Eine Stirnlampe ist jetzt nicht zwingend etwas, was man auf seine “Das wollte ich schon immer als Outdoorausrüstung haben”-Liste setzt, aber auf der “das sollte ich unbedingt haben”-Liste muss es zwingend sein. Während zum Camper-Glück eine Taschenlampe auf der Zubehörliste nicht fehlen darf, so ist auch fürs Campen aber vor allem für die Berge eine Stirnlampe absolut sinnvoll und wichtig.
Bei mir ist sie Sommer wie Winter im Rucksack als ständiges Zubehör, außer wir gehen mal nur für ein paar Stunden ins Mittelgebirge. Natürlich gehe ich nicht davon aus, dass wir sie tagsüber im Sommer brauchen. Aber zum einen soll es ja Touren geben die zeitlich ausufern warum auch immer und man doch in die Dunkelheit wandern muss. Und zum anderen könnte es ja im Notfall auch wichtig werden, optisch auf sich aufmerksam zu machen. Und wer ganz hoch hinaus möchte, der geht vielleicht auch mal vor Sonnenaufgang los. Also eine Lampe. Da man aber die Hände im Gebirge oft frei haben muss oder möchte (Kälte, Stöcke, Fels, ..entspanntes gehen) ist eine Stirnlampe die richtige Wahl.
Wir haben von Coast die FL 75 dabei gehabt.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kunststoffgehäuse, Stoffgummiband |
Größen | Onesize |
Farben | schwarz, rot, blau, orange, grün |
Helligkeit | LIGHT OUTPUT (HIGH) 435 LUMENS LIGHT OUTPUT (LOW) 66 LUMENS |
Reichweite | BEAM DISTANCE (HIGH) 469 FT / 143 M BEAM DISTANCE (LOW) 183 FT / 56 M |
Gewicht | 105 g |
Preis | 60 US Dollar |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Das Gummiband ist weich und angenehm zu tragen. Es ist stabil und zieht keine Fäden.
Das Kunststoffgehäuse ist robust und hat trotz einiger Bodenkontakte keine Beschädigungen.
Die Bedienfelder haben eine gute Haptik.
Praxistest
Die Taschenlampe kam überwiegend beim Campen zum Einsatz oder auch mal bei einer Nachtwanderung.
Grundsätzlich sind Stirnlampen vom Aufbau her nicht sonderlich spannend oder abwechslungsreich.
Die Coast hat zur Befestigung ein 2,5 cm breites und weiches Gummiband. Es ist schwarz und innen (weil unser Modell orange ist) am Gummiband hat sie einen orangefarbenen breiten Streifen.
Außen sind reflektierende kleine Quadrate aufgebracht. Auch der Schriftzug Coast ist in orange.
Sie verfügt über kein zweites Band, das oben über den Kopf geführt wird. Mit einem solchen könnte die Stirnlampe nie runter rutschen und das Gewicht auf die Stirn wäre etwas geringer.
Nachteil ist ein zusätzliches Gewicht/Volumen und je nach Kopfbedeckung könnte es auch stören bzw. müsste dann unter der Kopfbedeckung getragen werden.
Bezüglich der Druckverteilung ist es aber recht angenehm, wenn man die Mütze dazwischen hat. Das Gummiband ist in der Weite regulierbar und hält dem Gewicht des Gehäuses gut stand, lockert sich also nicht von alleine.
Das Gehäuse ist aus Kunststoff. Die Maße sind so, dass sie auf der Stirn nicht zu groß ausfallen.
Das Gummiband ist am Gehäuse links und rechts durch zwei Schlitze gefädelt, so dass das Stoffgummiband auch dort auf der Haut aufliegt und nicht das blanke Plastikgehäuse.
Das Gehäuse besteht aus dem Korpus, in dem sich die Batterien und die Lampe selbst befinden und der Platte, durch welche das Gummiband läuft. Diese Platte kann auch gekippt werden um den Winkel zu verändern, mit welchem das Licht vom Kopf abstrahlt, was sehr praktisch ist. Es sind hier insgesamt 3 Stufen für die Verstellung vorhanden.
Bei Arbeiten hat es den Vorteil, dass man den Kopf normal halten kann und das Licht trotzdem dorthin fällt, wo man es braucht. Beim Wandern ist es fast noch wichtiger. Eine feststehende Lampe würde zu waagerecht zum Boden leuchten. Deshalb müsste der Kopf immer etwas gesenkt werden damit der Boden vor einem ausgeleuchtet wäre. Das ist sehr anstrengend auf Dauer und führt zu Verspannungen.
Auf der Gehäuserückseite, hin zu dieser Platte ist das Batteriefach. Dieses ist selbsterklärend. Leider geht es recht leicht auf wenn einem die Stirnlampe mal runter fällt und die Batterien springen heraus.
An den beiden vorderen oberen Kanten des Gehäuses sind grau gummierte, stark strukturierte große Bedienfelder für die Lampeneinstellungen. Man findet sie so auch problemlos im Dunkeln oder eben blind, weil man die Lampe auf dem Kopf hat.
Auf der linken Ecke wird das Rotlicht eingeschaltet. Die beiden Lämpchen sind an den unteren Ecken des Gehäuses angebracht.
Rotlicht hat den großen Vorteil, dass es erstens bei längerem Gebrauch für die Augen sehr angenehm ist. Ich habe mehrere Nachtwanderungen (tatsächlich ganze Nacht ) mitgemacht und da war das Rotlicht sehr angenehm.
Der andere große Vorteil ist, dass das Rotlicht im Gegensatz zum Weißlicht keine Schlagschatten wirft. So nimmt man auch neben dem Lichtkegel die Umgebung noch wahr und auch andere Mitwandernden haben nicht nur ein Bild aus Licht oder völliger Dunkelheit oder eben Schatten im Lichtkegel.
Auf der rechten Ecke wird das Weißlicht bedient. Es hat 3 Helligkeitsstufen, wobei es mit der hellsten beginnt. Das ist einerseits geschickt, wenn man gleich ausreichend Licht braucht. Andererseits ist es ganz schön hell, wenn man z.B. gerade im Dunkeln aus dem Schlafsack kriechen muss. Geschmackssache eben.
Der Lichtkegel und Focus kann mit dem Ring um die Lampe eingestellt werden.
Bei der Reichweite von Stirnlampen bin ich persönlich niemand, der da auf die Meter schaut. Eine Stirnlampe ist meist für den Nahbereich. Hier ist es wichtig, dass sie gut und hell ausleuchtet.
Zu viel Helligkeit kann hier eher stören, weil das Objekt vor einem dann völlig überbelichtet ist oder es blendet.
Die Bedienungsfreundlichkeit und der Tragekomfort sowie die Robustheit stehen für mich im Vordergrund.
Fazit
Die FL 75 Stirnlampe von Coast für 60 US Dollar ist eine bedienungsfreundliche Stirnlampe mit rotem und weißem Licht, geringem Packmaß und Gewicht und einfach praktisch für alle Outdooraktivitäten.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.