Aclima ist ein norwegischer Bekleidungshersteller, den es bereits seit 1939 gibt und der immer noch vom Sohn des Gründers geleitet wird. Zunächst war die Marke auf Berufsbekleidung für Fischer ausgelegt und spezialisierte sich im Laufe der Jahre auch für den gesamten Outdoorsektor. Vor diesem Hintergrund wundert es aber nicht, dass Aclima wesentlich mehr Wert auf Funktionalität und Qualität als auf das Design legt. Mit einem landwirtschaftlichen Hintergrund war die Beziehung zu den Bezugsbetrieben für die Wolle schon immer eng. Aclima hat sich schon von sehr früh auf Bekleidung aus Wolle konzentriert.
Lars Monsen ist ein norwegischer Abenteurer und Journalist, der für seine Erkundungen und Rucksackreisen in die raue Wildnis berühmt ist. Bekannt wurde er vor allem durch seine Wandertour im Norden Kanadas, die von Monsen selbst gedreht und dokumentiert und 2005 auf NRK ausgestrahlt wurde. Er hat für Aclima eine Kollektion geschaffen, die mit praktischen Details unter anderem auch für die Jagd versehen ist.
Wir durften aus einer Kollektion die LM Anárjohka WS Jkt W 103 testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | 53% Merinowolle, 43 % Polyamid, 4 % Elasthan |
Größen | XS-2XL |
Farbe | black |
Preis | 290,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Aclima ist bekannt für hohe Qualität sowohl in Bezug auf die verarbeiteten Materialien als auch vor allem auf die Verarbeitung. Hohe Belastbarkeit ist Grundvoraussetzung. Dementsprechend stabil und dehnbar sind die Nähte und die Reißverschlüsse sind robust und laufen gut.
Der Frontreißverschluss ist recht grobzahnig, lässt sich aber dennoch fließend betätigen.
Praxistest
Die Jacke wurde im Winter und Frühling in der Größe M bei Konfektionsgröße 38 getragen. Obwohl es das Damenmodell ist, ist die Jacke recht lang und nicht figurbetont. Eher figurumspielend. Um die Taille sitzt die Jacke recht locker. Dies ist vielleicht jetzt nicht so schmeichelnd, aber dafür ist die Jacke auch nicht zu eng, wenn am Gürtel z.B. ein Leatherman oder ähnliches getragen wird. Wie gesagt, die Jacke ist für den Outdoorbereich. Der Schnitt ist so lang gewählt, dass die Jacke den Nieren- und Rückenbereich immer bei allen Aktivitäten sauber abdeckt und so warm schützt.
Die Kollektion von Lars Monsen setzt auf Farbkontraste. Häufig, wie auch bei dieser Jacke, ist die Grundfarbe scharz und dann werden Kontraste durch hellblaue Reißverschlüsse und signalrote Einsätze gesetzt.
Beim Material handelt sich um ein Produkt aus der Woolshellreihe. Dies bedeutet, dass es ein Merinowollemischgewebe ist, das so die besten Eigenschaften der einzelnen Komponenten miteinander verbindet. Merinowolle hat als Naturfaser ganz wundervolle Eigenschaften wie Geruchsneutralisierung, antibakterielle Wirkung, Klimaregulierung, Schnelltrocknung, gute Atmungsatkivität. Durch den Mix mit Polyester wird das Gewebe zudem noch winddicht und langlebiger, weil die Fasern robuster sind.
Der hellblaue Frontreißverschluss ist auffallend grobzahnig. Er lässt sich so aber auch schnell und dennoch gut auch mit Handschuhen bedienen. Ein ausreichend großer Kinnschutz verhindert das schmerzhafte Einklemmen von Haut am Kinn oder Hals.
Zwei sehr große Einschubreißverschlusstaschen und zwei ebenfalls geräumige Napoleonbrusttaschen bieten genug Platz für alles mögliche für Unterwegs. Alle Taschen sind mit dem Woolshellgewebe im Innenbereich ausgestattet, so dass der Tascheninhalt nicht unangenehm auf der Haut drückt und keine Kältebrücken entstehen.
Die Ärmel sind ausreichend bis eher großzügig lang geschnitten. Der Ärmelbund ist mit einem schmalen weichen Elastikband versehen. So trägt der Bund auch nicht auf, wenn die Jacke einmal als Midlayer unter einer anderen getragen wird. Daumenlöcher sorgen dafür, dass die Jacke bei kälteren Temperaturen auch das Handgelenk und einen Teil des Handrückens warm hält.
Als echter Outdoorfreak hat Lars Monsen aber noch einige Details eingearbeitet, die sonst nicht an Jacken zu finden sind. An beiden Ärmeln sind signalrote Einsätze vorhanden. Dies hat sicher nicht nur modischen Gründe, sondern vermutlich auch um entsprechend erkennbar zu sein. Denn gerade auch auf der Jagd mit mehreren wäre es fatal, wenn der Jäger zum Gejagten würde, weil ein anderer ihn nicht erkennt.
An beiden Ärmeln und auch am Nacken sind Nylonschlaufen angebracht. Hier kann die Jacke an diversen Ecken so zum Trocknen aufgehängt werden, dass sie möglichst wenig Zeit dazu braucht.
Über der linken Brusttasche sind zwei weitere Schlaufen vorhanden, in einer davon ist ein kleiner Metallring eingenäht, an welchen auch Gegenstände angeklipst werden können.
Die Woolshelljacke ist winddicht und wasserabweisend.
Sie wurde im Freizeitbereich offroad getragen und auch häufig beim Training auf einem zugigen Platz. Ständiger Wind, teils leichter Niederschlag bei unterschiedlich starker körperlicher Belastung ist nicht ganz ohne für eine Jacke. Hier kamen alle Eigenschaften bestens zum Tragen. Es gab nie einen Wärme- oder Feuchtigkeitsstau im Inneren und auch die Geruchsentwicklung war gleich null.
Aclima-Schriftzüge an einem Unterarm und am unteren Rückenteil reflektieren. Das ist nicht viel, aber in der Wildnis ist dies vielleicht auch zu vernachlässigen.
Fazit
Wer eine kompromisslos praktische funktionelle Outdoor-Woolshelljacke möchte, der (die) ist mit der Anárjohka WS Jkt W 103 XL von Aclima aus der Kollektion von Lars Monsen wirklich gut bedient. Warm, unverwüstlich und sehr praktisch in den Details.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.