Als ich das Plankpad zum Testen bekommen habe war ich sehr neugierig ob die verhasste Übung so vielleicht doch noch geliebt werden kann.
Mein erster Gedanke zum Plankpad war “wieder ein Equipment mehr das man eigentlich nicht braucht”.
Die Plank ist unkompliziert – einfach in den Armstütz, Rücken gerade halten, nicht ins Hohlkreuz fallen, Beine gestreckt halten, und die Sache zwischen 30 und 60 Sekunden halten. Also eigentlich eine Übung, die eben auch deswegen so gut ist, weil man kein Equipment benötigt – warum also sollte man nun auf die Plankpad umsteigen und die Übung zu einer Übung mit Material umfunktionieren? Ist das aus der “Höhle der Löwen” entsprungene Sportgerät nur ein kurzer Hype oder kann das Teil tatsächlich was? Also ran an die Planks und testen!
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Ahornholz, Anti-Rutsch Matte aus Gummi |
Größen | 49 X 35 cm |
Farben | -Holzkörper in Holzfarbe, Gummimatte schwarz |
Gewicht | ca. 2,3 kg |
Preis | 99,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung des Plankpads
Das Produkt ist sehr gut verarbeitet, es besteht aus einer Holzplatte als Hauptkörper sowie aus einem dreiteiligen Holzteil welches am unteren Teil in einer runden Form verläuft. Auf der Holzplatte ist ein Gummiteil aufgebracht, welches sich sehr angenehm weich anfühlt und sehr gut auf der Platte haftet. Für besseren Halt und Schutz des Bodes ist noch eine einzelne Gummimatte mit im Lieferumfang, welche unter das Plankpad gelegt werden kann.
Das Produkt macht einen sehr hochwertig verarbeiteten Eindruck. Es fühlt sich gut an, das Holz ist weich abgeschliffen, alle Ecken sind abgerundet und das Gummi riecht nicht auffällig nach diesem klassischen “Gummigeruch” wie es oftmals der Fall ist. Das Pad hat eine Größe von 49 X 35cm und ein Gewicht von ca. 2,3kg. Es ist damit groß genug um die Hände oder Unterarme problemlos auf dem Pad aufzulegen und gerade noch so klein, dass man es geschickt verstauen kann.
Im Lieferumfang enthalten ist ein Plakat mit verschiedenen Ausführungsarten der Plank und den jeweiligen Schwierigkeitsgraden (Einfach, Mittel, Schwer). Es ist hierbei jeweils eine gezeichnete Person in der Übung zu sehen, was die Ausführung klar und einfach nachmachen lässt. Auf dem Plakat ist eine 30 Tage Plank – Challenge, dort wird jeden Tag die Dauer des Haltens angegeben, an vier von den 30 Tagen wird ein Ruhetag eingelegt. Die Plank Challenge ist so aufgebaut, dass auch sehr ungeübte “Planker” zu ihrem Erfolg kommen, die Steigerungen und Vorgaben sind erreichbar ohne dass Frust entsteht. Für geübte “Planker” kann die Challenge mit entsprechend schwierigeren Varianten ausgeführt werden, ich denke jedoch, dass die Challenge hauptsächlich für Plank-Einsteiger interessant ist.
Zusätzlich zum Pad kann man sich eine kostenlose “Plankpad”-App herunterladen. Diese steht sowohl für Android als auch für IOS zur Verfügung.
Ist die App heruntergeladen, kommt man auf eine Startseite mit sechs Auswahlvarianten – Man kann sich auf die Plankpad Seite klicken um eines zu erwerben. Es gibt ein Intro indem die Plank und die richtige Ausführung nochmal sehr gut und anschaulich erklärt wird.
Es wird auch hier auf die möglichen Fehlausführungen sehr gut hingewiesen. Unter dem Button “Challenge” ist die auf dem Plakat befindliche Challenge ebenfalls für jeden Tag aufgeführt und kann direkt gestartet werden – dann läuft die Haltezeit, die Pause und die nächsten Haltezeiten schön anschaulich auf dem Handydisplay abgebildet.
Die letzten 10 Sekunden des Haltens werden als kleiner Ansporn heruntergezählt und lassen auf die “Erlösung” hoffen. Das Ganze kann dann auch nochmal wiederholt werden. Danach wird der Tag auf der Challenge abgehakt und sehr anschaulich in Rot durchgestrichen – auch das fördert die Motivation, wenn man sieht wie viel man bereits schon abgehakt hat und geschafft hat. Ein weiterer – für mich der ausschlaggebende Button (dazu im Praxistest mehr) ist “Games”.
Dort stehen acht Spiele zur Verfügung, welche auf dem Plankpad, während dem Plank halten mit der Bewegung des Bretts gespielt werden. Der vorletzte Button “Workouts” gibt Workouts auf dem Plankpad von 30 bis 240 Sekunden an. Diese werden auf dem Display vorgemacht und man kann so das Workout direkt mitmachen. Der letzte Button ist der persönliche Highscore.
Praxistest
Bevor ich auf den Praxistest eingehe ist vielleicht zunächst nochmal die Plank an sich interessant – denn warum sollte man sich für eine Übung ein relativ teures Trainingsgerät kaufen, wenn nicht die Übung an sich schon was taugt?
Bei der Plank wird in erster Linie ein starker Core Bereich gefördert – Bauchmuskeln sowie Rückenmuskulatur werden gezielt beansprucht, auch die Tiefenmuskulatur wird gefördert.
Es handelt sich um eine sogenannte statische Übung – es geht also um das reine Halten, nicht wie beispielsweise beim Hanteltraining um die Bewegungsabläufe. Bei der Plank werden viele Muskelgruppen angesprochen – Schulter, Bauch, Rücken, Gesäß und Beinmuskulatur.
Man spricht also durch nur eine Übung die Hauptmuskelgruppen an. Ein stabiler Core ist das non plus Ultra – egal welche Sportart ich ausübe muss meine Core Muskulatur stark genug sein, da dieser bei allen anderen Bewegungen eine Rolle spielt. Ein stabiler Core beugt Fehlhaltungen und Rückenschmerzen vor.
Es ist eine Übung mit dem eigenen Körpergewicht, die Ausführung ist simpel – man nimmt die Liegestützposition, allerdings nicht auf den Händen, sondern auf den Unterarmen aufgelegt ein und hält diese. Variationen davon gibt es in der Liegestützposition auf den Händen oder auch auf den jeweiligen Seiten. Fehlerquelle Nummer eins ist bei der Plank ins Hohlkreuz zu fallen oder die Schulter zu weit nach hinten zu drücken, diese sollten über den Ellenbogen bzw. Bei der Liegestützposition über den Handgelenken sein.
So, jetzt aber wirklich: Ran an die Plank!
Der Praxistest hat mich tatsächlich sehr überrascht – denn Plank kann tatsächlich Spaß machen! Fakt ist, das Pad alleine, ohne die App ist eine ganz gute Sache. Durch die Bewegung des Bretts muss man dies immer ein bisschen ausgleichen und hat dadurch einen höheren Trainingseffekt, gerade für die Tiefenmuskulatur. Beim Plank halten alleine fand ich die Bewegung des Bretts nicht sehr groß, die Herausforderung des Ausgleichens war daher eher gering. Spannend wurde das ganze bei den “Spider lunges”, wenn die Beine seitlich in Richtung Ellenbogen gezogen werden oder bei den Übungen in denen die Beine nacheinander angehoben werden müssen (“raising legs”, “Montainclimbers” etc.). Ich muss jedoch sagen, alleine dafür würde ich mir das Brett nicht anschaffen, da gibt es günstige Physio-Padalternativen mit ähnlichem Effekt.
Was das Pad wirklich genial macht ist tatsächlich die Nutzung in Kombination mit der App – hier fängt der Plank-Spaßfaktor an!
Workout – App
Die Workout App ist wirklich sehr gut aufgebaut, man legt das Handy auf das Plankpad und die Übungen werden auf dem Display vorgezeigt und können nachgemacht werden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit das Ganze mit dem großen Fernsehbildschirm zu koppeln (sofern der Fernseher diese Funktion hergibt), ich finde es hier aber gerade ideal dass das Handy auf dem Pad liegt da man die ideale Plankhaltung mit dem Kopf in der Linie nach unten schauend halten kann. Die Übungen sind sehr gut seitlich vorgezeigt, es werden die letzten Sekunden mitgezählt und es läuft ein Balken mit der einem sagt wie lange diese Übung noch ausgeführt wird. Die Workout Länge kann selbst ausgewählt werden. Das Ganze ist sehr klar und einfach aufgebaut, man kann es direkt auf dem Bildschirm sehen und parallel mitmachen. Die Übungen sind sehr gut und auch für trainierte Planker anstrengend, wenn man in die längeren Workouts hinein geht.
Game – App
Hier fängt für mich der Spaß in der ganzen Sache an ?. Mein erster Gedanke war zwar, dass ich beim Sport nicht auch noch auf mein Handy starren muss und irgendwelche Spiele zocken, diesen habe ich aber ganz schnell verworfen. Das Handy wird bei der Game Funktion auch auf das Plankpad abgelegt. Man kann eines von acht Spielen in drei Schwierigkeitsstufen wählen. Die Spiele sind dann so ausgelegt, dass man durch die Bewegung des Pads – also aufgrund der Gewichtsverlagerung in den Armen, das Spiel steuert. Man kann hierbei eine Rad-, Snowboard oder Surfstrecke befahren bei der man Gegenständen ausweichen muss; Meteoriten ausweichen; einen Fußball immer wieder auf das Brett steuern; Süßigkeiten auffangen oder in richtige Behälter sortieren oder Badeenten abschießen. Die Spiele sind simpel aber machen wirklich Spaß und das Beste daran – man vergisst dabei wie verdammt anstrengend die Plank ist und kann sie tatsächlich länger halten. Sonst habe ich immer auf die Uhr gestarrt und fassungslos den unglaublich langsam ablaufenden Sekunden Flüche zugeworfen, jetzt Steuer ich lieber Fadenkreuze oder Süßigkeiten und habe wirklich Spaß dabei. Insgesamt halte ich die Plank durch die Spielablenkung länger und durch das Brett an sich auch sauberer. Ich neigte sonst hin und wieder dazu mit den Schultern nach hinten auszuweichen, jetzt bin ich so auf das Spiel konzentriert, dass meine Schultern schön gerade in der Position bleiben.
Das Brett an sich ist ohne viel Schnick Schnack, was es auch nicht anfällig für jeglichen Verschleiß macht – auch nach der Testzeit war es weiterhin in bestem Zustand, lediglich die Gummimatte obenauf ist stellenweise etwas aufgehellt, was ich persönlich aber absolut nicht störend empfinde.
Zusätzlich zu den Planks kann das Brett auch noch für Gleichgewichtskoordination genutzt werden, indem man sich auf das Brett stellt und die Spiele spielt indem man das Gleichgewicht entsprechend verlagert. Hierzu sollte man das Spiel aber auf einen großen Bildschirm spiegeln, da man sonst mit dem kleinen Handydisplay auf dem Plankpad liegend nicht ganz so viel Spaß hat und den Blick immer nach unten richten muss. Auf dem großen Bildschirm ist es aber eine sehr witzige Sache, die auch Kindern mit Spaß Gleichgewichtssinn vermittelt – definitiv eine bessere Art Handyspiele zu spielen als nur durch “rumgewische” mit den Fingern auf dem Bildschirm.
Pro / Contra
Pro
- Stabiles und sehr gut verarbeitetes, langlebiges Brett
- Super durchdachte und gut aufgebaute App mit vielen Variationen und Möglichkeiten
- Plank kann damit spielend Spaß machen!
Contra
- Hoher Anschaffungspreis
Fazit
Ich finde das Plankpad eine super Sache und ein Sportequipment mit Spaßfaktor aber eben auch dem dazu gehörigen Trainingseffekt. Es ist sowohl für Plank-Einsteiger als auch für sportliche geübte “Workouter” geeignet.
Da das Planken aus Training mit dem eigenen Körpergewicht besteht und hauptsächlich die Tiefenmuskulatur anspricht darf man sich keinen Muskelaufbau ala Arnold Schwarzenegger zu seinen besten Zeiter erhoffen, aber ein stabiler Core wird durch regelmäßiges Planken definitiv gefördert und macht in Verbindung mit dem Plankpad auch noch Spaß!
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.