Zwischenzeitlich findet man ja auf nahezu fast jedem Campingplatz eine Waschmaschine bzw. eine Möglichkeit die Wäsche von Hand zu waschen. Was aber wenn man mit dem Camper, dem Zelt oder dem WoMo unterwegs abseits der Campingplätze ist und auch hier seine Wäsche waschen will?
Hierfür bietet Scrubba den Wash Bag an. Sozusagen die “Waschmaschine von Hand”.
Wir hatten den grünen Beutel im Test und wollen euch darüber berichten.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | PU-beschichtetes Nylon, PU Noppen, PU |
Maße | Länge 3cm | Breite 25cm | Höhe 25 cm |
Farbe | grün |
Gewicht | 200 g |
Preis | UVP: 49,95 € |
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Wash Bags ist als gut zu bezeichnen. Die Nähte sind stabil verschweißt und stabil.
Praxistest
Der Wash Bag kommt gut verpackt in einer recyclingfähigen Verpackung daher. Auf dieser befindet sich auch eine Anleitung mit Bildern unterlegt.
Im Grunde besteht die Anwendung aus 6 Schritten, welche wie folgt sind.
- 1. Wäsche und Wasser (3 – 6 Liter) einfüllen.
- 2. Scrubba Washbag rollen und verschließen.
- 3. Luft mit dem eingebauten Ventil aus dem Beutel ablassen.
- 4. 30 Sekunden bis zu 3 Minuten rubbeln (je nach Wäsche und Verschmutzungsgrad).
- 5. Wäsche mit klarem Wasser ausspülen.
- 6. Trocknen und fertig
Eigentlich simpel und einfach.
Je nachdem wie viele Wäschestücke man “waschen” möchte, muss man entsprechend Wasser einfüllen. Also bei zwei bis drei Shirts reichen 3 Liter, bei mehr dann 6 Liter.
Natürlich sollte man ein wenig Waschmittel nicht vergessen. Es kann aber auch Schampoo, Duschdas oder Seife und sogar Spüli in ganz geringer Dosis verwendet werden. Dann rollt man den Wash Bag im Grunde zu wie einen wasserdichten Beutel, welche man aus dem Wassersportbereich kennt.
Durch das eingebaute Ventil kann man dann die überflüssige Luft ablassen, so dass man besser auf der Wäsche rubbeln kann und nicht nur Luft im Beutel hat. Man sollte aber darauf achten, dass man nicht die komplette Luft rauspresst, ansonsten ist das Wenden der Wäsche im Inneren etwas mühsam.
Das Rubbeln auf den innen liegenden Noppen ist im Grunde nichts anderes, als das was unsere Vorfahren schon vor vielen hundert Jahren mit ihrer Wäsche auf den Steinen am Fluß oder dem Waschbrett gemacht haben. Auch heute gibt es noch auf vielen Campingplätzen Waschbecken mit geriffelten Seiten um die Wäsche zu waschen.
Dieses Prinzip macht sich auch der Scrubba Wash Bag im Inneren zu nutze. Der Vorteil hieran ist, dass man keine nassen Hände beim „Waschen“ bekommt.
Zeitlich halten wir die 30 Sekunden für etwas gering. In dieser kurzen Zeit kann man im Grunde gerade mal ein wenig auf dem Inhalt herumrubbeln. Aber man sollte auch den Inhalt drehen, da man ja auch alle Stellen an den Noppen rubbeln möchte. Sonst macht es wenig keinen Sinn.
Also am besten nicht auf die Uhr schauen, sondern nach Gefühl.
Hat man genug gerubbelt, lässt man das schmutzige Wasser zunächst ab. Und ja, es kommt – logischerweise je nach Verschmutzung – eine ordentliche Dreckbrühe heraus. Dann nochmals frisches Wasser einfüllen, verschließen und schütteln um die Wäsche auszuspülen.
Der Nachteil hier ist, dass die Wäsche dann triefnass aus dem Wash Bag. Aber das ist bei Handwäsche üblich. Daher gut auswringen und zum Trocknen aufhängen.
Für die schnelle Wäsche zwischendurch ist der Scrubba Wash Bag schon praktisch, da man auch am Zeltplatz selber waschen kann und nicht erst zum Waschhaus laufen muss. Im Gegensatz zur reinen Handwäsche wie früher hat der Scrubba Wash Bag den Nachteil, dass man starke Verschmutzungen nur schwer heraus bekommt. Hat man früher die Sachen direkt auf dem Fleck mit Kernseife oder gar einer Bürste bearbeitet, sind in dem Wash Bag nur die Noppen vorhanden. Und hier die korrekte Stelle so im Inneren hinzudrehen, dass diese genau auf den Noppen liegt ist schwierig und mühsam.
Also für Flecken und Co eher dann doch auf die Handwäsche am Waschbecken ausweichen.
Wäsche, die verschwitzt und nicht mehr frisch ist, kann jedoch problemlos und schnell im Scrubba Wash Bag gewaschen werden.
Im Internet in diversen Onlinegruppen wurde auch schon viel über den Wash Bag diskutiert. Was hier immer bemängelt wird ist der doch hohe Anschaffungspreis. Für knapp 50 € kann man viele Waschmaschinen auf den Campingplätzen füllen und da geht dann definitiv mehr rein als nur ein paar Shirts. Ja, zugegeben, der Preis ist nicht ohne, dem stimmen wir auch zu.
In Sachen Anwendungsgruppe denken wir, dass Scrubba jetzt nicht auf den Camper an sich abzielt, sondern eher auf den Abenteurer der fernab der Zivilisation unterwegs ist und auch hier und da seine Wäsche mal waschen will. Aber auch beim Campen ist es sehr angenehm, wenn man zwischendurch seine Unterwäsche oder Socken waschen kann. Denn nicht immer reichen Sonnenschein und Aufhängmöglichkeiten für eine ganze Waschmaschine. Manchmal ist es auch in der Hauptsaison ein Kapazitätsproblem der Waschmaschinen. Da zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ist manchmal eine Kunst. Andere haben einfach keine Lust einen ganzen Urlaubstag zu vergeuden nur um eine Maschine waschen und trocknen zu können.
Praktisch ist auch, dass man den Wash Bag bei Bedarf auch als wasserdichten Packsack verwenden kann, falls man mal etwas vor Nässe schützen möchte. Somit kann man den Wash Bag als quasi multifunktionell einsetzen. Ok, ist übertrieben geben wir zu, aber wenn man draußen unterwegs ist wird man halt ab und an mal kreativ und muss auch mal improvisieren
Pro / Contra
Pro | Contra |
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einfache Anwendung | Anschaffungspreis nicht ohne |
klein vertaubar | bei hartnäckigen Flecken schwierig in der Anwendung |
gerade für Abenteurer gut geeignet |
Fazit
Der Scrubba Wash Bag ist im Grunde die moderne Umsetzung der alten Waschvorgänge am Fluss auf den Steinen, wo man sich früher sicherlich zum ein oder anderen Plausch verabredet hat.
Nicht unbedingt günstig, aber einfach und praktisch in der Anwendung findet der Wash Bag aber seine Grenzen bei hartnäckigen Flecken.
Ansonsten kann man den Wash Bag auch im Notfall mal als wasserdichten Aufbewahrungsbeutel verwenden, wenn hier mal Not am Manne ist.