Wer auf Mehrtagestouren unterwegs ist, der wird über einen Hüttenschlafsack nicht drum herum kommen. Diese werden zwischenzeitlich von den Hüttenbetreibern auch vorgeschrieben.
Aber selbst wenn nicht, empfiehlt es sich aus hygienischen Gründen immer einen dabei zu haben.
Von Cocoon wurde mir der TravelSheet Seide-Baumwolle für unsere 3-Tagestour in Südtirol zur Verfügung gestellt.

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung

In einem kleinen Transporttäschen liegt der Hüttenschlafsack vor mir und man ist verwundert, was da an Größe dann rauskommt.
In einem satten Rotton liegt dieser dann vor einem. Das Material ist im Griff sehr weich, aber auch fest und stabil. Da wird man schon neugierig auf die erste Nacht.
Die Verarbeitung der Nähte ist sehr gut. Es stehen keine Fäden ab.
Lediglich der kleine Klettverschluss könnte meiner Ansicht nach etwas größer sein um einen besseren Halt zu gewährleisten.

Praxistest

Die Hüttenschlafsäcke gibt es in sehr vielen unterschiedlichen Materialausführungen und dadurch auch Preisen. Sei es reine Seide, ein Seide-Baumwollmix, reine Baumwolle, Merinowolle, Mikrofaser oder was es sonst noch so gibt, es ist für jeden sicherlich eine passende Ausführung dabei.
Der hier getestete Hüttenschlafsack ist ein Gemisch aus Seide und ägyptischer Baumwolle. Neben der Auswahl des Materials kann man sich bei den Herstellern auch die Wärmeleistungstabellen anschauen. Cocoon gibt hier an, dass der Mix aus Seide und Baumwolle bis zu +4,8° C an. Nur reine Seide liegt hier mit +5,3° C höher.
Dies kann man unter anderem auch davon abhängig machen, für welche Zwecke man den Hüttenschlafsack benötigt.
Zudem fühlt sich das Material einfach sehr angenehm und weich auf der Haut an. Sozusagen ein Hauch von nichts.

Der Hüttenschlafsack verfügt am Kopfende über eine Einschubtasche, in welche man ein vorhandenes Kissen einbetten kann, so dass man nicht mit diesem direkt in Kontakt kommt.
Einen Reißverschluss sucht man bei dem Cocoon vergeblich. Der Seiteneinstieg kann großzügig aufgeklappt und bei Bedarf mit einem Klettverschluss fixiert werden. Allerdings befindet sich die Fixierung im Bereich des Kopfteiles, also sehr weit oben. Da fühlt man sich schon ein wenig „eingepackt“.
Es reicht aber auch völlig wenn man sich mit dem zu öffnenden Teil bedeckt.
Zudem ist der Klettanteil sehr gering, so dass dieser sowieso bei jeder Bewegung aufgeht. Man könnte diesen beim Verpacken befestigen, ist aber im Grunde auch nicht nötig. Daher sollte man überlegen, ob man diesen nicht einfach etwas größer macht, oder doch lieber weglässt.

Von der Größe her ist der Hüttenschlafsack mit den Maßen 220 x 90 cm ausreichend bemessen. Ich fühlte mich trotz darüber liegender Bettdecke nicht eingeengt und hab sehr gut geschlafen. Die dünne Hülle empfand ich auch nicht störend. Es war eher ein beruhigendes Gefühl in meinem „eigenen“ Schlafsack zu liegen und dennoch den Komfort eines richtigen Bettes auf der Hütte zu haben.

Ein Hüttenschlafsack ist nicht nur aus den eigenen hygienischen Gründen von Vorteil. Auch die Umwelt wird dadurch entlastet, da die Hüttenbetreiber die Bettwäsche bei Verwendung eines Hüttenschlafsackes nicht so oft waschen müssen und dadurch Wasser und Strom sparen. Somit trägt man hier auch seinen Beitrag zur Umwelt bei, welcher in der heutigen Zeit immer mehr an Wert gewinnt und nicht außer Acht gelassen werden darf.

Pro / Contra

Pro

• Großer Seiteneinstieg
• Angenehmes und weiches Material
• Kleines Packmaß
• Geringes Gewicht
• Praktische Einschubtasche für Kissen

Contra

• Klettverschluss zu klein dimensioniert

Fazit

Ein Hüttenschlafsack wie der TravelSheet Seide-Baumwolle von Cocoon ist für diverse Outdooraktivitäten einfach Pflicht.
Der Schlafsack ist weich, geräumig und nahezu kaum spürbar, was ihn zu einem tollen Wegbegleiter macht.
Mit seinen knapp 90 € ist er zwar kein Schnäppchen, dafür bekommt man aber neben Seide noch ägyptische Baumwolle und hat so einen interessanten Materialmix.
Günstigere Varianten in unterschiedlichen Materialausführungen gibt es natürlich auch, so dass hier jeder fündig wird.