Egal mit was man Campen geht. Man will bei schlechtem Wetter nicht nass werden. Als Wohnmobil oder Camperbesitzer hat man oft auch noch das Problem, dass man seine Sachen nicht einfach auf dem Stellplatz rumstehen lassen will und nimmt dann gerne ein Buszelt mit. Haben diese doch den Vorteil, dass man mit dem Camper verbinden kann, aber sie bleiben auch als eigenständiges Zelt von alleine stehen, wenn man mal auf Tour ist.
Ein Vertreter dieser Art ist das Airhub Hexaway Low von Vango, welches wir im letzten Urlaub auf dem Campingplatz mit dabei hatten.
Facts
Thema | Info |
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Material | Sentinel Pro 420D Doppel Ripstop Polyester 6000mm Wassersäule – wasserdichtes und sehr strapazierfähiges Gewebe, Bodenplane herausnehmbar aus PE-Gewebe mit 6,000mm Wassersäule – robust und langlebig, Vango AirBeam® Luftgestänge mit Bracerbeam mit AirSpeed Ventilen für hohe Stabilität und schnellen Auf- und Abbau |
Packmaß | 70 x 42 x 40 cm |
Platzbedarf | 380 x 330 cm, Höhe 185-240 cm |
Fahrzeughöhe | 180-210 cm |
Schleusentiefe | 80 cm |
Gewicht | 20,35 kg |
Kederlänge | 248 cm |
Kederdurchmesser | 6 mm |
Preis | 929,90 € |
Es ist schnell und einfach aufzubauen und kreiert einen großräumigen Pavillon zum Relaxen und Entspannen. Das Zelt ist außerdem perfekt für Biker, Motorradfahrer, Fahrradfahrer und alle die eine Überdachung zum Basteln benötigen.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Airhub Zeltes ist gut. Bei dem Kaufpreis erwartet man dies aber ehrlich gesagt auch. Die Luftschläuche sind sehr stabil, die drei vorhandenen Ventile schließen sauber, lediglich die Reißverschlüsse zicken ab und an etwas herum und es verklemmt sich außen der Stoff gerne.
Dem Zelt wird eine Doppelhubpumpe mit Manometer sowie sehr stabile Heringe und ein Gummihammer beigelegt, so dass man im Grunde alles beisammen hat und nix mehr mitnehmen muss. Sogar an zwei Extragurte für die Verbindung Schleuse-Fahrzeug liegen bei, sehr gut.
Praxistest
Das Zelt wurde im Urlaub auf einem Campingplatz in Österreich getestet. Als Fahrzeug stand ein Camper vom Typ Fiat Ducato in der Größe L2H2 zur Verfügung. Da der Camper selbst ausgebaut wurde, befindet sich am Fahrzeug bislang weder Kederschiene noch Dachträger zum Befestigen der Schleuse zum Zelt. Da das Zelt aber über insgesamt 3 Varianten zur Befestigung verfügt, war dies aber kein Problem.
Folgende Varianten stehen zur Verfügung:
- 1. Keder für Kederschiene
- 2. Klettverschlüsse zur Befestigung an der Dachreeling
- 3. Spanngurte, die über das Fahrzeug gelegt werden, wenn Punkt 1 oder 2 nicht verfügbar ist
Der Aufbau:
Der Aufbau gestaltet sich je nach Anzahl der Personen entweder sehr leicht, oder doch ein wenig aufwändiger. Zunächst aber sollte erwähnt werden, dass an dem Airhub ingesamt 3 Ventile zur Verfügung stehen um die Schläuche aufzupumpen. Allerdings muss man nicht an allen dreien aufpumpen, es reicht wenn man sich einen Auswählt, was sehr praktisch ist. Man sollte aber drauf achten, dass die Ventile der anderen Anschlüsse verschlossen sind.
2-Mann-Methode
Diese Methode ist die einfachste und schnellste. Hierzu pumpt einer und der andere stellt die Schläuche entsprechend hin und hält diese oben. Mit dieser Methode ist der Aufbau in ca. 5 Minuten erledigt, also ohne Abspannen und fixieren am Boden.
1-Mann-Methode
Hier legt man das Zelt am besten ordentlich auf dem Boden aus und fixiert die 6 Schläuche bzw. die Bögen mit den Heringen am Boden. Dann wird erst mal gepumpt.
Nach dem Aufpumpen kann man dann die Heringe nochmals lösen und das Zelt korrigieren, falls es nicht ganz zur Position des Fahrzeuges passt.
Diese Methode ist etwas komplizierter und man benötigt auch etwas mehr Zeit, aber es geht.
Hat man dann alles am Boden fixiert und abgespannt, dann steht das Zelt auch ohne Fahrzeug sehr stabil. Sehr praktisch ist hierbei, dass ein Gummihammer und ausreichend Heringe mitgeliefert werden. Die Heringe sind sehr hochwertig und gehen auch bei steinigerem Boden gut hinein.
Das Airhub Hexaway Low hat einen separaten Boden, welchen man je nach Wahl einlegen oder weglassen kann. Da wir bislang in allen Vorzelten ohne Bodenbelag ausgekommen sind und dies auch dem Boden auf dem Campingplatz nicht so sehr schadet, haben wir darauf verzichtet.
Will man diesen nutzen, so wird diese mittels Kunststoffhaken an den Enden der Schläuche eingehängt, so dass der Boden fixiert ist und nicht verrutschen kann. Sehr praktisch eigentlich, aber…….man sollte sich im Vorfeld einig sein, ob man den Boden benötigt oder nicht. Der Hintergrund ist folgender. Die Ösen zum einhängen des Bodenbelages befindet sich direkt unter den Schlauchenden, welche am Boden stehen. So muss man, um den Boden einzuhaken, diese ein wenig nach oben heben, den Boden einhaken und dann wieder abstellen. Hat man aber das gesamte Zelt bereits fixiert, dann wird ein hochheben schwer und man kommt nicht an die Ösen ran.
Es macht natürlich schon Sinn, die Einhängeösen dort zu fixieren, da man dadurch eine gute und dichte Überlappung mit der Schürze hinbekommt.
Dennoch wäre es vielleicht sinnvoller, die Ösen so anzubringen, dass man auch beim fertig aufgebauten Zelt noch an die Ösen rankommt.
Die Verbindung von Vango Airhub Hexaway Low und dem Fahrzeug
Hat man alles aufgebaut, dann kommt die Schleuse ans Fahrzeug. Hier hat man ca. 80 cm Spielraum, so dass man nicht auf den Zentimeter genau immer ans Zelt parken muss. Das Zelt ist zum Anschluss an Fahrzeughöhen von 1,8m – 2,1m geeignet. Hier muss man bei der Wahl des Zeltes auf die eigene Fahrzeughöhe achten.
Das Zelt verfügt über die bereits oben angegebenen 3 Befestigungsvarianten. Hierbei muss man aber auch gleich sagen, dass bei einem so hohen Fahrzeug wie dem beim Test mitgeführten Camper, eine Leiter benötigt um etwa den Keder einzuziehen oder die Schleuse am Dachträger zu fixieren.
Da aber beides nicht vorhanden war, nutzen wir die Alternative 3 und haben die mitgelieferten Gurte verwendet. Diese werden links und rechts an der Schleuse eingehängt und dann über das Fahrzeug geworfen, gespannt und mittels Heringen am Boden fixiert.
Eigentlich eine praktische und schnelle Idee, weil man keine Leiter benötigt. Allerdings hat diese Variante einen Haken.
Da die Gurte “nur” links und rechts angebracht werden, hängt das Dach der Schleuse in der Mitte durch. Das ist bei schönem Wetter grundsätzlich kein Problem, außer dass man beim Schließen der Schiebetüre auf die Klettverschlüsse achten muss. Allerdings bei Regen, hängt das Dach dann durch und das Wasser läuft direkt auf die Schiebetüre und wenn diese offen ist, logischerweise nach innen.
Jetzt kann man zwar in dem vorhandenen Tunnel im Bereich der Kederleiste eine Stange einziehen, aber man hat ja nicht immer unbedingt einen langen Fiberglasstab dabei. Hier wäre es vielleicht nicht schlecht, dass man hier einen faltbaren Fiberglasstab gleich mitgibt. Denke bei dem Kaufpreis dürfte es noch drin sein.
Wir haben dann an den Klettverschlüssen (es sind drei vorhanden) einen zusätzlichen Gurt angebracht um das Dach in der Mitte hochzuhalten, was auch relativ gut geklappt hat.
Soweit so gut. Allerdings gibt es noch einen Kritikpunkt bzw. einen Punkt den man beachten sollte.
Im Grunde ist das von uns getestete Hexaway für den Fiat Ducato nur bedingt geeignet. Vango hat die Breite der Schleuse den Fahrzeugen am Markt angepasst. Und während VV oder Mercedes Benz eine Schiebetürenbreite von 120-125 cm haben, verfügt der Ducato und seine baugleichen Partner Citroen und Peugeot über eine Schiebetürenbreite von 130-140 cm.
Das Hexaway hat aber eine Schleuse für VW und Mercedes, weshalb die Ducatoschiebetüre zu breit ist und dann am Material hängen bleibt.
Allerdings kann man sich hier mit einem Zusatzgurt behelfen und zwar wie folgt.
An dem Punkt, an welchem der Gurt befestigt ist, wurde ein weiterer Gurt festgebunden. Diese wurde dann quer über das Zeltdach gezogen und am gegenüberliegenden Schlauch fixiert und zwar so, dass das Material der Schleuse ca. 15-20 cm vom Fahrzeug weggezogen wurde. Hier ist die Schleuse dann nicht mehr direkt am Fahrzeug, aber die Schiebetüre geht ohne Probleme auf und bleibt nicht am Material hängen.
Im Grunde müsste man hier einen Bogen einfügen, der das Schleusenmaterial vom Dach in einem Bogen vom Fahrzeug weghält. Alles andere macht keinen Sinn, weil die Schiebetüre sonst nicht mehr funktioniert.
Das Vango Airhub Hexaway Low
Das Zelt ist von der Grundform her ein 6-eck. Alle Nähte (Zelt & Bodenwanne) sind werkseitig getapt und somit wasserdicht und das Zelt ist aus feuerhemmenden Stoffen gefertigt und erfüllt den EN5912 Sicherheits-Standard.
Es verfügt über zwei große Eingänge, sowie die große Schleusenöffnung. Somit kann man hier sehr gut durchlüften, wenn es mal zu warm wird.
An den Türöffnungen befinden sich im oberen Bereich Diamond Clear PVC-Fenster, welche man von innen abdunkeln kann, will man etwas mehr Privatsphäre.
Die anderen 3 Seiten verfügen im oberen Teil über ein Moskitonetz, so dass man hier auch lüften kann, ohne dass lästige Plagegeister ins innerer vordringen. Auch diese Fenster können von innen her verschlossen werden.
Eine ganz nette Idee ist die SkyTrack™ II Fixierung für den Innenhimmel und Organizer.
Hier kann man Wahlweise Lampen oder Aufbewahrungstaschen aufhängen, oder den mitgelieferten Himmel einhängen. Schade aber, dass am Himmel selber in der Mitte dann kein Haken für eine Lampe vorhanden ist. Also entweder oder, beides geht nicht. Hier also bitte dem Himmel in der Mitte einen kleinen Haken oder eine Schlaufe spendieren 😉
Alternativ liegen dem Zelt sogenannte “Skyhooks” bei, welche an dem Skytrack-System eingehängt werden. An diesen Skyhooks kann man dann eine LED-Lampe, Kabel oder Trockenleinen befestigen.
Das Zelt ist schön hell und geräumig. Für 4 Personen mit Tisch und Stühlen ist es groß genug um auch noch anständig gehen zu können und nicht immer an der Zeltwand hängen zu bleiben. Klar, man kann auch mit 6 und mehr Personen reinsitzen, aber dann wird es doch schon kuschelig. Die Seitenteile laufen ja nicht senkrecht nach oben, sondern leicht schräg nach innen, so dass der Platz oben natürlich etwas weniger wird.
Wie gesagt, 4-5 Personen geht sehr gut und es hat noch Platz.
Die Reißverschlüsse an sich laufen sauber und haken auch nicht. Allerdings verklemmt sich außen gerne der Stoff im Reißverschluss, was ihn dann doch wieder blockieren lässt. Auch die ganzen Gummibefestigungen mit den Kordelstoppern sind etwas ungeschickt platziert, will man den Reißverschluss mit einer Hand öffnen. Hier bleibt man dort auch gerne hängen.
Pro / Contra
Pro:
- Schneller Aufbau
- Befestigungsmaterial und Hammer werden mitgeliefert
- Spanngurte für Variante 3 werden mitgeliefert
- Pumpe mit Manometer und passendem Anschlussstück wird mitgeliefert
- Boden kann bei Bedarf separat eingelegt und befestigt werden
- Zwei große Öffnungen für Eingänge, sowie große Schleusenöffnung
- 3 große Fenster mit Moskitonetz
- Schön hell und geräumig
Contra:
- Idee mit den Gurten ist gut, aber in der Mitte fehlt einer, dann hängt das Dach der Schleuse durch
- Reißverschluss verhakt sich gerne im Stoff
- Die Ösen und Gummibänder im Bereich des RV stören und verklemmen gerne, so dass eine einhändige Bedienung nicht immer klappt
- Schwer und nimmt extrem viel Platz weg
- Abspannleinen sind zwar Orange und daher am Tag gut sichtbar, aber in der Dunkelheit schwer zu erkennen
- Aufbau alleine schwer, man muss am besten erst an 3 Punkten mit Heringen fixieren, dann geht es einfacher
- Die Ösen für den Boden zum festspannen befinden sich direkt unter den Schläuchen. Bedeutet, dass man den Boden entweder nutzt oder nicht. Ein späteres einlegen geht zwar, aber da die Schläuche mit Heringen am Boden fixiert sind, kommt man schlecht an die Ösen.
Fazit
Alles in allem ist das Vango Airhub Hexaway Low dennoch ein praktisches und geräumiges Vorzelt für einen Camperbus. Leider hat es hier und da noch ein paar Details, welche man zumindest aus unserer Sicht, verbessern könnte. Gerade was die Verbindung der Schleuse mit den Gurten am Fahrzeug betrifft.
Der Aufbau ist praktisch und mit etwas Übung auch schnell erledigt und wenn das Wetter dann umschlägt, sitzt man gut geschützt im Vorzelt.
Preislich nicht ganz günstig, aber allgemein sind Vorzelte nicht ganz günstig. Dafür erhält man vom Material her ein qualitativ hochwertiges Zelt, welches sicherlich viele Campingabenteuer mitmacht.
Auch muss man bedenken, dass Luftzelte etwas mehr an Packvolumen und Gewicht mit sich bringen, was aber an der Konstruktion dieser Zelte liegt.
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