Zum ersten Mal wird ein Sensor zur Herzfrequenzmessung mit einer G-Shock kombiniert.
Der japanische Hersteller arbeitet an der Entwicklung den „toughsten“ Uhren der Welt, wie es im Werbejargon so schön heißt und wagt sich mit der Uhr in den heiß umkämpften Markt der Sport- und Fitnessuhren vor.
Wir freuen uns über die Möglichkeit zum Test und sind sehr gespannt ob der optische Lichtsensor und die Bedienbarkeit beim Sport halten was Casio verspricht. Wie für die Serie üblich wird das Ganze, neben vielen anderen Funktionen in das markante und robuste G-Shock Gehäuse gepackt.
Unsere sportlichen Eindrücke draußen beim Wandern, im Wasser, im Fitnessstudio und auf der Tartanbahn teilen wir im Folgenden mit Euch.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Resingehäuse, Mineralglas, Resin Armband |
Farben | Schwarz, Schwarz / Weiß, Rot, Grau |
Maße | 63mm x 55mm x 20,4mm (H x B x T) |
Gewicht | 101 g |
Funktionen | Zeit- und Datumsanzeige, Weltzeitfunktion, 4 Tagesalarme, Timer, Stoppuhr, Distanzmessung, Thermometer, Barometer, Höhenmesser, Digital-Kompass, Optische Herzfrequenzmessung, Schrittzähler, VO2max Erholungszeit, Trainingsplaner- und analyse, Rundenzähler (100), Vibrationsalarm, Anzeige für eingehende Mails, Telefonfinder |
Ausstattung | Solarbetrieb, Aufladbarer Akku, GPS, Bluetoothverbindung zum Smartphone möglich, Stoßfest, Mineralglas, Beschleunigungssensor, Wasserdichtigkeit 20 bar |
Einsatzbereich | Outdoor und Sport |
Preis | 399,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Casio G-Shock GBD-H1000-1A7ER
Die Uhr und das Armband machen einen einwandfreien Eindruck. Gehäuse, Schraubverbindungen, Glas und Knöpfe sind präzise und hochwertig gefertigt.
Praxistest
Die GBD-H1000-1A7ER G – Squad HR fällt durch ihr typisches G – Shock Design auf. Dabei ist das weiße Uhrenband mit den Neongelb abgesetzten Aufnahmen für die Schraubverbindungen ein echter Hingucker.
Mit dem Gewicht einer Tafel Schokolade lässt sich die Uhr trotz der großzügigen Dimensionen angenehm am Handgelenk tragen.
Gehäuse und Armband
Die Casio Uhr mit dem typischen G-Shock Gehäuse und verfügt über ein großes, rundes Digital-Display, welches vom ringförmigen Bereich der Solarzelle umrahmt wird. Beides wird durch kratzhemmendes Mineralglas geschützt.
Am oberen und unteren Ende finden sich die bekannten Schriftzüge. Alle Schraubverbindungen und Gehäuseelemente sind gewohnt hochwertig verarbeitet. An der Außenseite sind fünf passend dimensionierte Druckknöpfe A bis E angebracht.
Das aufwendige Innere, wie Sensoren und Elektronik sind in einem robusten Resin (Kunstharz) Gehäuse untergebracht.
Zu seiner Outdoor- und Sportuhr passend hat sich Casio in der von uns getesteten Version für ein auffallend weißes Armband mit Dornschließe entschieden. Die Weite kann durch viele Öffnungen sehr fein eingestellt werden und das Handgelenk wird belüftet. Zusammen mit dem weichen Material trägt sich die Uhr dadurch sehr angenehm.
Das Modell gibt es in drei weiteren Farbvarianten: Rot, Grau mit roten Elementen und im zurückhaltenden, klassischen schwarz.
Starke Hitze durch Dauersonneneinstrahlung in den Bergen, oder Kälte mit unserem Gefrierfachtest über 24 Stunden bei -16 °C konnten der Uhr nichts anhaben. Knöpfe, Display und Elektronik verrichteten stets ihren Dienst.
Solarenergie und Akku
Die G-Shock G – Squad HR nutzt zwei Arten der Energiegewinnung. Einmal das integrierte Solarsystem, das die Uhr selbst bei Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren in Innenräumen (ca. 500 Lux) permanent auflädt. Überschüssige Solarenergie wird in einem Akku gespeichert.
Zum anderen kann der Akku mit dem mitgelieferten USB – Ladekabel aufgeladen werden. Die maximale Ladezeit bei vollständiger Entladung beträgt etwa 2,5 Stunden. Der Ladezustand wird im LCD Display angezeigt.
Darüber hinaus verfügt das Casio Produkt über zwei sich automatisch aktivierende Stromsparmodi in der die Uhr das Display und diverse Funktionen abschaltet.
Display
Das runde Digitaldisplay zeigt in der Basisanzeige mittig und gut ablesbar die Uhrzeit mit Sekunden an. Darüber findet sich das Datum und der Wochentag. Im unteren Bereich wird der Akkustand detailliert mit sechs Strichen im Batteriesymbol angezeigt. Das Display lässt sich mit polarisierten Sonnenbrillengläsern, bei Sonne und aus verschiedenen Blickwinkeln ablesen.
Neben der Basisanzeige gibt es weitere vordefinierten Modi: Den Trainingsmodus der mit einer Sondertaste „Run“ aktiviert wird, Herzfrequenzmodus, Timer, Stoppuhr, Digitalkompass, Höhenmesser, Barometer mit Temperatur, Trainingsprotokolle und Benachrichtigungsmodus. In den jeweiligen Kategorien kann die Anzeige teilweise durch die Display Taste nach den persönlichen Erfordernissen angepasst werden.
Wie bei G-Shock gewohnt wird mit der „B“ – Taste das Display beleuchtet. Der Nutzer hat die Wahl zwischen 1,5 und 3 Sekunden Leuchtdauer. Nach wie vor kann die Leuchtdauer leider nicht frei eingestellt werden. Eine optionale Auto-Funktion schaltet die Beleuchtung ein, wenn die Uhr in einem bestimmten Winkel gehalten wird.
Bedienung
Die Menüführung ist strukturiert und nachvollziehbar aufgebaut. Zudem finden sich Beschriftungen im Bereich der Tasten. G-Shock Kenner werden sich beim Handling ohnehin schnell zurechtfinden.
Mit der „Mode“ Taste wird erwartungsgemäß durch die verschiedenen Modi navigiert. Die „Disp“ Taste ermöglicht im jeweiligen Modus zum Teil unterschiedliche Ansichten.
Interessant ist natürlich der Trainingsmodus, der mit der „Run“ Taste aktiviert wird. Hier lassen sich während eines Laufs Runden- und Zwischenzeiten mit der „Lap“ Taste speichern. Die Displaytaste ermöglicht auch hier durch verschiedene Anzeigen zu schalten.
Insgesamt fanden wir die Bedienung was die Menüführung anbelangt sehr intuitiv. Der in der 9 Uhr – Position angebrachte, kreisrunde Knopf zum Starten des Trainings verfügt über einen satten Druckpunkt, die andere vier Knöpfe sind hier weniger genau definiert. Die Drucktiefe der Tasten ist so angelegt, dass ein ungewolltes auslösen nahezu ausgeschlossen wird und sie auch mit dicken Handschuhen gut bedient werden können.
Die 58 – seitige Bedienungsanleitung gibt es nur in Digitaler Form und lässt sich auf der Produktseite herunterladen. Die Anleitung ist gut verständlich und übersichtlich aufgebaut.
Training und Funktionen
Beim Laufen, Schwimmen, im Fitnessstudio und bei Touren durch die beeindruckenden Schluchten von Cran Canaria hat die Uhr ihren Trainingsmodus unter Beweis stellen müssen. Mit der Laufzeitmessung wird die Zeit genommen. Hierbei kann jederzeit pausiert oder bestimmte Abschnitte zwischengespeichert werden (Rundenzeitmessung).
Interessant für Wandertouren oder auch beim Lauftraining ist die automatische Info nach jedem Kilometer in welcher Zeit dieser zurückgelegt wurde. Zusammen mit der GPS- und Höhenmetermessung ergibt sich eine interessante Aufzeichnung der Tour oder Laufstrecke.
Die Rundenzeitmessung ist auch beim Schwimmen oder für das Training auf der Tartanbahn nützlich.
Sehr praktisch sind die drei verschiedenen Display Modi während der Laufzeitmessung. Hier kann zwischen Gesamtzeit / Distanz / Kilometerzeit, Rundenzeit / Rundendistanz / Kilometerzeit und Herzfrequenz / Höhenmeteraufstieg / Kalorienverbrauch gewechselt werden. Die Modi sind zudem individuell anpassbar.
Ein Richtungssensor sorgt für die Bestimmung der magnetischen Nordrichtung was zuverlässig funktionierte. Die Anzeige zeigt Gradzahlen und Himmelsrichtungen. Mit Hilfe eines Drucksensors wird der Luftdruck bis 10.000 m bestimmt um die Barometer- und Höhenmesseranzeige zu ermöglichen. Der Höhemesser kann auch als Verlaufsdarstellung angezeigt werden. Der Drucksensor lieferte in der Regel brauchbare Ergebnisse, manchmal musste örtlich kalibriert werden.
Die Temperaturanzeige ist meist nicht ganz stimmig, was aber an der direkten Sonneneinstrahlung, und der eigenen Körpertemperatur liegt. Befolgt man die Vorgehensweise zur Temperaturmessung im Handbuch bekommt man valide Werte, was jedoch unterwegs so nicht praktikabel ist.
Telefonfinder und Schrittzähler runden das umfangreiche Funktionspaket ab.
Herzfrequenzmessung
Die Herzfrequenzmessung funktioniert für eine Sportuhr ohne Brustgurt gut. Im Vergleich zu den Werten einer Uhr mit Brustgurt von POLAR und eines professionellen Ergometers, konnte ich teilweise Abweichungen von bis zu 10 Herzschlägen pro Minute feststellen. Einen Näherungswert bietet die G – Shock somit auf jeden Fall. Sie bietet branchenüblich die Möglichkeit in festlegbaren Herzfrequenzbereichen zu trainieren. Ein Vorteil der Messung am Handgelenk ist der wesentlich höhere Tragekomfort als mit ständig verrutschendem Brustgurt.
Mit der G – Shock kann eine VO2max Messung durchgeführt werden. Sie ermittelt die Fähigkeit des Körpers, Sauerstoff aufzunehmen und diesen zu den Muskeln zu transportieren. Zur Errechnung der maximalen Sauerstoffaufnahme pro Kilogramm Körpergewicht in einer Minute (ml/kg/min) nutzt die G – Shock Herzfrequenzmessung und Laufgeschwindigkeit.
Smartphone Features
Mit der hauseigenen App G – Shock MOVE oder der Nutzung von Diensten wie Apple Health bietet die Uhr Smartphone Funktionen an. Der Trainingsplanmodus ist prädestiniert für die Erstellung und Überwachung eines Lauftrainings, da die Uhr mit den Parametern Herzfrequenz, Laufdistanz und Trainingszeit umgehen kann.
Für die Erstellung von Intervall Workouts hingegen gibt es leistungsfähigere Anwendungen. Trainings- und Aktivitätsprotokoll sind nützliche Tools zur Analyse des Leistungsfortschritts.
Features wie die Benachrichtigungen bei eingehenden Nachrichten sind für den ein oder anderen vielleicht nützlich, bei einer Sportuhr aber zu vernachlässigen.
Pro / Contra
Pro
- Hochwertig verarbeitet
- Gute Ablesbarkeit
- Robust
- Umfangreiche (Sport-) Funktionen
Contra
- G-Shock typisch größere Uhr am Handgelenk als bei üblichen Sportuhren
Fazit
Casio schafft den Einstieg in die Welt der Sportuhren mit Herzfrequenzmessung. Dies funktioniert dank dem optischen Sensor gut, auch wenn die Genauigkeit eines Brustgurtes vielleicht nicht ganz erreicht wird.
Dass man eine waschechte G-Shock am Handgelenk trägt, sieht und spürt man. Beim Sport trägt sie deshalb erwartungsgemäß etwas auf, was beim Kauf einer G-Shock aber niemanden überraschen dürfte. Sie ist trotz der üppigen Dimensionen (noch) angenehm am Handgelenk. Dafür ist die Ablesbarkeit des großen Displays und die Bedienbarkeit sehr gut und dank Solarfunktion läuft die Uhr trotz permanenter Herzfrequenzmessung nahezu durch.
An der hochwertigen Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Die Kombination von GPS -, Höhen- und Herzfrequenzmessung lässt interessante Analysen der Wandertour zu.
Die G – Shock GBD-H1000 deckt mit ihrem Portfolio sehr viel ab und ist damit sowohl als Outdooruhr wie auch als schicker Fitnessbegleiter denkbar. Wer nichts Spezialisiertes benötigt, wird viel Freude am großen Funktionsumfang und dem sportlichen Design haben.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
4 Kommentare
Hallo,
die Uhr verschickt ja jede Menge Daten an das Smartphone und vielleicht auch weiter durch die Software. Mich würde einfach mal interessieren was mit den Daten alles passiert. Hat da eventuell Casio Zugriff auf die Daten oder gar andere Firmen. Könnte man auch soweit gehen das Casio anhand von versendeten Daten die Uhr dem Käufer zuordnen kann oder eventuell diese wiederfinden kann wenn diese verloren oder entwendet wurde.
Leider konnte ich da aus dem Test nichts entnehmen ob sich da jemend Gedanken darüber gemacht hat.
Gruß
Jörg
Hallo Jörg,
wir haben mal bei Casio angefragt und folgende Rückmeldung erhalten:
Grüße
Lefdi
Hallo Lefdi,
Danke für die Antwort, da wird mir ja schwindelig beim lesen wo die Daten alle hingehen.
Ich dachte aber eher daran, das die Uhr eine Produktnummer (xxxxx)hat und man so sagen kann das explizit diese Uhr (xxxxx) die Daten gesendet hat. Oder eben nur die Daten von der App ohne das man rückschlüße auf die Uhr nehmen kann.
Hallo Jörg,
hier die Rückmeldung von Casio zu deiner Frage:
“Im Absatz Verarbeitungszwecke findest du die Information, welche Daten wozu verarbeitet werden:
Verarbeitungszwecke
Wir verarbeiten Ihre Personenbezogenen Daten zu folgenden Zwecken: (i) Vornahme der Registrierung Ihrer CASIO ID und Verwaltung Ihrer CASIO ID, (ii) Bereitstellung sämtlicher Casio-Dienste für Sie durch Nutzung einer CASIO ID, (iii) Bereitstellung eines Casio-Dienstes für Sie durch Nutzung der CASIO ID und (iv) Durchführung von Marktforschung und Analysen für statistische, Profiling- oder andere Zwecke für uns zur Prüfung, Entwicklung und Verbesserung der Qualität und zur Förderung des Verkaufs unserer Produkte und Dienstleistungen. In Bezug auf die Verarbeitungszwecke im Zusammenhang mit der Verarbeitung Personenbezogener Daten Ihres Erziehungsberechtigten durch uns, lesen Sie bitte Abschnitt „Datenschutz für Minderjährige“ weiter unten. Nähere Informationen finden Sie unter Ziffer 2. der Gesamtfassung oder unter folgendem Link.”
Grüße
Lefdi