Für unsere Touren ist es wichtig, dass die Isomatte erstens klein und leicht, zweitens robust und drittens schnell aufzublasen bzw. wieder zusammenzurollen ist. Klymit bietet mit diesem Modell eine Mischung aus Luft- und Schaumstoffmatratze an, die einen guten Kompromiss anbietet, aber vor allem auf maximalen Komfort optimiert ist. Passend dazu erhielten wir die eine elektrische Luftpumpe, die mit einem kleinen Akku betrieben wird.
Facts
Thema | Info |
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Material | Polyester “75D” |
Größen | 198cm x 135cm x 13cm ausgerollt, Packmaß 68cm x 22cm |
Farben | Grün |
Gewicht | 2,72kg |
R-Wert | 2,1 |
Preis | 339 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Isomatte erstaunte uns erst mal durch ihre große und schwere Verpackung. 2,7 Kilogramm ist nicht wenig. Beim ersten Ausrollen zeigte sich uns ein Doppelbett mit 1,35m Breite. Von Klymit gibt es aber auch Einzelmatratzen aus der gleichen Serie.
Auffällig ist, dass die Matratze aus zwei unterschiedlichen Obermaterialen besteht. Die oberen zwei Drittel sind mit einer dicken Schaumschicht überzogen, während das Fußteil “nur” aufblasbar ist. Dies soll im Bereich von Kopf bis Hüfte ein besonders bequemes und unterstütztes Liegen ermöglichen, ähnlich wie man es aus dem heimischen Bett kennt.
Die Matratze besteht aus einer einzelnen großen Luftkammer und wird über ein Spezialventil aufgeblasen. Wir versuchten es zuerst mit dem Mund. Das ist aber fast unmöglich. Man bläst ja natürlich auch die Breite von drei normalen Isomatten und deutlich mehr Dicke auf. Zum Glück gibt es von Klymit zwei Hilfsmittel: eine Fußpumpe und eine elektrische Pumpe mit USB-Anschluss. Wenn man sich schon den Luxus einer solchen Matratze gönnt, dann darf es auch die Elektropumpe sein. Diese ist ein kleiner Würfel in etwa in Zigarettenschachtelgröße und wird über ein normales Handyladekabel geladen.
Praxistest
Beim Auspacken fällt auf, dass die Matte nicht in einem der üblichen Packsäcke kommt, sondern in eine Art Tuch eingeschlagen ist, was auf beiden Seiten mit einer Kappe die Enden der Matte überdeckt. Vorneweg genommen: Auspacken geht sehr einfach, das Wiedereinpacken ist dafür etwas mühsamer. Durch den Schaumstoff-Anteil ist die Matte auch nicht so stark komprimierbar wie eine einfache Aufblas-Matratze.
Mit der elektrischen Pumpe ist die Matte einfach aufgeblasen. Unser Tipp ist, zuerst mit dem Mund ein paar Atemzüge reinblasen, damit die Matte sich etwas entfaltet. Dann wird die Pumpe aufgesetzt. Die Verbindung ist etwas wackelig: Die Pumpe wird nicht fest verbunden, sondern mit einem Silikonring auf das Ventil gedrückt. Man muss während des Aufpumpens die ganze Zeit fest dagegen drücken, damit man die Luft nicht daneben bläst. Praktischer wäre es hier gewesen, wenn eine feste Verbindung wie eine Schraubgewinde vorhanden gewesen wäre.
Das Aufpumpen dauert mehrere Minuten. Vorher sollte der Akku natürlich geladen werden, aber da sie einfach über einen Standard-Handystecker geladen wird, geht das problemlos. Allerdings ist es noch der “alte” Handystecker, nämlich Micro-USB. Viele moderne Handys nutzen derzeit den rundlichen USB-C. Aber das passende Kabel wird natürlich mit der Pumpe mitgeliefert. Eine Akkuladung reicht locker für mehrere Aufpumpvorgänge.
Die Pumpe macht beim Aufblasen natürlich Lärm, aber es ist nicht so schlimm, dass man den ganzen Zeltplatz dabei aufwecken würde 😉 Sehr schön ist die Pumpe natürlich am Ende, wenn es um die letzten Luftmengen für eine richtig pralle Matratze geht. Mit der eigenen Lunge ist das ja oft sehr anstrengend, und so mit der Pumpe ist es ein Kinderspiel.
Praktischerweise hat die Matratze ein Ventil, dass die Luft nur in eine Richtung durchlässt. Man muss also nicht wie früher bei der Luftmatratze schnell den Deckel drauf machen, bevor die Luft wieder raus ist. Das Ventil lässt sich umstellen zwischen Aufpumpen (“Inflate”) und Entleeren (“Deflate”).
Das Wichtigste bei einer Isomatte ist natürlich der Schlafkomfort. Und hier bietet die Matte das Beste, was wir bisher sehen konnten – und wir haben schon viele Matten getestet. Die Kombination aus Luft und Schaumschicht bietet einen Liegekomfort, der nah an ein Bett von zuhause kommt. Dazu trägt natürlich auch die 135cm breite Liegefläche bei. Es ist gut durchdacht, nur auf dem oberen Teil der Matratze die Schaumstoffschicht aufzubringen und die Beine auszusparen, denn so ist der Komfort genau da, wo man ihn braucht. Der Schaumstoff gefiel uns auch besonders gut in warmen Nächten, da er im Gegensatz zu einer glatten Kunststoffoberfläche weniger schwitzig ist.
Bei einer Doppel-Isomatte war ein wichtiges Augenmerk, die Geräuschbelästigung beim Bewegen. Manche Matten rascheln und knistern. Da diese Matte die Schaumstoffschicht hat, erlebten wir das hier überhaupt nicht. Man kann hin und her rollen und stört den Nachbarn akustisch überhaupt nicht. Die Matte wackelt natürlich dabei ein bisschen, aber das ist bei Doppelmatten natürlich immer so. Mit einem R-Wert von 2,1 zielt die Matte nicht auf Einsätze in Extrembereichen, sondern auf gemütliches Sommercamping, auf jeden Fall ohne Bodenfrost.
Der Klymaloft war auch ein Flickzeug beigelegt. Glücklicherweise haben wir das nicht benötigt, und das obwohl unsere Kinder die Matte fröhlich als kleines Trampolin einem Härtetest unterzogen haben 😉 Wir haben aber festgestellt, dass die Matte durch die Schaumstoffauflage auch luftleer notfalls funktioniert, wenn der Boden nicht allzu kalt ist. Bezüglich Verarbeitungsfehlern bietet Klymit sogar eine lebenslange Garantie.
Nach einigen Tagen mit Kindern im Sommer zeigten sich einige Flecken auf dem Schaumstoff. Den Bezug kann man zwar nicht abnehmen, aber natürlich mit einem feuchten Lappen und eventuell etwas Reinigungsmittel wieder säubern.
Das Einpacken am Urlaubsende ist bei einer Doppelisomatte natürlich etwas aufwändiger. Wie bereits angedeutet, muss sie in ein Packtuch eingeschlagen werden. Zu zweit ging das bei uns gut, alleine erfordert es etwas Übung und mehr Mühe als bei einem normalen Packsack. Aber eine Doppelmatte hat man ja auch meist zu zweit dabei.
Pro/Contra
Pro:
- Extrem großer Liegekomfort
- Relativ kleine Verpackung trotz der großen Liegefläche
- Durchdachte Mischung aus Schaumstoff und Luftpolster
- Praktische Elektropumpe verfügbar
Contra:
- Kein Packsack, sondern eher ein “Umschlagstuch” dabei
- Elektro-Luftpumpe muss beim Aufpumpen ständig festgedrückt werden
Fazit
Klymits Klymaloft setzt einen neuen Standard für Komfort bei Isomatten. Die Mischung aus Schaumstoff und Luftpolster bringt einen Liegekomfort, der kaum sonst “outdoor” zu finden ist. Wir genossen im Schlaf nicht nur die bequeme Liegefläche, sondern auch die Tatsache, dass die Matratze bei Bewegungen kaum Geräusche macht. Mit der mitgelieferten Pumpe ist Doppelmatte leicht und schnell aufgepumpt.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.