Das Dreipersonenzelt OctaGo 3 von Coleman scheint hier dank seines charakteristischen Schnitts und seiner anpassungsfähigen Form eine gute Wahl zu sein. Während es bei Nacht als geräumiges Quartier daherkommt, kann es sich am Tage dank seines adaptierbaren Oberzelts in nur wenigen Handgriffen in einen moskitosicheren Platz an der Sonne verwandeln.
Klingt wie der perfekte Festival-Begleiter, oder?
Um das zu testen, haben wir das OctaGo 3 genauer unter die Lupe genommen – damit der Festivalsaison 2021 dann nichts mehr im Wege stehen kann.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Außenzelt: Polyester, PU überzogen, feuerhemmend Innenzelt: Polyester, Moskitonetz Boden: Polyeurethan, verschweißt |
Größe | 3-Personen-Zelt, 7,5 m2 |
Farbe | blau-gelb |
Packmaß | 70 x 24 x 24 cm |
Lieferumfang | Tragetasche, Zeltstangen, Innen- und Außenzelt, Stoffflicken zur Reparatur, Heringe, Aufbauanleitung |
Gewicht | 10,6 kg |
Wassersäule | 2000 mm |
sonstiges | Verklebte Nähte, Zeltgestänge aus Stahl, Verbindungsstücke aus Kunststoff, Octagon-Form |
Preis | 199,00 € |
Das Zelt bietet eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel als luxuriöses Camping-Schlafzimmer, als Spielzimmer für die Kinder oder als Treffpunkt bei einem Festival.
Der Überwurf kann entfernt werden und verwandelt das OctaGo schnell in einen mückenfreien Bereich im Garten. Das Zelt wird mit einer Tasche geliefert und ist einfach zu transportieren und verstauen
Erster Eindruck und Verarbeitung des Coleman Octago 3
Schon beim Öffnen der Tragetasche fällt das durchdachte Konzept auf: Die Aufbau-Anleitung ist eingenäht – kann also gar nicht verloren gehen. Die Nähte des Zelts sind innen durch Verkleben abgedichtet. Die Verbindungsstücke der Zeltstangen sind an ihrem vorgesehenen Platz fest montiert und farblich wie die jeweils passende Stahlstange markiert. Wie hilfreich das ist, zeigt sich im Praxistest. Insgesamt wirken Material und Verarbeitung auf den ersten Blick hochwertig. Einen kleinen Haken gab es bei unserem Testexemplar dann aber doch – oder eben nicht. An einer der Zeltecken fehlte der Haken, um das Außenzelt am Innenzelt zu befestigen.
Praxistest
Wir haben das OctaGo 3 aufgrund des aktuellen Mangels an Events probehalber auf einem Gartengrundstück aufgebaut.
Hierfür haben wir zu zweit etwa 40 Minuten gebraucht. Eine Hilfestellung bietet Coleman durch die am Zelt befestigten Verbindungsstücke und der farblichen Markierung der zugehörigen Teile. Dasselbe Farbschema findet sich in den sieben Schritten der Auf- und Abbau-Anleitung.
Los geht es mit dem Befestigen des Innenzelts mit den mitgelieferten Alu-Heringen, die sich leider auch auf dem verhältnismäßig weichen Untergrund (Wiese), auf dem wir es aufbauen, leicht verbogen.
Die Seitenteile werden aus zwei Stangen zusammengesteckt. Was wohin gehört, ist auf den ersten Blick anhand farblicher Markierungen an der jeweiligen Verbindungsstelle zweier Teile erkennbar. Dieses Farbschema wird auch in der mitgelieferten Anleitung aufgegriffen. In nur sieben Bildern wird so der Auf- und Abbau des Zelts erklärt.
Spätestens nachdem wir die acht Stangen davor vorgesehenen Mittelpunkt der Zeltdecke befestigt haben, und anfangen die Stangen der Zeltseite mit diesen zu verbinden, sind wir froh, zu zweit zu sein. Der Aufbau allein ist zwar möglich, allerdings aufgrund der Zelthöhe und des Stangensystems schwierig. Es empfiehlt sich, die gegenüberliegenden Seiten zeitgleich aufzubauen.
Die Zeltstangen werden durch Plastikclips am Innen-Zelt befestigt und am Boden in einen kleinen Metallstift gesteckt, der mit dem Hering verbunden ist. Als das Außenzelt dann richtig aufliegt und befestigt ist, die Überraschung: Die einzelnen Seiten lassen sich mit einem Reißverschluss in der Mitte öffnen und wie Vorhänge an den Stangen befestigen. Der obere aus Netzstoff gefertigte Teil des Innenzelts funktioniert so als Fenster. Die Belüftung des Zelts ist also sichergestellt – genauso wie der Platz an der Sonne.
Auch in die Eingangsplane ist eine durchsichtige Folie eingelassen, die mittels einer dahinterliegenden Plane mit Reisverschluss auch bei Bedarf verdeckt werden kann. Lediglich beim Aufspannen des kleinen Vordachs haben wir Schwierigkeiten. Das mitgelieferte Gestänge musste zuerst an den Verbindungsstücken leicht zurechtgebogen werden bis es in die Verbindungsstücke passte.
Nach dem Abspannen des Zelts (der jeweils gegenüberliegenden Zeltseiten) steht das OctaGo 3 äußerst stabil da. Die Außenplane ist so gespannt, dass Regenwasser gut ablaufen kann.
Aber nicht nur von außen macht das Zelt einen soliden Eindruck: Als wir das Zelt betraten waren wir von dessen Größe überrascht. Die Dachkonstruktion und Deckenhöhe verschaffen ihm ein geräumiges Ambiente. Wie ein Dreimann-Zelt wirkt es – besonders, wenn man schließlich im Schlafsack liegt und so viel Platz um sich herum hat – nicht. Auch für die Ordnung im Inneren ist gesorgt: Für jede Person ist eine kleine Tasche an der Zeltwand angebracht sowie ein Knopf, um die Taschenlampe etc. Aufzuhängen. Für ein größeres Zeltlicht, befindet sich in der Zeltkuppe ein Karabiner. Außerdem kann das Innere durch den Reißverschluss neben dem Zelteingang an den Strom angeschlossen werden.
Eine weitere positive Überraschung zeigt sich am Morgen: Im Zelt ist kein bisschen Feucht im Inneren. Lediglich die Innenseite der Außenplane ist leicht benetzt. Dank Abstand zwischen innen und Außenzelt kann die Luft gut zirkulieren und die Feuchtigkeit direkt entweichen. Außerdem kann am Morgen durch das Öffnen des Außenzeltes schnell durchgelüftet werden.
Beim Zusammenlegen des Zeltes stoßen wir dann doch auf eine Schwierigkeit: Nur, wenn es ganz sauber und so eng wie nur irgendwie möglich zusammengelegt und –gerollt ist, passt es wieder in die Tasche. Nach einigen Anläufen, haben wir den Dreh zum Glück raus und das Zelt wieder in seiner Tragetasche.
Im Folgenden fassen wir nochmal auf einen Blick zusammen, was uns am OctaGo 3 gefallen hat – und was weniger.
Pro / Contra
Pro
- Möglichkeiten Seitenwände des Außenzeltes zu öffnen, um mehr Tageslicht und eine bessere Belüftung im Zelt zu haben
- Ordnung im Inneren durch Taschen an den unteren Seiten des Zelt und Haken an der Decke
- Familienfreundliche Anleitung des Auf- und Abbaus durch die farblichen Markierungen sowie die eingenähte Erklärung
- Stabiler Stand: Die charakteristische Achteck-Form des Zelts lässt sich gut abspannen
- Mitgelieferter Zeltstoff für die Reparatur
- Angenehme Deckenhöhe
- Kein Gestänge in der Zeltmitte
- Guter Regenablauf durch stramme Abspannung der Zeltseiten
- Durchdachtes Design und saubere Verarbeitung
- Reißverschluss nach außen für Stromversorgung
Contra
- Gewicht: im Verhältnis zu seiner Personenkapazität ist das Zelt aufgrund der achteckigen Konstruktion (mehr Zeltstangen) schwer und nicht als Wandergepäck geeignet
- Durch die Form kann nicht der gesamte Platz des Zeltes zum Schlafen genutzt werden
- Mittelmäßige Qualität der mitgelieferten Alu-Heringe: trotz unseres verhältnismäßig weichen Test-Untergrunds (Wiese) schon nach dem ersten Gebrauch leicht verbogen
- Ein Haken zur Befestigung des Außenzelts fehlte, ansonsten war das Zelt aber vollständig
- Nichtintuitiver Aufbau des Vordachs: Gestänge muss beim ersten Aufbau passend gebogen werden
- Verhältnismäßig kleine Tragetasche für großes Zelt
Fazit
Insgesamt bietet Coleman mit seinem Octago 3 ein Dreimann-Zelt, das sich auch tagsüber beim Campen bestens als Rückzugsort eignet.
So bietet es in verschiedenen Situationen – vom Familienausflug über den Rückzugsort im Garten bis hin zum Festival – hohen Komfort. Für länger Wanderungen ist es aufgrund seines Gewichts allerdings nicht zu empfehlen. Seine achteckige Form gibt dem Zelt einen stabilen Stand und kann gut abgespannt werden. Der Aufbau wird mithilfe des stringente Farbsystems und der fixierten Verbindungsstücke stark vereinfacht. Alles in allem: Ein überraschend geräumiges Familien- oder Festival-Zelt, das durch seine außergewöhnliche Form und das durchdachte Design überzeugt. Der nächste Festivalsommer kann also kommen!
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