
Die heutigen Smartphones werden in Bezug auf die Bildqualität immer besser und stehen schon in großer Konkurrenz zu Spiegelreflexkameras.
Wir hatten von Gigaset das Premiumsmartphone GX6 im Test und berichten euch hiervon.
Facts
Thema | Info |
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Akku | Leistungsstarker und ausdauernder 5000 mAh Wechsel-Akku: Unterstützt superschnelles Laden bis zu 30 W und kabelloses Schnellladen bis zu 15 W |
Hauptkamera (Foto Features) | Auflösung: 50 MP PDAF Weitwinkel Hauptkamera mit optischem Bildstabilisator (OIS) + 2 MP Makro, Blende: F1.88 / F2.4, Pixeldichte: 1.008 µm, Dual-LED-Blitz |
Hauptkamera (Video Features) | Auflösung: UHD 4K 2160p (3840 x 2160 Pixel) |
Frontkamera | Auflösung: 16 MP FF, Blende: F2.0 |
Display | Großes 6,6″ FHD+ Punch-Hole-Display: Hohe Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz, Helligkeitssteigerung bei Sonnenlicht (550 nits) und Schutz durch Corning® Gorilla® Glass |
Prozessor | Leistungsstarker 2,4 GHz Octa-Core-ProzessorMediaTek Dimensity 900 5G, 6 GB RAM und 128 GB interner Speicher |
SIM | Triple-Slot: Dual-SIM + Speichererweiterung bis zu 1 TB |
Konnektivität | Sichere und schnelle drahtlose Konnektivität durch Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2 und NFC |
sonstiges | Widerstandsfähig nach Militärstandard MIL-STD-810H + IP68 staub- und wasserdicht |
Biometrische Entsperrung | Fingerabdruckscannerauf der Power-Taste + Gesichtserkennung |
Betriebssystem | Android™ 12 (Upgrade-Plan auf 13 und 14) |
Maße | 170,7 mm, 82,2 mm, 11,9 mm |
Gewicht | ~ 278 g |
Rahmenmaterial | TPU-Doppelspritzguss mit Aluminium/Magnesium/Titan-Rahmen + flexible Rückschale aus strukturiertem Polycarbonat |
Lieferumfang | 1 Gigaset GX6, 1 USB Typ-C Kabel, 1 Handgelenksschlaufe, 1 Bedienungsanleitung |
Preis | 579,00 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der erste Eindruck nach dem Öffnen der Verpackung ist einfach nur „wow“…was ein riesen Display 😉
Nimmt man dann mal alles raus und baut es zusammen, merkt man die gute Verarbeitung. Klar, zugegeben, der Plastikdeckel für die Rückseite passt jetzt nicht ganz zum „Premium“ Gerät an sich, aber hat halt den Vorteil, dass man den Akku wechseln kann.
Alles in allem macht das Smartphone einen wertigen Eindruck.
Also, aufladen und los geht’s.
Praxistest
Wer schon ein paar mehr Lenze auf dem Buckel hat, der kennt den Namen Gigaset vor allem im Zusammenhang mit der Fa. Siemens.
Siemens Gigaset war immer ein fester Begriff für gute schnurlose Telefone im Büro- oder Privatbereich.
Doch Gigaset gibt es im Grunde schon sehr lange. Seit 1941 produziert Gigaset in Bocholt. Die Stadt am Niederrhein liegt nahe der deutsch-niederländischen Grenze.
Während man zunächst den Fokus auf die bereits erwähnten schnurlosen Telefone richtete, kamen im Laufe der Zeit auch Smart Home Systeme und seit 2018 auch Smartphones in der Produktion hinzu.
Im Grunde ist Gigaset eine kleine Erfolgsgeschichte „Made in Germany“.
Wie bereits bei anderen Tests zu Smartphones, gehen wir hier im Gegensatz zu anderen Testseiten nicht auf die inneren Werte ein. Für uns ist es im Outdoorbereich wichtig, wie gut die Bilder sind die man unterwegs macht und ob das Gerät für den Outdoorbereich geeignet ist.
Das GX6
Hält man das GX6 das erste Mal in der Hand, so fühlt es sich sehr wertig und gut verarbeitet an. Mit einer Displaygröße von 6,6″ ist es aber schon ein „massiges“ Teil, was man so in der Hand hat.
Die Rückseite, also der Akkudeckel ist aus Kunststoff und strukturiert, so dass das Smartphone besser in der Hand liegt. Dennoch fühlt es sich immer wieder ein wenig „rutschig“ an. Dies dürfte allerdings eher an der Größe liegen.
Hier sollte man tatsächlich keine allzu große Hülle kaufen, ansonsten wächst das Außenmaß weiter und wird irgendwann unhandlich.



















Einrichtung
Die Einrichtung geht fix und unterscheidet sich hier nicht von anderen Smartphones mit Android Betriebssystemen.
Neben der Einrichtung von Face-ID kann man das Gerät auch per Fingerprint entsperren. Hier ist aufgefallen, dass der Entsperrbutton nicht wie bei vielen anderen Smartphones auf dem Display selbst, sondern an der Seitentaste rechts. Etwas ungewohnt, aber geht dennoch gut.
Praktisch ist auf jeden Fall die Funktionstaste auf der linken Geräteseite. Diese kann man selbst belegen für 1x Drücken, Doppelklick oder gedrückt halten. So kann man hier sein Gerät individualisieren.
Ebenso kann über diese Taste auch ein Foto gemacht werden, was gerade unter Wasser wichtig ist, da hier das Touchdisplay nicht funktioniert.
Akku
Der Akku des Gigaset GX6 muss ich auf keinen Fall verstecken. Mit 5000 mAh ist das Smartphone definitiv in der Oberklasse angesiedelt wenn man bedenkt, dass mein privates Xiaomi 12 einen 4500 mAh Akku fest verbaut hat.
Beim GX6 kann man zur Not den Akku auch noch auswechseln ohne das Gerät zur Reparatur zu bringen. Das hat schon auch seine Vorteile und durch einen 2. Akku kann man die Laufzeit extrem verlängern.
Da das GX6 allerdings über eine recht starke CPU verfügt, ist das Gerät nicht für extrem lange Laufzeiten geeignet. Während der Anfahrt nach Österreich zu einem Hoteltest wurde das GX6 für die Navigation benutzt. Über einen Zeitraum von knapp 6 Stunden, zeigte die Akkuanzeige bei erreichen des Zielortes noch knapp 40%. Das ist eigentlich ganz ok, da die Navigation bekanntlich immer viel Strom zieht.
Simulierte Tests auf anderen Testseiten im Internet zeigten eine Laufzeit von ca. 11,5 Stunden. Wenn man hier im Outdoorbereich von einer Tagestour ausgeht die üblicherweise zwischen 6-7 Stunden liegt, passt es eigentlich ganz gut. Nur wenn die Navigation mitläuft, dürfte es knapp werden.
Wie heutzutage üblich, liegen den Geräten kaum noch Netzteile bei. Dies ist leider auch beim GX6 der Fall. Klar, man hat ja meist welche zu Hause liegen, allerdings gibt es zwischenzeitlich Geräte, welche auch ein Schnellladen zulassen. Und diese Netzteile sind noch nicht so aktuell im Umlauf.
Das Gigaset GX6 unterstützt auch das Schnellladen mit bis zu 30 Watt. Dass ist jetzt zwar nicht so fix wie mein Xiaomi 12 (67 Watt) aber dennoch etwas zügiger als üblich.
Kabelloses Laden geht ebenfalls mit bis zu 15 Watt was immer sehr praktisch ist.
Kamera und Bilder
Was mir hier aber sehr gut gefällt ist die Tatsache, dass die Kamera nicht wie bei vielen aktuellen Smartphones, an der Rückseite übersteht.
Das Kameramodul ist sogar eher ein wenig auf der Rückseite eingelassen, was den großen Vorteil hat, dass beim Ablegen des Smartphones dies nicht auf dem Kameramodul liegt.
Das Modul verfügt über 2 Linsen bzw. Objektive. Eine Hauptlinse mit 50 Megapixel sowie ein Makroobjektiv mit 2 Megapixel. Für den Selfiemodus stehen 16 Megapixel zur Verfügung.
Da wir von Outdoortest auch Hoteltests machen, ist eine gute Kamera natürlich hier immer sinnvoll. Gerade die Smartphones legen hier ganz gut nach, so dass schon seit längerer Zeit die Spiegelreflexkamera zu Hause bleibt.
Und auch in Bezug auf die Bilder muss sich das Gigaset GX6 keinesfalls verstecken. Bei guten Lichtverhältnissen kann es durchaus mit aktuellen Geräten wie Xiaomi 12 oder Google Pixel 7 locker mithalten.
Bei bewölktem Wetter erscheinen die Bilder aber im Gegensatz zum Xiaomi 12 leider dem Wetter entsprechend etwas blass.

Wird es etwas dunkler, dann hellt der Nachtmodus die Bilder auf. Hier hält sich das Bildrauschen in Grenzen, was sehr angenehm ist.
Lediglich der Portraitmodus bzw. der dort vorhandene Bokeh-Modus ist schon sehr extrem. Dies kann auf dem ein oder anderen Bild dann doch etwas zu künstlich wirken.
Grundsätzlich mag ich persönlich den Bokeh-Modus ja sehr, aber es sollte noch natürlich aussehen. Aber es ist wie bei vielen Dingen einfach auch Geschmackssache 😉
Neben den Objektiven kommt es auch sehr auf die Kamera-App und hier hauptsächlich auf die Einstellmöglichkeiten oder Features in der Kamera-App an. Hier sind oftmals die größten Unterschiede zwischen den Geräten bzw. den Herstellern zu finden.
Das Highlight beim GX6 ist auf jeden Fall, dass es wasserdicht ist bis zu 1,5 Meter und das bis zu 30 Minuten lang.
Dadurch kann man unter Wasser Bilder oder Videos natürlich super Bilder oder Videos machen.
Bedienen lässt es sich über das Display unter Wasser nicht, aber das ist normal.
Grundsätzlich kann man aber festhalten, dass die Bilder gerade bei optimaler Beleuchtung sehr gut sind. Von daher muss man sich einmal mehr die Frage stellen, ob man eine teurere Spiegelreflex mitschleppt oder die Bilder von unterwegs nur mit dem Handy macht.
Es kommt eben wie so oft auf den Verwendungszweck an.
Was allerdings ein wenig stört bei der Kamera-App. Auch hier gibt es verschiedene Filter welche man über die Bilder legen kann. Allerdings sind es nur wenige. Will man alle Filter nutzen, muss man die weiteren Funktionen mit einem 1-monatigen Google One-Probeabo freischalten. Dass ist ärgerlich und letztendlich geht es hier dann wohl bei Google auch nur um ein Abo. Schade.























Zubehör
Gerade bei etwas „exotischeren“ Marken ist es immer ein Problem an Zubehör zu kommen.
Zumindest bekommt man Hüllen oder Panzerglasfolien für das GX6, auch wenn hier die Auswahl noch etwas gering ist.
Aber letztendlich nutzt man das GX6 ja im Outdoorbereich und da muss das Zubehör zweckmäßig und nicht „fancy“ sein 😉

Pro/Contra
Pro:
- Wasserdicht
- Gute Bilder bei guten Lichtverhältnissen
- Videos in 4K
- Regelmäßige Updates
Contra:
- Nicht ganz günstig
- Starker Bokeh-Effekt bei Portraitbildern
- Zubehör noch wenig vorhanden
- weitere Kamerafilter nur über Abo möglich
Fazit
Wer ein gutes Outdoorsmartphone sucht, welches einiges mitmacht, der sollte sich das Gigaset GX6 mal genauer anschauen.
Die Bildqualität ist sehr gut und gerade wenn man viel draußen unterwegs ist, macht das GX6 einiges mit bzw. hält einiges aus.
Auch ist ein großer Vorteil, dass man den Akku bei Bedarf wechseln kann um somit die Laufzeit zu verlängern.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
4 Kommentare
Nach vier Wochen ausgiebigem Testen einige Kritik Punkte :
Die sim Karten werden sporadisch nicht erkannt, es hilft nur ein Neustart.
Das Gerät hängt sich des öfteren auf, im extrem Fall muß der Akku entfernt werden um sich zu helfen.
Die Schnelllade Funktion ist leider zumindest bei mir nicht gegeben, abends um 22 Uhr mit 15 % Rest angeschlossen, um 3 Uhr bin ich bei 72 %
Ohne Akku Optimierung bzw Ladegrenze.
Das sind wahrscheinlich alles Bugs, die sich mit einigen Updates beheben lassen.
Schlimmer ist die Tatsache des sehr Kratzer empfindlichen Displays und die mangelhafte Abdichtung im Bereich des Back Covers. Nach dem eintauchen in eine Wanne für 2 Minuten war nach dem Öffnen des Covers Feuchtigkeit im Bereich des Akkus und der sim Karten deutlich zu sehen, es war nicht überflutet, jedoch konnte man das eindringen von Feuchtigkeit erkennen (wären Indikatoren verbaut wie beim iPhone 3, diese würden rot leuchten)
Sicher hat das Smartphone auch seine positiven Seiten, ich mag das Design, die Haptik und die Tatsache des Wechselakkus.
Alles in allem aber ist das Gerät meiner Meinung nach überteuert.
Hi Rudolf,
hm, das klingt für mich eher nach einem „Montagsgerät“. Wir hatten das Smartphone auf einer Pressereise dabei und haben es dort in den 1,4m tiefen Pool geworfen, ohne Probleme.
Was die Kratzer auf dem Display betrifft. Hier helfen oftmals Panzerglas-Folien. Leider mussten wir hier feststellen, dass es in Sachen Zubehör nicht ganz so vieles gibt, wie bei bekannten Herstellergeräten. Aber ist auch irgendwie klar, da das GX6 jetzt nicht so bekannt ist wie Samsung, Apple und Co. Von daher bieten nicht so viele Hersteller auch Zubehör an.
Wegen den anderen Problemen, würde ich an deiner Stelle mal Gegaste anschreiben.
LG
Lefdi
Hi.
Der Support wurde bereits angeschrieben bzw es wurde versucht anzurufen, bislang ohne Erfolg.
Es gibt jedoch noch mehr Menschen mit besagten Problemen, insbesondere Software seitig.
In unserer Abteilung hat der it’ler für die Vorarbeiter 20 Stück in Umlauf gebracht, bei allen gibt es Probleme in puncto Erkennung der sim Karten. Nur ein Neustart hilft. Man wartet nun auf Antwort des Supports und parallel werden noch andere Smartphones angeschafft.
Hoffentlich kein Apfel Produkt…
Ich werde auf alle Fälle weiter beobachten
Hi Rudolf,
wir sind gespannt, was du weiterhin berichtest.
LG
Lefdi