Facts
Thema | Info |
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Material | Polyester 30D, bluesign-zertifiziert |
Größen | Viele Größen der Static-V-Serie verfügbar, auch Doppelmatten und extra-kurz. Getestet in der Standard-Variante |
Farben | Braun bei Eco, die anderen Modelle auch in anderen Farben |
Gewicht | Ca. 580g mit Packsack |
Maße | Matte 183x58cm Dicke ca. 6cm Packmaß ca. 25cm lang, 11cm Durchmesser |
R-Wert | 1,9 (mit Vorsicht zu genießen, siehe unten) |
Preis | Ca. 150 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Matte wird von Klymit als kleines Modell für Backpacker beworben. Aber das Postpäckchen mit der Isomatte lässt uns wirklich staunen: In diesem Fliegengewicht soll eine vollwertige und hochisolierende Isomatte stecken? Die Matte kommt in einem kleinen, robusten Packsack und ist so flexibel, dass man sie sogar noch ein bisschen quetschen kann, wenn es im Gepäck enger zugeht. So kann die Matte gut noch im Rucksack ein Plätzchen finden.
Unser Testmodell ist die neue Eco-Variante: Der Hersteller hat das Produkt bluesign-Zertifiziert, d.h. bei der Herstellung wird auf die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks wert gelegt. Bäume wurden auch noch gepflanzt als CO2-Ausgleich. Die Variante kostet übrigens gerade mal 10 Euro Aufpreis gegenüber dem Standard-Modell, das finden wir fair.
In der Static-V-Serie kann man sich bei Klymit noch aussuchen, ob man die besonders leichte Ausführung (Lite, ca. 100g weniger) oder normal haben will, ebenso kann man zwischen normal und stärker isolierend wählen. Wir hatten die leichte isolierende Variante.
Wenn die Isomatte aufgepustet ist, sieht man den Grund für den Namen: Die Matte besteht aus einer Reihe von V-förmigen Wülsten in der Mitte, dazu gibt es einen kleinen abgesetzten Rand auf beiden Seiten. Die Wülste sind so stark ausgeprägt, dass sich große Hohlräume ausbilden, wenn man darauf liegt, dazu später mehr. Die V-Form hingegen bewirke, dass man, wenn man sich im Schlaf bewegt, weniger verrutscht, sondern schön zentriert auf der Matte bleibt.
Die Wärmeisolation, also der R-Wert, wurde früher von Klymit mit 4,4 angegeben (4-Jahreszeiten-Matte). Er beträgt aber nach dem neuen Standard ASTM F3340-18 nur noch 1,9, was nicht sonderlich hoch ist und eher für eine normale kühlere Sommernacht passt. Die Abweichung liegt am neuen Messprinzip. Es wird an mehreren zufällig ausgewählten Messpunkten gemessen und gemittelt, aber die Matte hat stark isolierende und gar nicht isolierende Stellen, d.h. der Mittelwert ist nicht so aussagekräftig. Wie es sich in der Praxis anfühlte, lest Ihr weiter unten.
Der Hersteller bietet eine lebenslange Garantie gegen Produktionsfehler.
Praxistest
Die Matratze ist ja nicht selbstaufblasend – man muss also erst mal selber tätig werden, bevor man darauf liegen kann. Wir hatten die Akku-Elektropumpe von Klymit aber eh im Gepäck. Mit dem Mund ist die Matte auch sehr schnell und problemlos aufgeblasen, auch wenn man es wegen der Atemluft-Feuchtigkeit eigentlich nicht soll. Alternativ gibt es auch eine Handpumpe von Klymit.
Wir haben ca. zwei Wochen auf der Matte verbracht, mal haben die Kinder darauf geschlafen, mal wir Eltern (also sowohl Mann als auch Frau und in verschiedenen Schlafpositionen). Zwar erreicht die Matte nicht den Komfort einer Luxusmatratze wie der Klymit Klymaloft, aber wir haben trotzdem gut genächtigt. Wenn man sich auf der Matte bewegt, raschelt die Matte nicht, und das Material rutscht auch kaum auf dem Zeltboden.
Während des Testes hatten wir Nachttemperaturen im Zelt von ca. 10 bis ca. 30 Grad. Die Isolationswirkung der Matte ist tatsächlich nicht so einfach zu beschreiben. Die dicken Wülste isolieren sehr gut, die Stege dazwischen hingegen gar nicht. Wir hatten die Matte die ersten Nächte nicht so stark aufgepustet und lagen wegen des Sommerwetters nicht im Schlafsack, sondern einfach zugedeckt auf der Matte. Das wurde doch etwas frisch, denn das Konzept sieht vor, dass der Schlafsack in die Hohlräume auf den Stegen eindringt und dort die Isolierung bewirkt. Als wir das wir die Matte später prall aufgepustet hatten und im Schlafsack lagen, war die Isolierung wunderbar.
Das Einpacken ist sehr einfach: Man kann das Klymit-Ventil um 180 Grad umklappen, dann geht die Luft raus (und keine mehr rein). So kann man gemütlich die Matte einschlagen und aufrollen. Sie geht klein und locker zusammen, so dass sie ohne Mühe in den Packsack passt.
Pro/Contra
Pro:
- Sehr leicht
- Minimales Packmaß
- Ventil kompatibel mit anderen Klymit-Matten
- Produziert unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte
Contra:
- Liegegefühl auf den V-Wölbungen ist gewöhnungsbedürftig
- Zur guten Isolation ist ein passender Schlafsack nötig
Fazit
Mit der Static V in der von uns getesteten Variante Insulated Lite Eco bietet Klymit ein sehr gutes Leichtgewicht zu einem attraktiven Preis an. Da uns kleines Gepäck immer schon wichtig war, werden wir die Matte bei unseren Campingreisen künftig sicherlich dabei haben.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.