Oberstaufen ist für einen Mix aus Naturerlebnis, Gesundheitsangeboten, Lifestyle und Genießen bekannt. Hierzu trägt das Wanderparadies im Dreiländereck Deutschland-Österreich und Schweiz ebenso bei wie die modernen Einkaufs- und Hotelangebote. Nicht ohne Grund ist es das touristische Zentrum der Region um die Nagelfluhkette.
Die 24-Stunden-Wanderung umfasst die schönsten Abschnitte der drei Premiumwanderwege „Wildes Wasser“, „Alpenfreiheit“ und „Luftiger Grad“.
Die Nagelfluhkette ist die erste alpine Gebirgskette der Nordalpen und das Gestein erinnert ein wenig an Asphalt aus grobem Geröll. Der Hochgrat ist der höchste Gipfel der umliegenden Berge und bietet einen hervorragenden Ausblick in alle Richtungen.
24h Wanderung alpin – Naturpark Nagelfluhkette
Die Wanderer durften am Samstagmorgen um 8 Uhr bei sehr angenehmen Temperaturen und Sonnenschein den Kurpark mit 148 Männern und Frauen bestens gelaunt verlassen. Zunächst war das Wetter optimal. 20-25 Grad später, leicht bis dauerhaft bewölkt, zum Wandern beste Voraussetzungen – wenn es denn so bliebe.
Eddy und Peter führten die Gruppe an.
Es ging nach einem kurzen Abstieg erstmal ordentlich hinauf zur Hündlebergstation, an der uns die erste Labestation erwartete. Die Stimmung war gut, der Schweiß rann und alle waren guter Dinge.
Nachdem es ja einige gab, die das Gequietsche der unzähligen Kuhgatter im vergangenen Jahr im Laufe der 24 Stunden als durchaus nervend empfanden und wir das zum Beispiel in Baiersbronn auch erzählten, wurde schnell bemerkt, dass so gut wie keines dieses Jahr das typische „quiek“ (um es zu einem her zu schwenken) und „quiek“ (um es nach dem Durchqueren wieder zurück zu schwenken) von sich gab. Sollte da tatsächlich jemand so sehr auf das Wohl seiner Schäfchen bedacht gewesen sein?! Falls das der Fall sein sollte: ein fettes Lob und herzlichen Dank an denjenigen!! Sollte es einfach andere Gründe haben, dann genießt, dass wir auch das euch zutrauen würden und uns gefreut haben.
Nach dem Hündlekopf auf 1112 HM ging es erstmal abwärts. Die Buchegger Wasserfälle gingen leider, weil dort kein Stopp vorgesehen war, ein wenig unter. Aber da wir ja noch Großes vorhatten, wanderten wir guter Dinge weiter. Mit einem Zwinkern wurde Eddy von einigen als ehemaliger Bundeswehrzugehöriger eingestuft, weil er die große Gruppe fest in der Hand hat, aber wir haben alle von seiner vorausschauenden Planung und dem Auge auf alle profitiert.
Nachdem es noch ein Stück entlang der Weißach talaufwärts ging, machten wir etwas früher als geplant gegen 12.30 Uhr an der Hochgratbahntalstation Mittagsrast (826 HM). Es gab Kartoffeleintopf mit und ohne Würstchen und Brezeln, Pudding, Obst und Snacks. Bei lauen Temperaturen genossen wir die Rast.
Andrea vom Tourismusverband Oberstaufen feuerte die Wanderer an jeder Labestation an und steckte die vielleicht inzwischen müden Geister wieder mit Motivation an. Ab der Mittagspause hatte sie eine kleinere Gruppe, die sich den langen Umweg über die Nagelfluhkette sparen wollte, auf einer kürzeren Route zur Falkenhütte geführt.
Früher als geplant brachen wir schon um 13.25 Uhr wieder auf, da der Aufstieg auf die Nagelfluhkette kräftezehrend werden sollte und Eddy uns da lieber ein wenig Puffer einbauen wollte.
Also wieder aufwärts. Dieses mal ging es über die Aualpe recht steil aufwärts zum Prodel auf 1220 HM. Dort zog es vollens zu und begann zu regnen. Erst ein wenig, dann immer mehr. Im Nu waren die Wege schlammig und matschig und alle, die sich zunächst nicht für die komplette Regenmontur entschieden hatten, klatschnass. Bei einer weiteren Labestation wurden wir neben einem Partyzelt zum Unterstellen auch mit allem versorgt, was ging (Danke an Michi für den Kabelbinder, um eine improvisierte Schirmhalterung zu bauen!)
Nachdem wir den Denneberg auch hinter uns gelassen hatten, war das vorläufige Ende der offiziellen Route erreicht. Aufgrund des anhaltenden Regens entschied unser Guide-Team, dass wir nicht die gesamte Nagelfluhkette über Rindalphorn und Hochgrat überqueren werden, sondern zunächst entlang der Weißach zur Talstation Hochgratbahn zurück kehren um dort erneut über den weiteren Streckenverlauf zu entscheiden.
Als wir dann nach langem Marsch wieder an der Talstation der Hochgratbahn ankamen wurde kurz die drohende Unwetterlage eingeschätzt. Da es zwischenzeitlich bereits seit langem anhaltend regnete und ungewiss war, wie die Wetterlage aussieht bis wir die Nagelfluhkette über die Brunnenau erreicht hätten, entschieden sich Eddy und Peter dafür, die Gruppe den sichereren Weg direkt über die Oberstiegalpe direkt zur Falkenhütte zu führen. Eddy hingegen folgte der Handvoll, die an der Talstation übereilt Richtung Hochgrat aufgebrochen waren um sicher zu gehen, dass sie auch heil wieder runter kommen. Herzlichen Dank Eddy für deinen Einsatz!
Durch den anhaltenden Regen, den Anstieg und die kühlen Temperaturen waren einige doch ziemlich ausgelaugt. Wir bekamen auf der Falkenhütte den Seminarraum als Umkleide zur Verfügung gestellt. Aber am Ende zogen sich die Wanderer die nassen Klamotten überall vom Leib. Ob auf den Toiletten, im Flur oder im Seminarraum. Überall herrschte eine saunaähnliche Luftfeuchtigkeit, der Boden war nass und jeder hüllte sich, sofern vorhanden, in trockene und warme Kleidung. Dank des Schuhservices hatten doch viele jetzt für die Nachtetappe ein paar trockene Schuhe und hoffentlich auch Socken und die Regenerfahrenen vielleicht auch eine zweite Regenjacke dabei.
Die Rast in der Falkenhütte war die reinste Wohltat. Bei wirklich leckerem Salatbuffet, Gulasch mit Spaghetti oder vegetarischer Alternative, warmen und kalten Getränken in einer trockenen und warmen Stube kehrten bei den meisten die Lebensgeister wieder zurück. Zur Versöhnung hörte es auch „kurz“ auf zu regnen, so dass wir doch tatsächlich den Sonnenuntergang über dem Bodensee erhaschen konnten.
Für die Nachtetappe hatte das Team noch einige Stirnlampen dabei, falls jemand keine hat und Eddys Bitte, eng beisammen zu bleiben, damit keiner falsch abbiegt, wenn sich die Gruppe zu weit auseinander zieht, wurde belohnt: wir haben niemanden verloren!
Die Nacht wurde wider Erwarten richtig angenehm. Auffallend laue Temperaturen nach den nasskalten Abendstunden und TROCKEN!(nur 5 Stunden Regen ist ja so gut wie gar nichts). In der zweiten Nachthälfte zeigten sich sogar einige Sterne und das hob die Stimmung doch ungemein.
Dieses Jahr hatte ich erst in den hellen Morgenstunden ein wenig mit der Müdigkeit zu kämpfen. Am ausreichenden Schlaf lag es nicht, der war mir nicht vergönnt. Vielleicht lag es an der kurzweiligen Beschäftigung, die zu meiner großen Freude doch einige mit in ihren Bann zog: wir haben “Black Stories” gespielt und hatten stundenlang Spass!
Das lange Bergabwandern war zwar nicht so anstrengend, aber ging doch gewaltig auf die Gelenke. Bei mir muckte deshalb erstmals das Knie leider schon einige Stunden vor dem Ziel auf, weswegen die letzten Stunden echt eine Belastung waren- erst nur bergab, dann irgendwann auch bergauf. Eddy hat auch die eine oder den anderen mit einem Tapeverband versorgt und etwas Linderung verschafft. Toll, dass ihr auch bei sowas ebenso wie bei Blasen und Co immer mit Rat und Tat zur Seite steht.
Das Imberghaus bietet einen tollen Ausblick, auch bei Nacht. Urige Lifemusik vertrieb mit einer heißenTasse Kaffee oder Tee und Kuchen die aufkommende Müdigkeit.
Beim Gaukler gab es ein deftiges Frühstück für den, der wollte und die anderen hatten Gelegenheit sich eine Runde auszuruhen.
Die Morgendämmerung ließ trotz der großen Gruppe eine idyllische und ruhige Stimmung zu. Bodennebel und tief hängende Wolken, leichte Morgenröte und ….Stille. Am / Im Paradies gab es dann bei der letzten Rast noch eine Morgenandacht und der Bürgermeister persönlich stand am Alphorn.
Danke euch allen vom Grassl-Team, aber auch den Mitwanderern, die die Wanderung wieder zu einem besonderen, einzigartigen Erlebnis machten. Danke für tolle Betreuung, interessante Gespräche und schöne Momente! Es ist schön, wenn man auch mit diesem etwas ausgefallelen Hang zu langen Wanderungen so viele Gleichgesinnte und auch den einen oder anderen Freund findet und wenn man sich bei diesem Team aufgehoben und aufgenommen fühlt.
Aufgezeichneter Streckenverlauf
12h Panoramawanderung Nagelfluhkette
Wie die Teilnehmer der 24h Nagelfluhkette alpin, starteten wir 12h-Wanderer auch im Kurpark. Dieses mal allerdings erst nach den 24h-Teilnehmern.
Das Wetter machte zunächst einen guten Eindruck, auch wenn sich die Sonnen nicht all zu oft zeigte. Aber immerhin war es trocken.
Nach dem Durchschneiden des Startbandes ging es dann gleich mal los. Schon jetzt fiel mir das doch ungewohnt hohe Tempo auf. Zunächst dachte ich, naja, sind alle noch frisch, das legt sich noch…aber ich sollte eines besseren belehrt werden.
Wir haben dann Oberstaufen hinter uns gelassen und gingen über Weißach zur Bergstation Hündlebahn, wo unsere erste Versorgungsstation auf uns wartete. Hier hatten wir aber nur eine 10-minütige Rast geplant.
Schon am Vorabend beim Studieren des Zeitplanes ist mir aufgefallen, dass die Pausen dieses mal insgesamt sehr kurz sind, was schon mal auf ein sportliches Abenteuer hindeutete.
Nach der ersten kurzen Rast ging es dann über die Hochsiedel Alpe, die Ochsenschwand Alpe zu den Buchenegger Wasserfällen. Dort wären sicherlich viele von uns gerne etwas geblieben, aber wir hatten hier leider keine Stop eingeplant und haben diese somit gleich wieder hinter uns gelassen Wir sind dann weiter zur Talstation der Hochgratbahn gestapft. Schade, an den Wasserfällen war es echt sehr schön.
In der Mittagspause, die immerhin mit 45 Minunten die längste Pause innerhalb der 12 Stunden war, studierten unsere zwei Guides Marlies und Ulli die Karte. Wie sich herausstellte, war der Zeitplan doch sehr eng gefasst, bzw. die Tour selber war wohl etwas zu lang geplant. Es wurde darüber diskutiert, den Schlenker am Ende wegzulassen und die Tour dann auf dem gleichen Weg wie im Jahr davor zu beenden. Ich hatte dann gegenüber den Guides schon mal angemerkt, dass auch ich das Tempo als extrem hoch empfand. Bei den letzen beiden Touren, bei welchen ich mitgelaufen bin, war das Tempo nicht so hoch. Dies bestätigte auch Marlies, die bei den anderen 12h-Touren ja auch mit dabei war.
Ob es am Tempo oder an was anderem lag, kann ich nicht sagen. Jedenfalls stiegen hier gleich zwei Wanderer aus und verabschiedeten sich von der Gruppe.
So etwa 10 Minuten vor Ende der Pause kam eine schwarze Ape “angerast”, wenn man das bei diesem Gefährt überhaupt so nennen kann. Zuerst fuhr das Teil vorbei, kam dann aber kurz darauf zurück und stellte sich neben uns auf den Parkplatz. Alle starrten gebannt dorthin, was denn nun passieren würde. Der Fahrer sprang heraus, klappte die Ape hinten auf und rannte mit einer Kabeltrommel erst mal weg zum Strom holen. Wie sich dann heraus stellte, befand sich in der Ape eine Gastronomiekaffeemaschine und Toni Grassl hatte diesen Service über die Gaststätte “Gaukler” aus Aach im Allgäu angefordert. So konnte sich noch jeder der wollte einen extrem leckeren Kaffee, Cappuccino oder ähnliches bestellen. Super Idee und auch die Idee, sowas in einer Ape einzubauen, war echt Klasse.
Nach der Mittagspause ging es dann mit vollem Magen erst mal extrem steil hoch in Richtung Imberghaus. Dieser Anstieg war schon heftig. Getrieben von dem Gedanken an lecker Kaffee und Kuchen schafften wir es dann aber doch noch alle, auch wenn die Gruppe hier stark auseinander gerissen wurde. Ulli und Marlies hatten alle Hände voll zu tun die Gruppe zusammen zu halten.
Eigentlich wäre die Rast im Imberghaus laut Plan nur 15 Minunten lang gewesen. Da unsere Guides aber dort beschlossen die Route zu ändern, konnten wir die Pause auf eine halbe Stunde verlängern.
Nachdem das Wetter den ganzen Tag ja so vor sich hingedrückt hat, gingen die Himmelsschleußen dann nun doch noch auf und es fing an zu regnen. Also alle sich noch regenfest eingepackt und weiter ging es zum nächsten Pausenpunkt, welcher beim Gaukler in Aach sein sollte.
Der Abstieg vom Imberghaus war aber alles andere als angenehm. Es ging steil über Bergwiesen und Kuhweiden und der ein oder andere legte sich ungewollt hin oder saß im nassen auf dem Hosenboden. Verletzt hatte sich zum Glück niemand, aber es war schon eine schmierige und schwierige Angelegenheit.
Wir hatten dann beim Gaukler noch eine kurze Pause bevor wir uns auf den Rückweg nach Oberstaufen in den Kurpark gemacht haben.
Leider ging es da aber auch steil nach oben, so dass wir alle nochmals unsere letzten Kräfte mobilisieren mussten. Angekommen beim Bergkristallhof waren viele erschöpft und froh, dass wir nun bald das Ziel vor uns sehen würden.
Es ging zwar noch ein klein wenig bergaufwärts, aber auf das kam es jetzt auch nicht mehr an. Und als wir dann von der Höhe oben auf den Kurpark von Oberstaufen blicken konnten, waren wir doch wieder motiviert und gingen mit einem Strahlen im Gesicht über die dortige Ziellinie, wo auch schon das frisch gezapfte Bier wartete.
Hier ein paar Impressionen von der Tour
Insgesamt empfand ich das Tempo als zu hoch. Dies haben auch andere Teilnehmer so von sich gegeben. Das fand ich persönlich sehr schade, weil dadurch einfach zu wenig Zeit war, sich die Umgebung anzuschauen und diese auf sich wirken zu lassen. Bei den beiden anderen 12h-Wanderungen die ich mitgemacht habe, war es viel entspannter. Auch die Guides machten daraus keinen Hehl, dass die Tour straff geplant war. Wenn man überlegt, dass wir knapp 1,5 Stunden abgekürzt und dennoch fast eine Punktlandung im Ziel hingelegt haben, will das schon viel heißen.
Auch wenn sicherlich in unserer Gruppe die ein oder anderen dabei waren, denen das Tempo vermutlich noch zu langsam war, so muss ich sagen, dass es um das Wandern und den Reiz der Natur geht und nicht ums “Durchrennen”. Ich hatte mich längere Zeit mit einer Teilnehmerin unterhalten, die an so einer Veranstaltung zum ersten Mal teilnimmt. Wäre da am Ende beim Zieleinlauf nicht dieses tolle Gefühl gewesen es geschafft zu haben, dann würde sich sicherlich das nächste Mal nicht mehr mitgehen.
Ich für meinen Teil will beim Wandern auch was von der Umgebung mitbekommen, gerade wenn man nicht aus der Gegend ist. Von daher muss ich leider sagen, dass ich von der Umgebung um Oberstaufen nicht wirklich was mitnehmen konnte. Es wäre schön, wenn man sich im nächsten Jahr wieder auf eine etwas gemütlichere Tour einstellen könnte.
Aufgezeichneter Streckenverlauf
Wir sehen uns wieder! Spätestens nächstes Jahr!!!