Funktionsjacken im 3-Lagen-Prinzip sind seit vielen Jahren ein Muss für Outdoorbegeisterte. Ob die Lagen nun frei kombiniert werden oder aber die Middlayer einzippbar sind, spielt dabei zunächst eine untergeordnete Rolle. Von Bedeutung ist vielmehr, dass die Lagen so aufeinander abgestimmt sind, dass die Feuchtigkeit optimal von der Haut bis an der Außenhüllenoberfläche abgeleitet wird, Wärme am Körper bleibt und von außen weder Wind noch Nässe an die Haut gelangen.
Auch Tatonka verfügt über mehrere dieser Jacken, unter anderem die Berg W’s Jacket.
Facts
Thema | Info |
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Material | T Vent 3L |
Größen | 36-44 |
Farben | red carpet, pine, black |
Preis | 300 Euro |
Gewicht | 530 g |
Wassersäule | 20 000 mm |
Atmungsaktivität | 15 000g/qu/24 Std |
Die Jacke ist figurbetont, die Kapuze zweifach verstellbar. Die Kinnpartie ist erhöht und mit einem Kinnschutz versehen.
Die Schultern wurden nahtfrei gehalten um Wundreiben zu vermeiden. Unterarmreißverschlüsse dienen der Ventilation, die Ärmelbündchen haben verstellbare Velcro-Verschlüsse, der Zweiwege-Reißverschluss mit unterlegter Blende ist wasserabweisend.
Im Saum ist eine elastische Kordel eingearbeitet, zudem gibt es eine Mesh-Innentasche.
Die Eingriffstaschen verfügen über wasserabweisende Reißverschlüsse.
Verarbeitung
Die Nähte sind alle sauber vernäht und alle Außennähte verklebt. Nähte, die am Kinn oder Nacken scheuern könnten, sind mit einem weichen Pad abgesteppt.
Die Reißverschlüsse laufen aufgrund der Gummierung ziemlich schwer. Der Frontreißverschluss hakt häufig beim erstmaligen Schließversuch.
Praxistest
Die Jacke wurde sowohl direkt auf einem Longsleeve bei wärmeren Temperaturen als auch mit Zwischenlagen wie Merino-Hoodie oder Fleecejacken getragen (u.a. mit der Tatonka Hamilton W’s Jacket (warme Fleece-Jacke). Sie wurde bei Wind, Regen und Schnee als auch bei Frost getragen.
Das Temperaturspektrum erstreckte sich von +15 Grad bis -10 Grad und Wind.
Die Rumpflänge ist ausreichend um den Rücken gut abzudecken, auch wenn sich die Trägerin einmal bücken muss. Die Ärmel sind ausreichend weit geschnitten um auch mit darunter getragener Zwischenschicht ist die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt.
Die Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen reichen vom Ellenbogen bis zur Taille. Somit kann die Jacke bei Wind z.B. komplett geschlossen werden und Transpirationsfeuchtigkeit kann trotzdem entweichen, so dass das „Treibhausgefühl“ nicht aufkommen muss.
An den Ärmeln gelingt der zugfreie Verschluss mittel Klettverschluss.
Die Kordelzüge, welche die Kapuze um das Gesicht schließen, umschließen den Kopf gut und sind von beiden Seiten getrennt zu verkürzen. Der Kordelzug, welcher die Kapuzenweite reguliert sitzt am Hinterkopf. Die Lasche, welche den Kordelstopper nah an der Kapuze halten soll, ist beim ersten Einsatz abgerissen, allerdings ist er auch nicht notwendig.
Die Kapuze verfügt über einen ca. 5 cm breiten Schild, was im Grunde absolut ausreichend ist. Dieser ist robust genug um in Form zu bleiben, ist aber weich genug um nicht zu knicken, wenn die Jacke im Rucksack verstaut wird.
Leider ist die Kapuzentiefe so gering, dass weder die Weitenregulierung Anwendung fand, noch die Schildtiefe ausreichend war. Bei normalem Regen ohne starken Wind und aufrechtem Gang tropft einem das Wasser vom Schild ins Gesicht. Dies ist absolut ärgerlich, bei einer Jacke dieser Preisklasse auch nicht akzeptabel, zumal die Testperson noch nicht einmal einen Zopf oder Pferdeschwanz trug, was bei Frauen ja durchaus vorkommen kann. In dem Fall hätte die Kapuze vermutlich nicht einmal den Haaransatz abgedeckt.
Die Jacke wurde auch bei hohen Minusgraden zum Skifahren mit der Hamilton W’s Jacket/ Fleecejacke bzw. einer Primaloftjacke getragen. Beide Kombinationen waren absolut angenehm.
Das Jackenmaterial ist robust und schmutzabweisend.
Pro / Contra
Die Jacke verfügt über einen robusten Stoff, ist schmutzabweisend, wasser- und winddicht und strotzt dank hochgezogenem Kinnschutz allen nassen Witterungsbedingungen.
Das Packmaß ist angenehm, die Atmungsaktivität gut. Die Verarbeitung ist sehr gut und die Nähte sauber verklebt.
Die Atmungsaktivität ist ebenfalls angenehm, wobei die Jacke nicht in warm-feuchten Umgebungen getragen/ getestet wurde.
Leider ist die Kapuze nicht tief genug um das Gesicht ganz vor Nässe zu schützen, da hilft auch der Schild nichts, weil die Größe an sich zu gering ist.
Fazit
Die Berg W’s Jacket ist eine hochwertige 3-Lagen-Jacke von Tatonka aus T Vent 3 L, die einen zuverlässig und ohne Kompromisse vor Wind und Nässe (Schnee, Regen, Eisregen) schützt.
Sie ist figurbetont geschnitten, jedoch so weit, dass darunter noch gut 1-2 Lagen getragen werden können, wenn die Temperaturen sinken.
Die Verarbeitung ist sehr gut und es ist davon auszugehen, dass sie einem lange Zeit gute Dienste leistet. Lediglich die Kapuze ist aus hiesiger Sicht zu klein gearbeitet, da auch ohne Zopf o.ä. das Gesicht trotz vorhandenem Schild nicht ausreichend vor Regen geschützt war.
Der Preis ist mit 300 Euro durch aus im gehobenen Mittelfeld, bei der Qualität aber vertretbar. Allerdings sollte bei einer Jacke zu diesem Preis auch eine gute Kapuze erwartet werden können.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.