Meist sind die Stahl- oder Aluflaschen immer dann leer, wenn man sie am meisten braucht, typisch.
Den Inhalt kann man theoretisch durch Wiegen und anschließendem Berechnen auch ermitteln oder aber man nutzt die smarte Technik in Form des GOK Senso4s, einem digitalen Füllstandsmesser.
Dieser wurde uns freundlicherweise von Fritz Berger zur Verfügung gestellt und wir haben diesen mal in der Praxis getestet.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kunststoff |
Verwendbare Gasflaschen | 5, 8 und 11 kg |
Messgenauigkeit | +/- 200g |
Versorgung | 3 Batterien Typ AAA (nicht im Lieferumfang enthalten) |
Maße | 25 x 21 x 3,5 cm |
Gewicht | 309 g |
Preis | 86,99 € |
Der Füllstandsmesser Senso4s misst den aktuellen Füllstand und gibt den Inhalt sowie eine Verbrauchsprognose in der App an.
Erster Eindruck und Verarbeitung des GOK Senso4s
Die Verpackung ist schon mit ihrer dreieckigen Form sehr ungewöhnlich und macht neugierig auf den Inhalt.
Ausgepackt liegt dann ein Kunststoffdreieck in der Grundfarbe grau vor einem, mit abgerundeten Längskanten und blauen, kreisförmigen Ecken.
Der Füllstandsmesser macht einen stabilen Eindruck, sollte er auch, da er ja für Gasflaschen bis 11 kg ausgelegt ist.
Praxistest
Die Handhabung des Füllstandsmesser ist relativ simpel. Die blauen Punkte an den Ecken lassen sich bogenförmig rausziehen, so dass die Grundform vergrößert wird. Muss sie ja, da die unterschiedlichen Gasflaschen natürlich unterschiedliche Durchmesser haben.
Laut Hersteller passt der Senso4s für handelsübliche Gasflaschen, deren Bodendurchmesser zwischen 18 und 32 cm liegt.
Weiterhin befinden sich in den blauen Punkten auch Einkerbungen, in welche der Rand der Gasflasche hineingestellt wird, so dass ein sicherer Stand gegeben ist.
Ganz praktisch ist, dass die blauen Halterungen magnetisch sind und somit ohne Probleme an Stahlgasflaschen von alleine haften bleiben.
Das Messprinzip
Im Grunde ist der Senso4s eine Gasflaschenwaage, welche per Algorithmus den Inhalt und somit den Füllstand berechnet. Während des Gebrauchs, also der Messung, lasten neben dem Füll- und dem Taragewicht der Gasflasche unter Umständen noch zusätzlich das Gewicht von Druckregler und Gasschlauch auf dem Senso4s.
Dieses Gewicht muss allerdings nicht extra berechnet werden, da bereits ein Durchschnittswert in dem Algorithmus hinterlegt ist.
Der Hersteller empfiehlt daher, dass man Druckregler und Schlauchleitung zur Messung an der Gasflasche montiert, es geht allerdings auch ohne.
Messung im Fahrzeug während der Fahrt
Eigentlich hatte ich vor dem Test gedacht, dass man den Senso4s unter der Gasflasche im Fahrzeug montiert und diesen dann dort belässt, um so immer den aktuellen Füllstand der Gasflasche zu erfahren.
Allerdings klappt das so leider nicht. Der Hersteller selber rät davon ab, den Senso4s während der Fahrt unter der Flasche zu lassen, da Fahrbahnunebenheiten zu starken Krafteinwirkungen führen können, welche den Füllstandsmesser dann beschädigen.
Zudem wäre während der Fahrt das Messergebnis sowieso nicht korrekt, da man die Gasflasche ja im Gasflaschenkasten mit einem Gurt befestigt und dadurch nicht das tatsächliche Gewicht auf dem Senso4s lastet.
Daher also erst am Standort den Senso4s unter der Flasche anbringen.
Einrichtung und Nutzung der App
Um den Füllstandmesser mit der App zu verbinden, muss man zunächst die Bluetoothverbindung am Handy aktivieren. Warum die App dann ebenfalls die Standortermittlung benötigt, erschließt sich mir nicht ganz. Diese kann man auch nicht über die Option “Nein Danke” abwenden, da die Anfrage dann immer wieder auftaucht. Daher bleibt einem nichts anders übrig als mit Ok zu bestätigen.
Auf der Suche nach einer Erklärung wurde ich dann auf der Herstellerseite fündig. Hier wird angegeben, dass die Standortabfrage eine Systemvorgabe von Android an die Entwickler ist. Ebenso bedarf es für die Nutzung von Bluetooth zwingend der Standortabfrage.
Hier verweist der Hersteller auf den Developer Guide für Android, in welchem dies niedergeschrieben ist.
Die Einrichtung für die Messung einer Gasflasche erfolgt dann in 3 Schritten.
Im ersten Schritt soll man die Gasflasche von dem Senso4s nehmen und diesen auf einen ebenen Untergrund stellen.
Im zweiten Schritt kann man für die zu wiegende Gasflasche ein Symbol vergeben. Also ob man diese für Camping, BBQ, Heizung oder gar im Haushalt verwendet.
Auch kann man einen entsprechenden Namen vergeben, so dass man bei der Messung von mehreren Flaschen genau weiß, wofür welche ist.
Nun müssen noch Daten wie Taragewicht der Flasche und Gesamtfüllgewicht eingegeben werden. Bei dem Taragewicht handelt es sich um das Gewicht der leeren Gasfalsche und beim Gesamtfüllgewicht um jenes der Füllung selbst.
Im dritten und letzten Schritt muss man dann die Gasflasche auf den Senso4s stellen und mit Ok bestätigen. Schon beginnt die Messung und der Inhalt wird dann auf der App angezeigt.
Die digitale Messung der Gasflasche ergab einen Inhalt unter 5%. Ok, dann also zur manuellen Nachberechnung:
Doch was benötigt man dazu?
Zum einen die bereits oben angegebenen Werte wie Tara und Füllmenge, sowie das aktuelle Gesamtgewicht der Flasche.
Folgende Werte liegen vor:
Tara | 6,8 kg |
Füllmenge | 5,0 kg |
Aktuelles Gesamtgewicht | 7,0 kg |
Also habe ich mal den Dreisatz ausgepackt und gerechnet. Und siehe da, die Berechnung ergab einen Inhalt von 4%.
Somit zeigt der digitale Helfer zumindest im Testfall den korrekten Inhalt an.
Doch wie berechnet man den Inhalt?
Man zieht vom aktuellen Gewicht der Flasche den Tarawert ab. Diesen Wert teilt man dann durch die Füllmenge und multipliziert ihn mit 100. Schon hat man das Ergebnis.
Im Beispiel oben wäre dies wie folgt:
7,0 kg – 6,8 kg = 0,2 kg/5,0 kg = 0,04 * 100 = 4%
Insgesamt wurden 5 Gasflaschen mit unterschiedlichen Füllmengen gemessen und es ergab die folgenden Werte:
Bezeichnung | Füllmenge | Tara | Gewogenes Gewicht | GOK Messung | Berechnung |
---|---|---|---|---|---|
Flasche 1 | 5 kg | 6,8 kg | 7,0 kg | Unter 5% | 4% |
Flasche 2 | 11 kg | 10,3 kg | 20,5 kg | 91% | 92,73% |
Flasche 3 | 5 kg | 5,78 kg | 10,7 kg | 98% | 98,4% |
Flasche 4 | 5 kg | 6,6 kg | 11,5 kg | 95% | 98% |
Flasche 5 | 5 kg | 6,5 kg | 8,1 kg | 29% | 32% |
Wie man sieht, kommen die Werte an die Berechnung sehr gut heran. Sie liegen eher noch unter dem berechneten Wert, was aber auf jeden Fall besser ist, als wenn diese höher wären. So hat man immer noch ein klein wenig Reserve.
Bei der Messung sollte man darauf achten, dass der Untergrund eben und einigermaßen im Wasser ist. Steht die Flasche schräg, wird kein Wert angezeigt, sondern ein Ausrufezeichen, was bedeutet, dass die Messung nicht erfolgreich war. Da man den Sensor im Grunde im Fahrzeug auch immer unter der Flasche lassen kann, sollte das Fahrzeug also immer gut ausgerichtet sein. Ist es ja eigentlich auch mehr oder weniger, denn man will ja auch nicht am Hang so parken, dass die Betten schief sind.
Übrigens kann man sich den Füllstand entweder wie oben aufgezeigt in Prozent oder in Kilogramm anzeigen lassen. Die gewünschte Ausgabe der Einheit kann man in der App unter den allgemeinen Einstellungen auswählen.
Doch was kann unser Senso4s noch so
Bereits ab der zweiten Messung ermittelt die App eine Prognose zum Gasverbrauch. Hierzu wird alle 15 Minuten eine Messung durchgeführt. Anhand dieser Daten prognostiziert die App dann den Gasverbrauch und gibt einen Zeitraum an, wie lange die Füllung noch ausreicht.
Batterieverbrauch
Der Füllstandsmesser wird mit 3 Batterien vom Typ AAA betrieben, welche im Lieferumfang nicht vorhanden sind. Diese hat man aber meist zuhause.
Laut Hersteller verfügt der Senso4s über einen Messintervall von 15 Minuten. Dies bedeutet, dass alle Viertelstunde eine Messung vorgenommen wird unabhängig davon, ob eine Bluetoothverbindung besteht oder nicht. Dadurch wird erreicht, dass die Batterien mindestens ein Jahr lang halten.
Wie lange die Batterien aber tatsächlich durchhalten wird sich erst im Langzeittest zeigen.
Füllstandsbenachrichtigung in der App
Man kann in den Einstellungen der App auch eine Benachrichtigung einrichten. Hierzu kann man einen Schwellenwert festlegen, bei welchem die Benachrichtigung erscheint. Dieser Wert wird in % angegeben und ist frei eintragbar.
So kann man z.B. festlegen, dass bei Erreichung des Schwellenwertes von 10% eine Benachrichtigung auf dem Smartphone erscheint.
Pro / Contra
Pro
- Einfach in der Handhabung
- Für unterschiedliche Gasflaschengrößen geeignet
- Korrekte Anzeige des Inhaltes
Contra
Fazit
Nun drängt sich die Frage auf, braucht man so ein Messgerät wie den GOK Senso4s?
Wer technikaffin ist und gerne alles über sein Smartphone abfragen bzw. kontrollieren möchte, kann es definitiv gebrauchen.
Wer aber mal eben wissen will, wieviel noch in seiner Gasflasche ist, dem tut es auch eine einfache Waage oder Federwaage und eine kurze Berechnung.
Knapp 90 € sind nun mal auch eine Ansage für den Füllstandsmesser.
Sagen wir mal so: Bei Fahrzeugen, bei welchen die Gasflaschen in einem etwas umständlich zugänglichen Schrank verbaut sind, ist der Füllstandsmesser praktisch, weil man die Flasche nicht rausnehmen muss. Obwohl man den Sensor während der Fahrt ja nicht dran lassen soll 😉
Bei Fahrzeugen, wie z.B. meinem Camper, bei welchem man an die Gasflachen gut rankommt, kann man diese auch kurz rausnehmen und messen.