“Stell dir die absolute Ruhe vor. Keine Autos, kein Menschenlärm. Nur Stille und der unendlich weite Sternenhimmel, der so nah scheint. Mach dich auf den Weg zu DEINEM Abenteuer mit einer Wanderung zum Übernachtungsplatz. Unter freiem Himmel entspannst du beim gemütlichen Grillen und zählst Millionen von Sternen am Himmel, bevor du eine kuschelige Nacht im Zelt verbringst. Den Morgen genießt du bei einem kaiserlichen Frühstück im Kapellrestaurant.”
So lautet die Einleitung vom Ausrichter und da Bedarf es keiner Worte mehr, oder?
Fakts
- Zeitraum: mehrmals wöchentlich vom 10. Juli bis 28. August 2020 Zusatztermine auf Anfrage
- Treffpunkt: 16.30 Uhr beim Seetalhüsli, Hochjoch
- Programm: eigenständige Wanderung zum Seetalhüsli, Treffpunkt mit dem Guide, Aufbau Zeltplatz, Grillen am Lagerfeuer und gemeinsames Bergfrühstück im Kapellrestaurant
- Teilnehmerzahl: mind. 6 Personen, max 20 Personen
- Benötigte Ausrüstung: Schlafsack, Rucksack, Wanderschuhe, Windjacke und Trinkflasche
- Hinweis: findet nur bei entsprechender Witterung statt
- Optional: Klettersteig Kälbersee auf eigene Faust, Klettersteigsets werden im Seetalhüsli kostenfrei an die Teilnehmer verliehen
- Zeitraum: 1 Übernachtung
- Ort: Österreich Schruns (Montafon Hochjoch)
- Preis: 138,00 € Erwachsene / 92,00 € Kinder (*2004-2008)
Lokation/Örtlichkeit
Das Montafon kannte ich bisher nur als Skigebiet und habe mich sehr darauf gefreut die Landschaft und Gegend auch einmal im Sommer kennen zu lernen. Es ist eine traumhafte Gegend mit einer sehr abwechslungsreichen Berglandschaft.
Man findet 500 Kilometer markierte Wanderrouten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Längen. Viele schöne Berghütten die zum Ausruhen einladen – mein absoluter Geheimtip ? die Wormser Hütte, auf 2307m liegt sie direkt auf der Bergspitze und lädt zu einem unvergesslichen Ausblick ins Tal ein.
Die Wanderrouten werden durch vielerlei verschiedene Motorik-Kletterparcoure, Slackline-Strecken, Naturentdeckungspfaden bereichert und bringt unheimliche Abwechslung beim Wandern, vor allem für die Kleinen ist somit immer was Neues geboten.
Viele Bergseen laden zu einer Erfrischung ein oder perfektionieren eine kleine Verschnaufpause!
Ankunft
Wir wollten vor dem Treffpunkt am Camp, welcher auf 16:30 angesetzt war, noch eine schöne kleine Wanderung machen und sind daher schon am späteren Vormittag angereist. Wir mussten uns unten an der Gondelstation der Zamangbahn in Schruns melden, bei der wir unsere Tickets bekamen.
In den Tickets des Alpin-Campens ist die Gondelfahrt am Anreise und Abreisetag enthalten.
Wir lösten noch ein Liftticket um unsere Wanderung oben am Berg zu starten.
Wanderung
Rund um die Campörtlichkeit kann man der Wanderlust frönen – es ist für jeden was dabei – sehr anspruchvolle Wege mit Alpinen Abschnitten, aber auch ganz “normale” Wege für diejenigen, die es nicht ganz so wild angehen wollen. Unser Ziel war eines der Gipfelkreuze – ein anspruchsvoller, aber wunderschöner Weg mit viel Aussicht auf Berg und Tal, der Teilweise auch mit Seilen ausgestattet war an denen man sich nach oben ziehen konnte. Belohnt wurden wir mit einem wunderschönen Gipfelkreuz und einem tollen Ausblick. Natürlich kann man auch ohne Umweg an die Campörtlichkeit kommen – von der Bergstation der Zamangbahn aus führt ein weiterer Lift nach oben in Richtung Wormser Hütte. Von dort aus ist das Camp mit einem recht kurzen Fußmarsch sehr gut zu erreichen.
Team/Erster Eindruck
Der erste Blick auf das Camp war unglaublich, wir kamen über die Bergkuppe und schauten auf diesen wunderschön gelegenen Bergsee der direkt an einer kleinen schönen Holzhütte liegt. Auf dem See war schon von weitem ein Holzfloß zu sehen und die Sonne schien durch die Berggipfel. Mehr Bilderbuchfeeling ging fast nicht. Der Empfang vom Team, war sehr freundlich und uns wurde sofort die ersten Infos zum Ablauf des restlichen Tages erklärt. Wir suchten uns zuerst ein guten Platz um unser Zelt aufzubauen, was sich dann aufgrund der etwas unebenen Bodenverhältnissen schwieriger gestaltete. Aber für unser 2-Mann(Frau)-Wurfzelt fanden wir noch das perfekte Plätzchen. Das Zelt war sehr schnell aufgebaut, wir mussten hierfür nur die Zeltschnüre verankern und die selbstaufblasbaren Isomatten reinlegen – schon fertig!
Dann ging es erstmal zur verdienten Abkühlung im Bergsee, danach eine Runde Standup-Paddeln (welches inklusive war) der Bergsee war nicht so kalt wie gedacht und somit einfach nur herrlich, in dem glasklaren Wasser die Abendsonne zu genießen. Andere haben noch die Möglichkeit genutzt einen Klettersteig zu begehen, hier gab es 4 verschiedene Routen mit 4 verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Das Equipment war vor Ort und konnte kostenlos genutzt werden.
Im Seetalhüsli gibt es Toiletten die während des Aufenthalts und dem Zelten von den Teilnehmern genutzt werden konnten.
Abendessen
Am Abend wurde gemeinsam gegrillt – gekühlte Getränke waren ebenfalls vorhanden und im Abendessen inbegriffen. Das super freundliche und sympathische Team sorgte dafür dass keiner hungrig vom Tisch aufstehen musste – es gab Fleisch, Würstchen, Kartoffelsalat, Grillkartoffel und Gemüsespieße. Das Essen war super reichhaltig und sehr lecker. Das Ambiente beim Essen – am See zu sitzen, in die Berge zu schauen und zu genießen war wunderschön.
Abendprogramm
Am Abend ging die Gruppe (es waren insgesamt ca. 15 Teilnehmer) geführt durch einen Guide von der Campörtlichkeit aus auf den Berg. Ein steiler, aber gut machbarer Fußweg von ca. 15 Minuten führte uns an eine Bergkuppe von der man einen wunderschönen Blick ins Tal, auf die Berge und auf die untergehende Sonne hatte. Hier blieb Zeit sich zu setzten und der Sonne zuzuschauen, wie sie in den tollsten Farben hinter den Bergen unterging.
Anschließend wurde der Rückweg zum Camp angetreten und gemeinsam ließen wir den Abend an einem Feuer ausklingen. Auch hier kann man nur sagen dass es ein wunderschöner Anblick war, der Sternenhimmel in den Bergen, der Mond der sich über die Bergspitzen schiebt und das Feuer, das sich auf dem Wasser des Sees spiegelt. Damit es nicht zu ruhig wird sorgten ein paar Murmeltiere für Unterhaltung – näher an der Natur geht kaum.
Schlafen
In unserem Zwei Mann (-Frau) Zelt war es sehr kuschelig, unsere Iso-Matten passten gerade so nebeneinander und wir mit unseren überschaubaren 170 cm Körpergröße gut in das Zelt. Insgesamt hatten wir aber einen sehr guten Schlafkomfort und mit einem guten Schlafsack war es auch von den Temperaturen in der Nacht sehr angenehm.
Der Morgen danach
Nachdem wir eine sehr gute Nacht in unserem Zelt verbracht haben lies ich es mir nicht nehmen der Sonne auch beim Aufgehen zuzuschauen, nachdem wir sie am Abend beim Untergang beobachtet haben.
Der Moment, an dem ich morgens das Zelt öffnete, auf eine wunderschöne Berglandschaft schaute und die ersten hellen Lichter der Sonne erblickte war unbeschreiblich – eine Woge des Glücks, der Faszination und der Freiheit machte sich in mir breit. Um das Ganze in seinem vollen Ausmaß zu beobachten verließ ich das in der Stille liegende Camp und machte mich auf den 15 minütigen Aufstieg auf die Bergkuppe über dem Seetalhüsli. Hier steht schon eine Sitzbank bereit, welche einen einlädt von dort aus einen wunderschönen Sonnenaufgang zu betrachten.
Nachdem ich wieder im Camp ankam packte jeder nach und nach seine Sachen zusammen und wir liefen einen gut ausgebauten Fußweg, welcher durch den Skitunnel führte zur Bergstation. Dort gab es zum Abschluss ein Frühstücksbuffett im Kapellrestaurant welches neben der Bergstation auf dem Hochjoch liegt.
Und was soll ich sagen – ich als absoluter Frühstücks-Fan war einfach nur begeistert von diesem Buffett… Liebevoll aufgebaut und für jeden etwas dabei, egal ob Naschkatze oder lieber Herzhaft. So konnte man sich Eierspeisen auswählen, welche dann direkt an den Tisch kamen oder sich am reichhaltigen Buffett bedienen. Mein absolutes Highlight: Frisch an den Tisch servierten Kaiserschmarrn in der Pfanne ? Mehr Frühstücksglück geht kaum. Gegessen haben wir auf der tollen Terrasse des Restaurants von der man ebenfalls ein Blick auf die Berge hatte.
Anschließend verabschiedete sich jeder nach und nach und ging wieder seine eigenen Wege. Für uns hieß das den Heimweg antreten – mit einer ordentlichen Portion Glücksgefühlen im Gepäck.
Pro/Contra
Pro
- Tolle Landschaft
- Super Organisation und sehr nette Guides
- Lecker Abendessen- und Frühstück
- Möglichkeit für sportliche Aktivitäten
- Absolute Naturverbundenheit
Contra
- Man sollte damit leben können auf minimal unebenem Gelände auf einer Iso Matte zu schlafen
Fazit
Ein absolut unvergessliches Erlebnis das wir jedem nur empfehlen können – einzige Voraussetzung: Naturfan! Dann ist wirklich für jeden was dabei – Sportfreaks, Kumpels-, Freundinnen, frisch (oder immer noch unsterblich) verliebt, mit der Family,… Das Alpine Camping ist definitiv was, das man eigentlich mal gemacht haben muss wenn man Berge liebt ?.