1,4K Wenn es etwas wie Sand am Meer gibt, nicht nur in der Menge sondern auch in der Vielfalt, dann sind es Rucksäcke.
Während sie vor einigen Jahrzehnten lediglich dem Bergsport und vielleicht noch der Jagd zugerechnet wurden, gibt es heutzutage eigentlich keinen Bereich mehr, in dem nicht ein Rucksack zum Transport der sporttypischen Utensilien dienen kann oder eben einfach auch für den Alltag, Reisen, das Büro, zum Picknicken,…..egal wo auch immer wir uns aufhalten..

Wir durften einen gemäßigten Vertreter aus einer allround-Gruppe Testen:
den Quechua Wanderrucksack Naturwandern NH100

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung des Quechua Wanderrucksack NH100

Wirklich chicer und farblich gut abgestimmter Daily-Rucksack mit schönen Details und guter Verarbeitung. Er ist zudem schön leicht.

Praxistest

Der Wanderrucksack Naturwandern ist auf den ersten Blick einer unter vielen. Im Grunde ist er das auch. Die Form und Aufteilung sind recht klassisch. Er ist länglich mit abgerundeten Ecken und schwarz.
Soweit so langweilig könnte man meinen, aber so ist es nicht.
Das Nylongewebe hat ein ganz dezentes Muster im Schwarzton. Dazu kommt, dass der Reißverschluss sowie einige Gurtstücke farblich sehr gelungen in einem hellbraunen Farbton abgesetzt sind. Das weckte zumindest bei mir im ersten Augenblick und auf die Ferne den Eindruck von Lederapplikationen. Macht den Rucksack im Gesamten gleich ein großes Stück wertiger und edler.

Der 2-Wege-Reißverschluss läuft ebenfalls ganz klassisch entlang der Längslinie und führt bis zu 2-3 an beiden Längsseiten hinunter. Das ermöglicht auf Wunsch eine wirklich große Öffnung.
An den Reißverschlüssen sind schwarz-braune Rebschnüre als Zipper angebracht. Auch das Ton in Ton zum Reißverschluss. Der Reißverschluss läuft leicht und hakt nicht. Die Verzahnung greift gut und funktioniert auch unter Belastung gut, wenn der Rucksack stark gefüllt ist.
Ein kleiner Nylontragegriff zwischen den oberen Enden der Schultergurte ermöglicht es, den Rucksack auch mal ein Stück einfach so zu tragen oder hochzuheben.
Links und rechts an den Schmalseiten befindet sich je ein Kompressionsriemen, dessen Verstellschnalle weiß ist. Nach meinem Empfin den stört das etwas den edlen Look des Rucksacks, aber vielleicht wollte Quechua damit auch nur einen bewussten Farbakzent setzen.

Ebenfalls befinden sich links und rechts seitlich zwei sehr flexible und erfreulich hohe Netztaschen. Diese sind ideal um Trinkflaschen, gerne auch größere, aufzunehmen. Ich habe aber auch mal mein Handy dort verstaut, wenn ich bei einer Wanderung oder einem Ausflug häufig Fotos machen und das Handy nicht ständig wieder neu verstauen wollte. Auch den Schlüsselbund kann man hier auf die Schnelle sicher verwahren, wenn man ihn nur mal kurz verstauen möchte.

Grundsätzlich gibt es für die Wertgegenstände ein kleines weiteres Fach vorne auf dem Rucksack. Der Reißverschluss hierzu ist vertikal angebracht. Das finde ich einerseits hübsch und ansprechend optisch, andererseits nicht ganz so praktisch. Denn wenn man dieses Fach zur Aufbewahrung diverser kleinerer Gegenstände nutzt und einen davon braucht, muss man schon aufpassen, dass nichts herausfällt oder mit heraus gezogen wird. Nimmt man den Rucksack hingegen nur von einer Schulter und lässt ihn auf der anderen und dreht ihn nur um den Körper kommt man sehr gut an dieses kleinere Fach und dann ist die Öffnung genau so gut angebracht.

Im Hauptfach gibt es im oberen Bereich des Rückenpolsters noch ein kleines Fach mit einem Kunststoffkarabiner, an den man seinen Schlüssel einbinden kann. Darunter befindet sich ein weiteres schmales Fach am Rückenpolster. Man ist grundsätzlich in der Nutzung ja frei. Aber es bietet sich an, hier ggf. eine kleine Trinkblase zu verstauen, auch wenn es dafür keinen extra Trinkschlauchausgang gibt. Wir haben das Fach genutzt, um unsere Impfpässe, Ausweise und Reiseunterlagen knickfrei und gut verstaut durch den Urlaub zu bringen.

Die Schultergurte und das Rückenpolster sind jetzt nicht unbedingt vergleichbar mit Gebirgsrucksäcken. Die Polsterung ist angenehm und für leichte oder kürzere Touren oder Ausflüge absolut ausreichend. Er ist sicher nicht dafür ausgelegt, schwere Lasten oder besonders kantige Gegenstände zu transportieren.
Die Schultergurte können mit Nylongurten in der Länge individuell eingestellt werden. Ein Brustgurt ist auch vorhanden. Er wird mit einer Steckschnalle fixiert und ist in der Weite verstellbar. In der Höhe ebenfalls. Hier wurde auf eine einfache aber funktionelle Variante zurückgegriffen.
Die jeweilige Brustgurtseite ist an ihrem Ende als Schlaufe um den Schultergurt gelegt und kann dort in der Höhe frei verschoben werden. Durch den leichten Zug, wenn er geschlossen wird, bleibt er an seiner Position. Allerdings, wenn er offen ist und nicht genutzt wird, rutschen die Brustgurtenden am Schultergurt hinunter. Mich hat es nicht gestört.

Auch das Rückenpolster ist eher einfach aber funktionell gehalten. Die Polsterung ist links und rechts der Wirbelsäule zu finden. In der Mitte kann Luft zirkulieren und es kommt nicht zu Druckstellen auf der Wirbelsäule. Wir hatten den Rucksack unter anderem in Südfrankreich dabei und haben da bei unseren Ausflügen ordentlich geschwitzt. Das hätten wir aber mit jedem anderen auch bei weit über 30 Grad. Es fühlte sich aber nie unangenehm an.

Wie schon erwähnt ist das Rückenpolster vermutlich nicht für lange oder auch sehr anstrengende Touren gemacht oder gedacht. Aber für kleine Tagestouren, für Ausflüge, ob in ein Dorf, eine Stadt, ins Strandbad, an einen See oder wohin auch immer, ob als Einkaufstasche zum Supermarkt,….der Rucksack trägt nie unangenehm auf, kann schmal komprimiert werden und ist wirklich city-tauglich.

Fazit

Der Wanderrucksack Naturwandern NH100 für knapp 10 Euro von Quechua ist ein wirklich toller Allrounder mit 20 Litern Fassungsvermögen.
Er ist leicht, trägt nicht auf, ist angenehm zu tragen und macht auf jeden Fall auch im Alltag, Büro oder in der Freizeit und nicht nur beim Wandern eine tolle Figur. Und für diesen Preis bei guter Qualität echt unschlagbar.