Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Edelstahl, Kunststoff |
Farben | Schwarz / grau |
Gewicht | 5,7 kg (nur Kocher) |
Maße | 55 cm breit, 9 cm hoch, 31cm tief |
Preis | 170 EUR Grill, 50 EUR Power Pak |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Kocher wird in einer praktischen schwarzen Tasche mit Tragegriff geliefert. Darin befindet sich (beim von uns getesteten Pro-Deluxe-Modell) neben dem eigentlichen Gerät mit den beiden Gaskochplatten mit Topfständer noch allerhand Zubehör: Zwei Grillplatten mit einem separaten abnehmbaren Griff, ein Aufsatz für Espressokännchen, Windschotte und ein Schraubenschlüssel für den Gasanschluss.
Die Komponenten wirken wertig, in Summe kommt aber auch ein Gewicht von 6,1 kg mitsamt dem Zubehör zusammen. Dazu ist noch die Gasversorgung notwendig: ein Druckregler und eine Gasflasche. Da wir zumindest ein bisschen mobil sein wollten, haben wir das Dual Power Pak genommen, ein Druckregler mit direktem Anschluss für zwei handelsübliche Kartuschen mit Schraubgewinde.
Praxistest
Der Aufbau und Anschluss ist denkbar einfach, so dass die (knapp gehaltene) Bedienungsanleitung auch kaum erforderlich ist: Kocher auf den Tisch stellen, aufklappen, Gas anschließen, fertig. Es ist keine weitere Montage notwendig.
Dual Power Pak
Wir haben zur Gasversorgung zwei handelsübliche 500g-Kartuschen verwendet. Diese werden direkt nebeneinander in passende Anschlüsse des Druckreglers geschraubt. Ein Drehknopf steuert die Gaszufuhr. Vom 50mBar-Druckregler aus geht ein Schlauch zum Kocher, wo er mit Linksgewinde angeschraubt werden kann.
Das Reglersystem ist auf eine lange Haltbarkeit von 10 Jahren ausgelegt, wobei natürlich vor allem der Schlauch regelmäßig auf Dichtigkeit kontrolliert werden sollte, zumindest wenn man oft Auf- und Abbaut.
Aus unserer Sicht wäre es noch schön gewesen, wenn der Drehknopf eine Arretierung oder Kindersicherung in der Nullstellung gehabt hätte, so dass beim Transport nicht versehentlich Gas ausströmt.
Alternativ zum Dual Power Pak gibt es bei Cadac auch ein System mit 3 Kartuschen und einen Druckregler für normale große Gasflaschen wie beim heimischen Gasgrill.
Kocher
Unser üblicher Anwendungsfall war das Kochen von Teewasser und Frühstückseiern morgens oder Nudeln mit Soße abends. Bisher beim Einflammenkocher war es immer ein bisschen mühsam, alles gleichzeitig warm zu haben. Diesmal konnten wir beides gemeinsam erwärmen.
Der Kocher hat an beiden Flammen große Topfständer, die für mittlere bis große Gefäße ausgelegt sind, konkret laut Anleitung 18 – 25cm Durchmesser. Für kleine Gefäße wie die klassische Espressokanne wird ein kleiner Aufsatz mitgeliefert.
Zum Zünden wird die Gaszufuhr aufgedreht und der Piezo-Zündknopf gedrückt. Mittels eines Funkens zündete die Flamme bei uns immer sofort. Beide Platten werden getrennt gezündet und geregelt. (Man sollte nicht vergessen, vorher den Verschluss am Gasdruckregler aufzudrehen ;-))
Die 2,2 kWatt Heizleistung pro Platte bringen Wasser für Tee oder Nudeln schnell zum Kochen. Wir haben auch eine Pfanne genutzt und damit Spiegelei und dergleichen zubereitet, das funktionierte ebenfalls gut. Die niedrigste Gasmenge ist jedoch schon relativ hoch, so dass wir bei kleineren Kochmengen wie Soßen doch öfters umrühren mussten. Da der Flammenaustritt aber – im Gegensatz zum klassischen gewichtsoptimierten Campingkocher – aus einem recht großen Kreis austritt, bildeten sich bei uns keine überhitzten, angebrannten Stellen in der Mitte.
Laut Anleitung verbraucht der Kocher im Maximalbetrieb pro Herdplatte 160g Gas pro Stunde (bei Betrieb mit Butangas), d.h. mit dem Dual-Power-Pak mit 2x500g Gas müssten es 3 konstante Kochstunden beim Betrieb beider Platten in Volllast sein – was man ja eher selten braucht.
Zubehör
Wenn es besonders windig wird, können zwei kleine Windschotten auf beiden Seiten montiert werden, um die Flammen vor dem Ausblasen zu schützen. Wir hatten sie auf dem Campingplatz meistens dran. Leider kann man mit montiertem Windschott den Deckel des Kochers nicht mehr schließen.
Für besonders kleine Töpfe oder Espressokännchen gibt es eine kleine Edelstahlplatte, die auf den Gaskocher gesetzt werden kann. Diese verteilt die Wärme dann nochmal etwas mittiger und bietet auch einen stabileren Stand. Wir haben damit beispielsweise mit einer kleinen Kanne manchmal das Teewasser aufgekocht. Die Platte verfärbte sich bei uns durch die Hitze, was an der Funktion aber nichts änderte.
Für das richtige Grillerlebnis können die beiden Grillplatten aufgesetzt werden. Eine davon ist flach und vermutlich eher für Gemüse gedacht, die andere hat ein Rippenmuster. Diese hatten wir fast jeden Abend vor unserem Zelt im Einsatz und haben Würstchen, Grillkäse oder Gemüse gegrillt. Für eine hohe Grilltemperatur muss hier der Gashahn voll aufgedreht werden, aber es geht dann auch schnell. Da die Oberfläche beschichtet ist, brennt auch wenig an, der Hersteller Cadac empfiehlt aber trotzdem ein bisschen Öl vor dem Grillen aufzutragen.
Etwas schade fanden wir, dass kein Ständer für den Kocher mitgeliefert wird. Zwar wird der Grill unten nicht sonderlich heiß, aber wir hätten ein besseres Gefühl gehabt, wenn die Platten nicht direkt auf dem Boden oder im Gras vor dem Zelt stehen müssten. Es gibt Alternativprodukte, bei denen man unten einen kleinen Ständer, und seien es nur wenige Zentimeter, ausklappen kann. Hat man den Kocher auf einem Tisch stehen, braucht man das natürlich nicht.
Reinigung und Abbau
Natürlich kochte uns auch mal das Nudelwasser über, oder Tomatensoße spritzte neben die Pfanne. Praktischerweise lassen sich – nachdem der Kocher abgekühlt ist – die Topfständer problemlos abnehmen, und darunter ist eine leicht zu reinigende Oberfläche ohne Ecken und Kanten. Mit einem nassen Lappen und ggf. einem Spritzer Spüli ließen sich alle Rückstände entfernen, so dass der Kocher schnell wieder wie neu aussieht. Danach klappt man einfach den Deckel zu, entfernt den Gasschlauch und packt alles wieder in die Transporttasche.
Pro/Contra
Pro:
-
- Zwei große Kochflächen
- Piezo-Zünder (kein Feuerzeug erforderlich)
- Leicht zu reinigen
Contra:
-
- Hohes Gewicht (dem Zubehör geschuldet)
- Deckel lässt sich mit Windschott nicht schließen
Fazit
Wer – wie wir – beim Camping mobil sein möchte, und dennoch auch mal größere Mengen oder kompliziertere Gerichte kochten möchte, ist beim Cadac 2 Cook 3 bestens bedient. Die Kombination mit den Power Paks erlaubt einen Betrieb ohne große, stationäre Gasflasche. Am Ende bleibt nur die Entscheidung, ob man die “Pro Deluxe”-Variante mit dem vielen Zubehör, den “Pro” oder den noch etwas schlichter gestalteten “Classic” nimmt. Wir würden den Pro-Deluxe wegen der mitgelieferten Grillplatten definitiv empfehlen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
2 Kommentare
Hi, danke für den interessanten Bericht. Mich würde noch interessieren, ob die angegebenen Masse mit oder ohne der Tasche sind, resp. interessieren mich die Masse inkl. der Tasche.
Wenn ihr mir das noch mitteilen könntet, wäre da super.
Vielen Dank 🙂
Hi Beat,
danke für Dein Feedback. Ich habe nochmal nachgemessen.
Der Kocher selbst ist (wie oben geschrieben) 55 x 31 x 9 cm. Dazu kommen die beiden Grillplatten, die auch in der Tasche Platz finden. Die Tasche mit Grillplatten ist dann 56 x 31 x 14,5 cm Die Gasflaschen passen aber da logischerweise nicht mehr rein 😉