Facts
Thema | Info |
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Material | Outtex® 3000 Select Polyester |
Größen | 5-Personen-Zelt (auch 2-, 3- und 4-Personen-Variante verfügbar) |
Farben | Grau/blau |
Gewicht | 9,2 kg |
Maße | Packmaß 71 cm lang, 24 cm Durchmesser, Aufgebaut 4,40 m lang, 3,40 m breit, 1,85m hoch |
Wassersäule | 3000 mm |
Preis | Ca. 390 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Unser bevorzugter Zelttyp ist das Tunnelzelt. Es gibt von Outwell verschiedene Varianten, und die Serie Earth hat uns aufgrund der Stehhöhe im Inneren und der zwei separaten Eingänge direkt angesprochen.
Das Zelt erreichte uns in einer praktischen Packtasche mit zwei Griffen. Mit grob 10 Kilogramm lässt es sich gut alleine tragen und aufgrund des kompakten Packmaßes gut in die Dachbox vom Auto packen. In der Verpackung befinden sich drei zusammengefaltete Stangen aus Fiberglas mit einer Reparaturzange, das eigentliche Zelt und ein separater Boden für den Vorraum (Apsis), dazu ein Pack einfache Heringe aus Stahl ohne angespitztes Ende.
Die Verarbeitung ist für den Preis okay. Einige Fäden stehen ab, das stört jedoch nicht sonderlich. Die Heringe haben wir für unseren Test allerdings gleich zu Hause gelassen und hochwertige Aluheringe eingepackt.
Praxistest
In die Packtasche ist eine sehr simple Bedienungsanleitung eingenäht, des weiteren kann man im Internet bei Outwell ein Video anschauen. Doch wenn man schon mal ein Tunnelzelt aufgebaut hat, kann man sich das fast sparen: Zelt auslegen, eine Stange nach der anderen durch die Führungsösen schieben und beiderseits einspannen, und dann noch vorne und hinten abspannen. Das ist in 5 Minuten erledigt. Die Stangen werden übrigens nur ein kleines Stück in einem Schlauch geführt und weite Teile einfach in Clips eingedrückt, das macht den Aufbau nochmal einfacher.
Es empfiehlt sich dann bei der Zeltgröße, für mehr Stabilität möglichst viele der Leinen außen abzuspannen. Es hat uns gut gefallen, dass die Leinen (von denen es ungefähr 10 Stück rund ums Zelt gibt) in Neongelb erstrahlen, so sieht man sie auch im Dämmerlicht gut. An den Leinen ist ein besonderer Abspanner, der “Rapid Guyline Adjuster”, mit dem wir die Länge der Leinen besonders schnell und einfach verstellen konnten.
Etwas mehr Herausforderung für uns war der “Innenausbau”, und dieser ist leider auch weder in der Anleitung noch im Internet erklärt. Das Innenzelt ist vormontiert, allerdings galt es noch, einige Haken in die passenden Ösen zu hängen. An den meisten Stellen ist logisch, wo was hinkommt, an manchen Stellen gibt es jedoch mehrere Möglichkeiten. Auch der umgekehrte Fall tritt auf: mehr Haken als Ösen vorhanden, vor allem um die Türen herum. Hier mussten wir manchmal etwas tricksen.
Zuletzt musste noch der Boden ins Vorzelt eingelegt werden. Der ist zwar gut gedacht und ein paar Zentimeter wie eine Wanne hochgezogen, aber leider nicht gut zu befestigen. Prinzipiell wird er an einzelnen Ösen des Außenzelts eingehakt und am Innenzelt mit mehreren Klettverschlüssen befestigt. Die sind jedoch so klein und ungünstig angebracht, dass sie sich bei uns immer wieder lösten während des Zeltens.
In unserer ersten Nacht erwischte uns gleich ein heftiger Dauerregen. Das Zelt hat das Wasser von oben tadellos überstanden. Es tropfte nirgends rein, auch an den Reißverschlüssen war es dicht. Gleichzeitig wurde es innen nicht stickig, vor allem aufgrund der Lüftungsöffnung am hinteren Zeltende, die man in verschiedenen Positionen einstellen kann.
Leider zeigte sich im Vorzelt eine böse Überraschung am nächsten Morgen. Der Boden war vorne umgeknickt, und nun standen unsere Taschen in einer Pfütze. Zum Glück lässt sich der Boden so leicht rausnehmen, so dass wir ihn leicht reinigen und trocknen konnten 😉 In den folgenden Nächten behalfen wir uns mit kleinen Tricks und klemmten Schuhe oder ähnliches in den Rand des Vorzeltbodens, um die Seiten zu stabilisieren.
Das Wetter wurde an den folgenden Tagen immer besser, so dass wir nicht nur Regen, sondern auch Sonne und Hitze testen durften. Bei Schönwetter zeigte sich ein durchweg positives Bild. Das Zelt blieb luftig und ausreichend kühl im Inneren. Im Vorzelt gibt es zwei Fenster, die sogar eine extra “Jalousie” haben, so dass man je nach Situation entweder den Blick nach draußen genießen kann oder etwas mehr Privatsphäre bekommt. Das fanden wir gut durchdacht.
Die Schlafkabine haben wir extra schon ein bissen größer gewählt – wir waren zu viert in einem 5-Personen-Zelt. Outwell rechnet allerdings sowieso schon großzügig, und so bot uns das Zelt mehr als genügend Raum für bequemes Liegen mit vier normalen Isomatten nebeneinander und noch Platz für ein bisschen Gepäck. An beiden Seiten gibt es eine Netztasche am Boden. Für die Zeltgröße finden wir das zu wenig, wenn man bedenkt, dass man zu fünft darin schlafen könnte und jeder seine Wertsachen irgendwo unterbringen möchte.
Für kurze Nächte (wie wir sie beim Test im Frühsommer hatten) ist es schön, dass Outwell das Zelt mit einer Verdunklung des Schlafbereiches ausgestattet hat. Leider haben sie ein Oberlicht im Türbereich des Innenzelts vergessen – alle Wände und die Decke sind abgedunkelt, nur das Stückchen nicht. Wir haben aber trotzdem gut geschlafen 🙂
Insgesamt hat uns das Outwell Earth 5 auf mehreren Outdoor-Trips begleitet. Auch am Ende des Testzeitraums waren keine Abnutzungserscheinungen zu erkennen, auch wenn unsere Kinder nicht immer zimperlich mit den Reißverschlüssen umgingen 😉 Auf- und auch Abbau funktionierte einfach, die Fiberglas-Stangen sind robust, so dass wir die mitgelieferte Ersatzstange zum Glück nicht benötigten. Verschmutzungen ließen sich einfach abbürsten, und Insekten wurden zuverlässig draußen gehalten.
Pro/Contra
Pro:
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schneller und einfacher Aufbau
- Gute Belüftung
- Stehhöhe für Erwachsene im Inneren
- Relativ leicht und dennoch geräumig
Contra:
- Boden des Vorzeltes ist kompliziert
- Wenig Innenfächer
- Ein Fenster am Innenzelt lässt sich nicht verdunkeln
Fazit
Wer ein leichtes, robustes Zelt zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis sucht, ist beim Outwell Earth 5 gut bedient. Insbesondere durch das geräumige Innenzelt, in dem auch Erwachsene stehen können, und den großen Vorraum bietet das Zelt einen angenehmen Aufenthalt auch für längere Zeltreisen. Aufgrund des etwas unglücklichen Bodens im Vorraum ist das Zelt jedoch eher ein Schönwetterzelt.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.