
Seit ich vermehrt im Ausdauerbereich Sport treibe, interessiere ich mich immer mehr für meine sportlichen Daten. Nun, da ich mir bereits eine Smartwatch der Marke Garmin zugelegt habe und ich mit dieser sehr zufrieden war, habe ich mich für die neue Smartwatch aus dem Hause Garmin die „Venu 2“ entschieden, um diese auf Herz und Nieren zu testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Silikon-Armband 22mm Breit, Amoled Display, Edelstahl Gehäuse, Corning Gorilla Glas 3 |
Farben | Granitblau/Silber |
Maße | 45 x 45 x 12 mm |
Gewicht | 49 Gramm |
Preis | 399,99 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Uhr war in der Verpackung ordentlich verpackt und machte direkt einen sehr wertigen Eindruck.
Das Display hat nach außen hin eine leichte Wölbung und geht dort in das Gehäuse über. Um das Display herum führt ein silberner geriffelter Ring , welcher der Uhr eine elegante Note verleiht. Im Gesamten macht es einen sehr wertigen und eleganten Eindruck, sodass man die Uhr auch problemlos für schickere Anlässe tragen kann.
Das Armband ist durchgängig in einem Abstand von 3 mm verstellbar, sodass für jeden Arm die perfekte Passform zu finden ist. Des Weiteren liegt die Uhr sehr angenehm an. Trotz der ganzen verbauten Technik fällt die Uhr kaum ins Gewicht und ist auch nicht klobig. Sie steht was die Verarbeitung und die Größe sowie die Eleganz einer normalen zeitgebenden Uhr angeht nichts nach.
Das Display aktiviert, strahlt einen direkt das Amoled-Display an, welches gestochen Scharf und klar ist. Je nach Design wird dieses sehr klar wiedergegeben.
Es sind bereits Displaydesigns in der Uhr integriert, sollten diese einem nicht gefallen kann man alternativ sich ein eigenes Design zusammenbasteln, eventuell mit einem schönen Hintergrundbild des letzten Urlaubes, seiner Lieben oder eben aus dem Garmin IQ Appstore, worin es viele kleine Gadgets gibt um die Uhr weiter zu personalisieren oder eben mit nötigen Sportapps zu bestücken.
Auf der Innenseite der Uhr befinden sich die Sensoren, welche den Puls und den Sauerstoffgehalt des Blutes messen. Diese Sensoren sind auch abstellbar. Je nachdem wie viele Sensoren man verwenden möchte spiegelt sich das natürlich an der Akkulaufzeit wieder. In meinem Fall waren immerzu alle Sensoren aktiv, was die Akkulaufzeit auf drei Tage reduzierte.
Das Gerät lässt sich per Berührung und den beiden Knöpfen an der Seite des Gerätes aktivieren.
Das Armband der Uhr lässt sich ganz einfach mit einem Fingerdruck am Knöpfchen an der Unterseite der Uhr lösen und man kann ein anderes Armband einsetzen. Hiermit kann man die Uhr noch mehr personalisieren oder schnell ein defektes Armband austauschen.
Praxistest
Das Gerät kam an und hatte einen nahezu gefüllten Akku, sodass ich mich direkt an die Einrichtung des Gerätes machen konnte. Hierzu benötigt man idealerweise ein Smartphone mit der installierten Garmin Connect App. Diese App hatte ich bereits, aufgrund meiner Vorgängeruhr auf meinen Smartphone installiert.
Sowohl die Uhr als auch die App führen einen durch die Einrichtung des Geräts, sodass dies ohne weitere Probleme oder Nachlesen in der Gebrauchsanleitung möglich war.
Auch für einen Laien ist die Einrichtung ein Kinderspiel.
Zunächst aktivierte ich die Spotify App, welche bereits vorinstalliert war und stellte eine Verbindung mit meinem WLAN her. Dies war kein Problem.
Über die App meldete ich mich auf meinem Spotify Account an und schon konnte ich meine bereits gefertigten Playlists herunterladen.
Ich habe mich unter anderem für diese Uhr entschieden, da ich nicht immer mein Handy mitnehmen wollte, um Musik zu hören. Nun kann ich die Musik einfach auf die Uhr laden, meine Bluetooth Kopfhörer mit der Uhr verbinden und mit Musik im Ohr und ohne lästigem Handy in der Tasche loslaufen.
Zugegeben nahm das Herunterladen der Lieder etwas Zeit in Anspruch, jedoch einmal Heruntergeladen sind die Lieder für die nächsten Laufeinheiten auf der Uhr.
Laufen
Laufschuhe angezogen, auf der Uhr die Sportart Laufen ausgewählt, GPS in kürzester Zeit gefunden und schon konnte man seinen Lauf beginnen.
Das Display zeigt die Dauer des Laufs, den Puls, die Geschwindigkeit und die bereits gelaufene Strecke an.
Nach jedem gelaufenen Kilometer zeigte die Uhr mir eine Rundenzeit an. Was das Display anzeigt und wie lange eine Runde geht lässt sich nach persönlichen Bedürfnissen natürlich einstellen. Für mich war dies vollkommen ausreichend.
Auch konnte man einstellen, dass die Uhr ab einer bestimmten Geschwindigkeit, z.B. wenn man gerade steht, pausiert, sodass die reine Laufstrecke aufgezeichnet wird. Diese Funktion fand ich sehr praktisch, da ich des Öfteren kurz gestoppt habe, um Übungen, wie Dips oder Klimmzüge, durchzuführen. Während dieses kurzen Pausierens wird dennoch der Puls angezeigt, sodass man vor Beginn der Übungen nochmals auf den Puls achten konnte.
Lauf beendet und schon zeigt die Uhr in einer Kurzübersicht die gelaufene Strecke auf einer Karte und die aufgezeichneten Daten an. Hierunter fällt wie hoch die Durchschnittsgeschwindigkeit, der Puls, die Entfernung und die Dauer waren. Nachdem man die Daten bestätigt hat, wurden diese auf dem Smartphone geladen und dort konnte man sich seine Sportart im Detail nochmals anschauen.
Durch die Daten lässt sich schnell ein Fortschritt erkennen, was mich direkt motivierte mehr Sport zu machen, öfters laufen zu gehen, um sich immer weiter zu verbessern.
Weiter ist anzumerken, dass man für seine Sportarten eine Ausrüstung, wie Laufschuhe oder ein Fahrrad, hinterlegen kann. Auf der App wird dann angezeigt, wie viele Kilometer man mit den Schuhe bereits zurückgelegt hat und wie lange man diese Schuhe eben bereits benutzt. Auch wird vorgeschlagen, nach welcher Distanz man sich nach was neuem umschauen sollte.
Weitere Sportarten
Neben dem Laufen sitze ich auch des Öfteren auf dem Fahrrad oder betreibe Kraftsport. Auch hierbei habe ich die Uhr immer als Begleiter gehabt.
Auf dem Fahrrad zeigte die Uhr die gleichen Daten wie beim Laufen an, was ziemlich praktisch ist, wenn man über keinen Tacho verfügt. Die GPS Daten sind ziemlich genau und waren auch zu jeder Einheit nahezu Deckungsgleich. Auch beim Radfahren war die Stoppfunktion Gold wert, da auch hier immer wieder Ampeln oder andere Umstände die Radtour unterbrachen und man diese Unterbrechungen ja nicht in seinem Leistungsbild haben möchte. ?
Beim Kraftsport unterstütz einen die App beim Sätze und Wiederholungen zählen. Nach jeder Wiederholung merkte das Gerät anhand der Bewegung, was für eine Übung man durchführt und wie viele Wiederholungen man gerade gemacht hat.
Dies war natürlich nicht immer genau und zutreffend, jedoch erschreckender weiße ziemlich nah dran. Nach jedem Satz musste man dann den seitlichen Knopf drücken und schon zeigte das Gerät an, dass man gerade eine Pause macht, wie lange diese geht und wie hoch der Puls ist. Durch wischen über das Display wurde auch angezeigt wie hoch die Belastung gerade anhand des Pulses ist.
Nach Beendigung der Kraftübungen wurden auch diese Daten an das Smartphone übertragen. Dort wurde dann eine Liste mit den Übungen, den Wiederholungen und dem Gewicht erstellt. Während der Übung hat man nämlich die Möglichkeit das Gewicht in der Uhr einzutragen. Dies ist jedoch auch im Nachgang möglich. Auch kann man die Wiederholungen und die durchgeführten Übungen später korrigieren. Anhand der Übungen zeigte die App an, welche Muskelgruppen bei dem Krafttraining benutzt wurden. Alles im Allem eine Ziemlich praktische Funktion im Training und es gab nicht eine Übung ohne diese Smartwatch.
Schlafen
Mit dieser Uhr kam auch eine Schlafanalyse mit „Sleep Score“.
In der App konnte man Einstellen, wann man in der Regel schlafen geht und eben auch aufsteht. Während dieser Zeit, bei mir zwischen 23 und 7 Uhr, war das Display aus und konnte nur durch einen Tastendruck aktiviert werden.
Die Uhr erkennt selbstständig, wann man schläft und wann man wach wird, das Ganze läuft absolut automatisch.
Während des Schlafes misst die Uhr weiterhin die Herzfrequenz, Stress, Sauerstoffgehalt, Atemfrequenz und Bewegungen. Anhand dieser erhobenen Daten stellt die Uhr einen Bericht über den Schlaf zusammen und ich muss sagen, dass dieser immer sehr zutreffend war.
Es wird angezeigt wie lange man geschlafen hat und wie die Qualität des Schlafes war (Schlecht, Gut, Ausreichend, Ausgezeichnet) durfte ich bislang als Ergebnis ablesen. Hierbei wird auch ein Score von 0 Schlecht bis 100 Ausgezeichnet vergeben.
Weiterhin zeigt die Uhr an wie lange man sich in den Phasen (Tiefschlaf, REM-Schlaf, Leichtschaf und Wachzeiten) befunden hat.
Im Abschluss gibt es dann einen Kurzbericht z.B.: Langer, aber unruhiger Schlaf. Obwohl Sie lange genug geschlafen haben, war der Schlaf unruhig.
Das war das Ergebnis meines letzten Schlafes, die Qualität war gut und der Score bei 82.
Tatsächlich fühlte ich mich an den Tag nicht ganz erholt und diese Ergebnisse hatten fast immer recht, was ich ziemlich interessant und beeindruckend, aber auch ein wenig erschreckend finde wie weit unsere Technologie bereits ist.
Alltag
Nun trägt man die Uhr nicht nur während des Sportes sondern auch im gemeinen Alltag, beim Einkaufen, beim Haushalt, während der Arbeit oder bei Freunden.
Aufgrund des Aussehens der Uhr kann diese auch im Alltag oder auch bei schickeren Veranstaltungen problemlos getragen werden. Diese fällt am Handgelenk aufgrund ihrer eleganten Erscheinung kaum auf und passt auch gut zu einem Anzug. Einfach ein anderes Display wählen, vielleicht die Rolex ?, und fertig.
Die Uhr zeigt die Schritte, die Kalorien sowie auch die verbrannten Kalorien, die aufgenommene Flüssigkeit (das Ziel variiert je nachdem was für ein Sport aufgezeichnet wurde), Puls, Stresslevel, Bodybatterie, Benachrichtigungen und vieles Mehr an.
Diese Anzeigen und Hauptkategorien lassen sich natürlich auch wieder bearbeiten. Benachrichtigungen werden kurz auf dem Hauptdisplay angezeigt und können später beim herunterwischen am Display angezeigt, gelesen und sogar mit einer Kurznachricht beantwortet werden.
Die Bodybatterie, welche ebenfalls eine Skale von 0-100 hat, zeigt an, wie fit der Körper momentan ist. Diese lädt sich im Schlaf oder bei Ruhephasen wieder auf. Sobald man Sport macht oder aktiv ist entlädt sich diese Bodybatterie. Auch diese Anzeige wie fit man sich gerade fühlt finde ich nach mehreren Tests ebenfalls erschreckend genau.
Auch kann man in einem ruhigen Moment einen „Healthsnapshot“ durchführen. Dieser zeichnet in 2 Minuten, alle Gesundheitsdaten auf und gibt dann die durchschnitts Herzfrequenz, Sauerstoffgehalt, Atemfrequenz, Stresslevel und die Herzfrequenzvariabilität an. Diese Funktion habe ich jedoch nicht allzu oft gebraucht, da diese Daten auch so dauerhaft aufgezeichnet werden.
Die Uhr verfügt auch über ein sogenanntes Smartwallet. Über dieses lassen sich Kreditkarten eintragen, sodass man mittels NFC an der Kasse bezahlen kann.
Diese Funktion habe ich ebenfalls auf meinem Smartphone und ich benutze sie dort auch häufig. Ich konnte hier leider meine Kreditkarte nicht speichern, da meine Bank Garmin Pay nicht unterstützt. Grundsätzlich finde ich diese Funktion sehr gut, vielleicht ändert sich da ja noch etwas.
Leider war die Uhr nach all den Aufzeichnungen und Sporteinheiten nach drei Tagen „sehr schnell“, für eine Uhr mit den ganzen Sensoren dennoch lang, leer.
Die Akkulaufzeit wird auf 11 Tage versprochen, diese habe ich jedoch nie ansatzweise erreicht. Grund dafür werden die Sensoren und das Display sein, welches sehr scharf und klar ist, jedoch dadurch und durch die Helligkeit viel Akku frisst.
Zudem ist das Display immer aus und muss durch eine Geste oder durch drücken aktiviert werden, was mich im Alltag, wenn ich nur die Uhrzeit wissen wollte, sehr gestört hat.
Nun gibt es eine Art Spareinstellung, auf der ganz klein die Zeit und das Datum angezeigt werden, was ich jedoch, wenn ich eine Uhr trage, nicht so ansprechend finde.
Hier hat man das bei anderen Uhren anders gehandhabt mit einem akkufreundlicherem Display, welches dauerhaft zu sehen war und dennoch den Akku nicht signifikant verändert hat.
Da es ja Alternativen gibt möchte ich das hier nicht schlecht reden. Ich persönlich benötige ein so scharfes und gutes Display bei einer Uhr eher weniger.
Pro / Contra
Pro
- Musik Offline
- Sportaufzeichnung
- Schlafanalyse
- Einfache Handhabung
- Schickes Design
Contra
- Akkulaufzeit
- Anzeigedauer Display
Fazit
Die Garmin Venu 2 eignet sich perfekt für Personen, die ein sportliches Interesse haben und sich für ihre Gesundheitsdaten interessieren.
Das Design der Uhr macht sie zu einem treuen Begleiter für jeden Anlass. Auch die animierten Workouts sind perfekt für Sportanfänger, die einfach mal anfangen wollen Sport zu machen.
Für mich ist das fehlende daueraktive Display und die kurze Akkulaufzeit eher kein Kaufgrund, sodass ich wohl auf ein anders Modell umstellen werde.
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