Kodak dürfte dem einen oder anderen Fotografen ja ein bekannter Name sein, hatte man doch in Zeiten von Negativfilmen doch immer wieder deren Produkte in der Hand.
Nun versucht man wohl auch im Smartphonesektor den Fuß in die Tür zu bekommen und hat seit geraumer Zeit das Ektra im Sortiment.
Ob es klappt oder ob sich Kodak hier die Füße einklemmt, könnt ihr hier nachlesen.
Facts
Thema | Info |
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Prozessor | Führender Helio X-20 Decacore-Prozessor |
Akku | 3.000 mAh Akku |
RAM / Speicher | 3 GB RAM | 32 GB Speicher, mit MicroSD-Karten erweiterbar |
Display | 5″ (12,7 cm) Full HD Display (441 ppi). (Auflösung 1.920 x 1.080) |
Kamera / Video | 21 MP Hauptkamera mit f2.0-Blende | Optische Bildstabilisierung und Autofokus | 13 MP Frontkamera | Phase Detection Auto Focus (PDAF) & HDR Imaging | 4K-Videoaufnahme |
Betriebssystem | Android 6.0 |
Gewicht | 163 g – nachgewogen |
Preis | UVP: 399,99 € |
Halte die wichtigsten Momente im Leben mit dem ersten echten Kamera-Smartphone für wahre Künstler fest. Als echter Hybride aus Fotografie-Innovation und DSLR-Funktionalität gibt Dir das Kodak Ektra die kreative Kontrolle in Form eines unglaublichen, anpassungsfähigen Kameraerlebnisses zurück in Deine Hände. Strebe nach Originalität und erzähle Deine eigene Story mit diesem authentischen Kamera-Smartphone. Don’t Just Capture. Create.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses ist gut. Es knarzt nichts, die Spalten sind gleichmäßig und auch das Glas ist sauber eingefasst.
Alle Knöpfe lassen sich ohne Probleme bedienen.
Praxistest
Wie die meisten Leser von uns schon wissen, legen wir bei solchen Tests den Schwerpunkt eher auf diverse Outdoorfähigkeiten. Daher haben wir einen anderen Testansatz, wie entsprechende Testseiten die sich auf die Technik spezialisiert haben.
Aber es kann sicherlich nicht schaden, mal den Blickwinkel auf ein Produkt zu ändern.
Die Optik
Auf den ersten Blick sieht das Smartphone von Kodak (welches allerdings wohl nicht von Kodak selber hergestellt wurde) auf der Displayseite ganz normal aus. Dreht man es dann aber auf die Vorderseite, dann sticht einem neben dem großen Objektiv das Kunstleder ins Auge, welches hier aufgebracht wurde. Dies ist sehr griffig und auch die Griffwulst am unteren Teil des Smartphones ist sehr praktisch und man hat dadurch das Handy gut in der Hand.
Und auch wenn die silberne Umrandung dem Aluminium nachempfunden ist, es handelt sich hierbei lediglich um Kunststoff.
Insgesamt ist das Erscheinungsbild ein interessanter Materialmix, der doch etwas wertig rüber kommt. Vom Gewicht her könnte es mit seinen gerade mal 163 g ein wenig schwerer sein um die Wertigkeit noch etwas zu unterstreichen. Aber hier werden dann vermutlich wieder einige über das dann doch zu hohe Gewicht nicht erfreut sein. Ist halt Geschmacksache.
Die Bedienknöpfe an der rechten Seite sind leicht erhaben, so dass diese auch im Dunkel gut zu spüren und zu finden sind. Sie lassen sich gut Bedienen, die Druckpunkte sind ok. Am der rechten unteren Eck befindet sich noch eine Öse um eine Handschlaufe anbringen zu können.
Die Kamera
Kodak ist im Kamerabereich ja kein Unbekannter und vermutlich will man mit dem Ektra hier den Markt ein wenig aufmischen.
Das bereits oben erwähnte große Objektiv ist aber leider nur Show und sugeriert dem Käufer wohl eher, dass man hier einiges damit anstellen kann. Im Grunde ist es aber nur eine große Abdeckung für das eigentliche Objektiv welches im Grunde auch nicht größer ist, als bei anderen Smartphones in der gleichen Preisklasse.
Vermutlich dürften hier eher Designgründe dahinter liegen um an alte Zeiten zu erinnern. So wie auch das aufgebrachte Kunstleder, welches doch an die Anfänge von Spiegelreflexkameras erinnert. Retro-Look eben.
Insgesamt hätten wir uns erhofft, dass die Bilder der Kodak Ektra sich doch von den anderen Smartphones abheben, was sie aber leider nicht tun. Angeblich wurde in der Ektra der Sony IMX230 Sensor verbaut, welcher z.B. auch im Sony Z3+, Huawai Honor 7, Motorola Moto X sowie noch weiteren Herstellern verbaut wurde. Somit hat Kodak hier nichts eigenes am Start, sondern greift auf bereits vorhandene Sensoren zurück.
Grundsätzlich sind die Bilder gut, geben die Farben gut wieder und sind Kontrastreich, aber im Grunde heben sie sich nicht von der Masse ab. Zumindest hat man aber einen optischen Bildstabilisator verbaut.
Ganz praktisch und auch sehr sinnvoll ist der Auslöser an der Seite. Zum einen kann man damit das Smartphone wie eine Kamera gut in der Hand halten und zum anderen hat der Auslöseknopf noch eine weitere Funktion. Drück man wie bei einer Spiegelreflexkamera diesen nur etwa halb ein, so kann man über diesen fokussieren ohne auf das Display zu tippen. Sehr cool, somit verwackelt man weniger und wer mag kann dennoch auch alles wie gewohnt über den Touchscreen durchführen.
Hier ein paar Vergleichsbilder:
Wie man auf den Vergleichsbildern relativ gut erkennen kann, ist der Unterschied nicht sonderlich gravierend.
Was aber extrem auffällt, ist die Tatsache, dass die Ektra gerade in der Dämmerung im Automatikmodus extrem dunkle Bilder macht. Hier sollte man unbedingt auf den Nachtmodus wechseln.
Die Foto-App / Kodak Apps
Wenn man schon technisch nichts spektakuläres bringt, dann sollte zumindest die Software herausstechen.
Das Ektra verfügt über eine Sammlung von Kodak-Apps wie die Snap-Galerie, Super 8, Kodak und Prints.
Während die App „Prints“ für die Onlineentwicklung der Bilder zuständig ist, versteckt sich hinter der App „Kodak“ lediglich eine Verlinkung zur Supportseite von Kodak.
Die App „Super 8“ ist ein nettes Gimmick um Filme aufzunehmen und diese in Super-8-Formate mit diversen Filtern von Kodak zu konvertieren. Hier stehen Formate wie z.B. Ektachrome 100D oder Kodachrome 40 zur Verfügung. Ganz nett, aber etwas umständlich in der Anwendung und man sollte ein Fan davon sein.
Die „Snap Galerie“ bedarf im Grunde keiner Erklärung, da es sich hierbei um eine Gallerie App handelt um die vorhandenen Bilderordner anzuzeigen.
Auch unter den Apps also nicht viel besonderes.
Die „Kamera-App“ selber ist optisch zumindest gelungen. Nach dem Start erhält man z.b. ein Wählrad, welches man auch bei einer Spiegelreflexkamera vorfindet. Die Auswahl der Voreinstellungen über das Wählrad reichen von Automatik über Manuell, HDR, Quer- und Hochformat, Makro und Sport, Nacht, Bokeh bis hin zu Video. Lediglich das Bedienen auf dem Touchscreen ist etwas gewöhnungsbedürftig und man „verwählt“ sich hier gerne, vor allem, wenn es mal etwas schneller gehen muss.
Im Grunde verfügt die App also über Optionen die bei anderen Geräten auch vorhanden sind. Hier ist eigentlich nur der Modus „Bokeh“ näher erwähnenswert, welcher für einen unscharfen Hintergrund sorgt. Hier muss man das Bild aber am besten genau nach Anleitung erstellen, die in diesem Modi als Text eingeblendet wird. Auf ein Objekt im Vordergrund tippen, dass etwa 30 cm entfernt ist und welches sich vom Hintergrund abhebt. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, wird es mit dem Effekt nichts. Klappt das Bild dann, kann man über einen digitalen Schieberegler die Hintergrundunschärfe bestimmen.
Alles in allem auch nicht unbedingt der Hit, wenn man bedenkt, dass es zwischenzeitlich eine nahezu unendliche Anzahl an Foto-Apps gibt die im Grunde die gleichen Funktionen mit sich bringen.
Videos nimmt die Ektra immerhin in 4K auf, aber auch dass ist nichts besonderes mehr.
Die inneren Werte
Wer uns kennt, der weiß, dass wir im Grunde auf die inneren Werte nicht konkret eingehen, da wir einen anderen Testansatz haben als Technikblogs. Für uns ist es eher wichtig, dass das Smartphone zum einen gute Bilder macht und zum anderen für den Outdooreinsatz geeignet ist.
Zugegeben, die Kodak Ektra verfügt jetzt nicht unbedingt über diverse Outdooreigenschaften, aber wir hatten uns erhofft, dass die Kamera entsprechende Features bietet um bei diversen Veranstaltungen oder Ausflügen für entsprechende Fotos herhalten zu können.
Fazit
Das Kodak Ektra hebt sich zumindest optisch von seinen anderen Smartphonebrüdern ab, aber das ist dann auch schon alles.
In Sachen Fotos kann es nichts besonderes bieten und ist somit im Grunde auch nicht besser oder schlecher als jedes andere Smartphone in diesem Preissegment. Hier hätten wir aufgrund des Namens deutlich mehr erwartet.
Ob sich Kodak mit dem Ektra hier einen Gefallen getan hat, ist fraglich.
In Bezug auf den Outdoorbereich sollte man das Ektra hier nicht in die engere Wahl einbeziehen. Die Bilder sind zwar ok, aber es fehlt an Features wie z.B. Spritzwasserschutz. Aber der Outdoorbereich ist auch nicht die Zielgruppe des Ektra.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.