
Relags hat mit der BasicNature Schaufel Survival 10 in 1 den Versuch unternommen, gleich eine ganze Menge von Einzelteilen in einer Schaufel zu vereinen. Klingt nach der eierlegenden Wollmilchsau. Wir sind gespannt.
Facts
Thema | Info |
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Material | Edelstahl und Alumium |
Maße | 25 x 20 x 6 cm (gepackt) 50 x 4 x 13 cm (aufgebaut) |
Gewicht | 791 g |
Preis | 59,95 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Beim Auspacken war der erste Gedanke „Und wo ist der Rest?“. Das ist ja wirklich ein übersichtliches Paket.
Die Schaufel wird in einer robusten Tasche geliefert mit Umhängeriemen. Alles gut verstaut und nichts klappert.
Die Steckverbindungen sitzen fest und wackeln nicht. Sie halten gut, lassen sich aber auch wieder lösen.
Praxistest
Zunächst einmal: vom ersten Auspacken an merkt man, da haben sich welche richtig was dabei gedacht! Es ist eine Freude ein so funktionales und qualitativ hochwertiges Utensil testen zu können.
Transportiert wird die Mulitifunktionsschaufel in einer schwarzen Canvas-Tasche, die in Aussehen und Größe einer Magazintasche für Langwaffen ähnelt. Geschlossen wird diese mit eine kräftigen Klettverschluss und zusätzlich mit einer Kunststoffsteckschnalle.
Die Tasche ist im Inneren mit einem Abnäher in zwei Kammern unterteilt. In dieser befindet sich das Schaufelblatt, das aufgrund seiner unterschiedlichen Funktionen durchaus scharfkantig ist und daher gut geschützt sein sollte.
In der zweiten kleineren Kammer befindet sich der Stiel/ Griff.
Auf der Rückseite der Tragetasche sind zwei weitere Kletterverschlüsse vorhanden, mit welchen die Tasche z.B. an einem Gürtel oder Rucksack befestigt werden kann.
Zusätzlich sind zwei D-Kunststoffringe eingenäht , an denen mit Kunststoff-Karabinern ein Nylontrageriemen eingeclippt werden kann.
Holt man die beiden großen Schaufelkomponenten aus der Tasche, so ist das Schaufelblatt nochmal extra in einer kleinen Nylontasche geschützt. Damit ist gewährleistet, dass auch bei der Montage nicht versehentlich Verletzungen oder Beschädigungen entstehen oder die Nylontasche als Ganzes Schaden während des Transports nimmt.
Die Materialien
Das Schaufelblatt ist aus robustem und widerstandsfähigem Stahl, der Griff ist aus Aluminium, vermutlich um Gewicht zu sparen.
Der Griff ist ca 30 cm lang. Das ist natürlich für keine Tätigkeit die richtige Länge, aber wir reden hier ja von einer „Unterwegs-Survival-Schaufel“ und nicht vom DeLuxe-Modell vom heimischen Baumarkt.
Im vorderen Drittel bis zur Mitte ist der Stiel mit einem mittelweichen Schaumstoff verkleidet. Dies ermöglicht einen guten Gripp und verhindert auch, dass es im Winter zu eisig an den Fingern wird.
Auch im hinteren Drittel ist auf einer Breite von ca. 6 cm nochmals eine Gummierung vorhanden. So kann auch bei beidhändiger Handhabung gewährleistet werden, dass der Halt gut ist. Immerhin ist es bei einigen Tätigkeiten durchaus sehr wichtig, dass die Schaufel gut in der Hand liegt. Ob tatsächlich als Schaufel oder als Axt, Hammer oder was auch immer. Zudem fängt die Gummierung etwas von den Stößen ab bzw. dämpft diese ab.
Das Seil
Wer draußen länger oder gar tagelang unterwegs ist, der kommt immer mal wieder in die Situation, dass man etwas befestigen muss.
Expander etc. sind gut, aber oft zu kurz, außerdem sind sie flexibel, das ist auch nicht immer das Richtige. Spanngurte sind i.d.R. länger und starr, aber eben mit einem gewissen Volumen und Gewicht, je nachdem aus welchem Material der Verschluss ist.
Ein einfaches Seil ist, sofern man einige Knoten sicher beherrscht, die günstigste und einfachste Lösung. 3 Meter können knapp sein, aber irgendwo muss man einfach die Grenze ziehen. Das Seil an das Stielende zu montieren ist clever gelöst. So ist es aufgeräumt und gleichzeitig kann man die Schaufel auch daran aufhängen. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn man das Seil auch ganz von der Schaufel lösen könnte. Vermutlich gibt es einen Grund, der sich mir entzieht, warum das nicht so ist.
Feuerstahl
Schraubt man das hintere Ende des Stiels ab, so hat man ein ca 5 cm langes Stück des Stiels in der Hand mit einem etwa ebenso langen Feuerstahl. Das Feuermachen mit einem Feuerstahl sollte man mal geübt oder zumindest ausprobiert haben, damit man weiß wie man den Winkel wählen und mit wieviel Druck man arbeiten muss. Hierzu gibt es im Netz auch zahlreiche Tutorials mit guten Tipps.
Auch benötigt man entsprechend Brennbares, das mit der Funkenentwicklung entzündet werden kann. Dafür ist man unabhängig von feucht gewordenen Streichhölzern oder leeren Feuerzeugen.
Multitool
Schraubt man den Stiel ein Stück weiter vorne ein weiteres Mal auf, so hat man einen ausreichend großen Griff (das kleine gummierte Stück des Stiels liegt gut in der Hand) und davor einen Sägebereich.
Auf der einen Seite ist es eine gezackte Säge, auf der anderen eine glatte Messerklinge (ca 3-5 cm lang). Zwischen Griff und Sägeblatt befindet sich noch eine Einkerbung, mit der u.a. auch Flaschen geöffnet werden können.
Die Spitze des Werkzeugs ist wie ein Schwalbenschwanz geformt und kann unter anderem als Schraubenzieher eingesetzt werden.
Die Rückseite des Griffs kann im Notfall als Autohammer dienen.
Schaufelblatt
Zunächst einmal, es ist eine Schaufel! Bei allen anderen Funktionen sollte es seiner eigentlichen Bestimmung auch noch gerecht werden. Als Schaufel ist das Blatt natürlich ganz schön klein.
Mit einer Größe von etwa 10 x 14 cm ist das übersichtlich.
Auf dem Schaufelblatt sind Alpinisten abgebildet mit Rucksack, mit und ohne Stöcke und soweit ich das sehe auch mit Skiern. Da ich bereits einen Skitourenkurs und einen Lawinenkurs gemacht habe, weiß ich wie schwer es ist jemanden auszugraben.
Die Lawinenschaufeln sind aus leichten Materialien aber deutlich größer, ich würde sagen 4 x so groß. Sicherlich ist es besser diese als gar keine Schaufel im Ernstfall dabei zu haben, aber ich bin mir nicht sicher, ob man da wirklich eine Chance hat rechtzeitig genügt Schneemassen zu bewegen. Aber dafür ist sie ja auch nicht ausdrücklich geschaffen.
Zudem ist eine Aussparung im Schaufelblatt vorhanden, die mit 5 verschiedenen Größen als Schraubenschlüssel dienen kann.
Zur Verwendung als Beil ist die Schaufel beidseitig geschliffen, so kann die Handhabung individuell erfolgen. Es wurde allerdings nicht als Beil oder Axt ausprobiert.
Das Scharnier
Um die Schaufel als Hacke zu nutzen, und gerade im Wintereinsatz kann diese Funktion auch als Schaufel besser sein, muss der Griff am Scharnier gelöst und das Schaufelblatt im rechten Winkel gekippt werden. Dann dreht man das Gewinde wieder fest. Eine Gummischeibe verhindert, dass sich das Metall verkante kann.
Im Scharnier ist eine Einkerbung, mittels derer man Kabel durchtrennen kann bis ca 5 mm Durchmesser.
Bei allen Funktionen darf man nicht vergessen, dass es sich um ein Survival-Werkzeug handelt und somit die einzelnen Komponenten größtenteils im Miniformat nur vorhanden sind.
Nicht zu vergleichen mit einem Einzelwerkzeug.
Fazit
Die 10 in 1 Survival Schaufel von BasicNature für 60 Euro ist ein Mulifunktionswerkzeug, das wirklich mega viele Funktionen in sich vereint und dabei weder zu schwer noch zu groß geworden ist.
Die Verarbeitung ist sehr gut und der Preis wirklich gut.
2 Kommentare
was mich wirklich interessiert hätte: die Funktion als Axt oder auch Holzsäge…
Hallo SAT,
in einem weiteren Bericht, https://www.outdoortest.info/basicnature-survivalschaufel-10-in-1-alles-wichtige-dabei/ , wurde die Sägefunktion getestet. Für Äste bis 2 cm Dicke war sie offenbar geeignet.