
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 1,2 Zoll Always On Farbdisplay, Gorilla Glas, Silikonarmband |
Größen | Die Uhr wird mit zwei unterschiedlich langen Armbändern geliefert |
Farben | Carbon Grey, Snow White, Midnight Blue, Autumn Maroon (Testmodell), Aurora Green |
Gewicht | Ca. 38 g |
Maße | 45 x 45 x 11,5 mm |
Preis | 329,90 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der erste Eindruck der Uhr überzeugte absolut, sie zeigt sich in einem großen, gut lesbaren Display aber einem angenehm flachen Gehäuse. Der Sensor für die Messungen befindet sich auf der Innenseite der Uhr und steht nicht ab sondern ist sogar minimal nach Innen versetzt wodurch die Uhr sich optimal an das Handgelenk schmiegen kann. Das Silikonarmband ist weich und angenehm zu tragen, durch die vielen kleinen Löcher im Band kann eine Belüftung stattfinden um unter dem Armband nicht zu sehr ins schwitzen zu geraten. Die Dornschließe zeigt sich in der selben Farbe wie das Armband, was das ganze elegant und hochwertig erscheinen lässt. Durch die vielen, eng beieinanderliegenden Löcher für die Dornschließe findet jeder die passende Einstellung damit die Uhr eng am Handgelenk aber nicht unangenehm eng sitzt. Die Uhr kam mit einem montierten Armband in Größe S an, was für mein Handgelenk passend war. Zusätzlich befand sich noch ein weiteres Armband in Größe M-L mit in der Packung. Schön finde ich auch, dass das Gehäuse neutral gehalten wird und so zu allen angebotenen Farben passt – sollte man sich an seiner gewählten Farbe einmal satt gesehen haben kann man ein anders farbiges Armband für 24,90 € bei Polar kaufen.
Das Display ist gut lesbar und ohne „Touch“- Funktion. Die Bedienung läuft über die vier seitlichen Knöpfe. Die Darstellungen auf der Uhr sind schlicht gehalten, übersichtlich ohne viel schnick-schnack, stellenweise mit farblichen Akzenten. Das Design des Startbildschirms kann man zwischen einer Analogen oder Digitalen Anzeige wählen, ebenfalls kann man sich aussuchen, ob man die Herzfrequenz, das tägliche Aktivitätsziel, die Schlafanalyse, das Wetter, den sportlichen Status oder die Audio Anzeige am Display angezeigt haben will.
Ich halte mich mit den reinen technischen Daten in diesem Bericht zurück, darüber findet sich alles auf der Herstellerwebsite, es würde das Lesen des Berichts sehr anstrengend machen und soll auch nicht das Ziel des Tests sein, sondern eben die Funktion und die Möglichkeiten der Uhr in der Praxis aufzeigen.
Praxistest
Um die Uhr in Betrieb zu nehmen muss man sich entweder auf dem PC über Polar ein Nutzerkonto anlegen, oder sich auf dem Smartphone die „Polar-Flow“ App herunterladen. Da ich vor einigen Jahren bereits eine Polar Uhr genutzt habe, war mein altes Profil noch vorhanden. So musste ich mir lediglich die App wieder auf das Smartphone laden und das neue Gerät verbinden. Das ganze Einrichten und Verbinden hat keine 10 Minuten gedauert und war wirklich selbsterklärend. Die ersten Tragetage verschafft sich die Uhr einen Überblick über den „Träger“, weshalb in den ersten Tagen lediglich eine Aussage über das Aktivitätsziel getroffen wird. Dieses kann man selbst in drei Stufen festlegen und richtet sich nach der Einschätzung der eigenen täglichen Bewegung – Niveau 1 für alle die eine sitzende Tätigkeit ausüben und nicht ganz so viel unterwegs sind, zwei für alle die viel auf den Beinen und in Bewegung sind und dazu regelmäßig Sport machen und Niveau 3 wenn man einen körperlich anstrengenden Beruf ausübt, man viel aktiv ist und Sport treibt. Erreicht man das Tagesziel eskaliert die Uhr kurz indem sie vibriert und viele Punkte über das Display hüpfen – durch die eigene Einstellungsmöglichkeit bleibt hier immer die Motivation sich bis noch ein bisschen zu bewegen. Ich hatte mich für Niveau 2 entschieden und habe dann an vielen Tagen ein Aktivitätsziel von 200 Prozent gehabt. Da ich mich nicht zu Bewegung zwingen muss, blieb ich trotzdem auf dem Niveau um an weniger aktiven Tagen nicht in Stress zu kommen unbedingt noch das Ziel erreichen zu müssen – dazu treibt mich mein Ehrgeiz gerne. Aber da kann jeder die für sich richtige Strategie anwenden und das Niveau kann jederzeit geändert und angepasst werden.
Die Uhr synchronisiert sich regelmäßig oder auf Knopfdruck mit der App und man kann so seinen Überblick über Schritte, zurück gelegte Distanz, Aktivitätszeit und verbrauchte Kalorien anschauen.
Gesundheitsprofile
Nach einigen Tagen, in denen ich die Uhr sowohl Tagsüber als auch Nachts getragen habe kommen dann der Status „Cardio Load“, „Nightly Recharge“, Energieschub durch Schlaf, Schlafstatus und Schlafenszeit hinzu.
Ich will kurz auf die einzelnen Funktionen eingehen:
Cardio Load Status
Hier gibt es einen kurzen Überblick über den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems und darüber, wie die Toleranz gegenüber dem Training verbessert wird. Ein Schaubild zeigt, wie die aktuelle Toleranz des Herz-Kreislauf-Systems im Gegensatz zu der Trainingsbelastung steht. Es gibt dann vier Stufen: Unterfordert, Erhaltend, Aufbauend, Überfordernd. Die einzelnen Trainingseinheiten werden in Bezug auf die Belastung und den Fitnesszustand bewertet (Sehr niedrig bis Sehr hoch mit unterschiedlichen Zwischenstufen). Man bekommt hier einen sehr schönen Überblick über seine Trainingsbelastung und den Fitnesszustand, alles wird schön bildlich dargestellt und auch erklärt.
Nightly Recharge
Dieser Status gibt einen kurzen Überblick darüber, wie viel der Körper sich über Nacht erholt hat und darüber, wie man sein Training an dem Tag gestalten sollte. Es findet hier eine Auswertung aus der Kombination der Werte zum Schlaf und dem autonomen Nervensystem statt. Schön finde ich, dass einem kurz und knackig gesagt wird was Sache ist, so z.B. Nightly Recharge Status „Gut“ – „Du kannst es heute krachen lassen“. Kurz und knackig, ohne dass man sich erstmal irgendwelche Zahlen zu Gemüte führen muss. Für Datenliebhaber kann man dann noch auf den Status gehen und die genauen Details mit einem Schaubild der Herzfrequenz, des HRV Wertes und der Atemfrequenz über Nacht anschauen.
Energieschub durch Schlaf
Dies gibt eine Prognose, wieviel Energie mir mein Schlaf voraussichtlich über den kommenden Tag geben wird. So sieht man einen schönen Überblick darüber, wann man vielleicht sein Training planen möchte. Auch ein empfohlenes Einschlaffenster wird angezeigt. So sagt es mir heute bspw. voraus dass ich nach dem Aufstehen ein sehr hohes „Boost-Level“ habe, dann aber ein Mittagstief bekommen werde und Abends zwischen 18 und 19 Uhr nochmal sehr fit sein sollte. Ab 22 Uhr geht es dann stark bergab, einschlafen sollte ich heute gegen 23 Uhr. Das sind natürlich alles nur Prognosen, aber sehr interessant zu sehen und im großen und ganzen auch zutreffend, auch wenn ich es jetzt nicht auf die Minuten festlegen könnte.
Schlafstatus
Hier bekomme ich einen Überblick über Schlafmenge, Stabilität, Regeneration, Unterbrechungen, Kontinuität, REM-Schlaf und Teifschlaf. Der Schlaf wird dann im gesamten noch auf einer Skala von 1 – 100 bewertet. Auch hier finde ich dass das ganze sehr gut zutrifft und einen schönen Überblick bietet.
Sportprofile
Abgesehen von den Gesundheitsdaten ist mir für eine Sportuhr natürlich auch die Funktion der Sportprofile sehr wichtig.
Bei der Pacer-Pro ist der Name Programm, weshalb ich sie überwiegend zum Laufen genutzt habe. Hier muss ich sagen erfüllt die Uhr ihren Zweck absolut – wenn man den Lauf startet bekommt man auf den Datenfeldern in Farbe die aktuelle Herzfrequenz, die Zeit welche man schon unterwegs ist, die aktuelle Pace sowie die Distanz. Dann gibt es noch viele Möglichkeiten wie sich selbst eine Distanz und Zeit festzulegen an die man dann erinnert wird, man kann sich navigieren lassen (Verbindung mit Komoot). Nach dem Lauf kann man auf der App die Zusammenfassung mit allen Daten sehen, die verbrauchte Kalorien werden in Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett unterteilt, Schaubilder zeigen mir genau, wann ich wie schnell war, was für eine Herzfrequenz, was für einen Energieverbrauch oder was für eine Schrittfrequenz ich habe.
Schön finde ich bei Polar, dass fast alles Sportarten bereits in der App angelegt sind und man sich einfach aussuchen kann welche man dann nutzen und auf der Uhr haben will.
Auch nützlich finde ich, dass ich mein Training gleich im Google Kalender Anzeigen lassen kann und so gleich sehe, wann ich welche Sporteinheit absolviert habe.
Insgesamt ist die Uhr sehr übersichtlich und Benutzerfreundlich.
Eine schöne Sache finde ich auch, dass je nach dem wie der aktuelle Erholungs- / Schlafzustand war auf der Uhr Trainings vorgeschlagen werden. So kann ich zwischen Kraft, Cardio oder Unterstützung (Mobilität / Dynamik) auswählen und die Uhr schlägt mir Einheiten oder Übungen vor. Im Kraftbereich sind dann auf der Uhr Animationen der Übungen die ich machen soll, Bsp. Liegestützen.























Die PacerPro ist mit Komoot kompatibel. Zunächst lief das auch völlig problemlos, ich habe einfach meine Profile verbunden, die Strecken ausgewählt und sie waren dann auch auf der Uhr verfügbar um eine Navigation zu starten. Ich nutze das sehr gerne, wenn ich irgendwo unterwegs bin wo ich mich nicht auskenne (Heimweg von einem Termin oder Urlaub) und noch laufen gehen möchte. Dann suche ich mit bei Komoot eine schöne, passende Strecke aus und ziehe sie mir auf die Uhr. Allerdings habe ich es nicht hinbekommen, neue Strecken hinzuzufügen nachdem ich bereits schon Strecken auf der Uhr hatte. Diese Funktion ist mit Sicherheit möglich, war für mich aber nicht herauszufinden, obwohl ich Google und technisch versierte Freunde um Unterstützung bei dem Problem zu Rate gezogen habe.
Smartwatch
Auf der Uhr können natürlich SMS, WhatsApp Nachrichten, Termine usw. angezeigt und gelesen werden. Da ich persönlich selbst entscheiden möchte, wann ich aufs Handy schaue und eine Nachricht lese und nicht auch noch von der Uhr benachrichtigt werden möchte habe ich diese Funktionen alle abgeschaltet. Lediglich über aktuelle eingehende Anrufe lasse ich mich über die Uhr informieren weil ich mein Handy immer lautlos und ohne Vibration habe und Anrufe sonst nicht mitbekomme.
Akku
Die Akkulaufzeit der Uhr war bei mit immer über eine Woche, auch wenn ich viele Outdoor Aktivitäten mit GPS Funktion getrackt habe. Mit Sicherheit war hier auch ein Vorteil, dass die Smartfunktionen ausgeschaltete waren.











Pro/Contra
Pro:
- Sehr gute Schlafanalyse die Hinweise auf die aktuelle körperliche Verfassung geben
- Viele Sportprofile die einfach ausgewählt werden können und anwenderfreundlich sind
- Gute Synchronisation zwischen Uhr und App
- Optisch sehr schöne Uhr die angenehm zu tragen ist
Contra:
- Anwenderprobleme bei neue Strecken von Komoot hinzufügen
Fazit
Die Pacer Pro ist in meinen Augen eine absolut gelungene Uhr mit einem klasse Preis-Leistungs Verhältnis! Sie bietet mir alles, was ich von einer Sportuhr haben möchte, ist anwenderfreundlich, stört mich im Alltag und beim Schlafen nicht, da sie sehr angenehm am Handgelenk anliegt und bietet mir eine große Anzahl an Gesundheitsdaten. Die Uhr ist meiner Meinung nach sowohl für wenig Sportler die in den Anfängen stecken als auch für absolute Sportfreaks geeignet. Von mir gibt es eine absolute Kaufempfehlung.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.