Für guten Schlaf gibt es einige wichtige Parameter. Eine gute Unterlage ist die Basis und ein guter Schlafsack mit einem passenden Kissen bilden den Abschluss. Bei den Schlafsäcken gibt es verschiedene Formen (Mumien- und Deckenschlafsäcke etc.) und verschiedene Temperaturbereiche.
Reine Sommer-oder Winterschlafsäcke sind ebenso vertreten wie 3 oder 4-Jahreszeitenschlafsäcke.
Wir durften von Vango den Latitude 300 Quad ausprobieren.
Facts
Thema | Info |
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Material | Außengewebe: PolAir®-Experience 50D 240T Diamant-Ripstop-Polyester Innenfutter: PolAir®-Silky Polyestergewebe Isolierung: Insulite® Helix |
Größe | 210 x 80 x 80 cm | Körperlänge max.: 190 cm |
Packmaß | 34 x ø 27 cm |
Farbe | Imperial Blue |
Gewicht | 2,3 kg |
Temperaturen | Komfort -1°C, Limit -7°C, Extrem -25°C |
Preis | UVP: 119,90 € |
Verarbeitung
Die Nähte sind sauber verarbeitet. Der Reißverschluss läuft sauber und dank dem Zip Guard wird tatsächlich kein Stoff eingeklemmt.
Praxistest
Der 3-4-Jahreszeiten-Schlafsack wurde sowohl indoor als auch outdoor getestet. Zudem sowohl als Schlafsack als auch als Decke.
Geliefert wird der Schlafsack in einem üblichen Transport-/Kompressionssack mit entsprechenden Riemen.
Am Boden ist ein praktischer Trageriemen verarbeitet, so muss man den Schlafsack nicht wie üblich entweder an der Kordel tragen, was mit der Zeit einschneidet oder die Finger unter die Kompressionsriemen schieben.
Ebenfalls sind auf der Unterseite alle wichtigen Daten vermerkt wie Temperaturskala, Maße, Gewicht.
Sehr praktisch und übersichtlich angeordnet.
Von den Maßen her ist der Schlafsack nicht ausgesprochen voluminös, allerdings als Trekkingschlafsack für den Transport im Rucksack eventuell etwas zu großrahmig. Das Gewicht befindet sich ebenfalls eher im Mittelfeld.
Die Kategorisierung, den Schlafsack als 3-4-Jahreszeitenschlafsack einzustufen, ist sicherlich richtig. Natürlich können Hartgesottene auch in milden Wintern mit diesem Schlafsack draußen schlafen. In der Regel ist aber ein Schlafsack mit einem Comfort-Wert von -1° kein echter Winterschlafsack.
Die Form des Schlafsacks ist keine typische Mumienform , da der Schlafsack am Fussende kastenförmig bleibt und nicht mehr weiter zuläuft. Daher bleibt für die Füsse und Unterschenkel mehr Luft und Bewegungsfreiheit.
Beim Gewebe handelt es sich um ein Hightech-Mischgewebe, das darauf abgestimmt wurde alle Schwachstellen eines Schlafsacks zu optimieren.
- Kältebrücken an Reißverschlüssen und Nähten
- Unelastische Nähte, die den Schlafkomfort beeinträchtigen etc.
- Auch bezüglich der Isolationsfähigkeit wurde einiges investiert
Auffallend angenehm ist, dass der Stoff (Innen-wie Außengewebe) nicht die typisch glatte bis glitschige Oberfläche hat. Die Haptik ist sehr angenehm und erinnert ganz entfernt eher an ein Baumwollmischgewebe. Jedenfalls rutscht der Schlafsack nicht ganz so schnell von der Isomatte wie andere Vertreter der Kunstfaserschlafsackfraktion und fühlt sich auch auf der Haut gut an.
Die Testerin ist eine ausgesprochene Frostbeule, dies ist wichtig vorneweg. Weswegen zu unteren Temperaturgrenzen keine Aussagen getroffen werden. In Räumen mit unterschiedlicher Temperierung unter 20 Grad war der Schlafsack sehr angenehm zu tragen in der Nacht. Es entstand kein Hitzestau und man musste nie so sehr darin schwitzen, dass der Schlafsack am Körper klebte.
Auch bei Außentemperaturen um die 10 Grad war der Schlafsack sehr sehr angenehm. Die wärmeregulierenden Eigenschaften der Kunstfasern haben hier ganze Arbeit geleistet.
Der Schlafsack hat typische “Normalgröße”. Heißt für große Menschen ist er nicht geeignet (ab 190cm). Er wird auch nicht in einer L-Version angeboten.
Die Testerin ist knapp 1,70 m, da war ausreichend Platz in alle Richtungen. Auch in der Breite war der Schlafsack komfortabel. Seitenlage war kein Problem, ob mit dem Schlafsack oder in ihm, sofern man die Knie nicht zu extrem anzieht.
Die Kunststoffreißverschlüsse machen einen robusten Eindruck. Sie laufen gut und haken nicht. Der Schieberkörper ist groß und gut sichtbar. Der Zipper ist mit einem Stoffband versehen, damit man ihn immer gut greifen kann und er nicht in den Stoffbahnen untergehen.
Dank des Zip Guards werden tatsächlich keine Stoffstücke im Reißverschluss eingeklemmt. Das System beruht auf jeweils einer ca. 1 cm breiten Stoffbahn entlang der Reißverschlusskanten, in deren Rand eine festerer Kern eingearbeitet ist. So läuft der Schieberkörper immer isoliert von den Stoffbahnen des Schlafsacks.
Manchmal ist Gutes so einfach. Das obere Reißverschlussende ist mit einer Lasche mit Klettverschluss versehen, um ein versehentliches Öffnen des Reißverschlusses im Schlaf durch Bewegung zu verhindern.
Es handelt sich tatsächlich um 2 Reißverschlüsse. Der lange Seitenreißverschluss, über den man einsteigt und am Fussende einen zweiten, der es ermöglicht den Fusssack separat zu öffnen um Hitze entweichen lassen zu können.
Gerade bei milden Nächten ist das eine tolle Sache.
Der Reißverschluss ist mit einer isolierenden, ca. 5 cm breiten, Lasche versehen, der die große Kältebrücke entlang des Reißverschlusses verhindern soll.
Durch den Rundumlauf des Reißverschlusses über eine lange und eine kurze Seite kann der Schlafsack auch gänzlich entfaltet werden. So kann er bei Bedarf auch als Decke genutzt werden. Entweder weil die Nächte zu warm sind für einen geschlossenen Schlafsack oder aber auch als zusätzliche Decke. So ist der Schlafsack außer bei eisiger Kälte tatsächlich immer richtig, wenn er dabei ist.
Am Fussende sind zwei Schlaufen angebracht, damit der Schlafsack auch entsprechend zum Lüften und Trocknen aufgehängt werden kann.
Die leicht vorgeformte Kapuze ist wirklich dezent. Sie dient bei Kälte auf jeden Fall gut, um den Wärmeverlust über den Kopf zu reduzieren. Bei Nichtgebrauch stört sie aber auch nicht.
Ich habe sie dann einfach zusätzlich als Kissen genutzt.
Mit einem Kordelzug mit Kordelstopper kann die Kopföffnung in ihrer Weite reguliert werden. Im Bereich der Schultern gibt es eine weitere Wulst, die mittels Kordelzug und -stopper in der Weite reguliert wird. So dürfte keinerlei Wärme verloren gehen.
Ca. 5 cm unterhalb dieser Wulst ist eine horizontale Einschubtasche mit Klettverschluss für die Habseligkeiten.
Bei regelmäßigem und ausreichendem Lüften ist die Geruchsentwicklung sehr gering und der Schlafsack übersteht gut einen langen Urlaub. Dies schont natürlich auf längere Sicht wiederum das Gewebe, wenn es nicht so häufig gewaschen werden muss. Verschmutzungen auf dem Außengewebe konnten nicht festgestellt werden. Es scheint ausreichend schmutzabweisend zu sein.
Versetzte Nähte sorgen im Rahmen der zweilagigen Konstruktion dafür, dass keine Kältebrücken an den Nähten entstehen können.
Fazit
Der 3-Saison-Schlafsack Vango Latitude 300 Quad für 110 Euro ist ein bequemer und hoch funktioneller Schlafsack aus hightec-Materialien, der eine bequeme Schlafposition ermöglicht und warm und wärmeregulierend zugleich ist.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.