Wenn der Blog Outdoortest.info heißt, dann ist ein Buch mit dem Titel „Im Zelt“ geradezu eine Pflichtlektüre.
Als wir erfuhren, dass das Werk bereits als Druckfahne übersandt wird, mussten wir uns im Bereich des Verlagswesens erst mal schlau machen, um zu wissen, dass das Werk noch nicht gebunden im Verkauf ist. Spannend! So reiste die Druckfahne mit in den Sommerurlaub 2016 nach Südtirol und nach Kärnten zum….Campen mit Zeltanhänger. Genau die richtige Kulisse für ein solches Buch.
Dass es allerdings ganz profan vom Campen handelte, das schon. Umso größer war die Neugierde. Zum einen, wie es denn geschrieben ist. Ob es eher humorvoll verfasst ist und vor allem aber auch von der Basis des Campens her betrachtet, was er denn zum eigentlichen Thema zu sagen hat.
Die Gliederung des Buches war erstmal klassisch bis nüchtern und verriet noch nicht, ob hier vielleicht auch einmal herzhaft gelacht werden kann.
Auch als Komiker muss nicht jeder Satz eine Pointe haben und der Leser muss sich nicht ständig vor Lachen krümmen. Schon gar nicht, wenn er inhaltlich ernst genommen werden will.
Trotzdem gab es zahlreiche Stellen, an denen zwar vielleicht nicht schallend gelacht wurde, aber doch zumindest wissend und zustimmend in sich rein geschmunzelt werden konnte. Denn die Fallstricke des Camperdaseins wurden in diesem Buch einerseits sehr schonungslos direkt und ehrlich und andererseits mit einem Augenzwinkern und viel Selbstironie beschrieben.
Wer sich mit Campingzubehör auseinandersetzt, der kennt die Irrwege durch die Weiten der Angebotspaletten. Egal wie ehrlich ein Produkt angepriesen wird – ob es einem „taugt“ muss jeder für sich bei seiner individuellen Verwendung entscheiden.
Die Konfrontation mit dem Spießbürgertum deutscher Campingplätze war ebenso treffend wie witzig. Genauso erste Erfahrungen mit Campen im Schnee.
Vor allem aber auch das Unverständnis der Restbevölkerung für ein solch „sinnbefreites“ und vielleicht gerade deshalb oder trotzdem befreiendes Unterfangen spricht jedem aus der Seele, der abseits ausgetretener Pfade auf der Suche nach etwas Neuem ist.
Dass ein solches Experiment trotz seiner Unscheinbarkeit für den Gang der Welt durchaus nachhaltige Auswirkungen auf denjenigen haben kann, der es wagt, zeigen die Erfahrungen des Herrn Boning nach Beendigung desselben.
Alles in allem ist die Lektüre ebenso erheiternd wie für den Neuling womöglich nützlich. Die Meisten werden es Herrn Boning nicht gleich nachmachen, aber jede Nacht, die wegen dieses Buches unter freiem Himmel verbracht wird, ist ein Erfolg, den Herr Boning sich zuschreiben darf.
