Auch um den richtigen Weg mit dem Tourenkajak auf einer Seenplatte zu finden oder schon den Wind am Gleitschirmstartplatz von weit unten zu checken, ist ein Fernglas geschickt. Vor allem Abmessungen, Gewicht und Darstellung spielen eine Rolle.
Wir haben das Mountain View Fernglas von Origin Outdoors ausgiebig im Allgäu und in Norditalien ausprobiert um die Natur aus einem anderen Blickwinkel zu erleben…
Facts
Thema | Info |
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Farbe | Schwarz |
Maße | Länge 12,8 cm; Breite 12,8 cm; Höhe: 4,7 cm |
Gewicht | 586g |
Funktionen | 8x Vegrößerung |
Ausstattung | Reinigungstuch, Gürteltasche, Umhängeband, Okular- und Linsenabdeckungen |
Einsatzbereich | Wandern, Sport, Tierbeobachtung, Reisen |
Preis | 199 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Das Gehäuse wirkt hochwertig und stabil. Das Material ist griffig. Die Linsen lassen keinen Makel erkennen. Die beweglichen Elemente sind leichtgängig. Das Zubehör hinkt hier etwas hinterher. Die Tasche ist zu groß und kaum gepolstert. Das Umhängeband wirkt simpel.
Praxistest
Ferngläser gibt es für die unterschiedlichsten Zwecke. Zum Wandern und Jagen oder einfach so um Interessantes nah heranzuholen.
Muss das Fernglas mit in den Rucksack wünscht man sich einen kompakten und leichten Begleiter. Wer auf gutes Dämmerungssehen Wert legt braucht eine lichtstarke Linsengruppe, was zu mehr Gewicht und Abmessungen führt.
Das Mountain View Fernglas ist mit 586 g und gut 12 cm Länge kein ganz kompaktes und leichtes Fernglas, kann aber noch gut im Rucksack verstaut werden. Für Reisen oder Rund-Touren mit dem Auto ist es in jedem Fall sehr gut geeignet. Mit einem Preis von rund 200 € handelt es sich zudem um ein günstiges Modell.
Ein Fernglas besteht im Wesentlichen aus zwei Tuben die durch eine Knickbrücke verbunden sind. In je beiden Rohren findet sich ein Objektiv in dem ein Bild seitenverkehrt und auf dem Kopf stehend erzeugt wird. Durch das mittige Dachkantprisma wird das Bild korrigiert und durch das Okular am Ende vergrößert betrachtet.
Das Origin Produkt hat eine sinnvolle 8-fache Vergrößerung. Im Zusammenhang mit seinem Eigengewicht kann das Bild ohne Schwierigkeiten ruhig gehalten werden. Ein höherer Vergrößerungsfaktor würde mehr Handruhe, bzw. ein schwereres oder stabilisiertes Fernglas erfordern. Der Vergrößerungsfaktor stellt eine gute Kombination aus Vergrößerung und Bildstabilität dar.
Handling
Das nicht gepolsterte Umhängeband hält das Fernglas zweckmäßig an Ort und Stelle. Die Objektivabdeckungen lassen sich leicht nach unten klappen. Da sie nur durch je einen Gummiring befestigt sind, löste sich eine Abdeckung auch schon mal beim wegklappen. Wäre im Tubus des Objektivs außen eine durchgehende Vertiefung in der der Gummiring Halt hätte, würde das weniger schnell passieren.
Die zusammenhängenden Okularabdeckungen werden am Umhängeband zurückgefahren. Da ich das Umhängeband nicht nutze, bedeutet das zwangsläufig, dass ich die Okularabdeckung irgendwo wegstecken muss. Hier wäre eine weitere Befestigungsmöglichkeit am Fernglas schön gewesen.
Durch die stabilen und angenehm schwergängigen Knickbrücke lassen sich die zwei Okulare gut an den Augenabstand anpassen. Die gummierten Augenmuscheln werden leichtgängig durch eine Drehung nach links ausgefahren. Die Augen lassen sich angemessen positionieren, das Umgebungslicht kann aber nicht gänzlich abgehalten werden.
Mit Hilfe des Mitteltriebs werden die Linsen des Objektivs verschoben. Gemeinsam mit dem rechten Einstellrad wird so die Schärfe für beide Augen getrennt eingestellt. Das funktioniert bei dem Mountain View Fernglas einwandfrei. Die Einstellräder haben einen gesunden Wiederstand und laufen sehr geschmeidig. Die Schärfeeinstellung gelingt zügig und präzise.
Insgesamt liegt das Mountain View durch seine nicht zu kompakten Abmessungen sehr gut in der Hand.
Bilddarstellung und Praxiseindrücke
Mit seiner 8 – fachen Vergrößerung bei 32mm Durchmesser erzeugt das Fernglas auf 1000m ein Sichtfeld von 129m. Bei Tageslicht entsteht ein helles Bild mit authentischen Farben. Der Bildausschnitt ist gefühlt genau richtig.
In der Dämmerung positioniert sich das Glas erwartungsgemäß über den kleinen Ferngläsern. Hier macht sich der größere Objektivdurchmesser positiv bemerkbar. Im Vergleich zu lichtstärkeren, aber dadurch auch teureren und schweren Produkten muss es federn.
In seiner Gesamtheit fand ich das Origin Outdoors Fernglas sehr praktikabel und im Handling angenehm.
Bei sehr kleinen Ferngläsern lässt es sich aufgrund dementsprechend kleiner Okkulare und Augenmuscheln nicht so komfortabel durchschauen. Große und schwere Gläser scheiden aufgrund ihrer Dimensionen auf Tour eher aus.
Pro / Contra
Pro
- Preis-/Leistung
- Gute Verarbeitung
- Klares Bild
- Handling
Contra
- Tasche zu groß und wenig gepolstert
- Fixierung der Objektiv- und Okkularabdeckungen nicht optimal
Fazit
Das Origin Outdoors Fernglas tut was es soll. Es liefert unter Tagesbedingungen ein klares Bild und holt die Natur nah heran. Dabei erscheint das Verhältnis aus Leistung, Gewicht, Abmessungen und Preis sehr angemessen. Groß und schwer genug um es sicher und ruhig halten zu können. Kompakt und leicht genug um es in den Rucksack zu packen.
Alles in allem ein echter Allrounder eben. Auch Haptik und Handling haben gestimmt. Bei der Fixierung der Abdeckungen gibt es noch Verbesserungspotential. Die Mitgelieferte Tasche fällt leider durch. Sie ist schlicht zu groß und dazu noch ungepolstert. So braucht sie unnötig Platz ohne Mehrwert.
Wer ein preisgünstiges, solides Fernglas für viele Gelegenheiten sucht kann sicher einen Blick riskieren.