Komperdell als Hersteller von Ski- & Wanderstöcken, Protektoren & Co. hat uns schon beim Test des ein und anderen Produkts begeistert und heute sind wir eingeladen, uns vor Ort selbst ein Bild zu machen von der Innovations- und Schaffenskraft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter.
Facts
Thema | Info |
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Anschrift | KOMPERDELL Sportartikel Gesellschaft m.b.H. Wagnermühle 30 A-5310 Mondsee AUSTRIA |
Kontaktmöglichkeiten | Tel. : +43 6232 4201 0 Fax.: +43 6232 3545 Email: sales@komperdell.com |
Webseite | www.komperdell.com/de/ |

Historie
Komperdell ist heute einer der führenden Hersteller für Ski- und Wanderstöcke mit Sitz in Österreich am Mondsee, im Herzen des schönen Salzkammergutes. Dort wird entwickelt und produziert. Doch wie hat diese Erfolgsgeschichte begonnen und was lag alles auf diesem Weg?
Begonnen hat die Geschichte im Jahr 1922 in Wien. Damals waren die Wander- und Spazierstöcke noch aus Haselnuss gefertigt. Im Verlauf der Zeit wurden zusätzlich Skistöcke aus Stahlrohr in´s Programm aufgenommen und damit auch Profisportler ausgestattet. Im Jahr 1970 wurden bereits 150.000 Paar Skistöcke pro Jahr gefertigt und der Werkstoff Holz und Stahl wird durch das viel leichtere Aluminium ersetzt. Weiterhin Ausstatter der Profisportler haben die österreichischen Athleten große Erfolge zu verzeichnen und Komperdell etabliert sich als eine der erfolgreichsten Marken im Rennlauf.
Mit dem Firmenumzug 1983 an den Mondsee wird Komperdell komplett modernisiert, so das sich das Unternehmen am internationalen Markt schnell zum Technologieführer im Bereich Ski- und Teleskopstöcke entwickelt. Im Jahr 1989 gründet der Firmeninhaber den Ableger „Komperdell Golf“, primär aus der Affinität zum Golfsport, aber das Know-how aus der bisherigen Entwicklung der Wanderstöcke ist hierfür von großem Vorteil. Auf Grund dieser ganzen Entwicklungen steht Anfang der 90iger Jahre ein Ausbau an. In diesem Zuge wird sich bereits viele Gedanken um eine nachhaltigere Produktion gemacht und der Umweltaspekt rückt in den Vordergrund. Als Maßnahme wird in der Lackiererei auf wasserlösliche Lacke umgestellt. Auch wird bereits begonnen mit recycelten Materialien zu arbeiten. In den Jahren 2004 und 2006 wird das Firmengelände im Bereich Produktion und Verwaltung erweitert, um der stetigen Expansion Rechnung zu tragen.
Das Jahr 2015 brachte viel Bewegung, denn im Februar brach auf dem Gelände ein größerer Brand aus und legte das Werk für einen Moment still. Bereits 2 Monate später konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden. In der Zwischenzeit konnten Teile der Produktion bei Fremdfirmen oder in Ersatzhallen fortgeführt werden und bereits im Dezember desselben Jahres konnten die neu errichteten Gebäude wieder bezogen werden. Komperdell ist mit seinen mittlerweile 150 Mitarbeitern vor Ort auf Erfolgskurs bis heute. Das jährliche Produktionsvolumen beträgt bis zu 1,5 Mio. Paar Ski- und Teleskopstöcke. Davon werden ca. 80% außerhalb von Österreich exportiert. In Teilen fertigt Komperdell auch Auftragsarbeiten für Industriepartner.
Uns hat eine Einladung erreicht, das Unternehmen vor Ort zu besuchen und wir werden willkommen geheißen von Ilona Kücher, Bereich Marketing und Josef Kerschbaumer, Geschäftsleitung für Verkauf, Produktion, Personal und Organisation. Auch ein kurzes „Hallo“ des Firmeninhabers Thomas Roiser hat uns sehr gefreut.
Produkte
Lassen wir Komperdell selbst zu Wort kommen:
„Egal, ob bei Stöcken, Schneeschuhen oder Protektoren: Wir sind immer am Puls der Zeit oder ihr sogar einen Schritt voraus. Wir gelten als Pionier im Protektorenbereich, als Trendsetter bei der Entwicklung von Schneeschuhen und als Marktführer bei Wander- und Skistöcken. Als Hersteller sind wir besonders stolz darauf, all diese Produkte auf der ganzen Welt im Einsatz zu sehen. Denn diese haben schon eine Menge Abenteuer erlebt: Unsere Skistöcke legen die Streiff jedes Jahr aufs Neue im Rekordtempo zurück, unsere Trekkingstöcke haben bereits alle 8.000er bezwungen und unsere Protektoren rauschen täglich die abenteuerlichsten Downhill-Strecken hinunter. Auf unsere Marke vertrauen sowohl Hobby-Athleten als auch die Besten der Ski-, Bike und Freeride-Szene.“
Von Kindern bis Senioren, vom ambitionierten Sportler bis zum gemütlichen Outdoor-Fan – für jeden ist etwas dabei und immer mit dem guten Gefühl: ein regional gefertigtes Produkt, auf einem hohen Sicherheitsstandard beruhend und innovativ unterwegs zu sein.
Bisher haben wir die folgenden Produkte von Komperdell im Test gehabt: Übersicht
Innovativ ist ein gutes Stichwort: im Show-room von Komperdell hatten wir einen Überblick über die komplette Produktpalette. Von den bereits bekannten Wander-, Trekking-, Trailrunning und Skistöcken, über Schneeschuhe, bis hin zu Protektoren. Was uns begeistert hat ist die Schaffenskraft und das unermüdliche Ausprobieren und Weiterentwicklung in den unterschiedlichsten Bereichen. So werden z.B. aktuell für die nächste Generation der Trailrunning-Stöcke neue Optionen für die Griffe getestet. Hierfür sind die Griffbänder der Tennisschläger als Grundidee herangezogen worden. Auch interessant die nun startende Großkampagne zu „Zero Waste“. Sehr spannend und wertvoll, da wir, an vielen Stellen der Firmenentwicklung, über die Gespräche und Produkte immer wieder auf diesen Bereich zu sprechen kommen – dazu im letzten Abschnitt des Artikels mehr!
Rundgang
Nach einem persönlichen Kennenlernen und Austausch geht es nun zu einem Rundgang durch die Produktion. Wir beginnen im Bereich der Rohmaterialanlieferung und –lagerung. Vom Rohmateriallager bis hin zum fertigen Produkt findet der gesamt Produktionsprozess in Österreich statt. Im weiteren Verlauf werden wir durch die Lackiererei geführt. Hier wird erläutert, wie das elektrostatische Lackierverfahren mittels wasserlöslichen Lacken funktioniert. An einer Wand hängen sehr anschaulich alle Grundfarben, mit welchen die Rohmaterialien lackiert werden können – diese teils auch knalligen Farben machen Laune schon vom Anschauen.
Weiter geht es zum Mitarbeiter, der uns vorstellt welche individuellen Muster und Schriftzüge nun auf die Grundlackierung des Stocks aufgebracht werden können. In diesem Produktionsschritt werden nicht nur die unterschiedlichen Designs von Komperdell, sondern auch spezifische Designs der Industriekunden aufgetragen. In einem weiteren Arbeitsschritt werden die Griffe und Handschlaufen in manueller Arbeit zusammengefügt. Parallel verklebt eine Maschine automatisiert die Verschlüsse der Teleskopstöcke am Rohr. Anschließend werden alle vorbereiteten Einzelteile in einem Bereich zusammengeführt, dort zusammengebaut und verkaufsfertig aufbereitet.
Wow, was hier alles in präziser Handarbeit in einem momentanen Zwei-Schicht-Betrieb gefertigt wird!
Abschließend erhalten wir noch einen Einblick in den Bereich „Golf“. Dieser Bereich ist eine kleine, feine Manufaktur für die Herstellung von Golfschlägern. Nicht nur Serien-, sondern vor allem auch Sonderanfertigungen werden hier hergestellt. Auch die Schwesterfirma Camaro, welche für den Wassersportbereich arbeitet und den Schwerpunkt im Bereich der Herstellung von Neoprenanzügen, Tauchanzügen und Trockentauchanzügen hat, lernen wir kurz kennen. Hier am Standort ist primär die Entwicklung und Sonderfertigung angesiedelt.
Wirklich eindrucksvoll und spannend, wie Komperdell sich entwickelt hat, was hier geleistet wird und mit welcher Freude und Begeisterung gearbeitet wird und die Mitarbeiter hinter den Produkten stehen.
Zero Waste
Begeistert daran gearbeitet wird auch seit vielen Jahren am Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz. „Nachhaltigkeit ist für uns kein Lippenbekenntnis, sondern wird bei uns seit über 40 Jahren bewusst gelebt“, so der Firmeneigentümer Thomas Roiser. Und das nehme ich im Gespräch vor Ort, aber auch in der Produktion wahr – es ist schon so selbstverständlich in der Firmenphilosphie verankert, dass vielleicht ganz vergessen wurde, mehr und öffentlichkeitswirksamer zu kommunizieren. „Tue Gutes und rede darüber“.
Nun beginnt Komperdell mit einer bewusst kommunizierten „Zero-Waste“-Kampagne, um dieses Thema offensiver nach außen zu tragen. „Reduce – Repair – Recycle = Zero Waste“
„Reduce“ weniger Müll – von Beginn an: die wichtigsten Rohstofflieferanten sitzen „vor Ort“, somit reduzieren sich Transportwege/CO2-Emissionen. Die Produktion ist auf dem neuesten Stand bzgl. Lackieranlage, Absauganlagen, ect. Auch in der Produktion anfallende Abfälle werden wieder in den Fertigungskreislauf integriert. Alle Produktionsmaschinen sind mit hocheffizienten Filteranlagen ausgestattet, welche sogar das kleinste Aluminiumstaubkorn aus der Luft filtern und der Produktion wieder zuführen. Auch abgeschnittene Aluminiumreste werden in die jeweiligen Qualitäten getrennt und recycelt.
„Repair“ reparieren statt gleich neu kaufen: seit 15 Jahren ist Komperdell mit seinem kostenlosen 3-Jahres-Reparaturservice Vorreiter auf diesem Gebiet. Anfänglich noch von anderen dafür belächelt, dass man sich damit u.U. selbst das Geschäft schädige, so zeigt sich heute das Gegenteil. Komperdell steht voll und ganz für hochwertige Produkte und dieser Service nur konsequent und nachhaltig.
„Recycle“ nicht nur in der Produktion, sondern auch was die alten, ausgedienten Produkte anbelangt. Diese können, nein sollen zurück geschickt werden und Komperdell kümmert sich um das komplette Komponenten-Reycling.
Ich kann das hier aufgelistet nur bestätigen, sei es in den Gesprächen mit den Kollegen vor Ort, in der Produktion oder auch das Produkt selbst. Und auch wir von outdoortest.info tragen gerne durch diesen Artikel dazu bei, dieses Thema nach außen zu tragen und transparenter zu machen.



















Fazit
Für mich/für uns superspannende Einblicke in die Firmengeschichte von Komperdell, das Unternehmen in Summe, die Entwicklung und in die Produktvielfalt. Es waren sehr interessante Gespräche und ein anregender Austausch. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Produkte, aber auch die Kampagne „Zero-Waste“ weiterentwickeln und würden uns freuen, dies weiter begleiten zu dürfen.