Diese Überlegung wird Realität und dabei unterstützt uns ExtaSea und stellt das Kajak Race 385 2er Drop-Stitch und den Tour Plus Vario Carbon Doppelpaddel zur Verfügung.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kajak: PVC Paddelschaft: Carbon | Paddelblatt: Carbon |
Größen und Gewicht | Kajak Länge: 385cm Breite: 85cm Gewicht: ca. 20 kg Max. Personenanzahl: 2 Max. Zuladung: 200 kg Max. Betriebsdruck Bodenkammer: 0,68 bar (10psi) Max. Betriebsdruck Seitenkammern: 0,2 bar (3psi) Packmaß: ca. 90 x 50 x 35cm (LxBxH) Kajaktasche Paddel |
Farben | Kajak: Schwarz-Rot, Schwarz-Grün Paddel: Schwarz |
Preis | 599,- € Kajak / 249,- € Doppelpaddel |
Erster Eindruck und Verarbeitung
ExtaSea erinnert doch irgendwie an das Wort “Ekstase”, oder?! Ekstase bedeutet soviel wie “Verzückung”. Mal sehen ob uns die Testprodukte “verzücken” werden.
Extasea wurde 2009 gegründet und entwickelt Produkte rund um Wassersport – von Kajaks, Paddel, Knee- und SUP-Boards, Pumpen, Schwimmwesten, sowie praktische Transportlösungen und Zubehör für den Paddelsport.
Für weitere Outdoorabenteuer zu Wasser starten wir hier nun als Neulinge mit dem ExtaSea Race 385 2er Drop-Stitch Kajak.
Im Lieferumfang enthalten:
- 1x Kajak Race 385
- 2x Kajaksitz
- 2x Fußstütze
- 1x Transporttasche mit Rucksackträgern
- 1x Finne
- 1x Hochdruckpumpe mit integriertem Manometer
Die Transporttasche des Kajak ist locker gefüllt. (Macht absolut Sinn, denn nach dem ersten Aufbau bekommst Du das Kajak nicht mehr so komprimiert, wie es werksseitig geliefert wird).
Ausstattung der Tasche:
- 1 Tragegriff auf der Tasche
- 1 Tragegriff seitlich an der Tasche
- 3 verstellbare Kompressionsriemen
- Rundum laufender Reißverschluss
- Verstellbarer Brustgurt
- Verstellbarer Hüftgurt
- Gepolsterte Schultergurte und Rückenbereich
Die Kompressionsriemen können nachgezogen werden, damit, je nachdem wie voll die Tasche gepackt ist, diese gut komprimiert werden kann. Dies hilft vor allem, wenn die Tasche als Rucksack getragen wird. Die Träger des Rucksacks sind nur leicht gepolstert und nicht zu vergleichen mit denen von Wanderrucksäcken. D.h. nicht für längere Strecken geeignet. Vielmehr als ein bequemeres Tragen vom Auto zum Wasser, denn Gewicht von ca. 28kg ist nicht zu unterschätzen.
Die Paddel Tour Plus Vario Carbon ebenfalls von Extasea werden jeweils in einer Tasche (75x6x25cm) geliefert.
- Paddel Tour Plus Vario Carbon
- 4-fache Teilung
Das Kajak ist eine Hybrid-Konstruktion aus einem Drop-Stitch-Boden und den beiden Seitenschläuchen. Mittels dieser Konstruktion soll das Kajak eine hohe Kippstabilität erhalten. Die Nähte sind sauber verklebt, das Material scheint sehr widerstandsfähig und pflegeleicht. Die Finne ist in eine Schiene einzuführen und jederzeit abnehmbar. An ein Lenzventil am Heck, zum Ablassen von eingedrungenem Wasser, wurde auch gedacht.
Am vorderen und rückwärtigen Teil des Kajak sind Trageschlaufen. Die Spitzen sind mit stabiler Folie überzogen, so dass zwei kleine Kammern an den Kajakenden entstehen, wo eine Tasche/ein Rucksack relativ spitzwassergeschützt untergeschoben werden kann. Über dem Folienüberzug ist ein Gummiband geschleift mit welchem, wie bei einem Gepäckträger, noch weiteres fixiert werden kann.
Aber nun lasst uns endlich zur Tat schreiten und das Kajak und die Paddel vorbereiten und wassern…
Praxistest
Das erste Entfalten des Kajak Race 385 2er Drop-Stitch von Extasea ist mit Spannung erwartet. Wow, ist das Kajak doch so gross?! Naja, es sind ja doch fast 4 Meter und sollte für 2 Personen ausgelegt sein. Der Aufbau ist im Grossen und Ganzen nahezu selbsterklärend. Jedoch, für ein paar Details wäre wünschenswert eine detaillierte Anleitung zu haben oder der Verweis auf ein Videotutorial o.ä.
Doch beginnen wir einmal mit dem Aufpumpen. Hierfür gibt es eine kurze Anleitung in Papierform, vor allem wegen des Vermerks der entsprechenden Barzahl, wieviel pro Luftkammer einzupumpen ist. Dank der Manometeranzeige an der Pumpe ein Kinderspiel. Es gibt drei Lufteinlässe am Kajak – einen am Boden und jeweils ein Lufteinlass an den Seitenteilen. Der Schlauch der Pumpe wird leicht auf den Lufteinlass eingedreht, damit fixiert und schon kann es losgehen. Doch Achtung: der Stöpsel im Ventil sollte oben sein und nicht eingedrückt arretiert, sonst pustet es Euch die komplette Luft nach dem Schlauchlösen wieder heraus. Ausser ihr wollt Luft ablassen, dann den Stöpsel reindrücken, er arretiert und die Luft strömt problemlos aus. Das Aufpumpen geht, wenn man einen “halbstarken Jugendlichen” dabei hat innerhalb von 10min. von statten. Jetzt noch den Ventilverschluss aufgeschraubt und da steht es – das Kajak Race 385 – Vorfreude!
Doch wie werden die Sitze platziert? Kurzes Überlegen und dann ausprobieren, da leider keine Anleitung vorhanden. Im Kajak sind Metallösen an unterschiedlichen Stellen angebracht und jeder Sitz hat sechs Riemen mit Metallhaken zur Befestigung. Nachdem dass dann ausprobiert und einigermassen eingestellt ist, entdecken wir am Rückenteil der Sitze noch Taschen, welche mit zwei Plastikclips befestigt sind und auch einfach entfernt werden können. Die Taschen sind aus Nylon (nicht wasserdicht) und haben ein gutes Fassungsvermögen für Trinkflaschen oder einen kleinen Packsack. Die Sitze selbst sind auf der Sitzfläche und am Rückenteil leicht gepolstert.
So, Sitze angebracht, aber was sind das für zwei mit Nylon überzogene Schaumstoffblöcke, mit langem Klettband? Nach Recherche und einem Blick in den Lieferumfang – das können nur die Fussstützen sein. So, diese sind dann auch an den letzten verbleibenden Metallösen eingeschlauft und eingestellt. Aber jetzt kann losgehen oder? Die Finne noch – einfach in die am Unterboden angebrachte Nut einschieben und mit einem Plastikstift sichern.
Jetzt die 4-teilige Paddel Tour Plus Vario Carbon aus ihren Taschen geholt und zusammengesteckt. Fertig? Noch nicht ganz, denn die Doppelpaddel können in der Länge variabel eingestellt werden – erhältliche Längen: 220-230 cm und 230-240 cm. Auch der Paddelwinkel (L/R:30°-90°) lassen sich noch je nach gewünschter “Sportlichkeit” einstellen. Allerdings hätte ich mir entweder als mitgelieferte Bedienungsanleitung oder über die Extasea-homepage etwas mehr Informationen gewünscht. Gerade für uns als Neulinge – keine Ahnung welche Paddellänge ich benötige und was die unterschiedlichen Paddelwinkel bewirken. Also noch kurz “fremd-gegoogelt”.
So jetzt aber – wassern! Der erste Test ist als zweier-Kajak. Also Paddel in´s Kajak, Einer greift vorne, der Andere hinten die Trageschlaufe und runter zum See. Das Kajak biegt sich nicht durch und ist superstabil. Für mich alleine wäre es etwas unhandlich und zu schwer zu tragen, aber zu zweit kein Problem.
Das Einsteigen wird jetzt spannend. Das Kajak ist recht schmal und sieht kippelig aus. Nach anfänglichem Zögern und Probieren – geschafft. Und wenn man es dann zwei-/dreimal gemacht hat ist es auch kein Ding mehr. So, nun den Sitz nochmals richtig platziert, die Fussstütze eingestellt und es kann losgehen. Das Kajak liegt satt auf, wir fühlen uns gleich sehr wohl. Auch etwas vorsichtige Versuche mit schaukeln und kippeln im Kajak bringt es nicht von der Grundstabilität ab. Es liegt wirklich kippsicher im Wasser (ausser man provoziert es bis zum äussersten, dann kippte jedes Kajak) Wir sitzen sehr bequem und vor allem mit genügend Beinfreiheit (ich mit meinen knapp 170cm und meine Begleitung mit über 190cm).
Das Kajak ist super wendig und bekommt auch eine angenehme Geschwindigkeit. Es ist sehr stromlinienförmig und nach ein paar Tests mit Finne und ohne Finne stellt sich heraus: das bisschen Plastik am Unterboden gibt dem Ganzen noch mehr Stabilität um Kurs zu halten. Bzgl. Stabilität noch ein Einschub: ein Test wurde bei Windstärke 4/Wellenhöhe ca. 25cm gemacht. Auch hier hat sich die Stabilität bewiesen. Klar, musste man schauen, dass man quer zum Wind steht, um nicht völlig abgetrieben zu werden. Aber man fühlte sich trotzdem sicher und war mit einem guten Gefühl unterwegs, wieder sicher an Land zu kommen.
Das Paddel liegt dank des Materials Carbon sehr leicht in den Händen (ca. 850g). Auch der Schaftdurchmesser von 2,8cm ist gut zu greifen. Die Doppelpaddel tauchen sauber und ohne Mühe in das Wasser ein und haben einen guten Durchzug. Am Schaft rinnt hin und wieder etwas Wasser herunter, so dass u.U. auch die Handflächen nass werden. Aber ich muss mir grundsätzlich etwas überlegen, bzgl. Handflächen. Denn nach längerem paddeln machen sich Druckstellen und an einem Tag sogar eine Blase bemerkbar. Irgendwie muss ich ein Polster dazwischen bringen – Handschuhe?! Oder einfach abhärten ? Dank der stufenlosen Einstellungen sowohl in der Länge als auch im Neigungswinkel der Doppelpaddeln zueinander kann unterwegs kurz nachjustiert werden. Ein Powerlockverschluss hält die Einstellung fixiert. Allerdings stellen wir fest, dass nach ein paar Tagen Gebrauch sich die Schraube im Powerlockverschluss löst und somit die Arretierung nicht mehr hält. D.h. kleinen Schraubenzieher zur Hand haben und nachziehen. (liegt jetzt in der Paddeltasche bei)
Die ersten Ausflüge und Stunden zu zweit sind gemacht, aber nun möchte ich doch einmal alleine auf Erkundungstour. Der Bequemlichkeit halber setze ich mich einfach auf den hinteren Sitz und paddel los, aber schon nach ein paar Metern merke ich: keine gute Idee. Ich komme nicht richtig vorwärts, brauche viel Kraft, denn das ganze Gewicht liegt im hinteren Teil des Kajaks und es fehlt die satte Aufliegefläche im vorderen Teil. Also umgedreht und die Sitze umgebaut, denn Extasea hat auch das bedacht und die Metallösen im inneren des Kajak so angebracht, dass es auch problemlos von einem Singlepaddler genutzt werden kann. Ja! Ein ganz anderes Fahrgefühl. So macht es Spass!
Nach einer Tour auf dem Wasser heben wir das Kajak einfach heraus, drehen es einmal kurz um, um eingelaufenes Wasser zu entfernen und stellen es zum Trocknen auf. Es gäbe auch den sog. Lenzventil am Heck, aber so geht´s kurz und knapp. Wenn Ihr gleich an Land weiter möchtet und keine Zeit für Selbsttrocknung habt, könnt ich das Kajak abreiben. Allerdings empfehle ich trotzdem es später einmal richtig austrocknen zu lassen. Die Luft ist superschnell ausgelassen. Einfach den Ventilverschluss abschrauben und den kleinen Ventilknopf drücken und innerhalb kürzester Zeit ist die Luft raus.
Das Zusammenlegen und einpacken in die Tasche wenn möglich zu zweit, dann ist es einfacher. Und jetzt merkt man, weshalb die Tasche anfänglich noch so viel Spielraum an Inhalt hatte. Du bekommst das Kajak kaum mehr auf Anlieferzustand zurückgefaltet. Die Doppelpaddel sind auch unkompliziert auseinander zu bauen und wieder in den Taschen verstaut.
Aber eigentlich mag ich das Kajak von ExtaSea Race 385 2er Drop-Stitch und die Doppelpaddel Tour Plus Vario Carbon gar nicht mehr wegpacken, sondern am liebsten am See deponieren und jeden Tag eine Runde drehen zu können…
Pro/Contra
Pro:
- Liegt satt und stabil im Wasser
- Umbau von 2er auf 1er Kajak
- Angenehme Sitzposition
- Superleichte Doppelpaddel mit individueller Einstellungsmöglichkeit (Länge/Neigungswinkel)
Contra:
- fehlende Bedingungsanleitung mit weiteren Details zum Kajak (gerade für Neulinge)
- fehlende Hinweise zur korrekten Einstellung des Doppelpaddel (Länge, Neigungswinkel)
Fazit
Als Kajakneuling absolut angefixt und begeistert von dieser Art Outdoorabenteuer. Leicht gemacht hat mir/uns der Einstieg der Hersteller ExtaSea mit seinem Kajak Race 385 2er Drop-Stitch und der Doppelpaddel Tour Plus Vario Carbon.
Wenn der Firmenname “ExtaSea” tatsächlich eine Marketingidee ist, die eine Verbindung zum dem Wort “Ekstase” herstellen soll, dann kann ich sagen: Ja, ich bin “verzückt”! ?
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.