Die Antwort ist wohl so individuell wie die Menschen. Ich selbst gehöre zur analog aufgewachsenen Generation und auch wenn ich für schnelle Informationsgewinnung gern das Internet nutze so bevorzuge ich für die Muse die altmodische Art- ein Buch oder Magazin, etwas zum Anfassen und Blättern.
Ich durfte mich mit der Januarausgabe 2022 von Wanderbar! befassen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Papier |
Größen | DIN A 4 |
Seitenanzahl | 226 |
Preis | 7,50 Euro |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Farbenfrohes Magazin mit vielen schönen Naturaufnahmen und wenig Werbung.
Praxistest
Das Magazin erscheint 2 mal pro Jahr in DIN A 4-Größe. Eine Frühjahr/Sommer- und eine Herbst/Winter-Ausgabe Ich durfte die Januar-Ausgabe 2022 zum Schmökern lesen.
Vorab möchte ich ein großes Lob aussprechen. Egal zu welchem Thema, dieses Magazin ist schon einfach schön, wenn man sich nur Bilder ansieht. Die Landschaftsaufnahmen sind umwerfend, sie vermitteln nicht nur schöne Einblicke in Regionen sondern auch wundervolle Stimmungen.
In der ersten Rubrik WANDERLUST geht’s wie in den meisten Zeitschriften um Allgemeines zur Historie, zu allgemeingültigen Themen .
Im Anschluss daran kommen zwei große Blöcke DEUTSCHLANDS NORDEN und DEUTSCHLANDS SÜDEN. Hier werden die verschiedensten Regionen durch ganz Deutschland angesprochen. Egal wer wo wohnt, er findet Beiträge in erreichbarer Nähe auch für Tagesausflüge.
Näher ins Auge gefasst habe ich die Beiträge zur baden-württembergischen Schwäbischen Alb, zum Schwarzwald und zum Allgäu, da das meine Heimat bzw. Ecke ist und ich hier am besten beurteilen kann, ob der Beitrag und Eindruck zur Realität passt.
Die Bilder, die bei den verschiedenen Beiträgen zur Alb verwendet wurden bilden viele typische Eindrücke ab. Ob nun die Höhenlagen der Alb oder aber auch mal Seen, die sicher nicht das typischste sind. Oder ob es die ganz typischen und berühmten Albtraufwanderwege mit traumhaften Ausblicken auf Bad Urach, das Donautal oder andere Burgen und Ruinen sind….die schwäbische Alb hat jede Menge zu bieten. Es ist ein raues und naturbelassenes Gebiet, in dem man zumindest abseits der Haupttouri-Orte wie Burg Hohenzollern oder dem Blautopf ganz viel genießen kann (Ruhe, Natur, Weite und Einsamkeit).
Der Rand der Schwäbischen Alb ist aber nicht nur geographisch oder erdgeschichtlich eine Abbruchkante. Sitzt man zum Beispiel auf dem Breitenstein mit seinen gut 800 m Höhe, sitzt man auf einem gewaltigen Felsplateau, das an der Kante senkrecht abfällt. Dort oben ist es einsam und der Wind weht rau. Der Ausblick geht ins Stuttgarter Vorland. Die Autobahn, stärker besiedelte Gegenden und Obstbaumwiesen. Die Kante zwischen Land und Großraum und wunderschön.
Das Donautal ist atemberaubend. Die Donau schlängelt sich durch saftige Wiesen am Fuße des Tales, von dort raben helle schroffe Felssäulen und -wände empor. Sie sind berühmt und begehrt als Kletterrefugium. Aber auch zum Wandern lohnt der steile Aufstieg für eine tolle Aussicht von luftigen Felsvorsprüngen.
Die Löwenpfade sind Qualitätswanderwege. 16 Pfade liegen hervorragend ausgeschildert und gut gepflegt am westlichen Rand der Alb. Sie kann wählen zwischen Touren, die nur 4 oder aber auch 23,5 km lang sind. Da ist für jeden etwas dabei. Man kann die Wege ganz ohne Karte gehen, so gut sind sie beschildert. An einigen Stellen, wo sich mehrere Löwenpfade überschneiden, kann es ohne Karte schwierig werden. Die Wege sind alle schön, aber höchst unterschiedlich. Jeder hat einen eigenen Charakter und eine andere Stimmung.
Der Schwarzwald, unser südlichstes Mittelgebirge hat einen ganz anderen Charme. Die dunklen tiefen Wälder mit viel Nadelwald. Die Abbrüche zum Rheintal mit Blick auf die Voguesen und die Wiesen auf den Hochebenen mit den typischen Schwarzwaldhöfen,….verwunschene Bäche, die über bemooste Bundsandsteine plätschern. Als Mensch, der mit dem Allgäu und den Alpen aufgewachsen ist, tat ich mich lange schwer den Schwarzwald genau zu betrachten. Aber dank Corona war ich dort viel unterwegs und liebe seine märchenhaften Stimmungen. Er ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ob Höhenwanderungen oder der Schluchtensteig im Südschwarzwald,…hier findet jeder Ruhe und Platz für Gedanken.
Das Allgäu ist eine der regenreichsten Regionen Deutschlands aber auch eine der schönsten. Ich sage das nicht objektiv muss ich gestehen.
Das Allgäu bietet alles, was man sich wünschen kann. Saftige sanft geschwungene Hügellandschaften mit Weidevieh, die dann über dichte Wälder in bergiges Gelände übergehen. Mit einem Ausblick auf felsige Berggipfel und saftige Hügel kann man so wandeln wie man es sich zutraut und einfach genießen.
Aber auch wenn es ein Magazin über überwiegend deutsche Wanderregionen ist, bleibt auch der Blick über die Grenzen nicht aus. Unter GUTE NACHBARN wird das Tannheimer Tal aber der Alpe-Adria-Trail, der mehrere Regionen durchläuft, beschrieben. Aber auch die Kitzbühler Alpen, die Region des Attersees und die Dolomiten werden beschrieben.
Auch ein Blick in das weniger als Wanderregion präsente Luxemburg ist vorhanden. Hier war ich per Zufall erst im Frühjahr gelandet zum Wandern und war hellauf begeistert. Diese Region ist so unberührt und lieblich. In vielerlei Hinsicht erinnert sich an die sächsische Schweiz. Die Felsformationen sind nicht so gewaltig, aber man begegnet ihnen an so vielen Stellen. Obwohl die Erhebungen nicht hoch sind, hat man bezaubernde Ausblicke.
Zuletzt findet man in der Rubrik WANDERBARES Büchertips aber auch Gesundheitsthemen wie Zecken- und FSME-Vorsorge.
Pro/Contra
Pro:
- Viele Beiträge zu so vielen Regionen in Deutschland
Contra:
- Die Beiträge sind aufgrund der Vielzahl teils leider nicht so ausführlich
Fazit
Die Januar-Ausgabe 2022 des Magazins Wanderbar! Für 7,50 Euro ist eine vielfältige und informative Sammlung von Beiträgen zu allen möglichen Regionen, die Lust macht unser Land und unsere Nachbarländer zu erwandern.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.