Im Test war die Garmin Forerunner 245 Music und ich war sehr gespannt was diese zu bieten hat.
Facts
Thema | Info |
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Material | Schweißresistentes Silikonarmband, Corning® Gorilla® Glass 3, Faserverstärktes Polymer |
Größen | Durchmesser 40mm |
Farben | weiß, schwarz, aquamarine (Wechselarmband möglich) |
Gewicht | 38,5 g |
Preis | 349,99 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der GARMIN Forerunner 245 Music
Der erste Eindruck der Uhr war sehr gut – qualitativ sehr gut und sauber verarbeitet, das Armband ist weich und durchgängig verstellbar, dadurch ist es sehr angenehm zu tragen, die Verstellmöglichkeiten sind alle 3 mm, man kann sie also sehr gut an jeden Arm anpassen. Die Uhr an sich hat einen Durchmesser von 4 cm in der Breite und ca. 1 cm Höhe. Ich finde die Uhr auch an einem Frauenhandgelenk nicht zu globig, sondern noch absolut angenehm in der Größe. Mit einem Gewicht von unter 40 Gramm lässt sie sich gut tragen und stört absolut nicht.
Das Design kann aus mehreren Auswahlmöglichkeiten angepasst und individuell verändert werden, weshalb für jeden etwas dabei sein sollte.
Das Display ist kein Touch-Display, die Bedienung läuft über 5 Knöpfe an den Seiten, sowie die dazu gehörige Garmin Connect App.
Die Akkulaufzeit liegt bei Verwendung von GPS Aktivitäten (bspw. Joggen) und bei durchgängiger Trageweise (Schlafaufzeichnung etc.) bei ca. einer Woche.
Praxistest
Einrichtung
Nachdem ich die Uhr bekommen habe, habe ich sie zunächst an das Ladegerät gehängt. Bei vollgeladener Uhr (Ladedauer ca. 1,5h) ging dann die Einrichtung los und ich muss sagen, dass die Einrichtung beinahe Idiotensicher ist. Man verbindet über die Garmin Connect App auf dem Smartphone die Uhr mit dem Handy und wird dann Schritt für Schritt angeleitet was zu tun ist. Sowohl auf der App als auch auf dem Display der Uhr wird man entsprechend angeleitet.
Man bekommt auch auf der Uhr eine kurze Erklärung für sämtliche Funktionen und Bedienungen.
Music Funktion Einrichten / Nutzen
Ich höre Musik über “Amazon Music” und habe bei der Musik-Funktion die Möglichkeiten mir Playlisten die ich auf meiner Amazon Music App zusammengestellt habe, auch auf die Uhr zu übertragen. Sind die Playlists übertragen muss das Smartphone nicht mehr mitgeführt werden wenn man über die Uhr Musik hören möchte.
Um die Musik-Funktion einzurichten musste zunächst einmal eine Aktivität mit GPS gestartet werden. Es reichte jedoch aus die Aktivität zu starten und dann wieder abzubrechen. Man muss also nur die Funktion wählen und nicht wirklich eine Aktivität durchführen.
Der Akku muss zur Einrichtung der Musik-Funktion ausreichend geladen sein. Da viele die Musik-Funktion “Spotify” nutzen habe ich ebenfalls eine Verbindung hierzu hergestellt und eine Playlist heruntergeladen.
Spotify ist auf der Uhr bereits vorinstalliert und eine Verknüpfung ebenso unproblematisch wie zuvor bei Amazon Music.
Abspielen kann man die Musik nur über die Kopplung mit einem Bluetooth-Kopfhörer. Die Verbindung zu dem Kopfhörer erfolgt völlig unproblematisch über die Einstellungsfunktion der Uhr. Das Starten der Musik kann während oder vor der Aktivität erfolgen und läuft dann nebenbei.
Die Uhr zeigt das momentan abgespielte Lied, sowie den Künstler an. Über die Knöpfe kann man das nächsten Lied anwählen.
Sportfunktionen
Laufen
Ich habe bei der Uhr natürlich ausgiebig die Lauffunktion getestet – es ist ja nicht umsonst eine “Forerunner” ?.
Die Uhr zeichnet hierbei Puls, Distanz, Rundenzeit, Rundenpace, aktuelle Pace auf den Km, Gesamtzeit oder Laufzeit an. Man kann sämtliche Einstellungen individuell verändern und auswählen, welche Felder man wo angezeigt haben möchte.
Für mich relevant waren mein Puls, meine aktuelle Geschwindigkeit (Pace), meine Distanz und die Gesamtzeit. Ebenfalls habe ich mir 1km als Strecke ausgewählt, bei dem das Gerät mir ein Signal und eine kurze Zusammenfassung über die gelaufene Zeit geben soll. Der Ton nach einem Kilometer ist gut hörbar und die gelaufene Zeit wird mir klar und deutlich für mehrere Sekunden auf dem vollen Display angezeigt.
Läuft man mit Kopfhörer, wird die Musik kurz unterbrochen und die gelaufene Zeit/km wird angesagt. Nach knapp einem Kilometer gibt die Uhr eine Rückmeldung, wie fit man aktuell ist im Vergleich zu den sonstigen Läufen. Dies wird dann in Zahlen (Bsp. -1, neutral oder +2) angezeigt und man bekommt eine Rückmeldung über die aktuelle Verfassung.
Diese Funktion gibt es erst nach einigen Laufeinheiten, bis das Gerät eine Einschätzung über den generellen Fitness- und Leistungszustand hat.
Der Leistungszustand wird anhand der Pace, der Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität analysiert. Es wird in den ersten 6-20 Minuten der Einheit angezeigt. Bei mir war es meist nach knapp einem Kilometer, also nach ca. 6 Minuten.
Die GPS Funktion ist schnell vorhanden, sobald man die Lauffunktion gewählt hat und unter freiem Himmel ist. Ein grüner Haken auf dem Display zeigt an, dass GPS vorhanden ist und man loslegen kann. Ist die Aktivität ausgewählt kann man die entsprechende Ansicht auf dem Display anzeigen lassen.
Ich persönlich habe mir immer meine Ansicht ausgewählt, welche ich mir selbst mit meinen relevanten Feldern zusammengestellt habe. Hier hätte ich mir gewünscht, dass ich die Ansicht als Favorit wählen kann und sie automatisch als erste Ansicht erscheint. Da dies aber nicht möglich ist, musste ich immer in den Ansichten nach unten gehen, bis meine gewünschte Ansicht angegeben war. Dies kann ich jedoch nicht machen nachdem ich bereits losgelaufen bin.
Nach der Laufeinheit wird einem die gelaufene Zeit, Strecke, die aufgezeichnete Strecke an sich, die Durchschnittsgeschwindigkeit, der aerobe und anaerobe Trainingseffekt, sowie die benötigte Erholungszeit bis zur nächsten Laufeinheit angezeigt. Die Erholungszeit an sich richtet sich nach der gemessenen Belastung während dem Laufen und finde ich tatsächlich eine geniale Sache. Ich neige dazu viel zu viel Sport zu machen ohne die Regeneration zu berücksichtigen – seitdem die Uhr mir eine Regenerationszeit vorgibt halte ich mich überwiegend auch an diese Angaben. Schade ist jedoch, dass die Erholung lediglich auf dem Uhrendisplay angezeigt wird und nicht später in der App nochmal eingesehen werden kann. Allerdings kann man über die Leistungsstatistiken an der Uhr direkt im Nachgang nochmal die Erholungszeit anschauen.
Auf der App eingesehen werden können nach Beendigung und Synchronisation mit der App dann folgende Daten: Gesamtzeit, Distanz, Kalorien, Aufzeichnung der Strecke mit farblicher Markierung in welchem Bereich man schneller oder langsamer war, beste Pace, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, anaerob/aerober Trainingseffekt, Höhenunterschiede, erwarteter Schweißverlust, Rundenzeit mit Pace (je nach eingestellter Distanz). Die Diagrammansichten sind nachvollziehbar und gut überschau- und vergleichbar und die Pace, Herzfrequenz, Leistungszustand, Trainingseffekt, Schrittfrequenz, Höhe und die Herzfrequenz in Zeiten unterteilt.
Da ich sehr viel Laufe und auch einen recht hohen Anspruch an mich und meine Leistung habe, muss ich sagen, dass die Forerunner eigentlich keine Wünsche offen lässt. Sie zeigt mir alles an, was meiner Ansicht nach im Bereich Laufen wichtig ist und mit der Erholungs-/Leistungszeit auch noch deutlich mehr darüber hinaus.
Außerdem ist die Uhrentechnik gnadenlos, so wirft sie einem auch “uneffektives Training” um die Ohren wenn man sich bei nicht ausreichender Erholungszeit wieder in die Laufschuhe begibt. Die Bedienung der Uhr ist auch während der Einheit einfach und unkompliziert, so kann man durch einen kurzen Druck auf den Startknopf auch eine Pause einstellen, wenn man z.B. eine Straße überquert und warten muss. Genauso schnell lässt sie sich wieder starten. Ich persönlich finde es sehr angenehm, dass die Uhr keinen Touch hat, sondern man auch quasi blind kurz einen Knopf zur Bedienung drücken kann.
Sonstige Sportaktivitäten
Ich habe die Uhr auch noch für Krafttraining, Indoor Rudern und Gehen in Form von Wandern benutzt.
Beim Krafttraining lassen sich ganz einfach durch einen Knopf die jeweiligen Sätze einstellen. Gängige Übungen wie Langhantel-Kreuzheben, Kniebeuge oder Klimmzüge erkennt die Uhr sogar an den Bewegungen selbstständig. Bei anderen Übungen muss man dann teilweise manuell die ausgeführte Übung ergänzen.
Beim Rudern kann man die Schlagzahl, die Schlagrate usw. Einstellen. Auch hier ist es wie in jedem Sportprogramm möglich, dass man sich individuell die Werte hinzufügt, die man während dem Programm auf der Uhr sehen möchte.
Insgesamt ist eine sehr große Auswahl an Aktivitäten bereits vorab eingestellt und kann an der Uhr direkt hinzugefügt oder abgewählt werden. Lediglich vermisst habe ich die Aktivität “Inline-Skating”. Dies kann zwar über die Connect IQ App über einen Kostenbeitrag hinzugefügt werden, hätte ich mir aber generell schon auf der Uhr gewünscht.
Fitness- / Gesundheitsfunktionen
Insgesamt verfügt die Forerunner 245 über sehr gute Gesundheits- und Leistungsstatistiken und passt sich schnell und individuell an den Nutzer an. So legt es ein Tagesziel von einer bestimmten Schrittzahl an der sonstigen Aktivität fest.
Hat man ein paar Tage weniger gemacht wird die Schrittzahl reduziert und wieder erhöht wenn man aktiver ist – es bleibt somit also immer realistisch erreichbar. Ich hatte nach der ersten Nutzungszeit ein Schrittziel von 22.000 Schritte am Tag. Nachdem ich aufgrund einer Verletzung einige Tage nichts machen konnte ging mein Schrittziel auf 10.000 Schritte runter und baute sich dann langsam wieder auf.
Eine sehr interessante Funktion finde ich die Body-Batterie. Diese setzt sich aus Messungen der Herzfrequenz-Varibialität, der Schlafqualität, der Aktivität und des Stresslevels zusammen und wird in den Werten von 0 bis 100 angezeigt.
Diese Anzeige deckt sich tatsächlich mit dem Gefühl, dass man sich nicht so gut fühlt und kann hilfreich sein die geplante Sporteinheit evtl. anzupassen oder zu verschieben. Auch die Erholungszeit berücksichtigt die Qualität des Schlafens und dem entsprechenden Zustands.
Für alle Kalorienzähler ist hier ebenfalls was dabei: In der App wird angezeigt wie viel Kalorien man generell verbraucht und die verbrannten Kalorien bei bewältigten Sporteinheiten werden dazu gerechnet. Gekoppelt mit einer weiteren App können hierbei alle Nahrungsmittel hinzugefügt werden, die man zu sich nimmt und diese werden entsprechend verrechnet. Man sieht am Abend also immer ob man ein Kaloriendefizit oder zu viel Kalorien zu sich genommen hat. Testweise habe ich mir die Mühe gemacht, nachdem ich sonst kein Kalorienzähler bin und es funktioniert wirklich sehr gut und einfach. Diese Funktion ist vor allem für diejenigen interessant, die Abnehmen wollen oder ihr Gewicht genau im Blick behalten wollen.
Für Frauen besteht die Möglichkeit noch einen Zykluskalender zu nutzen welcher in der App integriert ist. Hierbei kann “Frau” ihren Zyklus genau beobachten und es werden nützliche Hinweise gegeben, wann der Körper zyklusbedingt nicht ganz so leistungsfähig oder im Moment besonders leistungsfähig ist.
Pro / Contra
Pro
- Sehr einfache und intuitive Bedienung
- Puls, Schlafqualität, VO2 Wert, Stresslevel, Menstruationszyklus geben Aufschluss über den aktuellen Fitnesszustand
- Ideale Lauffunktionen
- Sehr guter App-Aufbau
- Displayansichten individuell anpassbar
Contra
- Recht hoher Anschaffungspreis
Fazit
Ich war von der GARMIN Forerunner 245 Music so begeistert, dass ich sie mir nach der Testphase selbst gekauft habe – ich denke das ist ein Fazit ?.
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