
Facts
Thema | Info |
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Material | Gehäuse / Glas: Titan, Corning Gorilla Glass DX, Silikonarmband |
Maße | 47,1 x 47,1 x 13,2 mm, Für einen Handgelenkumfang von 135 bis 205 mm |
Farben | Schwarz/Carbongrau mit gelb / schwarzem oder grau / schwarzem Armband, Steinweiss/Titanium mit weiß / grauem Armband –> Armbänder sind wechselbar und in vielen Varianten verfügbar |
Gewicht | 52 g |
Preis | 649,99 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Als ich die Uhr aus der Verpackung nahm war ich kurz von der Größe beeindruckt – an einem Frauenhandgelenk (auch wenn meines nicht das zierlichste ist), ist sie doch ein ordentlicher Klopfer. Allerdings ist sie angenehm flach und liegt sehr angepasst an der Haut an, was ein absolut komfortables Tragegefühl gibt. Nach etwas Gewöhnung fällt einem die Größe auch kaum mehr auf. Das Gehäuse ist in der Testversion in einem schönen, schlichten schwarz gehalten, lediglich eine kleine gelben Markierung auf einem Knopf und auf dem Display ist auf das sommerfrisch gelbe Armband abgestimmt. Durch diese dezente Farbgebung lässt sich die Uhr mit sämtlichen Armbändern in unterschiedlichsten Farben variieren. Beim Inbetriebnehmen der Uhr fällt sofort das gestochen scharfe Display auf, das wirklich an einen Handybildschirm erinnert und auch Bilder gestochen scharf wieder gibt.
Die Uhr hat sowohl Touchfunktion als auch Knöpfe, was ich sehr angenehm finde. Bei der Touchfunktion habe ich persönlich immer bedenken gehabt dass sich das bei jedem ran kommen aktiviert, bei dieser Uhr ist es mir lediglich beim Duschen durch die Wassertropfen passiert, dass sie sich aktiviert hatte, dann aber nur in der Form, dass sie meine aktuelle Herzfrequenz angezeigt hatte. Wenn man die gewünschte Schlafzeiten angibt bleibt in dieser Zeit das Display schwarz und leuchtet auch bei Bewegung nicht auf sondern zeigt nur ganz dezent die Uhrzeit, was ich super angenehm finde da ich im Schlaf bei meinen vorherigen Modellen oft durch Bewegung das helle Display aktiviert hatte und ich davon wach wurde. Das Display kann völlig individuell mit sämtlichen Vorlagen gestaltet oder gewählt werden und die Daten angepasst werden. In dem Connect IQ Shop sind der Kreativität der Displaydesigns keine Grenzen gesetzt. Wer möchte kann sich auch ein eigenes Design mit einem hochgeladenen Foto erstellen.
Insgesamt bin ich also erstmal sehr beeindruckt und freue mich auf den Test.
Praxistest
Ich gehe im Test bewusst nicht auf die kleinsten technischen Details ein, diese lassen sich auf der Garmin Seite gut einsehen und würde den Testbericht sehr zäh machen.
Einrichten des Gerätes:
Um die Uhr einzurichten braucht man W-LAN und die „Garmin Connect“ App auf dem Handy. Wenn man dort einen Garmin Account anlegt (oder von einer vorherigen Uhr bereits einen besitzt) ist das Ganze ein Kinderspiel. Die Uhr leitet einen nach und nach durch jeden Schritt und ist innerhalb von nicht mal 10 Minuten startklar. Individuell kann man einrichten, ob man die Bezahlfunktion „Garmin Pay“ oder einen Musikstreamdienst einrichten möchte. Die Bezahlfunktion ist leider nicht für alle Banken verfügbar, weshalb ich diese nicht testen konnte. Wem diese Funktion wichtig ist, sollte sich auf jeden Fall vorher erkundigen, ob die eigene Bank mit Garmin Pay Kompatibel ist. Die gängigsten unterstützen Bankkarten sind hier wohl die Sparda Bank Baden-Württemberg und die Commerzbank.
Gesundheitsdaten:
Die Forerunner 965 versorgt einen mit jede Menge Gesundheitsdaten die Aufschluss auf unseren Zustand geben und darüber, wie das Training sinnvoll gestaltet werden könnte.
Hierbei werden folgende Daten erfasst:
(Einige zusätzliche Funktionen sind noch in der Vorbereitung und sollen in der Zukunft auch mit dem Gerät möglich sein, konkrete Daten wann dies der Fall ist, sind aber nicht bekannt.)
- Herzfrequenz (Puls)
- HFV – Status
- Body Batterie
- Stress
- Schlafanalyse mit Sleep Core
- Trainingszustand
- Trainingsbereitschaft / Erholungszeit
- Menstruationszyklus
- Schrittzähler
- Stockwerkzähler
- Aktivitätsminuten
Ich denke einige der Daten sind selbsterklärend, auf die anderen gehe ich kurz ein:
HFV Status:
Der HFV-Status gibt einen Hinweis darauf, in welcher Verfassung unser Körper und das vegetative Nervensystem sind. So können Anzeichen für Stress oder Erholung nachvollzogen werden.
Body Batterie:
Diese Funktion finde ich tatsächlich sehr interessant – sie gibt einen Aufschluss darüber, wie meine Energiereserven vorhanden oder verbraucht sind, aufgeladen werden sie durch Ruhe und guten Schlaf. Der Minimalwert liegt bei 5, der Maximalwert bei 100. Hier können bereits früh Veränderungen an der Body Batterie Anzeichen für eine anschleichende Krankheit oder Überlastung und Stress erkannt werden, wenn die Speicher nicht wie üblich aufgeladen werden und niedrig bleiben. Auch kann man beobachten welche Aktivität sich wie auf die Energiereserven auswirken und was für ein Training am Abend noch Sinn macht oder vielleicht eher nicht.
Schlafanalyse mit Sleep Score:
Die Uhr misst im Schlaf sowohl die Schlafdauer, als auch die Schlafzyklen, also Liecht-, Tief-, REM-Schlaf sowie Schlafunterbrechungen. Mittels dem Sleep Score werden alle in der Nacht erfassten Gesundheitsdaten (Puls, HFV-Status, Stress, Schlaf etc) bewertet und dann der Nutzen der Nacht bewerten, also ob mein Schlaf sehr gut war, schlecht oder in Ordnung. Das ganze wird noch bepunktet und auch im Klartext benannt warum es zu dem Ergebnis kommt.
Trainingszustand:
Hier wird der aktuelle Zustand anhand der Belastung (welche ebenfalls als optimal, zu niedrig oder zu hoch, aufgeschlüsselt auf die Bereiche, bsp. Hoch Aerob zu gering) und der Gesundheitsdaten benannt. Hier gibt es Unter-, Überforderung, Erholung, Formerhalt und Formaufbau und gibt einem eine ganze schöne Leitlinie ob man im richtigen Bereich unterwegs ist.
Trainingsbereitschaft:
Die Trainingsbereitschaft wird auch in Punkten und in Worten (Niedrig, Mäßig, Hoch,..) klar ausgedrückt. Berücksichtigt werden die Gesundheitsdaten und die absolvierten Trainings.
Menstruationszyklus:
Hier wird anhand der von mir eingegebenen Daten (Zykluslänge, Dauer der Periode etc.) ein Zykluskalender erstellt, der mir grob sagt wann ich mich in den verschiedenen Zyklusphasen befinde. Farblich wird der fruchtbare Zeitraum in Grün und der Periodenzeitraum in rosa angegeben. Hier habe ich die Möglichkeit Symptome wie Bauch-, Kopf-, oder andere Schmerzen hinzuzufügen und kann dann mehrere Zyklen vergleichen und feststellen, dass ich zum Beispiel immer um den Zeitpunkt des Eisprungs herum Kopfschmerzen bekomme. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass dies grobe Daten sind und nicht zur Verhütung genutzt werden sollten.
Sportliche Betrachtung
Trainings:
Auf der Uhr sind vorgefertigte Aktivitäten, wie Laufen, Radfahren, Schwimmen (was bei der Triathlon-Uhr natürlich im Vordergrund steht), jedoch auch Gehen, Wandern, Cardio, etc. Hier kann man sich die Favoriten Individuell einrichten und sich die Uhr entsprechend individualisieren. Fehlen einem Aktivitäten kann man über die Connect IQ App von Garmin nach weiteren suchen. Viele davon sind kostenpflichtig, das Abschließen eines Abos fande ich etwas kompliziert und nicht ganz durchschaubar. Hier finde ich, gerade im Hinblick auf die Uhrenpreise, dass deutlich mehr Sportprofile kostenlos zu Verfügung stehen sollten. So waren Dinge wie Volleyball, Tischtennis, Inline-Skating nicht in den kostenlosen Versionen erhältlich, die von Fremdanbietern erhältlichen Profile fande ich stellenweise nicht besonders gelungen. Der direkte Garmin – Konkurrent „Polar“ ist hier deutlich Großzügiger und stellt Unmengen an eigenen Sportprofile kostenlos zur Verfügung.
Trainingsprofile:
Die einzelnen Profile wie das Laufen sind super programmiert und auf der Uhr toll dargestellt. So sehe ich alle für mich wichtigen Informationen wie Puls, Strecke, Pace, usw. Auf dem Display. Nach ca einem Kilometer bekomme ich eine kurz Information über meinen aktuellen Trainingszustand. Nach dem Lauf bekomme ich direkt auf der Uhr eine Trainingszusammenfassung mit allen wichtigen Daten sowie meines Trainingszustandes und der Erholungszeit. Auf der App kann ich alles nochmal sehr ausführlich einsehen (siehe Bilder) und begutachten. So kann ich auch meine Aktivitäten über einen langen Zeitraum einsehen und vergleichen.
Beim Laufen bekomme ich jeden Tag einen Trainingsvorschlag mit einer Erklärung, was ich sehr spannend finde und Abwechslung in meine Laufeinheiten bringt. Wenn mir das vorgeschlagene Training nicht in den Tag passt, kann ich natürlich weiterhin mein eigenes Training absolvieren.
Die Uhr gibt mir einen Überblick über meine zu erwartende Zeit auf 5 und 10 Kilometer sowie einen Halb- und vollen Marathon. Ich kann verschiedene Moden einstellen (Distanz und Pace, nur Distanz etc.) und die Uhr zeigt mir dann nur diese wichtigen Daten, was ich zum Beispiel bei Teilnahmen an Wettkämpfen sehr nützlich finde.
Wettkampfvorbereitung:
Über die Funktion Garmin Coach kann ich einen Wettkampf anlegen, welchen ich in Zukunft bestreiten möchte. Hier gebe ich die Distanz und meine gewünschte Zeit ein, außerdem wann der Lauf stattfindet. Dann legt mir Garmin einen Trainingsplan zurecht und sagt mir täglich, wie ich heute darauf trainieren sollte und warum. Außerdem sehe ich in der Übersicht immer, wann der Wettkampf ansteht und was ich mit meinem aktuellen Zustand voraussichtlich für eine Zeit erreichen werde. Ich finde das wirklich eine schöne Funktion und habe sie auch getestet, obwohl ich aktuell noch hoffe, dass die Uhr mit der zu erwartenden Zeit unrecht hat 😉.
Navigation:
Die Uhr kann mittels einem Drittanbieter (ich hatte Komoot verbunden) auch Navigieren. Das ganze funktioniert wirklich einfach und schnell: Ich suche mir eine Strecke bei Komoot aus und schicke die Daten an die Uhr. Diese kann mich dann in dem Sportprofil (Laufen, Wandern, etc.) gleich auf der Uhr navigieren. Ich hätte mir lediglich noch gewünscht, dass ich die Ansicht auf der Uhr etwas vergrößern oder verkleinern kann, wenn ich es brauche.
Akkulaufzeit:
Von der Akkulaufzeit bin ich absolut beeindruckt! Ich trage die Uhr dauerhaft, also Tag und Nacht am Handgelenk und tracke fast täglich eine sportliche Aktivität. Die Benachrichtigung von WhatsApp und Co. Habe ich deaktiviert. Mit dieser Nutzung brauche ich die Uhr mindestens 10 Tage lang nicht laden, was ich eine super Zeit finde. Wenn man eine Ganztagsaktivität mit GPS (Tageswanderung) trackt muss man dann aber am Abend wieder ans Ladegerät – was für mich jetzt auch kein Minuspunkt ergab.
Garmin Connect:
Ich finde die App zur Uhr absolut genial – es ermöglicht einem eigentlich alles einzusehen, ist übersichtlich, gut dargestellt und Bedienerfreundlich. Nicht umsonst wurde die App gerade als Testsieger durch Stiftung Warentest in Sachen „Fitness-Apps“ ausgezeichnet.
Armband:
Ich habe das Silikonarmband nach einiger Zeit durch ein Textilarmband ausgetauscht weil ich es gerade im Sommer deutlich angenehmer finde. Der Austausch war problemlos möglich, das neue Armband konnte ich bei einem Drittanbieter erwerben und hat mich rund 20€ gekostet.

























Pro/Contra
Pro:
- Tolle Darstellung auf der Uhr, durchdachtes und gestochen scharfes Display
- Lange Akkulaufzeit
- Super Sport- und Gesundheitsfunktionen
- Garmin Connect App sehr gut und bedienerfreundlich
- Touch und Knopffunktion auf der Uhr sehr intuitiv
Contra:
- Anschaffungspreis
- Relativ große Uhr für Frauen
- Es könnten etwas mehr Sportprofile verfügbar sein als die vorhandenen
Fazit
Für mich ist die Uhr absolut genial und lässt eigentlich keine Sportlerwünsche offen. Die Sport- und Gesundheitsdaten sind super nachvollziehbar, die Uhr anwenderfreundlich, unkompliziert und mit wahnsinnig vielen Funktionen ausgestattet. Gekoppelt mit der sehr guten Garmin Connect App ist die Uhr für Vollblutsportler ein absolutes Highlight dass ich nur empfehlen kann!
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.