Der Fitbit Charge 4 Fitnesstracker hilft mit vielen Funktionen eine gesunde Lebensweise zu unterstützen und schafft Motivation für genügend Bewegung. Herzfrequenzmessung, Schlaftracking und sogar Atemübungen sind nur ein paar der Features die wir im folgenden Test unter die Lupe nehmen wollen.
Facts
Thema | Info |
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Größen | Einheitsgröße (Armband in L und S im Lieferumfang enthalten) 35,8 x 23,7 x 12,5 mm (L x B x H) |
Farben | Schwarz, Palisander, Stahlblau/Schwarz, Special Edition mit Reflexions-Gewebearmband in Granit |
Batterie | Laufzeit bis zu 7 Tagen |
Preis | 149, 95 €, (Special Edition 169, 95 €) |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Fitbit Charge 4 Fitnesstracker besteht aus einem schwarzen Kunststoffharz-Gehäuse. Es sind vier verschiedene Farben für das silikonähnliche Armband erhältlich, welches ein Rautenmuster aufweist. Das Armband lässt sich mittels eines Druckkopfes an der Unterseite sehr leicht wechseln. Insgesamt ist mir das Armband etwas zu starr und es entsteht auch immer eine Lücke zwischen Handgelenk und Armband im Bereich des Übergangs zum Gehäuse. Hier passt sich der Charge meiner Meinung nach nicht optimal an die Rundung des Handgelenks an. Mit dem Standardarmband wiegt er gerade mal 28 g und ist dabei kaum am Arm zu spüren.
Bei dem Bildschirm handelt es sich um ein OLED-Display mit Hintergrundbeleuchtung und Touch-Funktion. Die Diagonale des Gehäuses beträgt 4 cm. Durch den relativ großen Rand ist das eigentliche Display allerdings mit 3 cm Diagonale recht klein. Da muss man beim Sport schon sehr genau hinschauen. Der Bildschirm kann lediglich Graustufen darstellen, keine Farben.
In der App können verschiedene Designs kostenfrei heruntergeladen werden. So kann man selbst aussuchen wie das Ziffernblatt dargestellt wird und welche Werte daneben angezeigt werden.
Das Gehäuse ist rechteckig länglich und so breit wie das Armband, so dass es optisch durchgängig wie ein Band wirkt. Für mich als Frau ist es von der Größe her angenehm und wirkt von oben betrachtet nicht zu globig. Das Einzige was mich etwas stört, ist dass das Gehäuse mit 1,4 cm recht dick ist und so auf dem Arm doch etwas aufträgt. Der Verschluss des Charge ist aus farblich passendem Kunststoff, wirkt aber trotzdem recht stabil und hält dank der Dornschließe fest. Zwischen dem Gehäuse und dem Armband ist leider ein kleiner Spalt, in welchem sich bei mir bereits Staub ansammelt und bei dem dunklen Armband auch gut zu sehen ist.
An der linken Seite gibt es keinen haptischen Druckknopf, sondern lediglich eine längliche Vertiefung im Gehäuse, die ein ‘Touchbutton’ darstellt. Die Uhr vibriert, wenn er berührt wird. Je nachdem wie ich ihn anfasse, reagiert der Knopf leider nicht immer und man muss es mehrmals versuchen. Vor allem während des Sports ist mir die Bedienung dieses Knopfes nicht sensibel genug. Mir wäre hier ein richtiger Knopf tatsächlich lieber, der dann zuverlässig die Betätigung annimmt. Die Verarbeitung des Produktes lässt keine Mängel erkennen und erscheint insgesamt sehr hochwertig.
Praxistest
Einrichten und Allgemeines
Zunächst muss die Fitbit-App aufs Smartphone heruntergeladen werden. Ist dies geschehen, schaltet man sein Bluetooth am Handy an und kann die Uhr direkt mit dem Telefon koppeln. Dies hat reibungslos funktioniert. Wenn man das Bluetooth einmal ausschaltet, verbindet sich die Uhr automatisch wieder mit dem Handy, wenn das Bluetooth aktiviert wird und die Daten werden synchronisiert. Auch dies geschieht zuverlässig innerhalb weniger Sekunden.
In der App kann eingestellt werden, ob bei Anrufen, SMS oder von welchen Apps Nachrichten auf der Charge empfangen werden dürfen. Bei mir funktionieren alle von mir aktivierten Benachrichtigungen wie E-Mails, Whatsapp und Anrufe problemlos. Es können allerdings nur bei Android standardisierte Kurzantworten zurück geschickt werden, bei IOS nicht.
Die Fitbit-App ist übersichtlich und verständlich angeordnet und erklärt sich von selbst. Sie erweitert viele Ergebnisse und liefert zusätzlich Tipps und Hintergrundinformationen. Hier werden auch Wochen- und Monatsübersichten der Aktivitäten und Gesundheitswerte aufgelistet und Diagramme dazu erstellt.
Was ebenfalls sehr angenehm ist, dass man jede Erinnerung oder Motivationsversuch des Armbandes individuell in der App deaktivieren kann. So stellt man für sich selbst die wichtigen Sachen ein und wird nicht von unnötigen Vibrationen gestört.
Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit bis zu bis zu 7 Tagen angegeben. Dies kommt natürlich darauf an, wie oft man die Uhr in Gebrauch hat und vor allem wie oft das GPS aufzeichnet. Bei mir hielt der Akku ohne Sporteinheiten 8 Tage. Wenn ich einen Lauf von einer Stunde mittels GPS getrackt habe, hat der Charge 4 dafür ca. 23 % Akku verbraucht. Was ich als recht viel erachte.
Im dauerhaften GPS Modus hält die Uhr laut Hersteller 5 Stunden. Ich habe sie mehrmals beim Wandern getragen, dabei hat sie meist nach ca. 4 Stunden einen geringen Akku angezeigt und nach ca. 4 Stunden 30 Minuten ging sie dann aus. Man muss allerdings keine Sorge haben, dass die Daten bei zur Neige gehendem Akku verloren gehen.
Der Charge 4 ist sehr schnell wieder aufgeladen. Wenn er vollständig entladen war dauert das komplette Aufladen nur zwei Stunden. Das Ladeteil ist eine Art Klemme, in die der Charge 4 zum Laden eingespannt wird. Leider finde ich das System etwas unpraktikabel, da man nicht wirklich bemerkt, wenn die Ladeposition richtig gewählt ist. Hat der Charge noch etwas Restakku, zeigt er die richtige Position an. Ist er jedoch tiefenentladen, dauert es etwas.
Der Fitnesstracker ist außerdem bis zu 5 ATM wasserdicht. Dies bedeutet, dass er einen Wasserwiderstand von 50 Metern hat. Damit kann man die Uhr beispielsweise zum Schwimmen benutzen, sollte sie aber zum Tauchen ausziehen. Ich habe sie beim Schwimmen und Duschen getragen und konnte keine negative Beeinträchtigung feststellen.
Eine der Neuerungen zum Charge 3 ist das integrierte GPS. Das heißt, dass man sein Handy zu Hause lassen kann und die Strecke auf der Uhr selbst aufgezeichnet wird. Startet man ein Training, sucht sich das Armband ein GPS Signal. Dieses wird meist innerhalb einer Minute gefunden. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich im Freien aufhält.
Eine zusätzliche Neuerung ist Fitbit-Pay, was eine kontaktlose Bezahlung nur mit dem Fitnessarmband erlaubt. Da dies in Deutschland allerdings nur bei wenigen Banken funktioniert und meine Bank nicht in der Liste ist, konnte ich diese Funktion nicht testen.
Man kann zusätzlich noch ein Fitbit Premium Abo abschließen, um noch mehr Tipps und Tools für Gesundheit, Wohlbefinden und eine umfassendere Schlafanalyse zu erhalten. Diess Abo kostet 7,99 € im Monat. Ich finde es schade, dass nicht alle Möglichkeiten die ein Fitnessarmband zu bieten hat freigeschaltet sind und man hierfür nochmal extra bezahlen muss.
Fitnessarmband
Man kann in drei Richtungen auf dem Touchbildschirm wischen. Scrollt man nach unten erscheinen verpasste Nachrichten und Anrufe. Wischt man nach oben wird eine Tagesübersicht über die einzelnen Werte wie Herzfrequenz, Schritte, Etagen, Kalorien usw. angezeigt.
Wischt man auf dem Charge 4 nach rechts erscheinen die folgenden Menüpunkte:
Training
Hier gibt es Platz für 6 verschiedene Sportmodi, welche in der App individuell ausgesucht werden können. Diese können dann vor dem Training ausgewählt und direkt an der Uhr gestartet werden. Hier kann man neben dem Start noch auswählen, ob die Aktivität mittels GPS getrackt werden soll und sich ein Trainingsziel wie die Streckenlänge setzen. Während des Laufes, wird die zurückgelegte Strecke, das aktuelle Durchschnittstempo und die vergangene Gesamtzeit angezeigt. Nach Beenden des Training wird eine Übersicht mit Zeit, Strecke, Herzfrequenzen, Geschwindigkeit, Höhenmeter, Schritte und verbrauchte Kalorien angezeigt. Nach Bestätigung der Werte sind diese nur noch in der App, nicht mehr auf dem Armband verfügbar.
In der App sind dann noch mehr Informationen zum Lauf verfügbar und werden in ansehnlichen Diagrammen dargestellt. Wenn das GPS aktiviert war, sieht man hier auch seine Strecke auf einer Karte eingezeichnet.
Spotify
Dies ist eine reine Steuerfunktion für Spotify, wie eine Art Fernbedienung für das Smartphone. Es ist ein Spotify Premium Abo erforderlich und das Smartphone muss in der Nähe sein. Man kann keine Musik auf die Uhr laden oder offline hören. Ebenso kann kein Bluetooth Kopfhörer mit dem Charge gekoppelt werden.
Kalender
Dieser kann mit dem Smartphone verbunden werden und erinnert dann an eingetragene Termine.
Relax
Hier werden entweder für 2 oder 5 Minuten Atemübungen vorgegeben, die zur Entspannung für Zwischendurch beitragen.
Des Weiteren gibt es noch die selbst erklärenden Punkte im Menü: Timer, Wecker, Wetter und Einstellungen.
Gesundheitsfunktionen in der App
Schlaf
Nachts werden automatisch die Leichtschlaf-, Tiefschlaf- und REM-Phasen, sowie die Wachphasen aufgezeichnet. Dies wird in einem anschaulichen Diagramm in der App dargestellt. Der Charge 4 errechnet einen Schlafindex und vergibt bis zu 100 Punkte, wenn der Schlaf gut war. Ich hatte stets den Eindruck, dass die Angabe der Uhr mit meinem subjektiven Empfinden gut übereingestimmt hat. Die Fitbit ist hier auch wirklich sehr genau und erkennt sogar kleine Nickerchen. Liegt man nur entspannt auf dem Sofa, wird es korrekterweise nicht als Schlaf anerkannt. Da habe ich bei anderen Fitnesstrackern schon deutlich anderes erlebt.
Herzfrequenz
Die Herzfrequenz wird den ganzen Tag über gemessen und aufgezeichnet. Es gibt in der App Diagramme über die Ruheherzfrequenz, die Herzfrequenzvariabilität während des Schlafes und natürlich genaueste Angaben während eines Sportprogrammes. Hat man den Charge 4 während eines Laufes an und trackt die Strecke mittels GPS, kann man sogar danach in der App sehen, an welcher Stelle auf der Strecke die Herzfrequenz erhöht war. Die Uhr zeichnet auch auf in welcher Herzfrequenzzone man sich befindet. Diese sogenannten Aktivzonenminuten werden in Fettverbrennung, Kardio und Höchstleistung unterteilt. Die Uhr motiviert und lobt, wenn man die von der American Heart Association vorgegebene Aktivitätsminuten pro Woche/Tag erreicht.
Die Fitbit kann auch warnen, wenn eine eingestellte maximale Herzfrequenz überschritten wird.
SpO2
Des Weiteren kann die Sauerstoffsättigung (SpO2) des Blutes im Durchschnitt für die Nachtzeit am Handgelenk abgelesen werden. Dies dauert manchmal bis zu einer Stunde nach dem Aufwachen, bis der Wert angezeigt wird. Die Wochenübersicht in der App ist bei dem Charge 4 nur mit dem Premium Abo verfügbar.
Weitere Funktionen sind die Erfassung des Zyklus für Frauen, sowie das Tracken der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.
Pro / Contra
Pro
- integriertes GPS
- automatische Schlaf-, SpO2- und Herzfrequenzmessung
- übersichtliche und verständliche Fitbit-App
Contra
- Akku geht im GPS-Modus zu schnell leer
- liegt nicht optimal am Handgelenk an
- Spalt zwischen Gehäuse und Armband
Fazit
Der Fitbit Charge 4 ist ein schlanker Fitnesstracker im sportlichen Armbandlook. Um im Alltag seine Bewegung und Gesundheit im Blick zu haben und motiviert zu werden ist der Charge 4 mit der Schlafaufzeichnung und Herzfrequenzmessung ein passender Begleiter. Will man jedoch viele langandauernde sportliche Aktivitäten wie Laufen, Wandern oder Radfahren mittels GPS tracken, hält der Akku nicht lang genug. Hier ist im GPS-Modus nach 4,5 Stunden Schluss. Jeder Nutzer muss vor dem Kauf selbst entscheiden, für welche Zwecke er sich die Fitnessuhr zulegt. Für ambitionierte Sportler, die auch viel Wert auf detaillierte Angaben während des Sports legen, ist sicherlich eine Sportuhr die bessere Wahl. Will man während des Alltags ein ganzheitliches Fitnesstracking und Gesundheitswerte verbessern, ist der Fitbit Charge 4 in Kombination mit der ansprechenden Fitbit-App eine gute Unterstützung und Motivation.
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