Aufgrund der eigenen Tragekapazität kann man jedoch nicht alle benötigten Werkzeuge mitführen.
Mit seinem Multitool-Klappspaten versucht BasicNature genau hierfür eine Lösung zu bieten: Die 10-in-1 Survivalschaufel bietet vielseitige Funktionen für verschiedenste Probleme – vom Holzhacken bis zum Feuermachen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Borstahl und gehärtetes Alumium, Griff ist mit Schaumstoff ummantelt, Pfeife besteht aus Kunststoff |
Maße | 25 x 20 x 6 cm (gepackt) 47x 4 x 11 cm (aufgebaut) |
Farbe | Schwarz, Mattgrau, Edelstahl |
Gewicht | 825g inkl. Hülle, 585g ohne Hülle |
Preis | 59,95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der BasicNature 10-in-1 Survivalschaufel
Die Schaufel bietet wie der Name schon sagt, verschiedenste Funktionen.
Insgesamt haben wir 12 gefunden:
Spaten, Hacke, Axt, Schraubenschlüssel, 6cm langer Maßstab, Drahtschneider, Messer, Säge, Flaschenöffner, Pfeife, Feuerstahl sowie 2,5m Paracord.
Die Verarbeitung ist insgesamt sehr gut. Im komprimierten Zustand sind die einzelnen Komponenten so verbaut, dass sie kein Spiel haben. Die Schaufel liegt gut in der Hand. Auch optisch ist das Multitool sehr ansprechend gestaltet.
Praxistest
Für den Praxistest haben wir das Multitool mit auf unser Pfadfindergrundstück genommen und es hier auf Funktionalität und Belastbarkeit überprüft.
Zunächst haben wir getestet ob man mit dem Multitool tatsächlich Holz spalten kann. Tatsächlich ist die Schaufel zum Spalten geeignet, solange das Holz nicht mit Ästen durchzogen oder zu dick ist. Verschiedene Holzstücke bis zu einer Größe von etwa zehn Zentimeter Durchmesser und einer Länge von etwa 40 cm ließen sich mit der Schaufel gut spalten. Darüber hinaus wird es schwierig, da die Schaufel zu wenig eigene Masse besitzt um einen starken Impuls zu erzeugen, welcher die Fasern des Holzes spaltet. Dennoch waren wir sehr positiv überrascht, da wir mit einem so guten Ergebnis anfangs nicht gerechnet hatten.
Das verbaute Messer und die Säge sind praktischerweise am abschraubbaren Griff der Schaufel montiert. Hierdurch lässt sich sowohl das Messer als auch die Säge gut verwenden, ohne dass man den gesamten Spaten mit Schaufelblatt bewegen muss.
Die Säge ist aufgrund der Länge des Sägeblattes (5cm) nicht für dicke Äste oder Stämme zu empfehlen. Für dünnere Äste bis 2cm Stärke lässt sie sich aber gut einsetzen. Die Länge entspricht auch der Länge der Sägen bei klassischen Multitools. Das Messer ist mit einer Klingenlänge von sechs Zentimetern lang genug und ist in vielen Situationen einsetzbar. Durch die Anbringung am Griff des Multitools liegt es beim Schnitzen gut in der Hand.
Die Pfeife des Multitools ist aus Plastik und ebenfalls im Griff des Multitools verbaut. Sie erzeugt einen lauten und klaren Pfeifton und ist daher für Situationen in denen man auf sich aufmerksam machen muss gut geeignet.
Das am Griffende befestigte Seil (Paracord) ist eine clevere Ergänzung im Survivalfall. Allerdings entspricht die Länge nicht der auf der Packung angegebenen Länge von drei Metern. Die tatsächliche Länge beträgt 2,50m. Für den Bau eines Biwaks reicht das im Ernstfall jedoch trotzdem aus. Das Paracord hat eine Stärke von etwa drei Millimetern und ist auf Zug äußerst belastbar sowie insgesamt sehr robust.
Das Schaufelblatt kann in verschiedenen Positionen arretiert werden. Das System hierzu besteht aus einem Stahlring und kleinen Metallnasen, die in die unterschiedlichen Aussparungen im diesem Ring verankert werden können. Die Position wird fest arretiert und löst sich nicht von selbst. Auch hat das Blatt hat im Gegensatz zu anderen Klappspaten kein Spiel.
Das Schaufelblatt ist 11 x 14 cm groß. Diese eher kleinen Maße reichen jedoch aus, um bei Regenwetter den rettenden Graben um das Zelt zu ziehen oder kleine Löcher zu graben. Auch für das Verrichten der wortwörtlichen “Notdurft” reicht ein mit dem Spaten mit etwa drei Stichen schnell ausgehobenes Loch aus.
Tritt man den Spaten in die Erde, bietet die obere Kante des Schaufelblattes allerdings zu wenig Platz, um den Fuß in voller Breite aufzusetzen (nur 3,5 cm). Das Eintreten in die Erde ist zwar möglich, jedoch kann nicht so viel Kraft übertragen werden wie bei einem klassischen Spaten, auch weil der Fuß bei vollen Druck immer wieder wegrutscht. Bei harter Erde wird das Graben daher zum Kraftakt. Hier hilft es das Schaufelblatt um 90 Grad zu kippen und zunächst mit der so gebildeten Hacke die Erde aufzulockern.
Das Schaufelblatt besitzt Aussparungen in Form verschiedener Schraubenschlüsselgrößen, wodurch das Multitool wie ein Schraubenschlüssel verwendet werden kann. Die Größen sind 10, 8, 6, 5 und 4 mm. Natürlich können hierbei nur Sechskantschrauben oder Muttern angezogen werden um die herum genügend Platz ist, damit die Schaufel angesetzt werden kann. Bei engen Bereichen muss man auf einen klassischen Schraubenschlüssel zurückgreifen.
Auf dem Schaufelblatt ist zudem ein kleiner Maßstab (0-6cm) eingraviert. In meinen Augen handelt es sich hierbei um eine nette Idee, die jedoch in der Praxis selten Anwendung findet.
Der eingebaute Feuerstahl ist mit seiner Länge von 4 cm recht kurz. Im Test wurde versucht ein Stück in Wachs getränkte Holzwolle (Naturgrillanzünder) in Brand zu setzen. Diese wurde für den Test aufgedreht und zu einem kleinen Nest geformt, so dass alle Funken auf dem Anzünder landeten. Auch nach mehreren Versuchen gelang es nicht den Anzünder in Brand zu setzen. Es konnten zwar Funken erzeugt werden, jedoch waren diese nicht stark genug.
Ein klassischer Feuerstahl hat hingegen eine Länge von etwa 7 cm, wodurch die Erfolgsquote höher ist. Während auch nach 20 Versuchen mit dem Feuerstahl der Schaufel der Anzünder kein Feuer fing, klappte es mit dem längeren Feuerstahl bereits beim zweiten Versuch.
Mit sehr viel Übung und Geduld ließ sich aber auch mit dem integrierten Feuerstahl ein Feuer entzünden. Auffällig war auch, dass der Feuerstahl schon nach einigen Anwendungen starke Abnutzungsspuren aufwies.
Der Drahtschneider ist geeignet, um Drähte oder Kabel bis zu einer Stärke von etwa 4mm durchzuschneiden. Allerdings müssen diese hierzu relativ frei liegen, da es andernfalls schwer wird, sie ihn in die Schneideöffnung einzulegen. Ist der Draht beispielsweise um einen Pfosten gewickelt erreicht man ihn mit dem Schneidewerkzeug nicht, sondern muss auf einer klassische Kneifzange zurückgreifen.
Insgesamt sind Haptik und Optik sehr gut. Das Schaumgummi um den Griff sorgt bei Benutzung für den nötigen Grip.
Das Hüllensystem ist praktisch: Der Spaten kann entweder in zwei Teilen in der großen Tasche mittels Klettschlaufen am Gürtel beziehungsweise am Rucksack getragen, mit Tragegurt als Umhängetasche genutzt oder mit kleiner Hülle zusammengeschraubt am Gürtel getragen werden. Das Gewicht mit Hülle beträgt 825g, ohne Hülle 585g.
Pro / Contra
Pro
- Viele Funktionen
- Als Klappspaten sehr leicht
- Gutes Aufbewahrungssystem
- Sehr gute Verarbeitung
- Durchdachtes Design
- Die einzelnen Funktionen liefern fast alle gute Arbeitsergebnisse –> Multitool ist breit einsetzbar
- Gutes Preisleistungsverhältnis
Contra
- Feuerstahl zu kurz und nutzt sich schnell ab
- Spaten ist etwas schmal, so dass er nicht mit voller Kraft in die Erde getreten werden kann
Fazit
Das 10-in-1 Survivalschaufel von BasicNature ist gut verarbeitet und sehr gut durchdacht.
Sie vereint viele nützliche Funktionen die man bei Outdoortouren gut gebrauchen kann.
Diese Tatsache und das niedrige Gewicht machen die Schaufel gerade bei mehrtägigen Wanderungen oder Survivaltouren zu einem treuen Begleiter.
Die einzige Funktion die meiner Meinung nach keine Freude bereitet ist der Feuerstahl. Da diese Art des Feuermachens ohnehin schon etwas übungsintensiver ist, werden gerade Anfänger in dem Bereich vermutlich kalt zu Abend essen müssen, sollten sie keine andere Zündquelle zur Hand haben.
Alle anderen Funktionen sind so ausgestaltet, dass man viel Freude an dem Multitool hat.
Was man jedoch hierbei nie vergessen darf: Die Stärke eines Multitools liegt immer in der Bandbreite an Funktionen die es in einem Werkzeug vereint und in dem Gewicht des Wandergepäcks, welches man hierdurch sparen kann.
Wenn das Gewicht des Werkzeugkastens keine Rolle spielt (zum Beispiel bei einem stationären mehrtägigen Lager) ist es sinnvoller für den jeweiligen Zweck das speziell dafür geeignete Werkzeug mitzunehmen.