
Die Garmin Swim 2 nun ist eine Smart Watch, die nicht nur durch Funktionalität und gutes Preis-Leistungsverhältnis beeindruckt, sondern auch durch ihre kompakte Größe.
Wir hatten die Gelegenheit, die Uhr ausgiebig zu testen.
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Schwimmuhr, d.h. ihr Fokus liegt auf der Auswertung von Schwimmrunden. Dank eingebautem GPS können aber auch andere Sportarten wie Laufen und Radfahren getrackt werden.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kunststoffgehäuse mit Spezialglas, Armband aus Gummi |
Größen | Gehäuse ca. 42mm Durchmesser, Display ca. 26mm |
Farben | Schwarz (getestet), ebenso in Silber erhältlich |
Gewicht | 39g (mit Armband) |
Akkulaufzeit | 7 Tage (in der Praxis problemlos erreicht) |
Preis | Ca. 250 EUR |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Bei der Ankunft des Pakets erstaunte erst mal die kleine Verpackung. Da soll eine Smart Watch drin sein?
In der Tat ist die Uhr eng eingerollt, dazu liegen zwei kleine Quick-Start-Anleitungen in verschiedenen Sprachen und ein Ladekabel dabei.
Erstaunlich und für mich erfreulich ist die kompakte Gehäusegröße, da ich eine schmales Handgelenk habe und mir die heute sonst üblichen riesigen GPS-Laufuhren nicht stehen.
Das Armband hat einen guten Verschluss und fühlt sich hochwertig an. Die Frontscheibe der Uhr ist aus einem ungewöhnlichen Material, das sich sehr dünn anfühlt.
Laut Hersteller ist es ein chemisch gestärktes Glas, hier bin ich gespannt, wie robust gegen Kratzer sich dies verhalten wird.
Praxistest
Obwohl es sich um eine Schwimmuhr handelt, ist dies bei weitem nicht die einzige Funktionalität der Uhr.
Man findet darin natürlich die Funktion zum Bahnenschwimmen, die mittels Sensoren die Wenden im Becken misst. Dann gibt es das Freiwasserschwimmen, das mit GPS die Distanz misst.
Dazu kommt ist es aber auch eine richtige Laufuhr zum Joggen oder ggf. zum Radfahren und eine Pulsuhr für Cardio-Sport (z.B. im Fitness-Studio). Natürlich gibt es auch einen Schrittzähler und eine Herzfrequenzanzeige (mittels Messung am Handgelenk) für den Alltag. Das Display, laut Hersteller ein „transflektives Memory-in-Pixel-Display“ ist hervorragend ablesbar, insbesondere bei heller Sonneneinstrahlung (wie man sie im Outdoor-Becken haben kann), aber auch bei Dämmerung. Für die Nacht gibt es noch eine Hintergrundbeleuchtung.
Schön sind aber auch die Funktionen, die nichts mit Sport zu tun haben.
Erst mal ist es eine Smartwatch für das Handy. Uhr und Handy sind schnell gekoppelt mittels Bluetooth, und dann bekommt man E-Mails, WhatsApp, Threema, SMS usw. direkt auf der Uhr angezeigt.
Da es kein Touchscreen ist, kann man nicht antworten, aber ich fand die Vorschau-Funktionalität perfekt für mich. Man kann sogar die Musikfunktion des Handys über die Uhr steuern.
Besonders toll finde ich aber die Schlafmessung. Wenn man die Uhr bei Nacht trägt, werden die Schlafphasen sehr akkurat gemessen, und man bekommt jeden Morgen sogar eine Bewertung der Qualität. Für mich stimmte dies sehr gut mit dem subjektiven Erholungsgefühl überein. Auch wenn man mal nachts raus muss, zum Beispiel wegen der Kinder, wird das von der Uhr erkannt und ausgewertet. Die Statistik bekommt man über die leicht zu bedienende Garmin Connect App aufs Handy.
Nun aber zum Schwimmen. Die Uhr wurde hauptsächlich im 50m-Freibad getestet, i.d.R. 1000m Bahnenschwimmen mit unterschiedlichen Schwimmstilen.
Beim ersten Test hat die Uhr 1050m gemessen, während der Referenzzähler auf 1000m kam, d.h. leider hat die Uhr sich verrechnet. Laut Hersteller wird die Wende über Bewegungssensoren erkannt und misst im Wesentlichen die Gleitphase nach dem Abstoßen vom Beckenrand.
Auch bei weiteren Schwimmterminen gab es leider Abweichungen von der tatsächlichen Distanz, teils sprang der Zähler um 150m innerhalb weniger Sekunden. Ich konnte rekonstruieren, dass mir das vor allem dann passierte, wenn ich aufgrund von „Querverkehr“ ausweichen musste oder einen langsameren Schwimmer überholt habe.
Vermutlich irritiert die Uhr dass dabei irreguläre Züge auftauchen. Es wäre schöner, wenn die Uhr solche Sprünge plausibilisieren würde.
Sobald ich aber auf einer freien Bahn schwimmen konnte, traten aber so gut wie keine Messfehler mehr auf. Übrigens habe ich sowohl die Kippwende als auch die Rollwende ausprobiert, jedoch hatte dies bei mir keinen Einfluss auf die Messgenauigkeit. Dies mag jedoch an meinem unprofessionellen Schwimmstil liegen…
Ein schönes weiteres Feature ist die sehr gut funktionierende Herzfrequenzmessung am Handgelenk im Wasser. Über die App kann man wieder Statistiken inklusive Geschwindigkeit und Puls einsehen, und sogar der Schwimmstil und die Züge pro Bahn werden erkannt und ausgewertet.
Alternativ wurde auch noch die Freiwassermessung mittels GPS getestet. Dies funktioniert prinzipiell erstaunlich gut im Wasser, eignet sich aber eher für Schwimmen im See ohne Wenden (die die GPS-Messung verfälschen).
Pro/Contra
Pro:
- Kompakte Größe auch für kleine Handgelenke
- Günstiger Preis für eine Vielzahl an Funktionalitäten
- Smartwatch-Funktion fürs Handy inklusive
- Bequemes Armband
- Tolle Schlafqualitäts-Messung
- Lange Akkulaufzeit
- Hervorragend unter allen Bedingungen ablesbares Display
Contra:
- Bahnenzählung beim Schwimmen nicht immer perfekt
Fazit
Die Garmin Swim 2 überzeugt in erster Linie durch ihre kompakten Maße und die darin erhaltene herausragende Funktionsvielfalt.
Ob die Bahnenzählung beim Schwimmen für einen persönlich ausreichend genau ist, muss wohl jeder selbst bewerten.
Für mich als Hobbyschwimmer im oft vollen Freibad hatte es seine Tücken, für einen Triathleten im Freiwasser oder einen Profi im freien Trainingsbecken mag das ganz anders sein.
Schlafanalyse, Schrittzähler, Pulsmessung, Handy-Steuerung und GPS-Tracker sind jedoch hervorragend implementiert, dazu kommt die tolle Akkulaufzeit von ungefähr einer Woche und das sehr gut ablesbare Display (das übrigens tatsächlich auch nach vierwöchigen Tragen rund um die Uhr keinen Kratzer bekommen hatte).
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.