Damit bewirbt Osprey seine neue Rucksack-Serie Skarab und für Frauen den Skimmer als praktischen und stylishen Wanderbegleiter mit intuitiven Design.
Ins Abenteuer haben wir uns gestürzt und zwar in Irland auf den Kerry Way, bewaffnet mit dem Reisebegleiter Skimmer 32. Mal schauen, ob er unseren Ansprüchen gerecht wurde….
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 210D Nylon Dobby |
Volumen | 16, 20, 28 und 32 Liter |
Gewicht | 0,46 kg | 0,62 kg | 0,76 kg | 1,02 kg |
Farben | Plum Red, Sapphire Blue |
Maße | Maximum Dimensions (cm): 57 (L) x 38 (B) x 24 (T) für Skimmer 32 Liter |
Preis | 120,00 € (Skimmer 32 Liter) |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Als erstes fällt mir sofort die super schöne Farbe des Rucksacks, vom Hersteller als „Plum Red“ bezeichnet, ins Auge. Es ist ein dunkles, unaufdringliches Weinrot und passt zu sämtlicher Outdoorkleidung, die bei einer Frau im Schrank zu finden ist. Diese tolle Farbe zwischen den saftig grünen Wiesen Irlands zu sehen, war die pure Freude. Osprey hat aber auch noch mit „Sapphire Blue“ eine weitere gelungene Farbe auf den Markt gebracht und bietet hier ein schönes leuchtendes Blau an.
Die Verarbeitung wirkt direkt sehr hochwertig. Die Nähte und Reißverschlüsse sind ordentlich und sauber verarbeitet. Jeder Reißverschluss-Bändel ist zusätzlich mit einem Plastikring verstärkt, um ihn besser zu- oder aufziehen zu können.
Was ebenfalls beim ersten Anheben des Skimmers auffällt, ist das sehr geringe Gewicht des Rucksacks, was mit nur 1,02 kg wirklich gering ist. Bei unserer langen Wanderung waren wir am Ende um jedes Kilo froh, das wir nicht mittragen mussten.
Der Skimmer ist speziell für Frauen entwickelt und ist ebenfalls noch in den Größen von 16, 20 und 28 Litern erhältlich. Aber auch für Männer hat sich Osprey in dieser Produktlinie etwas einfallen lassen und hat den „Skarab“ mit 18, 22 oder 30 Litern kreiert.
Praxistest
Getestet wurde der Skimmer 32 von Osprey auf einer vier Tageswandertour auf dem wunderschönen Fernwanderweg dem Kerry Way in Irland. Der irische Wettergott war uns durchaus wohlgesonnen und hat lediglich an einem Tag den ein oder anderen Regenschauer auf den Skimmer prasseln lassen. Das komplette Gepäck für die vier Tage war hierbei im Rucksack verstaut und es blieb zudem noch Platz im Hauptfach für ein Vesper.
Stauraum
Der Hersteller gibt das gesamt Fassungsvermögen bei meinem Testmodell mit 32 Liter an. Aufgeteilt ist der Skimmer wie folgt:
Hauptfach
Es gibt ein großes Hauptfach, welches durch eine Öffnung oben zu beladen ist. Hierfür hat sich Osprey einen speziellen Zugmechanismus einfallen lassen, den ich sehr praktisch finde. Man muss lediglich mit einer Hand eine kleine Schlaufe festhalten und kann dann mit der anderen Hand die Schnürung ganz leicht komplett aufziehen. Zum Schließen des Hauptfachs kann man den Mechanismus ebenfalls ganz leicht bedienen und muss nicht lange daran rumziehen. Wenn man etwas darauf achtet, was man an Kleidung und Ausrüstung mitnimmt und auf den ein oder anderen Luxusgegenstand verzichtet, kann man mit diesem Rucksack ohne weiteres eine Woche auf Tour gehen. Ich habe für die vier Tage mit einem Kompressions-Packsack gearbeitet und hatte noch ein Drittel des Rucksacks frei. Ich hatte früher für Wanderungen um die 8 Tage einen 40 Liter Rucksack dabei. Seit ich den Skimmer im Test hatte, werde ich persönlich auf die nächsten Fernwanderwege keinen größeren Rucksack mehr benutzen.
Deckelfächer
Sehr praktisch haben sich die beiden äußeren Deckelfächer gestaltet, die mit Reißverschluss zu öffnen sind. Unten ist ein etwas größeres Fach, in das ein Reiseführer oder Kartenmaterial sehr gut reinpassen und so während des Wanderns stets griffbereit sind. Oben drüber ist noch ein etwas kleineres Fach, was die perfekte Größe für Geldbeutel, Handy und Taschentücher bietet. Die Fächer innen sind mit einem leicht geriffelten grauen Stoff ausgestattet, sodass man die Sachen darin direkt gut sieht und findet.
Im Deckel innen ist auch noch ein Meshfach, welches mit grauem Netzmaterial abgetrennt ist und auch mit einem Reißverschluss zu öffnen ist. In diesem Fach befindet sich ein eingenähter Schlüsselhaken, damit einem niemals der Haus- oder Autoschlüssel unbemerkt entkommt.
Seitenfächer
Zusätzlich haben sich die Entwickler von Osprey noch zwei identische, ganz raffinierte Seitenfächer einfallen lassen. Das interessante daran ist der Reißverschluss, der von unten nach oben in einem runden Bogen das Fach abschließt. Wenn man den Reißverschluss offen lässt, entsteht hierdurch eine Art Seitenfach, in welches perfekt eine 1 Liter Trinkflasche reinpasst. Für mich sehr angenehm, da ich keine Trinkblase benutze und so ohne den Rucksack abzuziehen an meine Flasche komme.
Hüftgurtfächer
Am Hüftgurt jeweils vorne, sind auch noch zwei kleine identische Fächer mit Reißverschluss angebracht. Diese bieten sich für kleinere Gegenstände wie Taschentücher, Müsliriegel oder Lippenpflegestifte an. Sehr schade finde ich hier allerdings, dass mein Smartphone nicht in das Fach gepasst hat. Ich habe sogar ein recht kleines Smartphone und trotzdem konnte ich es in diesen Fächern nicht sicher verstauen.
Trinkblasenfach
Direkt hinter der Rückenplatte ist, durch eine kleine Plastikschnalle zu öffnen, ein externes Fach eingearbeitet, um seine Trinkblase zu verstauen. So kann diese auch aufgefüllt werden, ohne das Hauptfach zu öffnen. Außerdem nimmt die Blase so keinen Platz im Stauraum für andere Ausrüstung weg.
Regencapefach
Ganz unten am Boden des Rucksacks findet sich hinten noch ein Reißverschlussfach, in dem die knallige froschgrüne Regenhülle des Rucksacks verstaut ist. Die Tasche ist so gut gelegen, dass einem jemand das Regencape rausholen und über den Rucksack ziehen kann, ohne dass dieser abgesetzt werden muss. Im Fach kann die Hülle mit einer Öse auch festmacht werden, so dass bei einer Sturmböe das Teil nicht davon segelt. Das Regencape selber hat außen herum einen Gummizug, der auch noch straffer um den Rucksack gezogen werden kann, sodass wirklich alles seinen festen Sitz hat. Bei unseren Schauern in Irland hat das Cape sehr gute Dienste geleistet. Der Rucksack war am Abend nach einem langen Regentag komplett trocken.
Schlaufen/Gurte
Der Skimmer verfügt noch über einige Schlaufen und Gurte, die z.B. an der Seite des Rucksacks angebracht, mit Schnallen zu öffnen und je nach festzuzurrendem Gegenstand verlängert oder verkürzt werden können. Hier können verschiedene Ausrüstungsgegenstände, wie z.B. Kletterseile, angebracht werden. Außerdem können hier speziell die Wanderstöcke an dem Rucksack hinten außen festgezurrt werden. Hierfür gibt es unten auch zwei kleinere Schlaufen, um die Spitze der Stöcke am Rucksack zu fixieren, damit man nicht unnötig an der Vegetation oder Felsen hängen bleibt.
Passform/Tragekomfort
Der Skimmer 32 ist ein „one size“ Rucksack und daher nicht in verschiedenen Größen bestellbar. Er ist zudem nicht an der Rückenplatte individuell verstellbar, was ich etwas schade fand, da ich einen proportional zu langen Oberkörper habe und mir die Rückenpartie etwas länger gewünscht hätte.
Die Rückenplatte ist ergonomisch dem Rücken angepasst geformt und beim Skimmer sogar speziell für den Rückenbereich einer Frau entworfen. Der neu entwickelte Noppenschaumstoff unter dem Netzmaterial, sorgt für eine angenehme Belüftung der Rückenpartie, wobei bei dementsprechender Witterung und strammem Gehtempo ein Schwitzen am Rücken trotzdem nicht ausbleibt. Der Vorteil an diesem leichten Material ist allerdings, dass die Rückenplatte an sich fast nicht nass wird und falls doch etwas, innerhalb kürzester Zeit wieder trocknet. Vom Tragekomfort ist die Rückenplatte trotz 8 kg schwerer Beladung sehr angenehm gewesen. Nichts hat gedrückt oder in irgendeiner Weise gescheuert.
Die Rückenplatte geht direkt in die zwei, auch speziell mit Netzmaterial gefütterten, Hüftflossen über. Diese sind, wahrscheinlich um Gewicht zu sparen, allerdings etwas kurz gehalten und werden dann in der Verlängerung mit einem normalen Gurt und einer Schnalle geschlossen. Für mich war dieser Gurt leider etwas zu dünn und ich hatte manchmal das Gefühl, dass dieser, bei richtig fest angezogenem Hüftgurt, mir etwas in den Bauch geschnitten hat. Aber alles noch im normalen Bereich.
Die Träger des Rucksacks sind schön dünn und komplett aus Schaumstoff mit großen Belüftungsschlitzen und nur mit Netzmaterial überzogen. Dies hat den Vorteil, dass sie sehr leicht sind und man darunter überhaupt nicht ins Schwitzen kommt. Der Verschluss des Brustgurts ist auch ein kleines Highlight, denn er ist mit einem sehr starken Magneten ausgestattet, sodass man ihn mit nur einer Hand öffnen kann und keine Schnalle benötigt. Er hielt sehr gut und lies sich auch ohne hinzuschauen öffnen und schließen.
Pro / Contra
Pro
- Super leicht
- Integrierte Regenhülle
- Angenehmer Tragekomfort im Rückenbereich
Contra
- Hüftgurtfächer nicht fürs Smartphone geeignet
- Hüftgurt zu dünn
- Keine Größenanpassung möglich
Fazit
Insgesamt bin ich mit dem Skimmer 32 von Osprey sehr zufrieden. Er hat den irischen Regengüssen standgehalten und war wirklich ein absolutes Leichtgewicht auf dem Rücken. Der Tragekomfort im Rücken- und Schulterbereich war angenehm und die Rückenplatte wurde vom Schwitzen kaum richtig nass und trocknete stets sehr schnell wieder.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
1 Kommentar
Vielen Dank für die ausführliche Information.
Ich habe mir einen gekauft (männlich) und sehr gespannt darauf, auf das Tragegefühl, beim nächsten Jakobsweg an der Mosel.