Der Traum von der EINEN Outdoorjacke für die ganze Jahreszeit und alle Eventualitäten ist schon einige Jahrzehnte alt und seitdem auch nicht mehr wegzudenken: die Doppeljacke! Auch das System, wie die Jacken verbunden werden hat sich im Laufe der Jahrzehnte nicht geändert – es ist auch einfach gut.
Alle Outdoorhersteller haben seither Doppeljacken heraus gebracht. In den letzten Jahren scheint der Trend eher wieder zu zwei Einzeljacken, also zum Beispiel Primaloftjacke drunter und eine Hardshelljacke drüber, zu gehen. Aber ganz lassen sich die Doppeljacken nicht verdrängen.
Wir haben von OCK ein erfreulicherweise günstigeres Modell, die Doppeljacke Damen testen dürfen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Außenjacke Material 70% Polyamid, 30% Polyester Außenjacke Futter 100% Polyamid Innenjacke Material 100% Polyester |
Größen | 34-46 |
Farben | dunkelblau, hellblau |
Wassersäule | 5.000 mm |
Preis | 99,95 Euro UVP |
Verarbeitung
Alle Nähte sind sauber verarbeitet. Die Reißverschlüsse laufen sauber und haken nicht. Die Klettverschlüsse fusseln nicht.
Praxistest
Die Doppeljacke wurde entsprechend ihre Doppelfunktion in Herbst und Winter in unterschiedlichen Kombinationen getragen. Damit sie auch im Winter nicht zu eng wird, wurde sie bei Größe 38 lieber in Größe 40 getragen. Das war unnötig. Der Schnitt der Jacke ist leger, wenn der Zipper im Saum eng gezogen wird sogar eher Blouson-artig.
Die Jacke ist insgesamt locker und am Rücken etwas länger geschnitten. So ist bei Wind, Kälte oder Regen gewährleistet, dass der untere Rücken abgedeckt und vor Zugluft geschützt ist. Insgesamt reicht die Jacke bei 1,69 cm bis halb über das Gesäß.
Die Ärmel sind ausreichend lang und eher weiter geschnitten. Den Abschluss wird mit einem Klettverschluss in der Weite reguliert. Extra Bündchen sind keine vorhanden. Für den regulären Einsatz war die Ärmellänge völlig ausreichend. Die Jacke wurde im Winter auch zum Skifahren eingesetzt. Hier kam es auf die Handschuhe drauf an. Mit extra langem Handschuhschaft ging es gut. Bei einem normalen Skihandschuh allerdings zog es am Übergang etwas hinein. Hier waren die Ärmel dann einfach ein oder zwei Zentimeter zu kurz. Aber es ist ja auch keine ausgewiesene Skijacke und mit anderen Handschuhen war es kein Problem.
Der Frontreißverschluss läuft gut und ist wasserabweisend beschichtet. Die Zipper haben eine reguläre Größe und sind noch mit einer Kordel mit kleinem Knauf versehen, dass sie auch mit Handschuhen gut zu greifen sind. Der Kinnschutz ist dezent aber ausreichend. Die Unterlegung des Reißverschlusses als Windstopper ist mit 2 cm großzügig und völlig ausreichend. Die beiden Reißverschlusseingriffstraschen sind unter einer diagonalen Naht versteckt. Das ist optisch sehr unauffällig und schön. Mit Handschuhen allerdings oder im Herbst mit kalten Fingern muss man ihn dann echt suchen. Mit den Skihandschuhen habe ich es nicht geschafft mit einer Hand den Zipper zu finden. Die Eingriffstaschen sind mit einem dünnen weichen Fleece ausgestattet. Das ist zum einen zu jeder Jahreszeit angenehmer als eine glatte Kunstfaser. Im Winter vor allem ist es aber auch deutlich wärmer.
Die Brustaußentasche ist diagonal angeordnet. Auch hier ist der Reißverschluss sehr dezent eingefasst. Der Zipper ist hier allerdings mit einem knappen Zentimeter Länge und ein paar Millimetern Breite sehr klein.
In der linken Innenseite verfügt die Jacke über eine offene Meshtasche. Hier können Taschentücher oder auch Handschuhe verstaut werden. Darunter befindet sich noch eine weitere mit Reißverschluss und Audioausgang. In der rechten Innenseite ist noch eine Tasche. Je nach Modell könnte ein kleineres Mobiltelefon oder eben ein Taschentuchpäckchen hineinpassen. Diese Tasche wird mit Klettverschluss geschlossen.
Die Kapuze ist abnehmbar. Sie wird mit einem Reißverschluss und Klettstreifen zusätzlich befestigt. So wie auch viele Teile der Innenseite der Jacke ist auch die Kapuze mit Meshmaterial ausgekleidet. Sie kann mit Kordelzügen horizontal oder vertikal eingestellt werden. Das Schild um Regen und Wind vom Gesicht abzuhalten ist ca. 5 cm tief und ohne zusätzliche Verstärkung. Wird die Kapuze abgenommen so verschwindet der Reißverschluss an der Kragenrückseite unter eine Stofflippe. Das ist gut, damit man sich nicht mit den Haaren darin verheddert. Auch die Passstücke für die Klettverschlüsse sind angenehm verdeckt.
Der Kragen ist an der Innenseite mit einem hauchdünnen Fleece versehen. Das ist ausreichend um ein angenehmes Tragegefühl am Hals zu erzielen. Immerhin wird die Jacke ja auch für den Sommer eingesetzt. Wirklich wärmen tut er aber nicht. Der Kragen ist insgesamt sehr weich und hat wenig Stabilität. Gerade im Winter oder beim Skifahren spürt man dies deutlich.
Im Saum befindet sich eine Kordel, mit welcher die Weite reguliert werden kann. Links und rechts an der Taille ist innenliegend hierfür ein Kordelstopper vorhanden.
Bei der hellgrauen Jacke ist die Innenjacke cremeweiß. Das bildet einen schönen Kontrast. Ob nun eine weiße Fleecejacke grundsätzlich so outdoorgeschickt ist liegt wohl an der jeweiligen Trägerin und wird daher nicht weiter kommentiert.
Die Innenjacke ist aus weichem Fleece gefertigt. Auch sie hat Reißverschlusseingriffstaschen mit Zipperverlängerungen und einen Frontreißverschluss mit Kinnschutz und Windstopper. Die Innenjacke kann gut auch solo getragen werden. Ob als Pulliersatz zuhause oder im Sommer abends zum Überziehen, wenn es kühler wird oder eben als Innenjacke. Sie macht bei allem einen guten Job und auch eine gute Figur.
Klassisch werden die beiden Jacken mit einem zweiten Reißverschluss parallel zum Frontreißverschluss eingezippt. Zusätzliche Druckknöpfe im Nacken und je einer pro Ärmel sorgen dafür, dass die Innenjacke in der Außenjacke an ihrem Platz bleibt und sich nicht verschiebt. Das System ist langbewährt aber Gutes muss man auch nicht mit Gewalt ändern.
Die Jacke wurde im Oktober bei Wanderungen eingesetzt. Hier noch ohne Innenjacke. Sowohl hier als auch im Winter bei deutlichen Minusgrades bis -10 Grad wurde die Winddichte unter Beweis gestellt und für sehr gut befunden. Auch ein ganzer Tag im Schnee bzw. Schneeregen beim Skifahren konnten der Jacke nichts anhaben. Sie trocknet auch schnell wieder ab. Dank der Kordelzüge kann sie am Saum recht dicht abgeschlossen werden, so dass kein Wind eindringen kann.
Einmal wurde die Jacke auch als Regenjacke bei einer Outdoortrainingseinheit eingesetzt. Die Atmungsaktivität war ganz gut. Für Laufsport ist sie natürlich nicht konzipiert worden, dennoch war das Ergebnis zufriedenstellend.
Unter den Armen befinden sind ebenfalls verdeckt 30 cm lange Belüftungsreißverschlüsse mit Mesheinsätzen unterlegt. Hier ist das Verdecken der Reißverschlüsse nicht nur optisch gut. Durch die Bewegung der Arme könnte sonst der Zipper des Reißverschlusses das Gewebe am Ärmel aufrauen.
Schon die Farbe ist “dreckelfreundlich”, sie verzeiht an Staub und Schmutz so einiges. Tatsächlich kann die Jacke aber auch gut mit einem feuchten Tuch abgerieben werden, wenn sie mal verschmutzt ist. Allerdings ist die Oberfläche der Außenjacke so beschaffen, dass Schmutz nicht so schnell anhaftet.
Innenjacke
Komplette Jacke
Fazit
Die Doppelfunktionsjacke Ock Doppeljacke für Damen für 100 Euro ist klassisch gehalten und vereint die Vorteile einer Doppeljacke in sich. Sie erfüllt alle Erwartungen und Anforderungen und hat mit 100 Euro ein wirklich gutes Preisleistungsverhältnis.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.