Gerade nach einem langen Outdoor-Tag gibt es doch nichts Schöneres als Abends in einem bequemen Campingsessel den Tag am Lagerfeuer, oder bei einem guten Essen ausklingen zu lassen.
Der Faltsessel Tripoli von Fritz Berger wartet mit interessanten Details wie einer abnehmbaren Beinauflage, regulierbarer Lendenstütze und einem Kopfpolster auf.
Wir haben uns auf in die Natur gemacht und ihn Probe gesessen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Bezug und Packsack: 100 % Polyester, Gestell: Stahlrohr |
Gewicht | 5,3 kg |
Farben | grün/grau |
Belastbar bis | 150 kg |
Packmaß | 96 x 22 cm (LxØ) |
Maße offen | 90 x 108 x 61 cm (BxHxT) |
Sitzfläche | 44 x 42 cm (BxT) |
Sitzhöhe | 48 cm |
Preis | 69,99€ |
Erster Eindruck und Verarbeitung des Faltsessels Tripoli
Geliefert wird der Tripoli in einer farblich passenden grauen Tragetasche mit Trageschlaufe aus Polyester. Diese kann oben mittels eines Stoppers zugezogen werden. Die Trageschlaufe ist lang genug, dass der Stuhl bequem über einer Schulter getragen werden kann.
Beim Tripoli handelt es sich um einen Faltsessel. Man darf also keinen Stuhl erwarten in dem man aufrecht sitzt, wie beispielsweise ein Regiestuhl. Mit einem Faltsessel muss man beim aufrechten sitzen ohne sich anzulehnen klar kommen, aber dafür kann man das entspannte Zurücklehnen richtig zelebrieren. Für mich gibt es für das Campen keine andere Wahl.
Das Packmaß mit 96 cm Länge und 22 cm Durchmesser ist im Vergleich zu anderen Faltstühlen nicht das Kleinste. Jedoch darf man hier auch nicht außer Acht lassen, dass im Lieferumfang noch eine Beinauflage und ein Kopfpolster mit dabei sind. Dies schlägt natürlich auch auf das Gewicht. Mit 5,3 kg ist der Tripoli im Vergleich auch eher im oberen Gewichtsbereich angesiedelt. Doch muss man ihm zugutehalten, dass er dafür bis 150 kg belastbar ist und das unter anderem aufgrund des Stahlrohrgestells. Hier muss jeder selbst entscheiden, wo für einen die Prioritäten liegen. Da ich den Campingsessel sowieso immer im Camper oder Auto transportiere, macht das etwas höhere Gewicht und Packmaß mir nichts aus. Mir kommt es eher auf den Komfort an.
Optisch kommt der Faltsessel in einem erfrischenden Grün mit anthrazit-farbenen Elementen daher. Die Farben sind pflegeleicht und zeitlos-modern.
Alle Nähte sind doppelt vernäht und wirken sehr robust. Das Material fühlt sich wertig an. Insgesamt macht das Produkt einen sehr hochwertigen und stabilen Eindruck.
Praxistest
Der Auf- und Abbau geht in Sekundenschnelle mit einem Handgriff. Zieht man den Tripoli aus der Tragetasche, muss man ihn nur auseinanderdrücken und schon kann man Platz nehmen. Das Einpacken geht ebenso schnell und intuitiv. Die Tragetasche ist groß genug, dass man den Stuhl wieder gut hineinbekommt.
Ein sehr wichtiger Punkt ist die Robustheit und Stabilität. Ich hatte schon zig Campingstühle, die genau ein Festival überlebt haben und dann schon in ihre Einzelteile zerfallen sind. Das Gestell des Tripoli besteht aus Stahlrohren, welche zwar etwas schwerer sind als Aluminium, dafür aber auch robuster. Die Gelenke sind stabil und quietschen nicht. Wie oben schon erwähnt ist der Tripoli bis 150 kg belastbar. Da kann sich ein 60 kg leichter Mensch wie ich auch unbesorgt in den Sessel hinein fallen lassen.
Die typischen Schwachstellen eines Campingstuhls sind die Verbindungen von Gestell zum Bezug. Hier scheuert oft die Stange durch den Bezug oder reißt ein. Beim Tripoli sind alle diese Stellen mittels Plastik/Gummi extra verstärkt (siehe Fotos). Die Enden der Rohre haben eine Gummiabdeckung, so dass es keine scharfen Abschlüsse gibt. Der Stoff kann so nicht einreißen.
Der Bezug ist aus 100% Polyester und wirkt sehr robust und strapazierfähig. Polyester hat die Eigenschaft, dass es schnell trocknet, wenn es einmal nass geworden ist. Klebrige Flüssigkeiten lassen sich einfach mit einem feuchten Tuch auswaschen.
Dank der 4,5 cm breiten und unten geriffelten Standfüße steht der Tripoli auch auf Rasen oder Sand stabil und sinkt bei weichem Untergrund nicht zu tief in den Boden ein. Unebenheiten können ihm auch nichts anhaben. Hier wackelt nichts.
Kommen wir nun zum für mich wichtigsten Punkt eines Campingsessels: dem Sitzkomfort.
Beim Tripoli handelt es sich um einen Hochlehner. Die hohe Lehne bietet nicht nur dem Rücken, sondern auch dem Kopf eine praktische Stütze. Der Bezug an sich ist schon komplett gepolstert. Im Kopfbereich ist er extra verstärkt und erlaubt dadurch ein nach hinten Lehnen des Kopfes ohne Kopfkissen. Für eine bessere Belüftung hat Fritz Berger im Bereich der Schultern und der Oberschenkel Mesh-Material eingenäht. Insgesamt ist der Sessel sehr breit geschnitten, so dass man keinesfalls das Gefühl hat eingeengt zu sein. Auch ein Mann mit breiten Schultern, oder etwas beleibtere Personen, finden hier noch bequem Platz. Die Armlehnen sind ebenfalls schön breit und lang genug geschnitten. Auf der rechten Seite ist ein Getränkehalter integriert. Der obere Rand ist mittels Kunststoff extra verstärkt, so dass auch bei schwereren Flaschen nichts ausreißt. Der Boden des Getränkehalters ist aus Mesh-Material, was ein Abfließen von verschütteten Flüssigkeiten oder Kondenswasser ermöglicht.
Ein im Lieferumfang enthaltenes Kopfkissen, kann mittels Klettverschluss hinten an der Lehne befestigt und dann nach vorne geklappt werden. Dieses hat dann noch etwas Spielraum, so dass man es nach Belieben hinter dem Kopf nach oben oder unten schieben kann. Geht man Nachts ins Zelt, kann man sogar das Kissen verwenden und spart so wiederum am Gepäck.
Der Tripoli hat noch eine individuell regulierbare Lendenstütze. Hier ist im Lendenwirbelbereich, hinter der Lehne, ein ergonomisch geformtes Kissen mittels Klettverschluss angebracht. Dieses ist anhand von Gurten mit den Armlehnen verbunden. Die Gurte sind weitenverstellbar und geben so mehr oder weniger Druck auf den unteren Rückenbereich. So kann jeder für sich entscheiden, wie stark die Unterstützung in diesem Bereich sein soll. Diese Option beugt Rückenschmerzen vor und unterstützt die Muskulatur, die um die Lendenwirbelsäule liegt. Ich empfand es immer als sehr angenehm in diesem Bereich eine Unterstützung zu erhalten, da ich sowieso ein leichtes Hohlkreuz habe. Durch die Stütze hängt der Rücken nicht durch. Praktisch auch, dass man die Stütze im Sitzen verstellen kann.
Ein zusätzliches Extra ist die abnehmbare und regulierbare Beinauflage. Sie ist vorne an den zwei Standfüßen befestigt und lässt sich mit einem Schraubverschluss ganz einfach und schnell mit der Hand abschrauben. Sie ist zudem mit zwei Kunststoff-Haken in einer Öse an der Sitzfläche eingehängt. Hier kann sie dann auch schnell ausgehängt werden und lässt sich komplett vom Stuhl entfernen. Die Gurte von der Sitzfläche zur Beinauflage selbst lassen sich auch im Sitzen verstellen. So kann man die Auflage weiter herab lassen, um die Beine herunter hängen zu lassen oder ganz anziehen, so dass die Beine sogar leicht höher sind als das Gesäß. Es ist richtig erholsam nach einem anstrengenden Tag in der Natur sich in diesen Sessel zu kuscheln und die Beine hoch zu legen.
Es ist mir nicht nur einmal passiert, dass ich darin eingenickt bin.
Pro / Contra
Pro
- stabil und robust
- super Sitzkomfort
- individuell regulierbare Lendenstütze
- verstellbare Beinauflage
- abnehmbares Kopfkissen
Contra
- etwas hohes Gewicht
- langes Packmaß
Fazit
Der Faltsessel Tripoli von Fritz Berger ist mit Abstand der bequemste und stabilste Campingstuhl in dem ich je gesessen habe. Er wartet mit viel Zubehör wie einer abnehmbaren Beinauflage, regulierbarer Lendenstütze, Getränkehalter und einem extra Kopfkissen auf. Diese Extras und die stabile Stahlrohrkonstruktion des Gestänges, lassen etwas mehr Gewicht und Packmaß gerne verschmerzen. Der Sitzkomfort des gepolsterten Hochlehners ist sensationell und lädt ungemein zu einem kleinen Nickerchen ein.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.