Die einen bewusst aus Überzeugung, die anderen, weil es das berufliche oder familiäre Umfeld erfordert.
Marion Hahnfeldt beschreibt in ihrem Buch “Sieben Quadratmeter Glück – Mein Jahr im Camper” ihre Beweggründe und wie das Jahr verlief.
Facts
Thema | Info |
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Auflage | 1. Auflage 2021 |
Größen | Delius Klasing |
Farben | 978-3-667-12089-2 |
Maße | Klappenbroschur |
Atmungsaktivität | 204 |
Wassersäule | 14,3 x 22,0 cm |
Isolation | 73 | Preis | 19,90 € |
Erster Eindruck und Rezension
Nicht nur durch die Corona-Pandemie, sondern bereits davor hat das Thema Vanlife einen starken Hype erfahren. Bestärkt durch Influencer und Co. ist es für viele ein Traum im eigenen Camper zu Leben und die Freiheit dort zu genießen. Dass dies aber auch ein Trugschluss sein kann, wird gerne überschätzt. Zu schön sind doch die ganzen Insta-Bilder von leeren Stränden und super tollen Locations für eine Übernachtung.
Es kommt auch immer auf das WARUM an. Muss oder kann ich in einen Camper ziehen? Nicht immer ist es freiwillig und nicht immer schön.
Zu beginn sollte eines Bedacht werden. Der Titel des Buches “….- Mein Jahr im Camper” suggeriert dem Leser zunächst, dass die Autorin in einem Camper gezogen ist. Allerdings versteht man umgangssprachlich unter “Camper” Fahrzeuge wie umgebaute Kleinbusse, Kastenwägen sowie Wohn- und Reisemobile. Wer hier jetzt vermutet, dass es sich um ein solches Fahrzeug handelt, den muss ich leider enttäuschen und mitteilen, dass es sich um einen Wohnwagen handelt.
Aber jetzt mal zum Inhalt Die Autorin Marion Hahnfeldt wechselte aufgrund einer beruflichen Veränderung nicht nur die Arbeitsstelle, sondern auch den Wohnort. Natürlich hätte sie sich eine Wohnung suchen können, dies ist aber in Großstädten nicht immer so einfach. Zudem ging es ja auch erst einmal um die Überbrückung in der Winterzeit. Letztendlich ist sie dann bei einem Wohnwagen mit Dauerstellplatz gelandet. Aber auch um herauszufinden, was man im Leben braucht ist einer der Beweggründe der Autorin. Kommt man ohne den üblichen Komfort klar? Kann man wirklich auf so kleiner Fläche zufrieden sein? All diese Fragen beantwortet die Autorin in ihrem Buch, welches im Tagebuchstil verfasst ist.
Ich will über den Inhalt nicht zu viel verraten, nur soviel, dass die Autorin letztendlich über ein Jahr in dem Wohnwagen ein Zuhause findet. Es geht immer wieder rauf und runter, sei es wegen einer defekten Heizung, oder weil der Stellplatz gewechselt werden muss um für die Saisoncamper Platz zu schaffen. Die üblichen Ängste von Campingneulingen mit dem durchlaufen lassen der Heizung über Nacht und ob man am nächsten Tag noch aufsteht, all dies beschreibt Marion Hahnfeldt in ihrem Buch.
Auch geht sie auf Erlebnisse auf dem Campingplatz mit anderen Dauercampern oder den Saisongästen ein. Es ist ein kunterbunter Mix an Menschen, die sie im Laufe der Zeit trifft und kennenlernt.
Was man aber auch gut rauslesen kann, ist die Tatsache, dass sich die Autorin leicht runter ziehen lässt, wenn sie sieht oder erkennt dass es anderen Menschen nicht gut geht. Dies ist sicherlich nicht das schlechteste, kann einen auf Dauer aber auch kaputt machen, wenn man die Probleme anderer Menschen noch mit sich herumträgt.
Zudem erscheint sie mir ziemlich rastlos, hinterfragt oft ob es das Richtige war und wohin es in Zukunft geht. Nach ihren eigenen Aussagen fragt sie sich nach spätestens 5 Jahren an einem Ort, ob es der richtige ist. Mir scheint dass die Autorin selbst auf der Suche nach dem Richtigen für sich ist und sich gerne von anderen und anderem beeinflussen lässt. Das macht das alles natürlich nicht leichter, aber für den Leser dafür interessanter.
Neben Ihrer Geschichte über das Leben im Wohnwagen, gibt die Autorin noch praktische Tipps und Antworten auf die häufigsten Fragen rund um reduziertes Wohnen. Ebenso geben Porträts der anderen Campingplatz-Bewohner interessante Einblicke in die alternativen Wohnformen Tiny House und Mobilheim.
Fazit
Das Buch “Sieben Quadratmeter Glück – Mein Leben im Camper” von Marion Hahnfeldt, erschienen im Delius Klasing Verlag, zeigt auf, dass man über längere Zeit in einem Wohnwagen gut Leben kann.
Als kurzweilige Urlaubslektüre ist das Buch interessant und gibt einen guten Einblick wie es auch sein kann, ohne tolle Insta-Bilder von perfekten Stränden. Aus meiner Sicht räumt das Buch auch sehr gut mit den Klischees auf, dass Vanlife immer nur supertoll und einfach herrlich ist. Dem ist nun mal nicht so. Es kommt immer auf die Gründe an, warum man sich für dieses Leben entscheidet und natürlich auch, was man daraus macht.
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