Regenhosen sind für mich ein ambivalentes Thema. Sie nehmen Platz weg, man hofft ja immer, dass man sie nicht braucht und in der Vergangenheit waren sie häufig eher einer Plastiktüte ähnlich. Wenn man allerdings keine dabei hat und in richtigen Regen kommt, der heftig oder über Stunden andauert, dann ist man heil froh, wenn man eine gute Regenhose dabei hat. Mit nassen Hosen droht auch nach dem Regen Unterkühlung oder eine satte Blasenentzündung.
Oberstes Gebot war, wenn eine Regenhose, dann eine, die einen durchgehenden Reißverschluss hat. Alles andere machte für mich als Wanderer in den Alpen keinen Sinn.
Die Wahl fiel auf die Women´s Apollo Pants von Outdoor Research.
Facts
Thema | Info |
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Material | Ventia ™ 2.5L | 100% 70D Ripstop Nylon |
Größen | XS-XL |
Farben | black, pewter |
Gewicht | 309 g in Größe M |
Preis | UVP: 100,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der erste Eindruck ist erwartungsgemäß. Eine klassisch schwarze Regenhose mit leicht glänzender Oberfläche. Die Reißverschlüsse laufen gut. Die Druckknöpfe sind stabil.
Praxistest
Die Hose ist in standard fit geschnitten. Dies kann bestätigt werden. Bei Konfektionsgröße 38-40 bei Hosen ist die Regenhose Apollo ausreichend weit um über verschiedenartigste Hosen als Überhose getragen zu werden. Die Beine sind weit geschnitten im Bereich der Oberschenkel. Nach unten hin verjüngt sich die Hose. Die Beinlänge ist gut gewählt. So kann die Hose sowohl mit normalen Sportschuhen und eher geringer Profilhöhe aber auch mit alpinen Bergstiefeln getragen werden, ohne dass sie zu kurz wäre.
Der Hosenbund ist mit einem rundumlaufenden Gummizug versehen. So kann die Hose sich flexibel den Tragebedingungen und Bekleidungsschichten anpassen. Theoretisch könnte dank des Gummizugs die Hose auch einfach so getragen werden. Sie ist zwar weit aber nicht zu weit. Allerdings macht das Material dies sicherlich vor allem mit feuchtwarmer Haut nicht so angenehm. Über eine kurze Trekkinghose aber zum Beispiel dürfte es überhaupt kein Problem sein.
Das robuste Nylongewebe weist von außen ein leichtes Gittermuster auf. Auf der Innenseite, die sind schwarze Linien auf weißem Grund, die an Höhenlinien einer Geländekarte erinnern. Auf der Innenseite ist die Hose von der Haptik her einfach sehr glatt und mit “Gummicharakter”, daher die Einschätzung oben zum bloßen Tragen auf der nackten Haut.
Wie die meisten Regenhosen so raschelt auch diese. Wenn man sie ohne Regen trägt, ob noch oder warum auch immer, fällt das Geräusch anfangs schon auf. Allerdings bei anhaltendem Regen tritt das Geräusch in den Hintergrund.
Die 2-Wege-Reißverschlüsse erstrecken sich über die gesamte Beinlänge (Außenseite). Jeweils am Ende des Reißverschlusses verhindert ein Kunststoffdruckknopf, dass der Zug auf das Reißverschlussende zu hoch wird und diesen beschädigt oder er ständig von alleine aufgeht. Die Druckknöpfe sind recht klein und passend in schwarz, aber man kann sie auch gut ertasten ohne sie zu sehen. Gerade der oberen Knopf am Hosenbund ist auch für das anziehen wichtig. Hier werden die Reißverschlüsse der Hosenbeine geöffnet, dann wird der Bund um die Taille gelegt und die oberen Druckknöpfe geschlossen. Anschließend können in Ruhe die Reißverschlüsse und am Ende die unteren Druckknöpfe geschlossen werden.
Zur Weitenregulierung der Beinweite ist im Saum ein Kordelzug eingearbeitet. Das Kordelende ist im Hosenbein fixiert, dass es nicht unten raus hängt. Der Kordelstopper ist innenliegend.
Rechtsseitig befindet sich eine Reißverschlussgesäßtasche, die auch gleichzeitig als Packsack dient. Obwohl ich generell nicht so ein Freund davon bin, die Jacken etc. in sich selbst zu verstauen, weil man mit dem Material doch immer am Reißverschluss vorbei muss, finde ich es bei einer Regenhose, die man ja doch häufig hoffentlich nur mit trägt und nicht braucht, ganz praktisch, da sie so immer gut verstaut ist für den Tag X, an dem man heil froh ist, wenn man sie dabei hat.
Die Regenhose trägt sich bequem und lässt einem viel Bewegungsfreiheit, auch wenn das Gewebe an sich absolut unelastisch ist. Die sich daraus ergebende Weite der Hose ist vielleicht nicht jedermanns Sache aber ich finde sie absolut nicht störend.
Einsatzgebiete:
Wie bereits angedeutet, hofft ja jeder, das man selten in einen richtigen Regentag gerät. Mein absolutes Maximum waren 12 Stunden im Dauerregen, der gemeinerweise mit einem Wolkenbruch begann. Wer da nicht schon vorher angezogen war, hatte keine Zeit mehr um nachträglich die Regensachen anzuziehen. Bei solchen Unwettern gibt irgendwann dann doch jedes Material auf bzw. Irgendwo läuft das Wasser rein und sucht sich seinen Weg.
Aber auch im Alltag kann eine Regenhose durchaus von Vorteil sein. Vielleicht nicht unbedingt top chic, aber wer in einer Gegend wohnt, wo es immer zieht und dann noch Schauer anstehen, da ist es einfach angenehm, wenn man tatsächlich absolut wasserdicht und winddicht gekleidet ist und sich eine wärmende Luftschicht zwischen den Hosen bilden kann.
Auch bei Hundespaziergängen, da dann fast egal ob es noch regnet oder geregnet hat, kann man sich mit einer Regenhose nicht nur nasse sondern auch verschmutzte Hosen ersparen und auch den unvergleichlichen Duft von nassem Hund hat man dann nicht an der Hose.
Fazit
Die Women’s Apollo Pants von Outdoor Research für 100 Euro ist eine klassische Regenhose für den Outdoorbereich aus technisch hochwertigem Material und mit beidseitig durchgehenden Ventilationsreißverschlüssen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.