Wer kennt das nicht. Man baut ein 2-Mann-Zelt auf und dann versucht man 2 Isomatten plan nebeneinander zu legen. Selbst wenn es gelingt sucht man spätestens nachts irgendetwas, was zwischen die Matratzen geraten ist und nun nicht mehr auffindbar, ohne dass beide aufstehen. Ärgerlich. Vom fehlenden Romantikelement mal abgesehen, weil mindestens einer in der Ritze liegt im Laufe der Nacht.
Dafür gibt es die Double-Isomatten. Diese bestehen aus einem Guss und verhindern die oben geschilderte Probleme. Früher gab es da nur die großen Gästematratzen, die wiederum mit ihren Maßen nicht in ein 2-Mann-Zelt passten und auch das Gesamtpackmaß nicht zum Verreisen gedacht war.
Wir durften von Klymit die Insulatet Double V testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 75D Polyester |
Größe | 188 x 119,4 x 7,6 cm (LxBxH) |
Farbe | red/grey |
R-Wert | 4,4 |
Aufblasen | 20-30 Atemzüge / 10 Pumps mit dem Packsack |
Gewicht | 1600 g |
Isolierung | KlymaliteTM Synthetic 60g/m2 |
Packmaß | 17,8 cm x 30,5 cm |
Preis | 199,90 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Packsack und gleichzeitig Pumpsack ist robust und großräumig bemessen. Hier kann sowohl platzsparend als auch leger gepackt werden. Die Steckschnallen sind stabil.
Das Material der Isomatte ist ebenfalls robust und lässt sich problemlos abwischen bei Verschmutzung. Die Gummikappen der Ventile sind griffig und nicht zu weich. Sie lassen sich gut öffnen und schließen.
Praxistest
Die Isomatte kam hier im Test sowohl als Gästematratze in geschlossenen Räumen, bei winterlichen Outdoorübernachtungen im Biwacksack sowie bei Übernachtungen im Dachzelt zum Einsatz.
Die Doppelisomatte ist mit knapp 1,5 kg kein absolutes Leichtgewicht. Aber in der Regel werden Double-Isomatten auch nicht für reine Rucksacktouren genutzt. Im Lieferumfang ist die Packtasche, welche gleichzeitig als Pumpsack fungiert, die Isomatte und ein Repair-Kit enthalten. Für den Campingurlaub oder bei Auto-Tripps ist das Packmaß absolut ok. Dieses kann nicht starr angegeben werden. Denn je nachdem, wieviel Mühe man sich beim Zusammenpacken gibt, pass die Isomatte quer oder nur längs in die Packtasche und somit variiert das Packmaß. Die hat aber auch den Vorteil, dass wenn es schnell gehen muss oder aber die Isomatte mal feucht oder schmutzig ist und man sie erst zuhause nochmal reinigen oder trocknen muss, muss man sie nicht mit Gewalt eng zusammengepackt verstauen sondern kann sie recht locker verpacken.
Packt man die Isomatte aus und breitet sie aus, so sieht man, dass beide Hälften für sich V-förmige Parzellen haben. Die Mittellinie und der Rand sind hingegen wabenförmig strukturiert. Die untere Seite ist anthrazitgrau, die obere orange. Bei so vielen Stegen zwischen den einzelnen Kammern könnte man befürchten, dass man “auf Grund” liegt.
Tatsächlich ist es aber nicht der Fall. Sowohl in Rücken- als auch in Seitenlage, wo ja die Durchdrucktiefe am größten ist, verteilt sich das Körpergewicht gleichmässig und gut. Auch über eine längere Zeit kann in Seitenlage geschlafen werden. Bauchlage konnte zum Schlafen nicht getestet werden, weil ich so nicht schlafen kann. Um ein wenig zu lesen ist dies aber problemlos möglich.
Der Packsack hat einen klassischen Krempelverschluss mit einer Steckschnalle und einem mit Nylonband verstärkten Rand zum Krempeln. Am unteren Rand des Packsacks ist die Öffnung um den Sack als Pumpsack an das Ventil anzuschließen. Der Sack kann also nicht wasserdicht oder auch nur feuchtigkeitsdicht für etwas anderes verwendet werden, auch wenn das Gewebe dies vermutlich zuließe. Es hat aber andererseits den Vorteil, dass die Luft beim Verpacken der Isomatte gut entweichen kann, wenn die Öffnung mit dem Krempelverschluss geschlossen wird.
An den beiden Kopfenden befindet sich jeweils ein Ventil. Eines ist zum Aufblasen, das andere zum Luft Ablassen. Der Anschluss am Pumpsack wird in das geöffnete Ventil gedrückt und dann kann es los gehen. Manche schütteln den Pumpsack etwas auf, andere blasen leicht hinein, wieder andere lassen ihn sich von selbst mit Luft füllen und wiederholen es vielleicht deswegen einmal mehr. Dann wird die Luft mit dem Krempelverschluss eingeschlossen und dieser zusammen gedrückt oder gerollt. So wird die Luft in die Matte gepresst. Egal wie, im Gegensatz zum Aufblasen mit dem Mund hat dieses System einige Vorteile. Es ist überhaupt nicht anstrengend. Es wird einem nicht schwindelig und es gelingt keine Feuchtigkeit in das Innere der Matte, die dann im Laufe der Zeit zu schimmeln beginnen kann. Tolle Erfindung, wenn auch nicht mehr ganz neu.
Der Hersteller gibt an, dass man mit 8-10 Pumpfüllungen mit dem Sack die Isomatte aufgeblasen bekommt. Das kommt auf jeden Fall hin. Bei stärkerem Wind, wenn sich der Sack entsprechend besser füllt auch etwas weniger. Man sollte aber nicht erschrecken, denn bei großen Temperaturunterschieden kann es sein, dass man nachpumpen muss. Wird die Isomatte bei 25 Grad plus beispielsweise aufgepumpt und die Temperaturen sinken stark nachts ab, dann kann das schon erforderlich werden. Deswegen ist die Matte aber nicht kaputt.
Isolation
Mit einem R-Wert von 4,4 sollte die Isolation bis – 11 Grad ausreichend und somit wintertauglich für alle 4 Jahreszeiten in gemäßigtem Klima sein. Sie wurde auch in den Wintermonaten zu Übernachtungen im Freien genutzt. Hierbei wurde sie ganz im Freien bei frühmorgendlichen Temperaturen von -4 Grad auf einem trockenen Untergrund verwendet. Die Isolation war ausreichend.
Wer die Matte alleine bei Kälte draußen nutzt und so wie ich einen sehr empfindlichen Rücken hat, der kann sie auch einfach doppelt nehmen. Das ist vermutlich nicht im Sinne des Erfinders gewesen, aber sehr komfortabel. Sie hat dann immer noch wie andere Single-Matten auch eine Breite von 60 cm. Zwar liegt man dann entweder auf der Unterseite der Matte oder aber die Oberseite liegt dann auch auf dem Boden, aber egal wie herum, bei der doppelten Verwendung hat man so oder so genug Isolation.
Aufgrund der oben genannten Rückenprobleme kam die Double V auch im Dachzelt zum Einsatz. Hier ist ja eine Schlafmatte vorhanden. Diese reicht mal für eine Nacht, aber bei längeren Unternehmungen wurden bislang einzelne Isomatten mitgenommen. Jetzt kann eine große Fläche damit ausgelegt und individuell geschlafen werden. Wenn abends wieder aufgebaut wird, kann sie flach ohne Luft darin einfach im Dachzelt liegen bleiben. Dann muss sich nicht verpackt werden und nimmt auch keinen Platz weg.
Isomatten haben ihren Preis, aber bei guter Pflege und sorgsamem Umgang halten sie auch wirklich lang. Wenn doch mal eine undichte Stelle entsteht, ist das Reparaturset mit an Bord und griffbereit.
Fazit
Die Insulated Double V von Klymit für knapp 200 € ist eine komfortable und ausreichend breite Zweierisomatte auch für kalte Nächte. Sie vereint Komfort und praktische Details und sorgt für erholsamen Schlaf bei unseren Abenteuern. Der Preis ist für eine Doppelluma guter Qualität normal und dank des Reparaturkits braucht man auch nicht sofort eine Neue, sobald sie mal undicht sein sollte.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.