsschuhen weit bis auf die Zehen. Die Schnürsenkellöcher sind mit Metallösen verstärkt und versprechen lange Haltbarkeit, ohne dass ein Loch ausreißen kann.
Die Zunge ist innen mit einem feinen, weichen Gewebe gepolstert. Auf der Zunge läuft durch eine Lasche die Schnürung, um ein Verrutschen der Zunge zu verhindern. Im oberen Bereich der Zunge ist das Doghammer-Logo auf einen Korkeinsatz gedruckt. Auf der Innenseite dieses oberen Bereiches wurde Lederersatzgewebe verwendet. Die Naht im Übergang zum weichen Innenfutter ist etwas wulstig.
Die Innensohle besteht aus Kork. Dieser ist wie bereits eingangs erwähnt, teils recycelt aus Weinkorken. Der übrige Kork stammt von europäischen Korkeichen. Kork ist ein Naturprodukt, das gute Eigenschaften im Hinblick auf Atmungsaktivität und Fußklima, sowie Wärmemanagement hat. Gleichzeitig ist Kork nämlich kälte- und wärmeregulierend. Trotz der Atmungsaktivität ist Kork wasserabweisend. Zudem dämmt Kork hervorragend den Trittschall, so wie wir es auch von den Vorzügen von Korkböden kennen.
Das Fersenpolster ist weit hoch gezogen und schützt die empfindliche Achillesferse vor Steinen oder Verletzungen. Auf der Innenseite ist die Ferse mit weichem Nubuklederersatz ausgekleidet. Wie das Original sorgt das angeraute Material für gute Haptik. So hat man nie das Gefühl im Schuh an der Ferse zu rutschen oder gar raus zu rutschen.
Der Schuh ist ausgesprochen stabil. Die Härte des Schuhs in seiner Gesamtheit ist sicherlich dem Verwendungsbereich geschuldet. Als Zustiegsschuh über Stein, Geröll und Fels bedarf es einer stabilen und robusten Schutzhülle und Sohle.
Die Breite des Vorderfußbereiches war absolut ausreichend, auch wenn man Wandersocken trug, die meist etwas mehr auftragen.
Persönliche Erfahrungen:
Als Wanderschuh ist er für meine ganz persönlichen Füße zu hart. Bei leichten Wanderungen über typische alpine Wanderwege und in Mittelgebirgen habe ich mir innerhalb von 1-2 Stunden eine Blase an jeder Ferse zugezogen. Mich hat auch der obere Rand des Fersenpolsters, sowie des gesamten Einstiegs, schnell gedrückt und begonnen zu reiben. Auch eine Lockerung der Schnürung bot keine Abhilfe.
Pro/Contra
Pro:
- vegane Materialien
- europäische Produktion
- kurze Transportwege
- Korkinnensohle
- robust
Contra:
- starrer Schuh
Fazit
Der Doghammer GuideRock Vegan WP für 180 Euro ist ein Wander- und Zustiegsschuh, der durch Robustheit, Nachhaltigkeit, Atmungsaktivität punktet. Doghammer legt viel Wert Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit. Diese ziehen sich konsequent durch alle Produktionsschritte.
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