Was gibt es schöneres als einen Tag im Schnee bei strahlendem Sonnenschein! ….Aber nicht immer scheint die Sonne und manchmal ist es auch trotz Sonne klirrend kalt. Vor allem Frauen haben das Problem, dass sie auch schon bei moderaten Wintertemperaturen unter kalten Händen und Füßen leiden und deshalb das Wintervergnügen leider häufig vorzeitig unterbrochen oder gar beendet werden muss.
Bei den Skihandschuhen gibt es nach wie vor, wie seit Jahrzehnten, die Klassiker der Fäustlinge und die Fingerhandschuhe. Zwischenzeitlich gibt es ab und zu auch die Mischform wo der Zeigefinger noch einzeln ist für mehr Feinmotorik.
Wir durften von Roeckl Sports den extra weichen Cosa (Finger-) Skihandschuh testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Oberhand: ROECK-PROOF® Ural, Trommelgegerbtes Premium-Ziegenleder WR Innenhand: Trommelgegerbtes Premium-Ziegenleder WR |
Größen | 6-8,5 |
Farben | weiß, petrol, schwarz, mokka |
Ausstattung | abnehmbare Sicherheitsschlaufe, Anziehhilfe, EXTRA WARM, Neoprenbund mit Klettverschluss, Pile + Easy-Dry Futter, PrimaLoft® Gold Isolierung Eco mit Grip Control, RAIL FINGER CUT, ROECK-TEX MEMBRANE |
Preis | 59,95 bis 84,95 Euro im Internet erhältlich |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Weiche gut geschlossene Nähte. Griffige aber nicht scharfkantige Klettverschlüsse. Sehr weiches und anschmiegsames Glattleder.
Praxistest
Der Handschuh wurde im alpinen Bereich durch die Autorin aber auch von ihrer 13-jährigen Tochter bei unterschiedlichen Temperaturen und Witterungsbedingungen getragen.
Wir hatten zum Testen das Modell Cosa in petrol zur Verfügung gestellt bekommen.
Es handelt sich zunächst um einen klassischen Fingerhandschuh, also mit 5 Fingern. Die angegebene Handschuhgröße passte perfekt für die Autorin, für welche es auch ausgemessen wurde. Der Handschuh hat ein eher schmales Erscheinungsbild.
Die Handschuhe sind mit einem kleinen Kunststoffsteckverschluss verbunden. Gerade groß genug um auch seinen Zweck zu erfüllen aber klein genug um nicht zu stören, wenn man die Handschuhe dann trägt.
Der Schaft ist nicht allzu lang. Hier sollte der Ärmel der Skijacke von sich aus, weit genug nach vorne reiche und gut abschließen. Meine Tochter löste die Situation indem sie die Jacke mit dem Ärmelabschlussklett um den Handschuh schloss. So war sie immer gut eingepackt.
Der weich gefütterte Neopren-Bund wird mit einem Klettverschluss geschlossen. Dieser ist weder zu rau noch zu nachgiebig. Er hält zuverlässig und lässt sich gut schließen.
Dazu ist am Bund ein schmales Band mit einer kleinen Gummihandschlinge befestigt. Hier kann die Hand hindurchgeschlauft werden, damit man den Handschuh nicht verliert, wenn man ihn auszieht. Das ist wirklich praktisch, denn so können die Handschuhe auch in der Gondel oder so mal schnell ausgezogen werden, ohne dass man sie mühsam verstauen muss oder Gefahr läuft sie zu verlieren. Gerade auch mit Kindern, wo man doch des Öfteren etwas helfen muss und ständig die Handschuhe deswegen aus- und anzieht, ist das sehr praktisch. Bonbons, Taschentücher, Labello, was zu trinken… nicht alles klappt mit Fingern im Handschuh, also wieder ausziehen.
Als Anziehhilfe dient ein stabiles Nylonband ebenso am Schaftrand/ Arminnenseite. Das ist so lang dimensioniert, dass es auch gefasst werden kann, wenn man an der einen Hand schon einen Handschuh trägt.
Der weiße Ziegenlederbesatz ist sehr weich. Mit ihm sind alle taktilen Bereiche ausgekleidet. So ist das Fingergefühl auch mit Handschuh wirklich gut. Der Handballen ist mit einem zusätzlichen gelochten Lederbesatz besetzt.
Der Materialmix mit atmungsaktivem Stoff ist gut gewählt und gelöst. An allen beanspruchten oder taktil wichtigen Stellen ist der Handschuh mit Ziegenleder versehen. Auch die Fingerkuppen sind noch mit Leder überschnitten. So kommt es nicht zu störenden Kontakten der Fingerkuppen mit Nähten und auch eine Kältebrücke durch Abnutzung wird so vermieden. Der übrige Handschuh ist mit einem wärmenden Primaloft-Futter ausgestattet. Der Innenhandschuh ist aus feuchtigkeitsregulierendem Material. Immerhin kommt man ja auch mal ins Schwitzen beim Skifahren und gerade bei langen Abfahrten ins Tal, wo es manchmal schon wieder Plusgrade hat, wird es schon auch mal heiß im Handschuh. Diese bei der Fahrt auszuziehen ist keine gute Idee. Abgesehen davon, dass es mit Fahrtwind doch wieder frisch wird, sind die Hände bei einem Sturz nicht geschützt. Weder vor Verletzungen noch vor der Kälte.
Die Handschuhe wurden als extrawarm beschrieben. Jetzt bin ich nicht nur eine große Frostbeule sondern habe auch eine schlechte Durchblutung. Dies berücksichtigend können wir folgendes dazu sagen: Sofern die Hände nicht aus welchen Gründen auch immer bereits kalt waren, hält der Cosa die Körperwärme gut. Die Finger sind nicht eingeengt und das Blut kann gut zirkulieren. Andersherum schließt der Bund mit dem Klettverschluss zuverlässig ab, so dass Kälte und Schnee nicht eindringen können. Die Bewegungsfreiheit im Handschuh ist groß genug. Entsprechend der Größentabelle passt der Handschuh gut und lässt aber noch genug Luft, damit sich diese auch erwärmen kann. Der Handschuh kam bei Temperaturen von +5 bis -11 Grad zum Einsatz. Bei letzterem hat die Durchblutung gesagt, es ist zu kalt mit Fahrtwind noch dazu. Aber es hielt sich soweit im Rahmen, dass ich weiter fuhr und irgendwann wurden die Finger dann auch wieder warm. Aber auch bei Plusgraden es im Handschuh erträglich, auch wenn die Diskussionen mit meiner Tochter, ob sie sie nicht doch ausziehen könnte da zunahmen. Wer es aber tatsächlich noch wärmer möchte, der kann den Cosa auch als Fäustling kaufen, dann können sich die Finger gegenseitig wärmen.
Auch wenn es keinen Innenhandschuh gibt, der separat zum Trocknen heraus genommen werden kann, so trocknet das Material doch schnell und zuverlässig ab.
Der Handschuh ist sehr angenehm zu tragen. Das weiche Innenfutter schmiegt sich an die Hand an und ist kaum zu spüren. Der Schaft ist gut gefüttert, kratzt und stört nicht. Die Bewegungsfreiheit ist sehr gut und oben bereits beschrieben. Der Handschuh kann auch mit warmen Händen problemlos an- und ausgezogen werden. Das “Innenleben”, also das Innenfutter, bleibt dabei an seinem Platz.
Die Farbkombination petrol mit weißem und schwarzem Leder ist optisch sehr gelungen. Die Kombination passt zu vielen Outfits und stört auch nicht, wenn kein petrol im Anzug als Farbe wieder zu finden ist. Die Lederfingerkuppen verleihen dem Handschuh eine sportliche Note.
Aus Aspekten der Reinigung ist es vielleicht nicht ganz so geschickt, dass gerade die Stellen, die am meisten beansprucht und somit auch verschmutzt werden weiß sind. Dies wird sich erst nach längerem Gebrauch zeigen, ob das Leder (welches von mir auch gleich eingefettet wurde) auf Dauer weiß bleibt, oder unansehnlich wird.
Fazit
Der Skihandschuh Cosa von Roeckl Sports ist ein grundsolider Handschuh für alpine Abfahrten, der ohne große Überraschungen bei sehr guter Qualität und technisch moderner Materialwahl hält, was man von ihm erwartet. Wer gerne warme Hände hat und dennoch nicht zu viel schwitzen möchte, ist mit diesem Handschuh gut bedient.
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