Das Problem ist ja immer dasselbe. Egal, wie viel Mühe man sich beim Packen gibt oder wie ordnungsliebend man ist. Ob die Wäsche nun gerollt oder gefaltet und egal, ob man mit einer großen Sport- oder Reisetasche unterwegs ist oder mit dem Rucksack: IMMER gerät alles durcheinander, wenn man das zweite oder dritte mal etwas sucht und nicht auf Anhieb findet, oder es wie meistens ganz unten ist.
Diverse Hersteller haben sich daher diesem Problem angenommen und haben unterschiedliche Ansätze gewählt um Ordnung zu schaffen, die auch anhält.
Gobi Gear Hat Sortiersäcke geschaffen. Flexible Stausäcke, die im inneren hauchdünne Trennwände haben.
Wir durften hiervon Segsac Compress testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 100% Nylon |
Größen | 15, 20 oder 30 Liter Volumen |
Farben | cobalt/cranberry/ green, blue/ grey, grey/grey, green/yellow/lime, grey/yellow |
Preis | UVP: 34,99 – 39,99 $ |
Verarbeitung
Viel gibt es hier nicht zu bewerten. Das Gewebe ist trotz des dünnen Stoffs robust. Ebenso die Nähte sowohl des Sacks als auch der Trennwände. Der Kordelstopper hält zuverlässig und lässt sich gut bedienen.
Praxistest
Es gibt spannenderes als über Sortiersysteme zu berichten. Aber es gibt auch definitiv spannenderes als im Urlaub oder auf einer Tour wertvolle Pausen- oder Freizeit mit der nervigen Suche nach etwas zu verbringen und dabei ein heilloses Durcheinander zu veranstalten.
Der Sack ist in gefülltem Zustand ca. 40-45 cm hoch. Das Volumen beträgt maximal 30 Liter. Verwendet wurde hoch strapazierfähiges Cordura Nylon Gewebe, das absolut robust, wasserabweisend und zudem ultraleicht ist.
Er ist mit einer Deckelklappe, wie man es von einigen Schlafsacktransportsäcken her kennt, ausgestattet. Dieser schützt den Inhalt vor Verschmutzung, Staub, Feuchtigkeit und auch vor Verlust des Inhalts. Dank des Deckels ist es im Grunde egal, ob der Sack beim Transport dann auf dem Kopf steht oder seitlich oder aufrecht. Auch andersherum wird bei Verstauung verschmutzter Bekleidung diese konsequent von noch sauberer Wäsche getrennt. Die Deckelklappe wird mit zwei Steckschnallen geschlossen, die sich seitlich am Sack befinden. Sie sind mit 2 von insgesamt 4 Kompressionsriemen aus festem Nylongurtband verbunden. Dank der Deckelklappe und der Kompressionsriemen kann das Volumen aber ganz individuell angepasst und variiert werden. Das kommt zum einen auf den vorhandenen Platz und auch ein wenig auf den Inhalt an. Nicht alles lässt sich extrem komprimieren und verträgt dies auch. Das Gewebe ist staub-, spritzwasser- und schmutzabweisend.
Im Inneren der Deckelklappe befindet sich noch ein kleines Einschubfach mit Klettverschluss. Geheimversteck, damit nicht jeder gleich drauf stößt. Oder aber einfach ein kleines separates Fach z.B. für Dokumente, die sonst im Getümmel des restlichen Inhalts, vor allem bei starker Komprimierung in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
Am Boden des Sackes befindet sich eine Lasche. An dieser kann der Sack sowohl gut getragen werden als auch irgendwo aufgehängt werden, damit er nicht auf dem feuchten oder schmutzigen Boden aufsteht. Auch hat man so, wenn der Sack gut befüllt wurde, gegenhalten, um den Inhalt wieder heraus zu ziehen. Wer mit Rucksack unterwegs ist kann sich aussuchen, ob er den Sack mit dieser Bodenlasche oder aber mit den Kompressionsriemen am Rucksack befestigen möchte.
Die Unterteilung in 4 Einzelabteile ist gut gewählt. Sie bietet ausreichend Struktur und dennoch sind die einzelnen Fächer nicht zu klein. Wenn man z.B. einen Fleecehoodie verstauen möchte, benötigt dieser schon einiges an Platz. Wäre ärgerlich, wenn die Fächer zu klein dafür wären. Aber trotz des nicht allzu großen Durchmessers der Fächer gewinnt man viel Stauraum durch die Tiefe.
Obwohl das Gewebe der Trennwände nicht dehnbar ist, ist man mit der Bestückung der Fächer doch einigermaßen flexibel. Auch starre Gegenstände wie Fotoapparat oder Waschbeutel, Taschen- oder Stirnlampe finden darin platzsparend eine Ecke.
Wer Gefallen daran hat, kann hier wirklich viel Ordnung rein bringen und auch halten. Bei Wochenendtripps zum Schneeschuhwandern und Skitouren wurden hier die Abteile so befüllt, dass es passend zusammen ist, d.h. z.B. Ersatzunterwäsche,-socken und -skiunterwäsche in ein Fach; Stirnlampe, Ladekabel, Taschentücher, Waschbeutel in ein Fach; Isolationsjacke und – hose in ein Fach; etc.
Beispielhafte Befüllung:
- 1 Primaloftjacke
- 1 Baselayeroverall
- 1 Isolationsweste
- 1 Isolationshose
- 1 Skibrille
- 1 Mütze und Funktionstuch
Sehr praktisch ist auch die Trennung von sauberer und schmutziger Wäsche. Ist doch schön, wenn die Socken mit 8 oder noch mehr Stunden Schweiß in sich nicht neben der frischen Wäsche lagern. Auch erdverkrustete Hosenbeine müssen nicht auf die Unterwäsche des kommenden Tages krümeln.
Auch im Sommer werden wir ihn wieder mit ins Freibad mitnehmen: Taucherbrille, Ersatzbadehose, Verpflegung, Sonnencreme, trockene und nasse Handtücher,…..vielleicht nicht hipp aber doch einfach praktisch.
Mit Hilfe der Kompressionsriemen kann der Sack auf nahezu jede Größe komprimiert werden. Je nachdem wie er weiter verstaut werden soll, kann man sich überlegen, ob man ihn größer aber dafür besser formbar und weicher lässt oder ob man ihn stark komprimiert. Damit hat man das geringste Volumen aber dafür auch einen ziemlichen Klumpen, der weitestgehend genauso irgendwo rein passen sollte.
Fazit
Der SegSac Compression von Gobi Gear für 35-40 $ mit einem Volumen von 15-30 Litern ist ein wenig spektakulärer aber sehr nützlicher Freizeitbegleiter, der einem langes Suchen und viel Durcheinander ersparen kann. Wenn man ihn nicht braucht, ist er so klein zu verstauen, dass es kein Ärgernis ist ihn mitgenommen zu haben. Für alle anderen Fälle wird man sich darüber freuen, dass die Dinge einfach da sind und bleiben, wo man sie zu Beginn der Unternehmung durchdacht hin geräumt hat.
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