Gepäckträger und Anhängerkupplung gehören zu den Dingen, die manche Menschen im Alltag ständig brauchen und eine qualitativ hochwertige und dauerhafte Montage Sinn machen. Für alle anderen ist das immer so eine Sache. Bei den Gepäckträgern gibt es jetzt eine Alternative für spontane und nicht allzu dauerhafte Situationen.
Der Shred Rack Prime Gepäckträger ist ein aufblasbarer Vertreter und lässt sich problemlos im Kofferraum mitführen für den Fall der Fälle. Wir waren gespannt, was das wohl ist.
Facts
Thema | Info |
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Inhalt | 2er Set (inkl. Luftblasen mit Pumpmechanismus) |
Gewicht | 1,8 kg |
Packmaß | Handballgroß |
Maße | Länge: 100 cm | Durchmesser 15 cm |
Empfohlene Belastung und Geschwindigkeit | 50 Kg | 120 Km/h |
Preis | 239,90 Euro |
Praxistest
Im Lieferumfang sind die 2 Luftträgerschläuche enthalten. Zudem pro Luftschlauch noch zwei Spanngurte.
Die gummierten Spanngurtpaare sind in Neoprentaschenverpackt und die zusammengehörenden Paare jeweils in einem Netzbeutel.
Auf der Homepage von Shred Rack wird in einem englischsprachigen Tutorial mit deutschem Untertitel die Handhabung erläutert und vorgeführt. Aber auch in der kurzen englischsprachigen bebilderten Anleitung wird in wenigen Schritten die Befestigung der Schläuche und des Transportguts auf dem Dachträger erklärt. Selbst die richtige Arretierung der Spanngurte ist dargestellt.
Demzufolge entgeht einem auch nicht, dass die Neoprentaschen nicht dazu dienen die Spanngurte ordentlich zu verstauen bei Nichtgebrauch, sondern dass sie vor allem auch dazu dienen, die überstehenden Gurtteile und das Gurtschloss sicher zu umschließen, dass das Gurtende während der Fahrt nicht flattert und das Gurtschloss nicht bei Vibrationen gegen etwas schlägt und Beschädigungen verursacht.
Der Transportsack der 2 Luftschläuche ist aus einem robusten, vermutlich wasserdichten festen Kunstfasergewebe und enthält ebenso eine Kurzanleitung in englischer Sprache und ausreichender Bebilderung auf der Transportsackrückseite. Dies hat den Vorteil, dass die Anleitung nicht verloren gehen oder beschädigt werden kann.
Es wird dafür geworben, dass der Dachträger auf nahezu alle Fahrzeuge montiert werden kann. Grundsätzlich mag das auch stimmen. Allerdings fallen meines Erachtens alle Fahrzeuge weg, die nicht beidseitig eine Türe haben, so z.B. einige Bus-Modelle unterschiedlicher Hersteller oder aber auch viele Transporter oder Vans. Gerade bei den Transportern gibt es teils auch keine Fenster, so dass hier der hintere Luftschlauch nicht befestigt werden kann.
Packmaß
Mit knapp 2 kg und einem geringeren Packmaß als eine Luftmatratze ist der Schred Rack wirklich vielfältig einsetzbar.
Einsatzgebiete
Als Luftmatratze hat es uns jahreszeitbedingt leider nicht ganz gereicht. Aber zum Transport für Diverses wie Ski oder eine Leiter konnte er hervorragend eingesetzt werden. Sicherlich ist er überwiegend für spontane und eher kurze Transportwege gedacht und geeignet. Mit mehreren Paar Ski und mehreren hundert Kilometern Autobahn würde ich lieber einen herkömmlichen Dachträger wählen.
Natürlich klappt was auf 100 km geht auch auf 500 km. Hier ist, egal ob Lang- oder Kurzstrecke, der Hinweis zur empfohlenen Höchstgeschwindigkeit ist dringend zu beachten. Denn die Kräfte bei zunehmender Geschwindigkeit sind entsprechend hoch.
Montage
Für die Erstmontage wurde eine halbe Stunde benötigt. Dies lässt sich sicherlich optimieren je nach praktischem Geschick und ob man Alleine ist oder nicht.
Anleitung und Umsetzung
Die Gebrauchsanleitung für die Luftschläuche befindet sich aufgedruckt mit weißer Schrift auf dem schwarzen Transportsack gut leserlich und verständlich bebildert. Der Sack selbst ist an einem der beiden Luftschläuche mit einem Band fest angebracht, so dass er nicht verloren gehen kann. Er wird vor dem Aufblasen einfach mit hinein gesteckt.
Auch für die Gurtbänder gibt es eine Gebrauchsanweisung in Papierform, allerdings sind sie auch selbsterklärend.
Die Luftschläuche
Breitet man die Luftschläuche auseinander so findet man den Mantel des Luftschlauchs in robustem und vermutlich wasserabweisendem Nylonmaterial mit diversen Gurtbändern daran vor. Darin ist der Luftbeutel enthalten. An dessen Öffnung befindet sich der Blasesack.
Befüllung
Hier empfiehlt sich das Tutorialvideo anzusehen. Ansonsten muss man vermutlich eine Weile tüfteln.
Es ist zwar auf der Anleitung erklärt, dass man zum Befüllen den Blasesack langziehen soll und dann zusammendrückt, aber wie man ihn am besten hält nicht. Das ist aber wichtig. Denn die Lösung mit den eingearbeitet dünnen Ringen um mit einer Hand das untere Ende des Blasesacks halten zu können und mit der anderen das obere mit der Öffnung und diese einfach zusammendrückt in der Hand, ist schlau und sehr effektiv. – wenn man es mal richtig in der Hand hat.
Hat man dann den Luftbeutel nach eigenen Anforderungen prall aufgeblasen, so wird das Blasesack in den Luftschlauch gesteckt, das Ende des Luftschlauchs umgekrempelt und mit der Steckschnalle verschlossen. Die beiden Enden der Schnalle können zuvor noch durch 2 rote Schlaufen gefädelt werden, so wird verhindert, dass sich die Krempe unter hohem Druck oder Bewegung „entkrempelt“ und die Ladungssicherheit gefährdet.
Die Gurtanbringung
Im Lieferumfang sind auch 4 Gurtbänder mit Neoprentäschchen enthalten. Sie dienen dazu, die Luftschläuche, einmal gefaltet oder als langer Schlauch auf dem Dach zu fixieren und die Ladung auf ihnen.
Dazu sollte man einen Moment überlegen, welches Ende wie lang sein soll und dass man die Gurte so durchschlauft, dass man nicht nachher zwei Gurtschlösser auf einer Seite hat.
Die Montage an der B-Säule ist relativ einfach. Gurt um den Holmen, dann durch die Gurtbänder am Luftschlauch durchschlaufen und mit dem Gurt auf der anderen Seite verbinden und festziehen. Fertig.
Beim hinteren Luftschlauch muss der Gurt durch die Türe innen am Himmel entlang geschlauft werden. Hier ist natürlich wichtig, dass kein Gurtschloss in Bereich der Tür oder auf der Dachkante aufliegt.
Bei einem Dacia Lodgy mit recht viel Kopffreiheit und einem Fahrzeuginsassen mit 1,60 m war es keine Beeinträchtigung. Bei einem anderen Fahrzeug kann dies natürlich weniger geräumig ausfallen.
Durch die Gummierung sind die Gurtbänder verstärkt und nicht so biegsam. Dadurch lassen sie sich gut ins Gurtschloss einführen und auch unter einem eng anliegenden Gurtband durchfädeln.
Allerdings haftet die Gummierung ja immer. Also auch an den Luftschläuchen und Gurtbändern am Schlauch. Deshalb können die Gurte nicht einfach wie sonst fest angezogen werden, denn der Zug geht nur bis zur nächsten Auflagestelle und dort ist Schluss. Dies bedeutet, man muss recht umständlich Stück für Stück den Gurt straffen und so richtig straff wurde er bei uns nicht. Im Gesamtbild heißt das, dass die Ladung gut auf den Luftschläuchen haftet, das Gesamtkonstrukt aber gegebenenfalls etwas Spiel hat. Gewöhnungsbedürftig für jemanden, der feste Trägersysteme gewöhnt ist.
Die Gurtschlösser sind weich gummiert. Der Autobesitzer dankt, denn es ist wohl nicht immer zu vermeiden, dass bei der Montage oder Demontage das Schloss einmal auf dem Dach liegt. So kann nichts passieren und auch bei der Handhabung im Winter, bei kalten Fingern und entsprechenden Umgebungstemperaturen ist man dankbar, wenn man nicht gefühlt daran festfriert.
Wichtig ist, dass man zunächst mit den Gurten durch die Enden der Luftschläuche schlauft um diese am Auto/Holmen zu fixieren, danach wird je nach Transportgut über oder am besten durch dieses hindurch geschlauft. An den Luftschläuchen befinden sich mehrere Gurtbänder, um Zwischenanker zu bilden.
Auf den Strecken, die gefahren wurden war die Gesamtsicherung in Ordnung. Hohe Geschwindigkeiten wurden nicht gefahren. Bis max. 70 km/h.
Man muss der Technik und den eigenen Montagekünsten vertrauen, um mit diesem Luftträger entspannt fahren zu können, weil es eben ganz anders ist als mit einem starr montierten.
Es gibt noch den kleinen Bruder, den Shred Rack Air, falls man keinen so großen Gepäckträger braucht.
Fazit
Der innovative Gepäckträger von Shred Rack Prime für 240 Euro ist eine Neuheit für die man offen sein muss um sich über die Vorzüge zu freuen. Diese sind kleines Packmaß und wenig Gewicht, universelle Verwendungsmöglichkeiten, spontaner und werkzeugfreier Aufbau an sehr vielen Fahrzeugtypen und Modellen. Für den Preis kann man auch einen anderen kaufen. Wer aber in der Fahrzeugauswahl und in der Verfügbarkeit flexibel sein möchte, für den ist dies sicher je nach Transportgut eine clevere Alternative.
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