Inzwischen sind Westen auch sonst wieder sehr in. Denn abgesehen von der Optik haben sie in vielen Bereichen sehr praktische Attribute.
Wir haben von hyphen.sports schon einige Bekleidungsstücke getestet und sind von ihrer Philosophie ebenso angetan wie von der Qualtiät.
Es gibt in der Firma zwei Zweige, einmal die Bergsportbekleidung und einmal den Sonnenschutz. Auch innerhalb des Bergsports setzt hyphen auf ein eher schmales aber dafür qualitativ sehr hochwertiges Produktangebot.
Die einzelnen Produkte sind allesamt zu 100% in Europa hergestellt und sehr durchdacht. Man merkt, dass hier Sportler am Werk sind und waren, die den Sport lieben und modernes Design und Materialien mit bedingungsloser Funktionalität kombinieren.
Wir durften nun von den High-Tec-Sport-Produkten von hyphen-sports die Monte Stivo Women Weste testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | 100 % PA, Beschichtung: 100 % PU (C-0 DWR), Isolationsmaterial: 100 % PES |
Größen | 34-44 |
Farben | purpur/biscay blue, purpur/ burnt tangerine, lime/biscay blue, cielo/blue, anthracite / black |
Gewicht | 218 g(Gr. S) |
Preis | 199,95 Euro |
Erster Eindruck und Verarbeitung der hyphen sports Monte Stivo Weste
Schon beim Auspacken ist klar, das ist ein Leichtgewicht! Nicht glitschig oder raschelig, aber mit glatter Oberfläche. Die Verarbeitung wirkt hochwertig. Die Farben sind leuchtend. Da geht man vermutlich auch bei Nebel nicht verloren.
Praxistest
Zum Test haben wir die Weste in Größe M und der Farbe lime/biscay blue bekommen.
Gerade jetzt in der bevorstehenden Übergangszeit sind Westen ein Hit draußen. Aber auch in unseren mitteleuropäischen Sommern kann man abends gut mal eine Weste vertragen.
In der Übergangszeit sind sie aber voll in ihrem Element. Ob für morgens, wenn schon Reif auf den Wiesen liegen bleibt und es noch empfindlich frisch ist, ob verschwitzt bei der Pause an einem zugigen Ort, als äußere Schicht auf einer Wanderung oder beim Aufstieg an einem sonnigen Hang beim Schneeschuhwandern oder Skitourengehen….. oh, ich bin schon wieder im Winter. Oder tatsächlich dann als Zwischenschicht.
Westen haben eben den großen Vorteil, dass der Rücken, Nieren, Herz sowie der Nacken gewärmt und geschützt sind, während die Arme, die oft nicht so kälteempfindlich sind, frei bleiben bzw. man die Bewegungsfreiheit erhalten möchte.
Egal in welcher Farbkombi, aber besonders in dieser, ist die Jacke optisch eindeutig zweigeteilt. Der Schulter- und Brustbereich und dann der Bauchbereich.
Der Reißverschluss ist im Verhältnis zum Fliegengewicht recht robust und grobgliedrig. Dennoch läuft er gut, wenn er mal eingefädelt ist. Es ist ein 2-Wege-Reißverschluss. Das ist vor allem in der Kälte praktisch, wenn man mal an den Hosenbund oder eine darunter liegende Tasche gelangen muss, damit man nicht die ganze Weste öffnen muss. Der Zipper am 2-Wege-Reißverschluss wird mit einem verknoteten Stück Schnur verlängert und kann so auch mit Handschuhen bedient werden. Es handelt sich um einen JKK-Zipper.
Der Reißverschluss ist mit einer Lippe als Windstopper hinterlegt, so dass auch hier der Wind nicht durchpfeifen kann oder sich Kältebrücken bilden können.
Die beiden RV-Eingriffstaschen sind standardgemäß in der Größe. Sie sind vollständig mit der Wattierung ausgekleidet. So entstehen keine Kältebrücken und man kann sich tatsächlich darin die Hände wärmen.
Sowohl die gesamte Weste als auch der Stehkragen sind wattiert. Die Wattierung wirkt daunenartig. Das mag vor allem auch an dem unglaublich geringen Gewicht aber auch am Volumen der Wattierung liegen. Als Besonderheit sei hier genannt, dass sie, entgegen herkömmlicher Stepp- oder Daunenwesten, keine Steppnähte hat, da diese als Kältebrücken sich ungünstig auf die Isolationsfähigkeiten der Weste auswirken könnten. Tatsächlich wirkt die glatte Oberfläche ohne weitere Nähte erst einmal ein wenig fremd. Das Auge erwartet einfach etwas anderes.
Bei Größe M ist die Rückenlänge mit 65 cm schon ganz schön lang. Unter modischen Gesichtspunkten wäre sie mir zu lang, aber wenn man an windige oder gar eisige Touren mit verschwitztem Rücken denkt, dann ist alles was mindestens bis über die Nieren geht und am bestens auch wenn man sich bückt noch ausreichend überlappt, Gold wert.
Diese Weste fliegt fast von selbst. 220 g für eine Weste ist gefühlt nichts. Und dennoch fühlt man sich gut angezogen.
Der Kragen ist von innen mit einem weichen angerauten Gewebe ausgekleidet, so dass er angenehm auf der eventuell nackten Haut anliegt. Auch vom Tragekomfort her ist dies besser als wenn das glatte Material direkt auf der Haut liegt.
Sowohl am Saum am unteren Rand der Weste als auch an den Armausschnitten ist ein schmales, weiches und sehr elastisches Band verarbeitet um maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Leider ist dieses Band so weich, das es auch etwas empfindlich gegen Beschädigungen ist. Raue Begegnungen wie zum Beispiel mit den Klettverschlüssen zur Weitenregulierung von Hosen oder auch an Hüfttaschen oder Rucksäcken können dieses Saumband anrauen. Zu ernsthaften Beschädigungen kam es aber beim Testen nicht.
Das auf der Innenseite verwendete Material erscheint noch dünner und weicher als schon auf der Außenseite. Zudem wirkt es weniger glatt, was den Tragekomfort erhöht und das Rascheln minimiert.
Auch einer Daunenweste ähnlich verfügt die Weste über hervorragende Kompressionseigenschaften. Erstaunlich, wenn man sie mal eng gepackt im Rucksack hatte, wie schnell und volumenreich sie sich wieder entfaltet.
Ich habe die Weste zum Wandern als oberste Schicht und beim Radreisen und Mountainbiken getragen. Gerade beim letzteren fand ich sie besonders gut. Zum einen machte sich hier der lange Rücken bei der Vorwärts-Beugung des Oberkörpers besonders positiv bemerkbar. Zum anderen war hier deutlich die windabweisende Wirkung zu spüren. Während an den Armen der kühle Wind im Wald vorbei zog war am Rumpf rein gar nichts zu spüren.
Als modisch denkender Mensch würde man sich vielleicht die Weste ein wenig figurbetonter wünschen. Andererseits ist es ja so, dass es hier um Wärme und Bewegungsfreiheit geht. Beides ist absolut perfekt umgesetzt und dennoch nicht so weit, dass es behindern könnte.
Fazit
Die High-Tec-Weste Monte Stivo von hyphen sports für 200 Euro ist ein absolutes Leichtgewicht, dass durch sehr hohe Wärme- und Windisolation, ein tolles Tragegefühl, hohe Atmungsaktivität und hochwertige Verarbeitung steht. Frau ist super angezogen und fühlt sich einfach gut in der Weste, die nie irgendwo zwickt oder einengt.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.